Sonntag, 12. März 2006
Die Ohren gespitzt und aufgemerkt: zonebattler & friends präsentieren proudly die
Ein besonderes Schmankerl wird von Lisa Neun aus Erlangen angekündigt, die Ihren Vortrag multimedial mit Projektionen eigener Cartoons garnieren und würzen will. Ferner lesen Andrea Diener (Frankfurt/Main), Frau Klugscheisser (München) und Don Alphonso (Ingolstadt) sowie meine Wenigkeit, der zonebattler aus Fürth [1].
Veranstaltungsort ist die werkstatt edda schneider naturstücke im ehemaligen »Tengelmann« gleich neben dem Fürther Finanzamt. Sitzgelegenheiten existieren für etwa 80 Personen, darüber hinaus wird es eng (und der Steinboden ist auf Dauer kalt). Bei 100 ist Schluß. Eine Reservierungsmöglichkeit besteht nicht, wer zu spät kommt, den bestraft auch hier das Leben...
Eintritt: EUR 3,00 pro Ohrenpaar [2]. Bitte beachten: Es handelt sich nicht um ein öffentliches Lokal mit Bewirtung, sondern um ein (rauchfreies!) Künstler-Atelier [3]. Wir machen aber zwischendrin eine Pause, in der man ein Glas Wein oder Wasser trinken und ggf. vor der Tür einen Glimmstengel inhalieren kann (so man das mag).
Kommet zuhauf!
P.S.: Wer uns unterstützen mag, kann bei sich auf diese Seite hier verlinken: Das offizielle Plakatbild steht in drei Auflösungen zur Verfügung, für die Einbindung in die eigene Blog-Navigationsleiste gibt es alternativ einen fertigen Link-Quellcode.
Nachtrag vom 27. Mrz. 2006: Das komplette Lesungs-Programm in Wort und Ton findet sich in der Nachlese. Dort gibt es auch Besucher- und Pressestimmen...
[1] Obwohl einige der Vortragenden in kundigen Kennerkreisen einen gewissen Bekanntheitsgrad genießen, sind sie derzeit weit davon entfernt, als relative oder absolute Personen der Zeitgeschichte zu gelten. Womit sich die Bitte der Lesenden an das Publikum untermauern läßt, das Fotografieren entweder gänzlich zu unterlassen oder zumindest auf das überaus störende Blitzen zu verzichten. Auf gleicher Grundlage wird dringendst darum gebeten, das Recht am eigenen Bild zu respektieren und Personenbildnisse nur mit Zustimmung des/der Gezeigten im Netz oder sonstwo zu veröffentlichen.
[2] für Raummiete und Gewährung eines Fahrtkostenzuschusses für die auswärtigen Blogger-Stars, deren Engagement m.E. auch etwas materielle Würdigung verdient.
[3] Wer nicht nur an der Lesung, sondern auch an der ungewöhnlichen Location Gefallen findet, kann diese dann für günstige EUR 85,00 pro Abend selbst anmieten.
Mittwoch, 8. März 2006
...wird in einem nachdenklich stimmenden Flash-Filmchen namens Epic 2015 visionär prognostiziert. Dank an den MietMichel, der mich darauf hingewiesen hat!
P.S.: Ob uns medialen Zauberlehrlingen die selbstgeschaffenenen Geister nicht jetzt schon längst entglitten sind?
Freitag, 3. März 2006
Der Blogger-Kollegin Kaltmamsell verdanke ich einen Kino-Abend der besonderen Art: Auf Ihrer Vorspeisenplatte servierte die Mamsell dieser Tage eine sehr warmherzige Empfehlung für den Film »Gernstls Reisen«. Die Gelegenheit beim Schopfe packend, hat der zonebattler daraufhin seine bessere Hälfte gestern Abend ins Nürnberger CineCitta eingeladen, wo der Film seit vorgestern läuft. Ich kann mir eine eigene Rezension ersparen, denn die Kaltmamsell hat in jeder Hinsicht recht: So positiv aufgeladen kamen wir schon lange nicht mehr aus dem Kino. Der Kaltmamsell sein Dank für diese Offenbarung!
P.S.: Einzelne Folgen von »Gernstl unterwegs« kann man im Bayerischen Fernsehen genießen, was ich ab sofort auch regelmäßig tun werde...
P.P.S.: Beachten Sie dazu auch meine DVD-Rezension !
Freitag, 24. Februar 2006
Wenn ich von Mo-Fr bzw. werktags außer Sa den RE von FÜ nach N besteige, habe ich exakt von 7:42 bis 7:49 Uhr Zeit, mir die in meinem Wunderkästchen frisch aktualisiert vorliegenden Lokalteile der Nordbayerischen Nachrichten (Forchheim), Erlanger Nachrichten, Fürther Nachrichten und Nürnberger Nachrichten nebst dazugehörigen Kultur‑, Wirtschaft- und Politik-Ressorts reinzuziehen. Das ist knapp bemessen. Da ist es eine zweischneidige Gottesgabe, wenn ich im gleichen Wagen am gleichen Platz fast täglich den Sport- und den Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung vorfinde, den ein vorher ausgestiegener Passagier dort wohl zu hinterlassen pflegt. Gut, den Sportteil könnte ich problemlos ignorieren, aber der Rest erscheint doch gar zu interessant...
Was aber tun damit? Die nachmittägliche Rückfahrt ist an sich schon für das Studium der elektronisch gespeicherten Fassungen von FAZ (Feuilleton), Spiegel und Heise Newsticker reserviert, zudem sind die sieben Minuten Fahrzeit natürlich auch in der Gegenrichtung schnell verstrichen.
Was also sind die Alternativen? Zwecks Lesezeit-Gewinnung wieder Richtung Erlangen ziehen, nach Forchheim gar? Ausgeschlossen: Ich bin ein Fürther! Noch schneller lesen? Geht auch nicht. Was dann? Ich glaube, ab nächster Woche nehme ich einen anderen Zug!
Samstag, 21. Januar 2006
Der zonebattler ist ein passionierter Wohner und verläßt daher seine reale homezone allenfalls zum Behufe des Broterwerbs sowie zum Besuch von Vernisssagen und Flohmärkten (alles übrigens ziemlich exhibitionistische Veranstaltungen). Ansonsten erfreut er sich also seiner behaglichen Höhle, wobei in kalten Wintern das mit der Behaglichkeit an gewisse heizungstechnische Grenzen stößt. Aber egal, irgendwas ist ja immer verbesserungsfähig... Heute geht es mir um das
Rezept zur Herstellung von Wohlfühl-Atmosphäre nach »zonebattler«-Art

Man nehme:
-
1 Altbauwohnung (vorzugsweise Gründerzeit oder Jugendstil, mit alten Türen in den Wänden und reichlich Stuck-Ornament an den Decken (zur Miete reicht)
-
Dispersions-Wandfarben von guter Markenqualität: warme Töne für die Salons, kühle für das Dormitorium (vulgo Schlafzimmer)
-
ggf. weiße Farbe für den Deckenanstrich
-
blendfreie Halogen-Deckenfluter (dimmbar)
-
diverse Deko-Leuchten
-
1 gute Stereo-Anlage mit gleichfalls guter Musik
Zubereitung:
Man streiche (bzw. lasse) Decken, Stuck, Türen und deren Zargen in weiß, fasse dagegen die Wände in dezente Farbigkeit. Vorsicht bei den Stuck-Applikationen: jede weitere Farbschicht verschmiert die feinen Details der Verzierungen bis hin zur Unkenntlichkeit! Die plastische Erhabenheit der Stuckfriese unterstreiche man mit in den Raumecken positionierten, abgedimmten Deckenflutern. Würzen nach Geschmack mit Deko-Leuchten, Lichterketten u.ä. Beim Goutieren mit dezenter Barockmusik (Bläserkonzerte) garnieren. Möglichst lange einwirken lassen...
All’ das kostet nicht wirklich viel, steigert aber das Wohlbefinden beträchtlich. Wiederholung nach Belieben, Überdosierung faktisch nicht möglich!
Montag, 16. Januar 2006
Als sorglos-jugendlichem Konsumenten kam es mir im März 1983 keineswegs idiotisch vor, mir für den ersten weltweit erhältlichen CD-Player (SONY CDP-101) immerhin knapp 2.500 DM vom Munde abzusparen und auf den Ladentisch zu legen. Woraufhin ich nicht nur rauschfrei Musik (und den Dirigenten atmen) hören, sondern auch allerorten den »dicken Maxe« markieren konnte. Heute verdiene ich weit mehr als zu Ausbildungszeiten, winde mich aber schier vor Bauchgrimmen, wenn ich für ein Stück Unterhaltungs-Elektronik mehr als 100 EUR löhnen soll...
Damals hat mich auch der Aufbau meiner CD-Sammlung ein kleines Vermögen gekostet. Glücklicherweise neigte der eigene Musikgeschmack schon immer der E‑Musik zu, von daher war ich irgendwann komplett. Tatsächlich habe ich mir seit Jahren keine neuen teuren Silberscheiben mehr zugelegt: Zwei hervorragende Interprevtationen pro Bruckner-Symphonie reichen für alle Zeiten! Dafür habe ich jetzt ein ebenso kompaktes wie erstaunliches Stück Hardware erworben, durch das ich meinem großen Musikarchiv neue Freude abgewinne: Einen GRUNDIG CDP 5400.
Dieses futuristische »UFO« ist ein portabler CD-Player, der obendrein auch selbstgebrannte mp3-Scheiben verdauen, sprich wiedergeben kann. Die gelegentlich immer noch anfallenden Dienstreisen im ICE kann ich mir damit sehr angenehm verkürzen... Warum ich mir nicht gleich einen dieser eleganten Mini-Player à la Apple i‑Pod zugelegt habe? Weil ich meine ganzen CDs auf meiner lahmen 500 Megahertz-Mühle nicht »mal eben auf die Schnelle« rippen und konvertieren kann. Wozu auch? Ich nehme halt einfach Original-CDs mit und wandle später nur jene meiner Platten um, die ich immer wieder gerne höre.
Zum Beispiel die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach: Die besitze ich tatsächlich in acht verschiedenen Interpretationen und Instrumentierungen, und alle achte passen in mp3-Fassung (mit variabler Bitrate enkodiert) präzise auf einen CD-Rohling. Da können die Originale fürderhin getrost daheim bleiben (und ich habe nennenswert weniger zu schleppen)...
Wie man sieht, verfügt der kleine Taschenspieler sogar über eine praktische Fernbedienung, kann also durchaus auch während des Betriebs im Rucksack verweilen. Überhaupt hat das Grundig-Gerät (von dem außer dem immer noch glanzvollen Namen alles aus Fernost stammt) einige Vorteile, die ich beim Feature-Vergleich in dieser Kombination bei keinem anderen Mini-Player gefunden habe:
-
Betrieb mit Mignon-Zellen oder entsprechenden Standard-Akkus
-
Netz-/Ladebetrieb möglich (Steckernetzteil wird mitgeliefert)
-
Kopfhörerbuchse und Line Out-Buchse zum Anschluß an einen Verstärker
-
mp3-Fähigkeit (CD‑R, CD-RW)
-
passabel ablesbares Display mit Titel-Anzeige auf der Oberseite
-
Kabel-Fernbedienung für die wichtigsten Funktionen
-
Anti-Shock-Pufferspeicher im Audio-CD-Betrieb abschaltbar (spart Strom)
-
Verzicht auf überflüssigen Klangregel-Schnickschnack
Nach einigen Tagen Testbetriebs (überwiegend stationär über einen Grundig-Vorverstärker MXV 100 und meine großen, alten Grundig-Aktivboxen HiFi 40) kann ich dem Winzling auch in der Praxis beste Beurteilungen zuerkennen:
-
sauberer Klang sogar über die mitgelieferten Ohrhörer
-
erstaunlicher Frequenzgang über Line Out (die allertiefsten Orgelbässe!)
-
intuitive Bedienung
-
rutschfeste Tasten mit gut spürbarem Druckpunkt
Zu bemängeln gibt es aus meiner Sicht nur wenig (und überdies nur Kleinigkeiten):
-
keine Display-Beleuchtung
-
Multi-Segment-Anzeige ist schlechter ablesbar als ein Punkt-Matrix-Display
-
Akku-Ladebetrieb nicht elektronisch geregelt, sondern nur mit Zeitanzeige
-
Batteriefach nur von innen zugänglich
-
Tasche / Schutz-Etui muß separat dazugekauft werden
Für den ungetrübten Hörspaß mußte ich noch nicht mal tief in die Tasche greifen: Nur knappe 30 EUR kostete mich die Bestellung bei amazon.de (bei portofreier Lieferung). Da habe ich mir doch glatt einen zweiten dieser formschönen Silberplatten-Spieler auf Reserve gelegt...
| Funktionalität |
 |
| Bedienbarkeit |
 |
| Design |
 |
| Preis / Leistung |
 |
| Gesamturteil |
 |
Des musiktrunkenen zonebattler’s Fazit: Eine in jeder Hinsicht runde Sache!
Sonntag, 15. Januar 2006
Je länger ich mein Weblog füttere, desto mehr Themen fallen mir ein, insbesonders solche aus meiner Vergangenheit. Tatsächlich birgt mein Themenspeicher inzwischen so um die 70 Einträge und Ideen, Tendenz steigend.
Ich erwäge daher, es mir für die zweite Lebenshälfte in meiner Wohnung recht bequem zu machen (und dieselbe nicht mehr zu verlassen), um Zeit zu haben für die literarische Aufarbeitung der ersten. Oder aber unvermeidbare Wege (zur Arbeit, zum Einkaufen) nur noch mit Scheuklappen oder geschlossenen Auges [1] mit Blindenhund anzutreten, damit mir nicht ständig neue, nach Publizierung schreiende Abstrusitäten auffallen... [2]
Was die philosophische Frage aufwirft: Liegt das nun an mir und meiner geschärften Wahrnehmung oder an der Welt dort draußen, die tatsächlich immer bizarrer wird?
[1] Wie sprach (bzw. sang) doch mein Jugendschwarm Tannhäuser so ergreifend, als er zwecks Sühne gen Rom pilgerte: verschloßnen Aug’s, ihr Wunder nicht zu schauen, durchzog ich blind Italiens holde Auen... Der hätte auch viel zu bloggen gehabt!
[2] Wie man freilich an der Geschichte mit dem Anrufbeantworter sieht, kommt einem der alltägliche Irrsinn zuweilen auch ohne eigenes Dazutun in die Festung...
Freitag, 13. Januar 2006
In der kalten Jahreszeit nutzen wir den Platz vor unserer Wohnungstür gerne als zusätzlichen Kühlschrank: Da wir ganz oben wohnen und keinen weiteren Parteiverkehr auf unserer Etage haben, ist dort weder mit Mundräubern noch mit am Lagereibetrieb Anstoß nehmenden Mitbewohnern zu rechnen. Sehr praktisch!
Wegen des Neuzugangs einer größeren Menge Kartoffeln aus verwandschaftlich verbundener Scholle mußte ich neulich die ganzen Kunststoff-Kästen mit Obst und Gemüse umschichten. Dabei viel mir auf, daß unsere vor einiger Zeit mit frisch eingekochtem Apfelmus gefüllten Marmeladen-Gläser nicht nur (beabsichtigterweise) kopfüber in der Box standen, sondern mitten in einem Schwall ausgetretener Füllung. Sehr eigenartig. Eine vorsichtige Untersuchung machte die Sache noch rätselhafter: Kein einziges Glas war zerbrochen! Offenbar hatte ein durch unerwünschte Gärung entstandener Überdruck die fruchtige Masse zwischen Gefäßwandung und Schraubdeckel herausgedrückt.
Das Sprengkörper-Räumkommando in Form meiner besseren Hälfte öffnete die betroffenen Gläser umsichtigerweise und sicherheitshalber über der Badewanne: Der noch vorhandene Restdruck reichte aus, mit kräftigem »Blurb« einige saftige Most-Spritzer die Kachelwände hochzujagen! Nicht auszudenken, wenn einem solche Überdruck-Bomben versehentlich aus dem Schrank auf den Fußboden purzeln und einem dann tatsächlich die Glassplitter um die Ohren fliegen...
Dienstag, 10. Januar 2006
Es gibt Cartoons, die haben einen subtilen Charme, der einen sofort begeistert:
Auf www.shermanslagoon.com findet sich jeden Tag ein neues Abenteuer von Sherman, dem tumben und gefräßigen Hai, seiner Frau Megan und einer Vielzahl weiterer, sehr eigenwilliger Charaktere... Aber was schwafel’ ich hier lange rum, klickt doch hin und schaut selber. Viel Vergnügen!
P.S.: Noch einen besonders netten Sonntags-Strip haben wir hier !
P.P.S.: Man kann Sherman’s Abenteuer natürlich auch in Buchform kaufen.
Freitag, 30. Dezember 2005
Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich (mal wieder) versucht, die selbstauferlegte Komplexität des eigenen Lebens etwas zu reduzieren. Insbesondere habe ich mir lange brachliegende virtuelle Baustellen angesehen, um Entscheidungen hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise zu treffen...
Als ich im Jahre 1998 mit der eigenen Homepage www.klein-aber-fein.de online ging, schuf ich in meiner ersten (und schier grenzenlosen) Begeisterung sogleich zahlreiche Unter-Abteilungen, in welchen ich meine Sammlungen für mich und die interessierte Fachwelt dokumentierte: Videospiele, Brettspiele, Minolta-Kameras, Modellbahnen und manches mehr. Vieles von dem war damals noch nicht anderweitig im Web zu finden, und so hatten meine Seiten bald regen Zulauf. Dies umso mehr, als ich fast alles von vorneherein zweisprachig in deutsch und englisch anlegte (was nicht nur die Leserzahlen, sondern natürlich auch den Aufwand in die Höhe trieb).
Der erhoffte Effekt, nämlich das vermehrte Kontakteknüpfen mit Gleichgesinnten zwecks Erfahrungsaustausch und Fachsimpelei, stellte sich leider nicht im erwarteten Umfang ein. Weit zahlreicher waren (oftmals in barsch-forderndem Tonfall vorgetragene) Hilfe-Ersuchen von Leuten, die in den jeweiligen Gebieten weniger wußten als ich: So sollte ich Stücke identifizieren, den mutmaßlichen Verkaufserlös abschätzen, Prospekte versenden, Bedienungsanleitungen kopieren und, und, und... Meine selbstverfaßten Texte zu Kameras und Spielen erfuhren dahingehend Wertschätzung, daß sie von faulen Schmarotzern gerne als Beschreibungen in die eigenen eBay-Auktionstexte hinüberkopiert wurden: Auch dies ein höchst ärgerlicher Nebeneffekt, mit dem ich anfangs in meiner Naivität nicht gerechnet hatte.
Weil mir das strukturierte Homepage-Basteln großen Spaß bereitete, wuchs das Skelett schneller als das Fleisch: Viele Einzel-Seiten waren zwar rasch angelegt, aber vorerst noch ohne die dafür vorgesehenen Rezensionen, Fotos und sonstigen Inhalte, von der englischen Fassung gar nicht zu reden. Als der Spaß des »Claim-Absteckens« vorüber war, fing die eigentliche Arbeit an...
Irgendwann saß ich dann in der spent investment trap, der Falle der bereits getätigten Investitionen: Wenn man viel Aufwand (sei es an Zeit, sei es an Geld, sei es an »Herzblut«) in ein Projekt gesteckt hat, mag man es nicht einfach abbrechen, weil man ja schon so viel investiert hat. Und so läuft man schnell Gefahr, trotz Interessenwandels, Lustlosigkeit, Unmotiviertheit etc. den ohnehin schon unwiederbringlich verlorenen Ressourcen u.U. noch mehr gutes Geld und wertvolle Zeit hinterherzuwerfen...
Ich habe jetzt sozusagen die Notbremse gezogen und all’ die unfertigen Websites geschlossen (sprich vom Netz genommen), zu denen ich heute nimmer stehe oder die mich schlicht nicht mehr interessieren. Natürlich hebe ich sie mir lokal und offline auf, im Material-Fundus leisten sie vielleicht irgendwann mal gute Dienste. Aber ich habe mich der selbstauferlegten Verpflichtung entledigt, da irgendwann mal (ohne rechte Begeisterung) weitermachen zu müssen. Hat mir gutgetan, sich aus dem eigenen Gestrüpp zu befreien! Was übrig bleibt an fertigzustellenden Projekten (z.B. meine Sorgenfrei! Ratgeber-Seite) ist gut überschaubar und durchaus noch im aktuellen Interessenfokus.
Neben der Pflege bezahlter Auftragswerke werde ich mich primär diesem Weblog, zonebattler’s homezone also, widmen. Das ist Arbeit genug, und es scheint mir nach langem Experimentieren die perfekte Form zu sein, auch thematisch unzusammenhängende Geistesblitze unter einen Hut zu bringen.
Nach diesem immateriellen »Ausmisten« will ich mich im neuen Lebens- und Kalenderjahr auch vermehrt meinen »handgreiflicheren« Habseligkeiten zuwenden und alles abstoßen, was keine Freude mehr bringt, sondern nur noch mentale Energie bindet (und hin und wieder abgestaubt sein will): Bücher, Platten und andere langlebige Dinge, die nicht zum Verbrauch gedacht und daher irgendwann womöglich zum Ballast geworden sind, ohne daß mir das so recht bewußt geworden ist. Als Trainer und Feng-Shui-Buch-Leser kann man da übrigens anderen vortreffliche Ratschläge zur Lebens-Entrümpelung geben, ohne sie immer auf das eigene Leben konsequent anzuwenden... ;-)
Genug gelabert philosophiert, es mahnt ein weiser Spruch von Eckart Böhmer:
| Im Sagen ist es nicht getan – Im Tun ist es gesagt! |
In diesem Sinne: Ans Werk!
Mittwoch, 28. Dezember 2005
Wer den Artikel über die Herkunft meines Pseudonyms aufmerksam gelesen hat, weiß, daß heute für mich ein besonderer Tag ist. An dem ich mir zur Feier desselben kurzerhand und ohne jeden Skrupel freinehme: Bis morgen dann!
P.S.: Gäste sind ab 18:00 Uhr willkommen, das Kondolenzbuch liegt hier auf.
Dienstag, 20. Dezember 2005
Zum Zwecke des Verwandtenbesuchs in den Tiefen des Nordwestpfälzer Berglandes sind wir dieser Tage mit dem ansonsten eher selten genutzten Einsatzwagen über die Autobahn A3 Richtung Frankfurt (Main) getuckert. Etwa 30 km nach Würzburg kommt man an Wertheim vorbei, woselbst ein sogenanntes Factory Outlet Center am Wegesrand die markenbewußte Verbrauchermeute zum hemmungslosen Kaufen einlädt. Dieses Areal (übrigens nicht mehr in Bayern und noch nicht in Hessen, sondern in Baden Württemberg gelegen, welches sich da oben irgendwie dazwischenstülpt) ist eine Art Disney-Land ohne Mickey Mouse: Unweit der echten historischen Stadt hat man da eine schicke Fantasy-Konsumburg auf den »Almosenberg« [sic!] hingesetzt, die so aussieht, wie Europäer glauben, daß sich die Amis so wohl Good Old Germany vorstellen. Oder so ähnlich...
Das Angebot im Wertheim Village ist insgesamt vielleicht mit »merkwürdig« am besten umschrieben: Überwiegend sind es Bekleidungsfirmen, die ihre Vorjahres-Kollektionen und sonstigen Restposten an den Mann und die Frau zu bringen versuchen. Manch’ kurioser Kittel in absurder Farbstellung und extremer Mini- oder Maxi-Größe hängt da offenbar schon seit der Eröffnung herum und hat am Preisschild eine eindrucksvolle Reduzierungs-Historie aufzuweisen. Aber ein häßlich-schrilles Teil bleibt ein häßlich schrilles Teil (und überträgt diese Attribute womöglich auf die Trägerin), also bleibt es weiterhin liegen (resp. hängen), auch wenn es mittlerweile eine Zehner-Potenz billiger geworden ist. Gewürzt wird die amüsante Textil-Beschau gelegentlich durch nette Beispiele kreativer Rechtschreibung:
In diversen Internet-Foren kann man nun Kundenmeinungen lesen, die sich zumindest darin einig sind, daß »die Architektur« dort bemerkenswert und außergewöhnlich sei. Ich kann dem nicht beipflichten: Tatsächlich gibt es da überhaupt keine Architektur zu sehen, sondern banale Industrie-Lagerhallen mit playmobiloidem, funktionslosem Blendwerk drauf und dran. Lächerlich! Ich persönlich fände ehrliche Blechschuppen allemal weniger peinlich als diese in jeder Hinsicht hohle Kulissenstadt. Gastronomie ist übrigens nicht in nennenswertem Umfang präsent, schon gar keine mit bodenständigen Preisen. Zu loben sind indessen die stets sauberen Toiletten-Anlagen.
Zonebattler’s Resümee: Wir sind das Gegenteil von Marken-Fetischisten, gehören also nicht der anvisierten Zielgruppe an. Meine bessere Hälfte hat zwar meist das eine oder andere schöne Teil zum Schnäppchenpreis ergattern können, aber das war eher Zufall. Gut geführte Second-Hand-Läden sind in Sachen Mode allemal ergiebiger (und preiswerter)! Für uns ist das künstliche Dorf ein praktischer Zwischenstopp zum Füße vertreten und Verrichten menschlicher Bedürfnisse, verbunden mit einem kurzen Schaufensterbummel. Extra hinfahren würden wir zu sowas jedoch nie. Aber das mögen andere anders sehen...
P.S.: Nach der etwas ausgedehnten Pinkelpause muß man achtgeben, nicht versehentlich in verkehrter Richtung wieder auf die Autobahn zu fahren: Einmal nicht ganz aufgepaßt, und man hat rauf und runter schnell 2x20 unnötige Kilometer auf dem Zähler!
Süßer und scharfer Senf: