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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 13. Juli 2019

Be­au­ty and the Beast

Artefakte aus Stein und Stahl im Castello di Udine

Dienstag, 11. Juni 2019

Vir­tu­el­ler Skulp­tu­ren­gar­ten (1)

Eric Grate (1896-1983): Aklejaderna (Bronze, 1959/60) - Konstmuseum Norrköping
 
Eric Gra­te (1896–1983)
Ak­le­ja­der­na (Bron­ze, 1959/60)
Konst­mu­se­um Norr­kö­ping (Schwe­den)
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Mittwoch, 15. Mai 2019

Nice try

Heu­te hat sich der Di­rek­tor des Fe­de­ral Bu­reau of In­ve­sti­ga­ti­on (FBI) di­rekt an den zone­batt­ler ge­wen­det. Sein et­was holp­ri­ges Deutsch se­he ich ihm nach, als ge­bür­ti­ger New Yor­ker und stu­dier­ter Ju­rist wird das Er­ler­nen von Fremd­spra­chen nicht ganz oben auf sei­ner Agen­da ge­stan­den ha­ben. Aber er gibt sich im­mer­hin red­lich Mü­he:

Ab­tei­lung für Ter­ro­ris­mus­be­kämp­fung und Geld­kri­mi­na­li­tät
FBI-HAUPTSITZ IN NEW YORK
BUNDESAMT FÜR UNTERSUCHUNGEN
 
 
Wir ha­ben mit Hil­fe un­se­res In­tel­li­gence Mo­ni­to­ring Net­work-Sy­stems ei­ne Un­ter­su­chung ab­ge­schlos­sen. Ihr Na­me und Ih­re E‑­Mail-Adres­se wur­den als ei­nes der Op­fer von In­ter­net­be­trug in die en­ge­re Wahl ge­zo­gen. Aus die­sem Grund set­zen wir uns mit Ih­nen als ei­nem der Nutz­nie­ßer die­ser Aus­gleichs­zah­lung in Ver­bin­dung. Wir ver­ste­hen, was Sie in den Hän­den die­ser Be­trü­ger durch­ge­macht ha­ben, aber Sie müs­sen die­se Ent­schä­di­gung als Teil un­se­rer Be­mü­hun­gen er­hal­ten, die Men­schen­rech­te auf der gan­zen Welt zu schüt­zen.
 
Hier­mit möch­ten wir Sie dar­über in­for­mie­ren, dass das Fe­de­ral Bu­reau of In­ve­sti­ga­ti­on (FBI) in Zu­sam­men­ar­beit mit der United Na­ti­ons Com­pen­sa­ti­on Com­mis­si­on (UNCC) ei­ne Ent­schä­di­gung in Hö­he von USD 5, 200.000,00 (fünf Mil­lio­nen, zwei­hun­dert­tau­send Dol­lar) an ver­ein­bart hat je­des der Op­fer ver­schie­de­ner In­ter­net­be­trugs­fäl­le, die mög­li­cher­wei­se ihr hart ver­dien­tes Geld in den Hän­den von In­ter­net­be­trü­gern auf der gan­zen Welt und afri­ka­ni­schen Län­dern wie Ni­ge­ria, Gha­na, Ben­in usw. ver­lo­ren ha­ben.
 
Wenn Sie ei­ne E‑Mail von ei­nem un­be­kann­ten Ab­sen­der er­hal­ten, den Sie nicht ver­ste­hen, lei­ten Sie sie zur ord­nungs­ge­mä­ßen Un­ter­su­chung an die­ses Bü­ro wei­ter.
 
Be­stä­ti­gen Sie das Fol­gen­de er­neut, um ei­ne dop­pel­te In­an­spruch­nah­me Ih­res Fonds zu ver­mei­den.
 
Ih­ren voll­stän­di­gen Na­men
Ih­re Kon­takt­adres­se
Ih­re Tel / Fax­num­mern
Ihr Be­ruf
Ih­re Na­tio­na­li­tät / Land
Al­ter Ge­schlecht
Wie viel Geld ha­ben Sie in den Hän­den die­ser Be­trü­ger ver­lo­ren?
 
HINWEIS: Wenn Sie die­se Nach­richt in Junk oder Spam er­hal­ten, liegt dies an Ih­rem In­ter­net­an­bie­ter.
 
Vie­len Dank für Ihr Ver­ständ­nis, wenn Sie die An­wei­sun­gen be­fol­gen.
Chri­sto­pher A. Wray
FBI-Di­rek­tor

Tat­säch­lich war die­se Nach­richt – wie von Herrn Wray kor­rekt vor­aus­ge­se­hen – in mei­nem Spam-Ord­ner ge­lan­det. Das las­se ich sie auch drin und be­dan­ke mich nun­mehr mei­ner­seits bei Herrn Wray für sein Ver­ständ­nis, wenn ich sei­ne An­wei­sun­gen nicht be­fol­ge: Ein Teil mei­nes hart ver­dien­ten Gel­des geht näm­lich dem­nächst in vol­ler Ab­sicht nach Afri­ka, aber nicht in die Hän­de von In­ter­net­be­trü­gern, son­dern an die Künst­ler­ko­lo­nie Ten­gen­en­ge in Sim­bab­we!

Letz­ten Sams­tag ha­be ich mich beim Be­such der Ver­nis­sa­ge zur opu­len­ten Aus­stel­lung »AFRIKA · Die Wie­ge der Mensch­heit« in der Nürn­ber­ger Slow Art Ga­le­rie spon­tan in den »Bird­man« ei­nes der dort tä­tig ge­we­se­nen Bild­hau­er ver­liebt: Die­se ganz wun­der­ba­re Pla­stik aus schwe­rem Ser­pen­t­in­it wird nach dem En­de der Aus­stel­lung aus der Ost­vor­stadt nach Fürth in des zonebattler’s ho­me­zo­ne über­führt wer­den!

Ich freue mich jetzt schon auf die bei­den Her­aus­for­de­run­gen, die der Er­werb die­ses mich ge­ra­de­zu ma­gisch be­rüh­ren­den Kunst­wer­kes mit sich bringt: Er­stens das Fin­den ei­nes ad­äqua­ten (und hin­rei­chend be­last­ba­ren) Stand­plat­zes für den mas­si­ven Vo­gel­mann, zwei­tens das fach­ge­rech­te fo­to­gra­fi­sche Fest­hal­ten ei­nes auf­grund von Far­be und Form ziem­lich schwie­rig ab­zu­lich­ten­den Ar­te­fak­tes. Stay tu­n­ed!

Samstag, 20. April 2019

Packen­des Por­to (6)

Impressionen aus Porto

 
Impressionen aus Matosinhos

 
Impressionen aus Porto

 
Impressionen aus Porto

 
Impressionen aus Porto

 
Impressionen aus Porto

 
Impressionen aus Porto

 
Impressionen aus Porto

 

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Montag, 18. März 2019

Stran­gers in the Night

Neu­lich hat mich der nächt­li­che An­blick ei­nes tür­ki­schen Im­bis­ses an das be­rühm­te Bild Night­hawks von Ed­ward Hop­per aus dem Jah­re 1942 er­in­nert. Ich er­zuhl so­gleich Freund Ro­bert von dem en pas­sant er­späh­ten Mo­tiv, und der hat na­tür­lich gleich wie­der mit links ei­ne traum­haf­te Se­rie aus sei­ner Ka­me­ra ge­schüt­telt...

Heu­te kam ich wie­der zur du­ste­ren Stun­de an je­ner süd­städ­ti­schen Ecke vor­bei, und da zück­te ich mein Han­dy, um mei­ne In­ter­pre­ta­ti­on der Sze­ne auch noch ab­zu­lie­fern:

Home of The Big Döner

Rein tech­nisch ist mein Bild na­tür­lich Murks, aber es ist ja auch nur mit dem licht­schwa­chen Mi­ni-Au­ge des Smart­phones auf­ge­nom­men wor­den. Doch in klei­ner Auf­lö­sung ist es zu­min­dest noch ei­ni­ger­ma­ßen vor­zeig­bar, und mir kam’s pri­mär auf die Kom­po­si­ti­on der Per­spek­ti­ve an.

P.S. Dank sei dem Wet­ter­gott für das Pfüt­zen-Ar­ran­ge­ment, ich hät­te es nur mit Mü­he und ei­ner Gieß­kan­ne so gut hin­ge­bracht...

Donnerstag, 31. Januar 2019

Bril­len-Blues

Mittagspäusliche Spontankunst (Lesebrille und Seltersflasche)

Mittwoch, 11. Juli 2018

Künst­le­ri­sche Kom­pakt-Kü­che

Kleiner Küchen-Kosmos in der Akademie der Bildenden Künste zu Nürnberg

Samstag, 9. Juni 2018

Lücken­bü­ßer

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Kunstaktion »bodies in urban spaces«

Dienstag, 20. März 2018

Bun­tes Bil­bao (2)

Impressionen aus Bilbao

 
Impressionen aus Bilbao

 
Impressionen aus Bilbao

 
Impressionen aus Bilbao

 
Impressionen aus Bilbao

 
Impressionen aus Bilbao

 
Impressionen aus Bilbao

 
Impressionen aus Bilbao

 

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Donnerstag, 6. Juli 2017

La Bi­en­na­le (3)

Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
Impressionen aus Venedig und von der Kunst-Biennale 2017
 
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Montag, 22. Mai 2017

Zeit­ver­schie­bun­gen

In den letz­ten Ta­gen hat­te ich reich­lich da­mit zu tun, das Für­thWi­ki mit nach­ge­ra­de sen­sa­tio­nel­len »Slider-Fo­tos« zu fül­len, al­so sol­chen, bei de­nen man per Maus­zei­ger­be­we­gung zwi­schen zwei Ab­bil­dun­gen iden­ti­scher Grö­ße glei­tend wech­seln kann. Der Für­ther Fo­to­graf Ro­bert Söll­ner hat schon im Jah­re 2008 gut zwei Dut­zend hi­sto­ri­sche Post­kar­ten­mo­ti­ve nach­fo­to­gra­fiert. Da­bei hat er nicht nur ein biß­chen, son­dern ganz ge­nau auf den glei­chen Blick­win­kel ge­ach­tet, so daß sich die im Ab­stand von über 100 Jah­ren ent­stan­de­nen Fo­tos sehr prä­zi­se über­ein­an­der­le­gen und im De­tail ver­glei­chen las­sen. So se­hen die Er­geb­nis­se bei­spiels­wei­se aus:

Screenshot eines »Einst & Jetzt«-Sliderfotos
 
Screenshot eines »Einst & Jetzt«-Sliderfotos
 
Screenshot eines »Einst & Jetzt«-Sliderfotos
 
Screenshot eines »Einst & Jetzt«-Sliderfotos

Nein, hier in mei­nem Blog las­sen sich die sta­ti­schen Screen­shots nicht be­die­nen und be­we­gen. Aber die Bil­der sol­len ja auch nur der Ap­pe­tit­an­re­gung die­nen: Al­le voll funk­tio­na­len Schie­be-Fo­tos die­ser Werk­rei­he fin­den sich hier ge­li­stet und ver­linkt.

Se­hens­wert sind aber auch die Hy­brid­fas­sun­gen der »alt & neu«-Bildpaare, die Ro­bert Söll­ner da­mals an­ge­fer­tigt hat. Zehn Stück da­von sind im Ar­ti­kel »Zeit­sprün­ge« in mei­nem Bür­ger-Blog »Für­ther Frei­heit« zu se­hen. Fürth-Fans wer­den mir zu­stim­men: Frü­her war nicht al­les bes­ser, aber vie­les schö­ner...

Sonntag, 7. Mai 2017

Auf neu­en WE­Gen

Frü­her ha­be in mei­ner Blog-Ru­brik »Kul­tu­rel­les« des Öf­te­ren über Ver­nis­sa­gen und Aus­stel­lun­gen be­rich­tet, ir­gend­wann hat mich aber an­ge­sichts des Zeit­auf­wan­des und des la­ten­ten Pro­blems mit Bild­rech­ten die Lust dar­an ver­las­sen. Vor­ge­stern Abend kam mir je­doch et­was un­ter die Au­gen, was mich der­ma­ßen in­ten­siv be­ein­druckt und nach­hal­tig be­gei­stert hat, daß ich nicht um­hin kom­me, mei­ner ge­schätz­ten Le­ser­schaft heu­te da­von zu be­rich­ten.

Arbeit aus dem Zyklus »WEGen« (Foto: Ralf Dieter Bischoff)

Schon die­ses mit der Ein­la­dung ver­schick­te Bild ei­ner sche­men­haf­ten Tra­ban­ten­stadt (er­ste As­so­zia­ti­on: Lang­was­ser?) weck­te mei­ne Neu­gier: Ist das wirk­lich ein Fo­to und kein Ge­mäl­de oder ei­ne ko­lo­rier­te Zeich­nung? Was hat es mit den Dop­pel­kon­tu­ren auf sich? Wie mö­gen die pa­stel­li­gen Far­ben ab­seits des leuch­ten­den Mo­ni­tor­bil­des wir­ken? Ich war an­ge­fixt, ob­wohl ich den sub­kul­tu­rell an­ge­hauch­ten Ver­an­stal­tungs­ort an sich in eher un­an­ge­neh­mer Er­in­ne­rung hat­te... [1]

Nun aber end­lich zur Aus­stel­lung mit dem kryp­ti­schen Ti­tel »WE­Gen« und den groß­for­ma­ti­gen Fo­to­gra­fien von Ralf Die­ter Bi­sch­off. Als Ar­chi­tek­tur-Fo­to­graf hat Bi­sch­off ja ge­mein­hin die Auf­ga­be, das greif­bar ge­wor­de­ne Er­geb­nis des Ge­stal­tungs­dran­ges an­de­rer Leu­te im ge­ge­be­nen räum­li­chen Kon­text ab­zu­lich­ten. Das ist frag­los nicht ein­fach und er­for­dert ei­ni­ges an Krea­ti­vi­tät und Kön­nen, bleibt aber letzt­lich pro­fes­sio­nell aus­ge­üb­tes Hand­werk im Rah­men ei­nes klar um­ris­se­nen Auf­tra­ges. In sei­nen frei­en Ar­bei­ten kann der Fo­to­graf aber die­se Ein­engung hin­ter sich las­sen, und das Re­sul­tat ist nach mei­nem Da­für­hal­ten sen­sa­tio­nell, ja nach­ge­ra­de um­wer­fend:

Arbeit aus dem Zyklus »WEGen« (Foto: Ralf Dieter Bischoff)

Was den Blick des Be­trach­ters hier in streng sym­me­tri­scher Flucht­punkt-Per­spek­ti­ve ge­ra­de­zu an­saugt, ist die fo­to­gra­fi­sche Ab­bil­dung ei­ner Hoch- oder Schwe­be­bahn, wie wir sie hier­zu­lan­de aus Wup­per­tal ken­nen. Wo­bei uns Bi­sch­off frei­lich be­wußt nicht ver­rät, wo er sei­ne Mo­ti­ve ge­fun­den hat. Auch über den ge­nau­en Ent­ste­hungs­pro­zeß sei­ner Bil­der läßt sich der Künst­ler nicht aus: Zum ei­nen si­cher­lich aus dem nach­voll­zieh­ba­ren Grun­de, po­ten­ti­el­len Nach­ah­mern nicht die Quint­essenz sei­nes La­bo­rie­rens als fer­ti­ges Re­zept an die Hand ge­ben zu wol­len, zum an­de­ren viel­leicht aber auch aus dem Wis­sen her­aus, daß die Ma­gie sei­ner bild­ne­ri­schen Schöp­fun­gen nicht re­du­ziert wer­den kann auf ein stu­pi­des se­ri­el­les Ab­ar­bei­ten de­fi­nier­ter tech­ni­scher Pro­zeß­schrit­te. Im­mer­hin ist zu er­fah­ren, daß die spä­ter über­la­ger­ten Teil­bil­der je­weils sämt­lich am glei­chen Ort ent­stan­den sind, wenn auch zu un­ter­schied­li­chen Zei­ten und mit ab­wei­chen­den Blick­win­keln bzw. Aus­schnit­ten.

Viel in­ter­es­san­ter sind oh­ne­hin die kon­zep­tu­el­len Über­le­gun­gen hin­ter den Wer­ken, wel­che man viel­leicht als »sub­li­mier­te Quint­essenz von Träu­men« be­schrei­ben kann. Der Mei­ster selbst führt da­zu aus: »Wenn wir ei­nen Ort be­su­chen, er­in­nern wir uns da­nach an die­sen durch die Sum­me der Mo­men­te un­se­res Er­le­bens. In mei­ner Ar­beit will ich die fo­to­gra­fi­sche Ab­bil­dung des ei­nen so­li­tä­ren Mo­ments auf­bre­chen, da die­ser nie­mals oh­ne ein Vor­her und Nach­her exi­stie­ren kann. So wer­den meh­re­re Bil­der nicht-sta­ti­schen Er­le­bens in nur ei­nem Bild vi­sua­li­siert. Die Ver­knüp­fung meh­re­rer Fo­to­gra­fien in ei­nem Bild lie­fert so ein ein­zel­nes, nicht ganz fass­ba­res Bild, das die von Stim­mun­gen und Ge­füh­len be­ein­fluss­te Er­in­ne­rung ein­zu­fan­gen ver­sucht. Ein­zel­ne Sze­nen die im Kopf blei­ben, zeich­nen so oft kein kla­res Bild, son­dern eher ei­ne ver­misch­te Ah­nung der Rea­li­tät von ge­stern.«

Wir al­le ken­nen ja die ver­misch­ten, ver­wisch­ten (und oft ge­nug auch ver­klär­ten) Er­in­ne­run­gen an Or­te, die letzt­lich nichts mehr mit der (als be­glückend, be­droh­lich oder wie auch im­mer emp­fun­de­nen) sub­jek­ti­ven Rea­li­tät zu tun ha­ben, son­dern nur noch als ei­ne Art »spuk­haf­te Er­schei­nung« in un­se­rem Ge­dächt­nis her­um­gei­stern. Ralf Die­ter Bi­sch­off bringt das er­staun­li­che Kunst­stück zu­stan­de, die­se sei­ne per­sön­li­chen »Er­in­ne­rungs­fet­zen« mit fo­to­gra­fi­schen Mit­teln ein­zu­fan­gen und zu ma­te­ria­li­sie­ren:

Arbeit aus dem Zyklus »WEGen« (Foto: Ralf Dieter Bischoff)

Für mich (und in mir) brach­ten die Bil­der noch ganz an­de­re Sai­ten zum Schwin­gen: Die Far­ben er­in­ner­ten mich an Ge­mäl­de von Wil­liam Tur­ner, ein­zel­ne Mo­ti­ve und Bild­kom­po­si­tio­nen an ab­stra­hier­te Hom­ma­gen an die al­ten Hol­län­der (Brueg­hel!), die fran­zö­si­schen Im­pres­sio­ni­sten, Spitz­weg gar! Ob das nun zu­viel des lai­en­haf­ten Hin­ein­in­ter­pre­tie­rens ist, sei da­hin­ge­stellt, für mich wa­ren die­se An­klän­ge durch­aus evi­dent und mei­ne Be­gei­ste­rung wei­ter an­fa­chend.

Die hier ge­zeig­ten Ab­bil­dun­gen ver­mö­gen üb­ri­gens die Viel­schich­tig­keit der Wer­ke nicht an­nä­hernd an­zu­deu­ten: Je nä­her man an ei­ne der Fo­to­gra­fien tritt, de­sto mehr (er­staun­lich scharf aus­zu­ma­chen­de) De­tails wer­den sicht­bar und ver­lei­ten zu de­tek­ti­vi­schen Ein­ord­nungs- und Iden­ti­fi­ze­rungs­ver­su­chen. Ent­fernt man sich da­ge­gen, wird der Ein­druck im Wort­sin­ne ne­bu­lös und ge­heim­nis­voll bis hin zur Ab­strak­ti­on. Sel­ten so ge­staunt!

Mit ei­nem Preis von EUR 2.200 pro Bild sind die groß­for­ma­ti­gen Ar­bei­ten [2] nicht eben bil­lig, aber durch­aus als preis­wert zu be­zeich­nen [3], er­hält man da­für doch nicht nur ein au­ßer­or­dent­li­ches Kunst­werk, son­dern auch die pas­sen­de Prä­sen­ta­ti­on in ei­nem per­fekt ge­ar­bei­te­ten Schat­ten­fu­gen­rah­men, des­sen le­ben­dig ge­ma­ser­tes Holz ei­nen un­an­ge­mes­se­nen Ein­druck von zu kli­ni­scher Sach­lich­keit gar nicht erst auf­kom­men läßt. Kunst und Kön­nen in per­fek­ter Syn­the­se, da­von sä­he ich ger­ne und häu­fi­ger mehr!

Die Aus­stel­lung »WE­Gen« ist noch bis zum 3. Ju­ni 2017 in der Knau­er­stra­ße 3 in Nürn­berg zu se­hen (Do. und Fr. 14–18 Uhr; Sa. 12–16 Uhr und nach Ver­ein­ba­rung). Ge­le­gen­heit zum per­sön­li­chen Kon­takt mit dem Künst­ler be­steht am 25. und 26. Mai von 14–18 Uhr.

 
[1] Lau­ren­tiu Fel­ler und sei­ne mitt­ler­wei­le als »raum für zeit­ge­nös­si­sche kunst.« fir­mie­ren­de Ga­le­rie in Go­sten­hof sei­en hier­mit re­ha­bi­li­tiert: In­zwi­schen raucht auch dort längst nie­mand mehr in­häu­sig und der Kunst­ge­nuß wird nicht län­ger durch ver­gif­te­te Atem­luft tan­giert und ver­dor­ben!

[2] 130x90 bzw. 90x130 cm net­to, al­so je­weils zu­züg­lich Rah­men.

[3] Ich weiß na­tür­lich auch, daß sich die Fo­to­gra­fie ge­ne­rell schwer­tut, als Kunst­gat­tung an­er­kannt zu wer­den: Die tech­ni­sche Re­pro­du­zier­bar­keit der Ar­bei­ten ist die Achil­les­fer­se, die dem fo­to­gra­fi­schen Werk den Nim­bus des Uni­ka­tes nimmt. Wenn ein(e) Kunstmaler(in) für das Re­sul­tat ei­nes Nach­mit­tags ei­nen vier­stel­li­gen Preis an­setzt, so geht das je­der­zeit in Ord­nung. Wenn aber ein Fo­to­künst­ler für das Er­geb­nis wo­chen­lan­ger Fein­ar­beit das glei­che ha­ben mag, rümpft ein Teil des Pu­bli­kums die Na­se. Da­ge­gen hel­fen auch streng li­mi­tier­te Auf­ga­ben we­nig, denn »knip­sen kann ja je­der«. Nun ja, ma­len so ge­se­hen aber auch...

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