Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


« »

Sei­ten­wech­sel

Man könn­te mei­nen, daß es ei­nem rast­lo­sen Mul­ti­me­dia-Fuz­zi wie dem zone­batt­ler hart an­kä­me, wenn er ei­ne Wo­che lang oh­ne Zu­gang zu In­ter­net und Fern­se­hen, ja so­gar oh­ne Ra­dio und Zei­tung aus­kom­men und oben­drein mit sei­nen zar­ten Tipp-Fin­ger­chen schwe­re kör­per­li­che Ar­beit ver­rich­ten muß...

Das Ge­gen­teil ist der Fall.

Tat­säch­lich be­deu­te­te es in der zu­rück­lie­gen­den Wo­che für mich ei­ne be­son­de­re Art der Ent­span­nung, von früh bis spät zu schlep­pen, zu wuch­ten, zu schie­ben, zu zer­le­gen, zu sor­tie­ren, zu sä­gen, zu hacken und an­de­res mehr. Oh­ne nach der Uhr zu schie­len, oh­ne ans Bü­ro auch nur ei­ne Se­kun­de lang zu den­ken, locker­te ich mich gei­stig bei schweiß­trie­fen­dem Tun und ent­deck­te den ge­mäch­li­chen Takt der Stun­den wie­der, der auf dem Land durch den la­ko­ni­schen Klang der Kir­chen­glocken vor­ge­ge­ben ist. Man zählt die Schlä­ge un­will­kür­lich mit und staunt nicht schlecht, wie spät es doch über all’ der Placke­rei schon wie­der ge­wor­den ist.

Im Ge­gen­satz zum Brot­be­ruf, der durch das ste­te Nach­tröp­feln neu­er In­ter­ven­ti­ons-Not­wen­dig­kei­ten et­was vom end­lo­sen (und nicht sel­ten recht fru­strie­ren­den) Te­tris-Spie­len hat, be­rei­tet das Frei­le­gen über­wu­cher­ter We­ge, das Lich­ten ver­wil­der­ter Hecken, das Aus­sie­ben über­wach­se­ner Kies­hau­fen un­er­hör­te Be­frie­di­gung, weil man am En­de des Ta­ges den Er­folg sei­ner Ar­beit un­mit­tel­bar vor Au­gen hat (bzw. den un­schö­nen An­blick von vor­her dann eben nicht mehr). Die­ses höchst un­mit­tel­ba­re Feed­back bie­tet ja selbst ein an­spruchs­vol­ler Kopf­ar­bei­ter-Job nur sel­ten...

Wenn man an die­se auf den er­sten Blick pa­ra­dox er­schei­nen­de Er­ho­lung durch Ar­beit am ei­ge­nen Lei­be er­fah­ren hat, kann man sich kaum vor­stel­len, daß an­de­re im Fau­len­zen und Nichts­tun im Ur­laub tat­säch­lich die Er­fül­lung se­hen. Viel­leicht wis­sen vie­le nur nicht, was ih­nen da ent­geht?

Diskussion

  1. Kirchenglocken machen Lärm  •  19. Apr. 2007, 9:44 Uhr

    Kir­chen­glocken klin­gen nicht nur la­ko­nisch...

    ...son­dern sie ma­chen vor­al­lem viel Lärm – ganz spe­zi­ell auch wäh­rend der ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­nen Nacht­ru­he! Dies gilt es un­be­dingt zu be­den­ken – wir müs­sen doch nicht je­de vier­tel­stun­de von dem Lärm ge­sört wer­den! (Zeit­schlag and vie­len Or­ten ent­spre­chen vier­tel­stünd­li­chen Weck­schlä­gen!)

    #1 

  2. suzomi  •  19. Apr. 2007, 19:22 Uhr

    Das klei­ne­re Übel

    Wenn ich schla­fe stört es mich nicht, wenn ich wach bin eben­falls nicht.

    Was für mich viel schlim­mer ist und mich am Schla­fen hin­dert, sind Au­to­bah­nen und an­de­re viel be­fah­re­ne Stra­ßen – durch­aus auch in grö­ße­rer Ent­fer­nung.

    Oder die un­frei­wil­li­ge Teil­nah­me an Nach­bars Mu­sik­ge­schmack zu nächt­li­cher Stun­de.

    Es soll ja Leu­te ge­ben, die auf dem Land woh­nen auf’s Land zie­hen und an­schlie­ßend den Bau­ern samt sei­nem Gockel ver­kla­gen, wenn die­ser laut­hals den Tag an­kün­digt.

    Von un­frei­wil­li­ger Be­damp­fung un­ter­schied­lich­ster Ge­ne­se will ich hier gar­nicht erst an­fan­gen.

    #2 

Kommentar-RSS: RSS-Feed für Kommentare nur zu diesem Beitrag

Eigenen Senf dazugeben: