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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


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Luft­schloss

Der zone­batt­ler muss sich ei­ne Men­ge Ter­mi­ne mer­ken, er macht sich No­ti­zen, führt zu­dem Auf­ga­ben­li­sten und treibt auch an­son­sten ei­ni­gen Auf­wand, um sein (gleich­wohl eher be­schau­li­ches statt spek­ta­ku­lä­res) All­tags­le­ben zu or­ga­ni­sie­ren. Da­zu nutzt er seit Jahr und Tag – tat­säch­lich so­gar seit Jahr­zehn­ten – sei­nen treu­en und ro­bu­sten Palm-Or­ga­ni­zer, der die ihm an­ver­trau­ten Da­ten mit Desk­top-Pro­gram­men auf dem PC ab­glei­chen und syn­chro­ni­sie­ren kann.

Die­se mehr als nur zu­frie­den­stel­len­de Lö­sung ist mitt­ler­wei­le al­ler­dings in die Jah­re ge­kom­men: Heut­zu­ta­ge will auch un­ser­eins von jeg­li­chen Ge­rä­ten aus – auch von frem­den – an sei­ne stoff­lo­sen Sa­chen her­an­kom­men, und das mög­lichst um­stands­los. Vor al­lem aber oh­ne US-ame­ri­ka­ni­sche Tech-Kon­zer­ne ins Ver­trau­en zu zie­hen, die mit per­sön­li­chen (und per­so­nen­be­zo­ge­nen) Da­ten mög­li­cher­wei­se doch nicht so treu­hän­de­risch ehr­lich und ver­trau­lich um­ge­hen wie nach au­ßen hin stets be­haup­tet...

Weg vom USB-Stick: Dateivorhaltung in der eignen Nextcloud

Die auch für ei­nen Nicht-IT­ler rea­li­sti­scher­wei­se um­setz­ba­re Lö­sung heißt »ma­na­ged Cloud«, al­so das Vor­hal­ten von vir­tu­el­len Gü­tern auf fremd­be­treu­ten Ser­vern au­ßer­halb der ei­ge­nen vier Wän­de. Klar, man kann sich auch ein ei­ge­nes Wol­ken­kuckucks­heim da­heim in der Be­sen­kam­mer in­stal­lie­ren, aber da­zu braucht es viel ein­schlä­gi­ges Know How, Hin­ga­be und rund um die Uhr elek­tri­sche En­er­gie. Ei­nem IT-af­fi­nen Lai­en mit ei­ni­gem er­fah­rungs­ba­sier­ten An­wen­der­wis­sen steht aber im­mer­hin der Weg of­fen, auf ei­ge­nem Web­space ei­ne pri­va­te Cloud zu be­trei­ben, bei der In­stal­la­ti­on und Back­ups Sa­che des be­auf­trag­ten Pro­vi­ders sind.

Der Web­ho­ster mei­nes Ver­trau­ens (all-inkl.com) hat die Next­cloud (NC) als »1‑Klick-In­stal­la­ti­on« im An­ge­bot, ne­ben Word­Press und al­ler­lei an­de­ren frei­en Soft­ware-Pa­ke­ten. Das schnel­le Auf­set­zen neu­gie­rig­keits­hal­ber war da­her schon mal kein Pro­blem. Jetzt tüf­te­le ich schon seit Mo­na­ten an den Funk­tio­nen und den In­ter­ak­tio­nen mit den mich in­ter­es­sie­ren­den Apps her­um, um wie ein­gangs ge­schil­dert lang­fri­stig von mei­nem ol­len Palm-PDA weg­zu­kom­men, der für mich frei­lich in mul­ti­pler Hin­sicht im­mer noch weg­wei­send ist...

Mein vor­läu­fi­ges Fa­zit:

Ja, es ist schon klas­se, was man mit der Next­cloud al­les ma­chen kann, und über die mir vor­ab be­kann­ten Ba­sis­funk­tio­na­li­tä­ten hin­aus konn­te ich mir mit den ein­schlä­gi­gen Apps tol­le Ex­tra-Fea­tures ein­bau­en, an die ich im Vor­feld gar nicht ge­dacht hat­te. Zum Ex­em­pel die Vi­sua­li­sie­rung der in mei­nen Ur­lau­ben an­ge­fer­tig­ten GPS-Tracks mit­tels »Gpx­Pod«:

Wo war damals unser Hotel? Visualisierung von GPS-Tracks per GpxPod

Aber nein, ganz so schmerz­frei wie bei ei­ner kom­mer­zi­el­len Lö­sung oder den ver­locken­den An­ge­bo­ten der Da­ten­rie­sen (die mit den Scha­ren ih­rer dar­auf an­ge­setz­ten IT­lern ver­mut­lich den Him­mel ver­dun­keln könn­ten) ist die Open-Source-Al­ter­na­ti­ve nicht: Fricke­lei ist im­mer wie­der mal an­ge­sagt, man braucht Lang­mut und Ge­duld und muss auch erst mal ler­nen, wo und wie ei­nem bei Fra­gen und Frust evtl. ge­hol­fen wird (Fo­rum hier, Git­hub da).

Denn im­mer wie­der mal kommt es zu Problem(chen), die ei­nen ner­ven kön­nen und die vor dem letz­ten Up­date von was auch im­mer (NC selbst oder ei­ner App) nicht da wa­ren. Die Ur­sa­che der Pro­ble­me va­li­de zu dia­gno­sti­zie­ren ist auch nicht im­mer ein­fach (z.B. hat die an­fangs von mir ge­nutz­te »Maps«-App zur Vi­sua­li­sie­rung von GPX-Da­tei­en ver­hin­dert, dass man in der NC-Da­tei­ver­wal­tung ge­teil­te Da­tei­en wie­der uns­ha­ren kann – ku­ri­os!).

Mit der Be­schäf­ti­gung wach­sen Wis­sen und Durch­blick, klar. Aber es ist wohl ei­ne Il­lu­si­on, auf ei­nen Zu­stand der Se­lig­keit zu hof­fen, der dann auch dau­er­haft an­hält. Es wird ja stän­dig was ak­tua­li­siert, und spä­te­stens, wenn der PHP-Un­ter­bau um ei­ne neue Ver­si­on nach oben ge­lupft wird, geht die An­pas­se­rei an vie­len Ecken und En­den wie­der los (oder auch nicht, wenn App-Au­toren in­zwi­schen nim­mer da­bei sind und sich kein an­de­rer Main­tai­ner fin­det, der die ver­wai­ste Bau­stel­le über­nimmt).

Von Word­Press ken­ne ich das ähn­lich, und auch da wür­de ich sa­gen: Tol­le Sa­che, wenn man die fall­wei­se zwin­gend er­for­der­li­che Ar­beit im »Ma­schi­nen­raum« für sich selbst un­ter Lei­den­schaft, Kno­be­lei und Hob­by ver­bu­chen kann. Wenn man in­des »nur« das Werk­zeug als Werk­zeug ver­wen­den und sich aus­schließ­lich um sei­ne in­halt­li­chen Auf­ga­ben und Ab­sich­ten küm­mern will, für den sind Schwarm-Pro­jek­te wie NC auf Dau­er nix, da zu be­küm­me­rungs­in­ten­siv.

Aber auch wenn es sich nicht vor­be­halt­los nach »Wol­ke sie­ben« an­fühlt: Der zone­batt­ler bleibt ab­ge­ho­ben und baut sein »Luft­schloss« eher aus als wie­der ab...

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