Abgelegt in: Kurioses • 13. Jul. 2019, 7:30 Uhr • 5 Kommentare lesen
Abgelegt in: Kulturelles • 11. Jun. 2019, 12:00 Uhr • Diskussion eröffnen
Heute hat sich der Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI) direkt an den zonebattler gewendet. Sein etwas holpriges Deutsch sehe ich ihm nach, als gebürtiger New Yorker und studierter Jurist wird das Erlernen von Fremdsprachen nicht ganz oben auf seiner Agenda gestanden haben. Aber er gibt sich immerhin redlich Mühe:
Abteilung für Terrorismusbekämpfung und Geldkriminalität FBI-HAUPTSITZ IN NEW YORK BUNDESAMT FÜR UNTERSUCHUNGEN Wir haben mit Hilfe unseres Intelligence Monitoring Network-Systems eine Untersuchung abgeschlossen. Ihr Name und Ihre E‑Mail-Adresse wurden als eines der Opfer von Internetbetrug in die engere Wahl gezogen. Aus diesem Grund setzen wir uns mit Ihnen als einem der Nutznießer dieser Ausgleichszahlung in Verbindung. Wir verstehen, was Sie in den Händen dieser Betrüger durchgemacht haben, aber Sie müssen diese Entschädigung als Teil unserer Bemühungen erhalten, die Menschenrechte auf der ganzen Welt zu schützen. Hiermit möchten wir Sie darüber informieren, dass das Federal Bureau of Investigation (FBI) in Zusammenarbeit mit der United Nations Compensation Commission (UNCC) eine Entschädigung in Höhe von USD 5, 200.000,00 (fünf Millionen, zweihunderttausend Dollar) an vereinbart hat jedes der Opfer verschiedener Internetbetrugsfälle, die möglicherweise ihr hart verdientes Geld in den Händen von Internetbetrügern auf der ganzen Welt und afrikanischen Ländern wie Nigeria, Ghana, Benin usw. verloren haben. Wenn Sie eine E‑Mail von einem unbekannten Absender erhalten, den Sie nicht verstehen, leiten Sie sie zur ordnungsgemäßen Untersuchung an dieses Büro weiter. Bestätigen Sie das Folgende erneut, um eine doppelte Inanspruchnahme Ihres Fonds zu vermeiden. Ihren vollständigen Namen Ihre Kontaktadresse Ihre Tel / Faxnummern Ihr Beruf Ihre Nationalität / Land Alter Geschlecht Wie viel Geld haben Sie in den Händen dieser Betrüger verloren? HINWEIS: Wenn Sie diese Nachricht in Junk oder Spam erhalten, liegt dies an Ihrem Internetanbieter. Vielen Dank für Ihr Verständnis, wenn Sie die Anweisungen befolgen. Christopher A. Wray FBI-Direktor |
Tatsächlich war diese Nachricht – wie von Herrn Wray korrekt vorausgesehen – in meinem Spam-Ordner gelandet. Das lasse ich sie auch drin und bedanke mich nunmehr meinerseits bei Herrn Wray für sein Verständnis, wenn ich seine Anweisungen nicht befolge: Ein Teil meines hart verdienten Geldes geht nämlich demnächst in voller Absicht nach Afrika, aber nicht in die Hände von Internetbetrügern, sondern an die Künstlerkolonie Tengenenge in Simbabwe!
Letzten Samstag habe ich mich beim Besuch der Vernissage zur opulenten Ausstellung »AFRIKA · Die Wiege der Menschheit« in der Nürnberger Slow Art Galerie spontan in den »Birdman« eines der dort tätig gewesenen Bildhauer verliebt: Diese ganz wunderbare Plastik aus schwerem Serpentinit wird nach dem Ende der Ausstellung aus der Ostvorstadt nach Fürth in des zonebattler’s homezone überführt werden!
Ich freue mich jetzt schon auf die beiden Herausforderungen, die der Erwerb dieses mich geradezu magisch berührenden Kunstwerkes mit sich bringt: Erstens das Finden eines adäquaten (und hinreichend belastbaren) Standplatzes für den massiven Vogelmann, zweitens das fachgerechte fotografische Festhalten eines aufgrund von Farbe und Form ziemlich schwierig abzulichtenden Artefaktes. Stay tuned!
Abgelegt in: Alltagsleben • 15. Mai. 2019, 9:00 Uhr • 5 Kommentare lesen
Abgelegt in: Expeditionen • 20. Apr. 2019, 6:00 Uhr • 3 Kommentare lesen
Neulich hat mich der nächtliche Anblick eines türkischen Imbisses an das berühmte Bild Nighthawks von Edward Hopper aus dem Jahre 1942 erinnert. Ich erzuhl sogleich Freund Robert von dem en passant erspähten Motiv, und der hat natürlich gleich wieder mit links eine traumhafte Serie aus seiner Kamera geschüttelt...
Heute kam ich wieder zur dusteren Stunde an jener südstädtischen Ecke vorbei, und da zückte ich mein Handy, um meine Interpretation der Szene auch noch abzuliefern:
Rein technisch ist mein Bild natürlich Murks, aber es ist ja auch nur mit dem lichtschwachen Mini-Auge des Smartphones aufgenommen worden. Doch in kleiner Auflösung ist es zumindest noch einigermaßen vorzeigbar, und mir kam’s primär auf die Komposition der Perspektive an.
P.S. Dank sei dem Wettergott für das Pfützen-Arrangement, ich hätte es nur mit Mühe und einer Gießkanne so gut hingebracht...
Abgelegt in: Vermischtes • 18. Mrz. 2019, 21:40 Uhr • 3 Kommentare lesen
Abgelegt in: Alltagsleben • 31. Jan. 2019, 13:03 Uhr • 5 Kommentare lesen
Abgelegt in: Spurensuchen • 11. Jul. 2018, 17:00 Uhr • 3 Kommentare lesen
Abgelegt in: Kurioses • 9. Jun. 2018, 8:50 Uhr • 3 Kommentare lesen
Abgelegt in: Expeditionen • 20. Mrz. 2018, 6:30 Uhr • Diskussion eröffnen
Abgelegt in: Expeditionen • 6. Jul. 2017, 10:00 Uhr • 8 Kommentare lesen
In den letzten Tagen hatte ich reichlich damit zu tun, das FürthWiki mit nachgerade sensationellen »Slider-Fotos« zu füllen, also solchen, bei denen man per Mauszeigerbewegung zwischen zwei Abbildungen identischer Größe gleitend wechseln kann. Der Fürther Fotograf Robert Söllner hat schon im Jahre 2008 gut zwei Dutzend historische Postkartenmotive nachfotografiert. Dabei hat er nicht nur ein bißchen, sondern ganz genau auf den gleichen Blickwinkel geachtet, so daß sich die im Abstand von über 100 Jahren entstandenen Fotos sehr präzise übereinanderlegen und im Detail vergleichen lassen. So sehen die Ergebnisse beispielsweise aus:
Nein, hier in meinem Blog lassen sich die statischen Screenshots nicht bedienen und bewegen. Aber die Bilder sollen ja auch nur der Appetitanregung dienen: Alle voll funktionalen Schiebe-Fotos dieser Werkreihe finden sich hier gelistet und verlinkt.
Sehenswert sind aber auch die Hybridfassungen der »alt & neu«-Bildpaare, die Robert Söllner damals angefertigt hat. Zehn Stück davon sind im Artikel »Zeitsprünge« in meinem Bürger-Blog »Fürther Freiheit« zu sehen. Fürth-Fans werden mir zustimmen: Früher war nicht alles besser, aber vieles schöner...
Abgelegt in: Spurensuchen • 22. Mai. 2017, 23:55 Uhr • 3 Kommentare lesen
Früher habe in meiner Blog-Rubrik »Kulturelles« des Öfteren über Vernissagen und Ausstellungen berichtet, irgendwann hat mich aber angesichts des Zeitaufwandes und des latenten Problems mit Bildrechten die Lust daran verlassen. Vorgestern Abend kam mir jedoch etwas unter die Augen, was mich dermaßen intensiv beeindruckt und nachhaltig begeistert hat, daß ich nicht umhin komme, meiner geschätzten Leserschaft heute davon zu berichten.
Schon dieses mit der Einladung verschickte Bild einer schemenhaften Trabantenstadt (erste Assoziation: Langwasser?) weckte meine Neugier: Ist das wirklich ein Foto und kein Gemälde oder eine kolorierte Zeichnung? Was hat es mit den Doppelkonturen auf sich? Wie mögen die pastelligen Farben abseits des leuchtenden Monitorbildes wirken? Ich war angefixt, obwohl ich den subkulturell angehauchten Veranstaltungsort an sich in eher unangenehmer Erinnerung hatte... [1]
Nun aber endlich zur Ausstellung mit dem kryptischen Titel »WEGen« und den großformatigen Fotografien von Ralf Dieter Bischoff. Als Architektur-Fotograf hat Bischoff ja gemeinhin die Aufgabe, das greifbar gewordene Ergebnis des Gestaltungsdranges anderer Leute im gegebenen räumlichen Kontext abzulichten. Das ist fraglos nicht einfach und erfordert einiges an Kreativität und Können, bleibt aber letztlich professionell ausgeübtes Handwerk im Rahmen eines klar umrissenen Auftrages. In seinen freien Arbeiten kann der Fotograf aber diese Einengung hinter sich lassen, und das Resultat ist nach meinem Dafürhalten sensationell, ja nachgerade umwerfend:
Was den Blick des Betrachters hier in streng symmetrischer Fluchtpunkt-Perspektive geradezu ansaugt, ist die fotografische Abbildung einer Hoch- oder Schwebebahn, wie wir sie hierzulande aus Wuppertal kennen. Wobei uns Bischoff freilich bewußt nicht verrät, wo er seine Motive gefunden hat. Auch über den genauen Entstehungsprozeß seiner Bilder läßt sich der Künstler nicht aus: Zum einen sicherlich aus dem nachvollziehbaren Grunde, potentiellen Nachahmern nicht die Quintessenz seines Laborierens als fertiges Rezept an die Hand geben zu wollen, zum anderen vielleicht aber auch aus dem Wissen heraus, daß die Magie seiner bildnerischen Schöpfungen nicht reduziert werden kann auf ein stupides serielles Abarbeiten definierter technischer Prozeßschritte. Immerhin ist zu erfahren, daß die später überlagerten Teilbilder jeweils sämtlich am gleichen Ort entstanden sind, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten und mit abweichenden Blickwinkeln bzw. Ausschnitten.
Viel interessanter sind ohnehin die konzeptuellen Überlegungen hinter den Werken, welche man vielleicht als »sublimierte Quintessenz von Träumen« beschreiben kann. Der Meister selbst führt dazu aus: »Wenn wir einen Ort besuchen, erinnern wir uns danach an diesen durch die Summe der Momente unseres Erlebens. In meiner Arbeit will ich die fotografische Abbildung des einen solitären Moments aufbrechen, da dieser niemals ohne ein Vorher und Nachher existieren kann. So werden mehrere Bilder nicht-statischen Erlebens in nur einem Bild visualisiert. Die Verknüpfung mehrerer Fotografien in einem Bild liefert so ein einzelnes, nicht ganz fassbares Bild, das die von Stimmungen und Gefühlen beeinflusste Erinnerung einzufangen versucht. Einzelne Szenen die im Kopf bleiben, zeichnen so oft kein klares Bild, sondern eher eine vermischte Ahnung der Realität von gestern.«
Wir alle kennen ja die vermischten, verwischten (und oft genug auch verklärten) Erinnerungen an Orte, die letztlich nichts mehr mit der (als beglückend, bedrohlich oder wie auch immer empfundenen) subjektiven Realität zu tun haben, sondern nur noch als eine Art »spukhafte Erscheinung« in unserem Gedächtnis herumgeistern. Ralf Dieter Bischoff bringt das erstaunliche Kunststück zustande, diese seine persönlichen »Erinnerungsfetzen« mit fotografischen Mitteln einzufangen und zu materialisieren:
Für mich (und in mir) brachten die Bilder noch ganz andere Saiten zum Schwingen: Die Farben erinnerten mich an Gemälde von William Turner, einzelne Motive und Bildkompositionen an abstrahierte Hommagen an die alten Holländer (Brueghel!), die französischen Impressionisten, Spitzweg gar! Ob das nun zuviel des laienhaften Hineininterpretierens ist, sei dahingestellt, für mich waren diese Anklänge durchaus evident und meine Begeisterung weiter anfachend.
Die hier gezeigten Abbildungen vermögen übrigens die Vielschichtigkeit der Werke nicht annähernd anzudeuten: Je näher man an eine der Fotografien tritt, desto mehr (erstaunlich scharf auszumachende) Details werden sichtbar und verleiten zu detektivischen Einordnungs- und Identifizerungsversuchen. Entfernt man sich dagegen, wird der Eindruck im Wortsinne nebulös und geheimnisvoll bis hin zur Abstraktion. Selten so gestaunt!
Mit einem Preis von EUR 2.200 pro Bild sind die großformatigen Arbeiten [2] nicht eben billig, aber durchaus als preiswert zu bezeichnen [3], erhält man dafür doch nicht nur ein außerordentliches Kunstwerk, sondern auch die passende Präsentation in einem perfekt gearbeiteten Schattenfugenrahmen, dessen lebendig gemasertes Holz einen unangemessenen Eindruck von zu klinischer Sachlichkeit gar nicht erst aufkommen läßt. Kunst und Können in perfekter Synthese, davon sähe ich gerne und häufiger mehr!
Die Ausstellung »WEGen« ist noch bis zum 3. Juni 2017 in der Knauerstraße 3 in Nürnberg zu sehen (Do. und Fr. 14–18 Uhr; Sa. 12–16 Uhr und nach Vereinbarung). Gelegenheit zum persönlichen Kontakt mit dem Künstler besteht am 25. und 26. Mai von 14–18 Uhr.
[1] Laurentiu Feller und seine mittlerweile als »raum für zeitgenössische kunst.« firmierende Galerie in Gostenhof seien hiermit rehabilitiert: Inzwischen raucht auch dort längst niemand mehr inhäusig und der Kunstgenuß wird nicht länger durch vergiftete Atemluft tangiert und verdorben!
[2] 130x90 bzw. 90x130 cm netto, also jeweils zuzüglich Rahmen.
[3] Ich weiß natürlich auch, daß sich die Fotografie generell schwertut, als Kunstgattung anerkannt zu werden: Die technische Reproduzierbarkeit der Arbeiten ist die Achillesferse, die dem fotografischen Werk den Nimbus des Unikates nimmt. Wenn ein(e) Kunstmaler(in) für das Resultat eines Nachmittags einen vierstelligen Preis ansetzt, so geht das jederzeit in Ordnung. Wenn aber ein Fotokünstler für das Ergebnis wochenlanger Feinarbeit das gleiche haben mag, rümpft ein Teil des Publikums die Nase. Dagegen helfen auch streng limitierte Aufgaben wenig, denn »knipsen kann ja jeder«. Nun ja, malen so gesehen aber auch...
Abgelegt in: Kulturelles • 7. Mai. 2017, 11:00 Uhr • 3 Kommentare lesen
« Vorherige Seite | Nächste Seite » |
Süßer und scharfer Senf: