Robin Hood, Robin Hood, reitet durch die Lande, voller Stolz und Wagemut folgt ihm seine Bande. Es fürchten ihn die Bösen, die Guten sind ihm guuuut, Robin Hooood, Robin Hooood, Robin Hooood... |
Wer beim Lesen vorstehender Zeilen sofort die dazugehörige Melodie mitsummen konnte, der weiß, wovon hier die Rede sein wird: Von der amerikanisch-britischen TV-Serie »Die Abenteuer von Robin Hood« natürlich, die redlich gealterte Recken meiner Generation in jungen Jahren nur zu gerne guckten, sich dabei mit dem von Richard Greene gespielten Titelhelden identifizierten und sich jedesmal diebisch (!) freuten, wenn der seinem schurkischen Gegenspieler, dem Sheriff von Nottingham, einmal mehr ordentlich eins auf die Mütze geben konnte.
Dem zu nostalgisch-wehmütigen Anwandlungen stets neigenden zonebattler kam es dieser Tage in den Sinn, sich geistig in seine lange zurückliegende Sturm- und Drangzeit zurückzuversetzen und sich im Abstand von mehreren Dezennien erneut in den Sherwood Forest zu begeben, ohne dabei seine Couch verlassen zu müssen...
Hierzulande sind weiland längst nicht alle Folgen der erfolgreichen Produktion aus den 1950er Jahren ausgestrahlt worden. Überdies sind die Silberscheiben mit den deutsch synchronisierten Episoden alles andere als ein Sonderangebot: Für eine DVD-Box mit neun Episoden (von jeweils nur ca. 25 Minuten Dauer) werden stolze EUR 22,90 aufgerufen! Sowas kommt einem Sparfuchs wie dem zonebattler natürlich nicht in die virtuelle Einkaufstüte, und darum hat er sich jetzt aus dem fernen Land der begrenzten Unmöglichkeiten fürs gleiche Geld (!) kurzerhand die Komplett-Edition mit allen 143 Folgen auf 11 DVDs kommen lassen:
Und diese US-Ausgabe ist nun wahrlich ein absolutes Schnäppchen: An jeweils 13 Episoden pro Scheibe hat man (im Vergleich zur deutschen Fassung mit läppischen drei pro Silberling) viel länger Freude, auch wenn man notgedrungendermaßen beim Ton auf die deutsche Synchronspur verzichten muß.
Was aber in des Rezensenten Augen (und insbesondere Ohren) kein allzugroßes Manko darstellt: Zum einen sind die Dialoge überwiegend klar ausgesprochen und gut verständlich, zum anderen wären viele eloquente Wendungen und Wortspiele in einer lippensynchronen Übersetzung ohnehin verloren. Wer also leidlich Englisch versteht, kann getrost zugreifen, auch wenn es hier (wie bei den meisten TV-Produktionen »vorsintflutlichen« Alters) noch nicht einmal englischsprachige Untertitel gibt.
Die Handlung ist ja meist ohnehin nicht sonderlich kompliziert: Irgendwie kommen sich die normannischen Usurpatoren und die rechtschaffenen englischen »Outlaws« unter ihrem charismatischen Führer Robin ins Gehege, nicht selten geht es um Leben oder Tod, doch spätestens nach 25 Minuten siegen List und Recht über (Heim)tücke und Unrecht und die Welt ist vorerst wieder in Ordnung. Nebenbei werden quasi spielerisch ethische Werte wie Haltung, Anstand und Moral vermittelt, und wer das nervig, überholt und altmodisch findet, ist nach des zonebattler’s Meinung Teil des Problems in der heute viel beklagten »Ellenbogengesellschaft«...
Aus technischer Sicht gibt es bei realistischer Betrachtungsweise wenig zu mäkeln: Das Schwarzweiß-Bild ist von passabler Qualität, glücklicherweise sind computergenerierte Nachcolorierungen wohl (noch) zu kostspielig, um 3480 Minuten alten Filmmaterials den nostalgischen Charme nachhaltig auszutreiben. Gut so! Das »analoge Feeling« gehört bei sowas einfach dazu: Wir Älteren wollen es nicht anders, und die Jüngeren würden sich so etwas Altbackenes auch in aufgepeppter Fassung nicht kaufen. Unter dem Strich ist mir die dicke Box aus Amerika daher eine klare Empfehlung wert:
Film / Inhalt | |||
Bild & Ton | |||
Extras | |||
Aufmachung | |||
Gesamturteil |
Bei dem extrem günstigen Preis sind natürlich keine Extras zu erwarten: Man kriegt weder ein Booklet dazu noch irgendwelche digitalen Dreingaben, doch wen sollte das stören? Was es an Hintergrundinformationen zu erfahren gäbe, kann sich jede(r) selbst ergoogeln, und ansonsten will man ohnehin nur schnell auf sein abendliches Betthupferl in Form eines knapp halbstündigen Abenteuers zugreifen und sich über stets adrett gekleidete, pseudo-mittelalterliche Genrefiguren in Studiokulissen köstlich amüsieren können...
Bitte hier nachschauen: www.korrekturen.de/beliebte_fehler/ursupator.shtml
Wünsche viel Freude beim Betthupferln.
#1
Weia. Und das mir als altem Lateiner, der ich gerne mit Fremdwörtern die Leut’ imprägniere... Danke für den berechtigten Hinweis, wird subito korrigiert!
P.S.: Gleich dahinter stand übrigens bis vor wenigen Sekunden »rechtschaffenenen« mit hinten einer Silbe zuviel: Die hast selbst Du übersehen!
P.P.S.: Robin Hood müßte man sein: Dann würden Taten zählen und nicht Worte! ;-)
#2
»Normale« Fehler fallen mir meist nicht auf, ich bin ja nicht am Korrekturenlesen, aber falschgeschriebene Fremdwörter lassen mir als alter Lateinerin meist ein Lichtlein aufleuchten. Trotzdem mit Verlaub: »korrirgiert« ist auch nicht richtig.
#3
Gargl, danke für die Korrektur des Kommentars zur Korrektur des Artikels: Das ist mir mittlerweile ja schon peinlich in zweiter Potenz! Diesen bekräftigenden Senfspritzer hier lese ich mir jetzt aber fünffach durch, bevor ich ihn abschieße. ;-)
P.S.: Ich hätte mich wohl weiterhin auf mein eigenes Blog beschränken sollen, statt derer vier zu bespielen und damit meine schwindenden geistigen Kräfte fahrlässigerweise zu diversifizieren...
#4
Nach nunmehr über 1800 Tagen Bloggerei von echtem Schrot und Korn sollte man die Flinte doch nicht gleich ins Korn werfen nur wegen ein paar Rechtschreibfehler mit lateinischem Verwandtschaftsbezug ... hab’ ich das jetzt richtig geschrieben ?
#5