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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 24. September 2005

Sta­ab-Hoch­sprung

Ge­stern ge­kleckert (Klei­nes Ate­lier), heu­te ge­klotzt: Das Neue Mu­se­um Nürn­berg ist schon von au­ßen ein Ge­samt-Kunst­werk von be­acht­li­chem For­mat! Als Staat­li­ches Mu­se­um für Kunst und De­sign in Nürn­berg spielt die­se In­sti­tu­ti­on na­tür­lich auch in ei­ner ganz an­de­ren Li­ga als pri­vat ge­führ­te Mi­ni-Ga­le­rien...

Fan­gen wir bei der Ar­chi­tek­tur an: Was Vol­ker Sta­ab da an den Rand der Alt­stadt in un­mit­tel­ba­re Nach­bar­schaft des al­ter­tü­meln­den Hand­wer­ker­ho­fes ge­setzt hat, ist ein Ju­wel der Klar­heit, in sei­ner rei­nen For­men­spra­che sehr über­zeu­gend (wie üb­ri­gens auch das gleich­falls von Sta­ab ent­wor­fe­ne Mu­se­um Ge­org Schä­fer in Schwein­furt). Auch nachts ent­fal­ten der Mu­se­ums­bau und der ihm vor­ge­la­ger­te Kla­ris­sen­platz ei­ne ver­füh­re­ri­sche An­zie­hungs­kraft, an­deu­tungs­wei­se nach­zu­emp­fin­den an­hand ei­nes of­fi­zi­el­len Pan­ora­ma­fo­tos.

Bei al­ler Be­wun­de­rung für den Mei­ster kann sich der zone­batt­ler je­doch den klei­nen Sei­ten­hieb nicht ver­knei­fen, daß er (im Ge­gen­satz zu den Bau­ten) die Home­page des Staab’schen Ar­chi­tek­tur­bü­ros für ein by­zan­ti­ni­sches Cha­os hält: Die ist näm­lich mit ver­wir­ren­dem und un­nö­ti­gem Mul­ti­me­dia-Schnick­schnack »an­ge­rei­chert«, wel­cher die Ori­en­tie­rung er­heb­lich er­schwert... Tja, Be­ton und Bits sind halt doch zwei­er­lei Werk­stof­fe!

Neues Museum Nürnberg

Im In­ne­ren er­war­tet uns ein kon­trast­rei­cher Zu­sam­men­klang aus zeit­ge­nös­si­scher Kunst und neu­zeit­li­chem De­sign, der in die­ser Form sonst nir­gends un­ter ei­nem Dach an­zu­tref­fen ist. Auf­grund der be­son­ders groß­zü­gi­gen Prä­sen­ta­ti­on mit viel Luft und Licht um die ein­zel­nen Wer­ke zieht je­des Ex­po­nat die ihm ge­büh­ren­de Auf­merk­sam­keit ab­len­kungs­frei auf sich. Ei­ne sehr in­spi­rie­ren­de At­mo­sphä­re!

Da ich nur we­ni­ge Schrit­te vom Mu­se­um ent­fernt mei­nem täg­li­chen Brot­er­werb nach­ge­he, nut­ze ich die Mit­tags­pau­se des Öf­te­ren zu Kurz­be­su­chen, die ich zu­wei­len auch fo­to­gra­fisch do­ku­men­tie­re (wie zum Bei­spiel hier und dort). Als Mit­glied der Mu­se­ums­in­itia­ti­ve ge­nie­ße ich stets frei­en Ein­tritt zu den Samm­lun­gen und Aus­stel­lun­gen, da lohnt dann auch ei­ne kur­ze »Stipp­vi­si­te«...

Ab­schlie­ßend weist der Schrei­ber die­ser Zei­len mit Ge­nug­tu­ung dar­auf hin, daß das NMN zwar in Nürn­berg an­ge­sie­delt, aber an maß­ge­ben­den Schalt­stel­len per­so­nell von Für­thern und Für­the­rin­nen un­ter­wan­dert ist: Der Ku­ra­tor zum Ex­em­pel ist nicht nur ein Fast-Nach­bar von mir, son­dern be­ken­nen­der Fan der SpVgg Greu­ther Fürth !

Samstag, 10. September 2005

Denk­mal­schän­der & Denk­mal­schutz

Die Stadt Fürth ist reich an Bau­denk­ma­len, kom­plet­te Grün­der­zeit-Stra­ßen­zü­ge strah­len auch heu­te noch (fast) in der Pracht ver­gan­ge­ner Zei­ten. Gleich­wohl hat nicht je­der ein Au­ge und ein Herz da­für: Fast täg­lich kom­me ich z.B. am spät­klas­si­zi­sti­schen Haus ei­nes Ar­chi­tek­ten (!) vor­bei, wel­ches die­ser in übel­ster Wei­se au­ßen (und dem Ver­neh­men nach auch in­nen) ge­schän­det hat. Wie ger­ne wür­de ich die­se Bar­ba­rei hier an­pran­gern, Roß und Rei­ter nen­nen und die Ver­schan­de­lung der wun­den Vil­la wort- und bild­reich be­le­gen... Es blu­tet ei­nem das Herz. Aber so wie die Din­ge lie­gen, wür­de die ju­ri­sti­sche Keu­le wohl eher mich tref­fen als den un­sen­si­blen Metz­ger...

Im­mer­hin gibt es nicht nur sol­che Zeit­ge­nos­sen: Am mor­gi­gen Tag des of­fe­nen Denk­mals wird es vie­le ar­chi­tek­to­ni­sche Klein­odi­en zu be­sich­ti­gen ge­ben, die lie­be­voll in­stand­ge­setzt und bis heu­te im Ori­gi­nal­zu­stand er­hal­ten wor­den sind. Da vie­le hi­sto­ri­sche Bau­ten in Pri­vat­be­sitz und nur zu die­sem lan­des­wei­ten Ak­ti­ons­tag der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich sind, soll­te man sich die Chan­ce nicht ent­ge­hen las­sen!

In ge­wis­ser Wei­se auch ein Denk­mal, ja nach­ge­ra­de ei­ne In­sti­tu­ti­on sind die Sir Hen­ry Wood Pro­me­na­de Con­certs, die all­som­mer­lich (heu­er in der 111. Sai­son) in Lon­don statt­fin­den und in der be­rühm­ten Last Night of the Proms ih­ren ex­ta­ti­schen Ab­schluß fin­den. Im tra­di­tio­nel­len Schluß­kon­zert wird die Roy­al Al­bert Hall heu­te abend zum He­xen­kes­sel, wenn nach der Pau­se das im­mer glei­che Pro­gramm aus groß­sym­pho­ni­schen bri­ti­schen »Schlacht­rös­sern« ge­ge­ben wird:

El­gar – Pomp and Cir­cum­stance March No.1
 
Hen­ry Wood – Fan­ta­sia on Bri­tish Sea Songs
 
Par­ry / El­gar – Je­ru­sa­lem
 
Tra­di­tio­nal – Na­tio­nal­hym­ne
 
Tra­di­tio­nal – Auld Lang Sy­ne (Schot­ti­sches Volks­lied)

Das Pu­bli­kum (5.000 Be­su­cher in der Hal­le, mehr als 100.000 im Hyde Park und in an­de­ren live zu­ge­schal­te­ten Open Air-Lo­ca­ti­ons) summt, singt, hupt und trö­tet da­bei mit, die Aus­ge­las­sen­heit kann mit dem Köl­ner Kar­ne­val re­gel­mä­ßig locker mit­hal­ten! Man kann es kaum in Wor­te fas­sen, man muß es se­hen (und vor al­lem hö­ren). Zum Glück wird das Event auch in die­sem Jahr wie­der hier bei uns im Fern­se­hen über­tra­gen, und zwar vom Nord­deut­schen Rund­funk ab 22:10 Uhr. Wir ha­ben uns da­für hier schon ei­ne gro­ße Tü­te Kar­tof­fel­chips in der ty­pisch eng­li­schen Ge­schmacks­rich­tung »Salt & Vi­n­egar« so­wie ei­ne Schach­tel »Af­ter Eight« zu­recht­ge­legt. Ru­le Bri­tan­nia!

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