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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 7. September 2008

Wort zum Sonn­tag

Hoch­ver­pub­tes Ehr­li­kum, mei­ne eher ver­sehr­ten Da­men und Her­ren,

ich hat­te und ha­be Ih­nen heu­te nichts zu sa­gen und dem auch nichts hin­zu­zu­fü­gen.

Freitag, 5. September 2008

Schnit­zel­jagd

Als tech­no­phi­ler Bast­ler, Tüft­ler und mu­sea­ler Be­wah­rer tust Du Dich oft schwer, Dich von Dei­nen hi­sto­ri­schen Hab­se­lig­kei­ten zu tren­nen, und auch die vom Floh­markt aus Igno­ran­ten­hand ge­ret­te­ten Ge­rät­schaf­ten sind Dir meist schnell ans Herz ge­wach­sen. Mehr als die ei­ne gut er­hal­te­ne Ton­band­ma­schi­ne ‑spät er­füll­ter Traum aus ju­ve­ni­len Jah­ren- brauchst aber selbst Du im Di­gi­tal­zeit­al­ter nicht wirk­lich, des­halb hat­test Du in den Wei­ten des In­ter­nets ein gu­tes neu­es Herr­chen für sie ge­sucht. Und als der vir­tu­el­le Auk­ti­ons­ham­mer dann end­lich ge­fal­len war, bist Du er­freut und er­leich­tert ge­we­sen, ließ doch der Zu­schlags­preis den ech­ten Lieb­ha­ber hin­ter dem statt­li­chen Ge­bot er­ah­nen...

Und der ist wie Du von der schnel­len Trup­pe: Bin­nen Ta­ges­frist ist das Geld auf Dei­nem Kon­to ein­ge­gan­gen, und statt wie er­hofft über’s Wo­chen­en­de Zeit zum sorg­fäl­ti­gen Ver­packen des schwe­ren Ap­pa­ra­tes zu ha­ben, siehst Du Dich jetzt in Dei­ner Ehr­pus­se­lig­keit ver­pflich­tet, das Ge­rät noch am heu­ti­gen Frei­tag Nach­mit­tag zur Post zu schaf­fen. Na gut, denkst Du Dir, das soll­te zu schaf­fen sein, den pas­sen­den Kar­ton hast Du ja schon längst or­ga­ni­siert und oben auf dem Dach­bo­den müß­ten noch zwei gel­be Säcke mit gut ab­ge­la­ger­ten Sty­ro­por­schnit­zeln in der Ecke ste­hen.

In der schwü­len Hit­ze des Spei­cher­ab­tei­les fin­dest Du ver­gil­ben­de Steu­er­erklä­run­gen und lee­re Mar­me­la­den­glä­ser, al­lein die ver­ma­le­dei­ten Sty­ro­por­chips sind nicht auf­zu­trei­ben. Lang­sam däm­mert es Dir, daß Du die schon vor Mo­na­ten bei ei­nem Dei­ner letz­ten Deals auf­ge­braucht und Dich seit­her nicht um Er­satz ge­küm­mert hat­test. Mist. Was tun? Zer­knüll­tes Zei­tungs­pa­pier ist kei­ne Lö­sung bei La­de­gut jen­seits der 15-Ki­lo-Gren­ze, stau­ben­de Holz­wol­le wä­re Gift für das fei­ne Ge­rät, mal ganz da­von ab­ge­se­hen, daß da­von längst auch nichts mehr da wä­re. Es hilft nichts, es müs­sen Sty­ro­por­chips sein. Aber wo­her neh­men?

Da kommt Dir der er­lö­sen­de Ge­dan­ke: Im Re­cy­cling­hof am Ran­de der Stadt hast Du vor Jah­ren schon ein­mal nach die­sen Din­gern ge­fragt, und der freund­li­che Mann in der Latz­ho­se hat Dich sei­ner­zeit nach Gu­sto zu­grei­fen las­sen. War­um soll­te das nicht auf’s Neue funk­tio­nie­ren? Du schielst nach der Uhr: Mit­tag ist schon durch, es geht auf zwei Uhr zu, müß­te hin­hau­en. Al­so zum mo­to­ri­sier­ten Un­ter­satz hin­un­ter­ge­rannt und los­ge­braust...

Der Re­cy­cling­hof er­weist sich als noch am frü­he­ren Ort vor­han­den, sein Tor in­des­sen als ge­schlos­sen: Frei­tags ist hier schon um ein Uhr nach­mit­tags Fei­er­abend. Ver­flixt! Wo kannst Du jetzt noch hin, in die Nach­bar­stadt viel­leicht? Da wüß­test Du nicht mal die ein­schlä­gi­gen Adres­sen, und die Zeit ar­bei­tet in je­dem Fal­le ge­gen Dich. Hm. Er­for­dern nicht be­son­de­re Si­tua­tio­nen zu­wei­len be­son­de­re Maß­nah­men? Du könn­test Dich ja zur Not aus­nahms­wei­se selbst be­die­nen, oder? Du wür­dest nie­man­dem et­was weg­neh­men, kei­ner kä­me zu Scha­den und ein er­neu­ter Ein­satz von Füll­ma­te­ri­al ist al­le­mal um­welt­freund­li­cher als sei­ne noch so vor­schrifts­mä­ßi­ge Ent­sor­gung! He­he.

Du schaust Dich in al­le Rich­tun­gen um und peilst dann durch ei­nen Schlitz in der aus gro­ben Holz­boh­len er­rich­te­ten Um­zäu­nung: Tat­säch­lich, da­hin­ten ste­hen die Be­häl­ter mit den sor­ten­rein ge­trenn­ten Kunst­stof­fen! Und wenn man sich so die gan­zen Spu­ren und Ab­drücke an der Um­frie­dung an­schaut, dann wä­rest Du bei­lei­be nicht der Er­ste, der hier hin­über­ge­klet­tert ist. Und die an­de­ren ver­folg­ten mut­maß­lich weit we­ni­ger heh­re Zie­le...

Zwar bist Du nie der Sport­lich­ste ge­we­sen, aber der Ad­re­na­lin­schub des schlech­ten Ge­wis­sens und die Angst vor Ent­deckung stei­gern die Mus­kel­lei­stung spür­bar, men­ta­les Do­ping so­zu­sa­gen. Drü­ben halb­wegs ele­gant ge­lan­det, si­cherst Du nach al­len Sei­ten, be­vor Du in die of­fe­ne Hal­le sprin­test. Und plötz­lich wähnst Du Dich am Ziel: Vor Dir hängt in ei­nem stüt­zen­den Ei­sen­ge­stell ein rie­si­ger Sack aus dicker Pla­stik­fo­lie, zu zwei Drit­tel ge­füllt mit den er­sehn­ten Sty­ro-Flocken: Hur­ra!

Du ziehst die zwei mit­ge­brach­ten Müll­beu­tel aus den Ho­sen­ta­schen und über­legst, wie Du die denn nun am schnell­sten voll­kriegst. Ei­ne Schip­pe oder sonst et­was Ge­eig­ne­tes ist nicht in Sicht, dar­um ver­suchst Du so­gleich, die fe­der­leich­ten Schnip­sel­din­ger mit blo­ßen Hän­den in Dei­ne Beu­tel zu stop­fen. Aber die las­sen sich nicht so mir nichts, Dir nichts um­sacken: Im Nu ha­ben sie sich elek­tro­sta­tisch auf­ge­la­den und »kle­ben« jetzt an ih­ren Kum­pels, an ih­rem gro­ßen Sack, an Dei­nen lä­cher­li­chen Tü­ten und mitt­ler­wei­le auch an Dei­nen Ar­men und auf Dei­nem T‑Shirt. Und je mehr Du zap­pelst und stram­pelst und fluchst, de­sto schlim­mer wird das Spiel: Du kriegst die Chips nicht in nen­nens­wer­ten Men­gen zu fas­sen, und je är­ger Du Dich an­strengst, de­sto mehr von ih­nen haf­ten an Dir und sonst­wor­an.

Nach zwei Mi­nu­ten he­ro­isch ge­führ­ten Kamp­fes mit der Tücke der Ob­jek­te siehst Du end­lich ein, daß das so de­fi­ni­tiv nichts wer­den kann. Es bleibt als Aus­weg nur die Flucht nach vorn: Du mußt den gan­zen Be­stand in sei­nem rie­si­gen Auf­fang­sack mit­neh­men, sonst stehst Du am Mon­tag­mor­gen noch hier und bist bis da­hin er­stens wahn­sin­nig und zwei­tens so sty­ro­por-weiß wie ein Schnee­mann. Ge­sagt, ge­tan: Du rollst den Rand des ge­ra­de­zu un­heim­lich gro­ßen Fo­li­en­sackes über das Hal­te­ge­stell, drehst ihn zu und ziehst den fast manns­ho­hen »Bal­lon« nach oben aus sei­ner Fi­xie­rung...

Na groß­ar­tig, denkst Du Dir, jetzt fehlt Dir nur noch ei­ne schwar­ze Au­gen­maske, dann sä­hest Du aus wie ei­ner der Pan­zer­knacker aus den Do­nald-Duck-Heft­chen. Har, har, har! Oder auch ho, ho, ho, denn mit dem dicken Sack auf dem Rücken gä­best Du auch ei­ne gu­te Ka­ri­ka­tur ei­nes US-ame­ri­ka­ni­schen Weih­nachts­man­nes ab! Doch auch oh­ne San­ta Clau­sens dich­ten Bart und dicken Pelz­man­tel rinnt Dir der Schweiß mitt­ler­wei­le aus al­len Po­ren...

Du lugst ver­stoh­len von in­nen über die Boh­len­wand und peilst die La­ge: rechts ist nie­mand, von links kommt kei­ner. Al­so ab durch die Mit­te bzw. erst­mal er­neut über die Wand ge­klet­tert und mit dem Rie­sen­beu­tel hin­ab­ge­sprun­gen. Schnell zum Wa­gen ge­ha­stet und die Heck­klap­pe auf­ge­fin­gert. Rein mit dem Sack, zum Hen­ker, war­um sperrt der sich so da­ge­gen? Es hilft nichts, der ku­gel­run­de Pla­stik­beu­tel ist zwar nicht schwer, aber aus­la­dend, sein Durch­mes­ser deut­lich grö­ßer als der von Dei­nes Au­tos La­de­öff­nung. Herr­schafts­zei­ten!

Ner­vö­ses Stop­fen und Tre­ten hilft nicht wei­ter, mit for­scher Ge­walt­an­wen­dung bringst Du die pral­le Fo­li­en­bla­se nur zum Plat­zen und dann er­gießt sich der Se­gen weit­hin sicht­bar über die Land­schaft, mit Dir als dem Übel­tä­ter mit­ten­drin. Al­so tief Luft ge­holt, den Sack noch­mal ganz her­aus­ge­zo­gen und mit sanf­tem Tät­scheln links und rechts lang­sam in die rich­ti­ge Wurst­form ge­klopft. Nach ei­ner quä­lend lan­gen Mi­nu­te ist er end­lich drin. Klap­pe zu, hinter’s Steu­er ge­hech­tet und den Mo­tor an­ge­las­sen. Am Rücken bist Du längst pitsch­naß.

Der re­flex­haf­te Blick in den Rück­spie­gel zeigt nicht die ge­wohn­te Aus­sicht durch die Heck­schei­be, son­dern en­det nach ei­nem gu­ten Me­ter am so­eben hin­ten rein­ge­stopf­ten Beu­te­gut. Na schön, dann muß man halt mit den Au­ßen­spie­geln ma­nö­vrie­ren. Aber be­wegt sich da nicht et­was im lin­ken? Der Blick trügt nicht, es naht ein an­de­res Au­to. Ver­flucht noch­mal, was will der denn hier um die­se Zeit?

Ir­gend­wie kriegst Du die Kur­ve ge­kratzt und schaffst um ei­ne al­te La­ger­hal­le her­um den Ab­gang, oh­ne daß Dir der an­de­re Wa­gen zu na­he ge­kom­men wä­re. Jetzt aber flott wie­der nach Hau­se! Im Fond hin­ter Dir klop­fen an die 20.000 ent­führ­te Weich­schaum­schnip­sel um Hil­fe ru­fend an die Sei­ten­schei­ben und ver­su­chen stumm schrei­end, Pas­san­ten auf sich auf­merk­sam zu ma­chen. So hal­tet doch end­lich die Klap­pe! Schließ­lich fährst Du schnei­dig brem­send vor Dei­ner Haus­tür vor.

Der Sack wirkt auf den er­sten Blick jetzt et­was fla­cher. Kein Wun­der, durch die Er­schüt­te­run­gen der Fahrt hat er sich dem In­nen­raum Dei­nes Ve­hi­kels gut an­ge­paßt und mag ihn frei­wil­lig nicht mehr ver­las­sen. Du fluchst lei­se und zerrst ze­ternd an dem dum­men Ding, bis Du es end­lich halb­wegs heil her­aus­ope­riert hast. Au­to­klap­pe zu und nun aber schnell ins Haus und weg aus der Öf­fent­lich­keit!

Von we­gen: Prall und ku­gel­rund wie der Sack mitt­ler­wei­le wie­der ge­wor­den ist, paßt er na­tür­lich auch nicht ein­fach so durch die Haus­tür! Lei­se wim­mernd mußt Du ihn ein wei­te­res Mal mas­sie­ren, bis er sich end­lich in den Haus­flur schie­ben läßt. Ir­gend­wie ge­lingt es Dir, ihn dann noch drei Stock­wer­ke nach oben zu ba­lan­cie­ren, oh­ne ir­gend­wel­che Pflan­zen um­zu­kip­pen oder son­sti­ge Ka­ta­stro­phen an­zu­rich­ten. Ge­schafft! Jetzt als al­ler­er­stes schnell un­ter die Du­sche ge­sprun­gen um Schweiß und Schuld­ge­füh­le ab­zu­wa­schen...

Frisch duf­tend fühlst Du dich schon wie­der deut­lich woh­ler. Bin­nen ei­ner knap­pen Vier­tel­stun­de ist die fei­ne Ton­band­ma­schi­ne be­stens ver­packt und reich­lich ge­gen jeg­li­che Trans­port­fähr­nis­se ab­ge­fe­dert. Es geht doch nichts über die fle­xi­blen Sty­ro­por­schnit­zel, denkst Du dir, und in den näch­sten paar Jah­ren brauchst Du Dir auch kei­ner­lei Sor­gen um Nach­schub zu ma­chen. Mit ge­üb­ter Hand läßt Du den Kle­be­band-Ab­rol­ler um das Pa­ket sau­sen, si­cher­heits­hal­ber noch ein zwei­tes Mal um sämt­li­che Fal­ze. Dann flugs die Pa­ket­kar­te aus­ge­füllt und run­ter mit der Ki­ste zum Au­to. Na al­so, es wird doch!

Ge­las­sen fährst Du an der Post­agen­tur vor, es ist noch ei­ne gu­te Stun­de bis zum La­den­schluß. Du wuch­test den schwe­ren Klotz auf die Waa­ge, schä­kerst noch ein biß­chen mit der Stem­pel­schwin­ge­rin und fragst sie ver­wun­dert, war­um wohl heu­te so we­nig an­de­re Pa­ke­te auf der Roll­pa­let­te stün­den. Weil das Pa­ket­au­to heu­te schon durch ist, sagt sie zu Dei­nem jä­hen Ent­set­zen. Un­ter dem scha­den­froh-höh­ni­schen Ge­läch­ter der auf­ge­sta­pel­ten Te­le­fon­bü­cher schleichst Du Dich aus dem Schal­ter­raum und aus der Af­fä­re...

Mittwoch, 3. September 2008

Dunst­ab­zugs­hau­ben

vorgeblich modische Gummischuhe

Gna­den­ge­such

Hinweisschild an einem Fürther Ladengeschäft
Sonntag, 31. August 2008

Rei­sen im Kopf (2)

Ei­gent­lich war ich ja an die­sem herr­li­chen Spät­som­mer­sonn­tag­nach­mit­tag zu ei­ner net­ten klei­nen Fa­mi­li­en­fei­er nebst Grill­ver­gnü­gen in den Gar­ten der Grabenkenner’schen El­tern ein­ge­la­den. Kei­ne gro­ße Sa­che, 15 Mi­nu­ten Fuß­weg viel­leicht, mit dem Rad nur de­ren fünf. Aber wie’s im­mer so geht an so ei­nem trä­ge be­gon­ne­nen Tag, erst wähnt man al­le Zeit der Welt noch vor sich und auf ein­mal ist der Ter­min da und man selbst nicht in den Pu­schen. Drum hur­tig auf­ge­sprun­gen, flugs das Nö­ti­ge zu­sam­men­ge­rafft, die Trep­pe hin­un­ter­ge­eilt, das Tret­boot auf die Stra­ße ge­scho­ben und ab in Rich­tung süd­li­che Süd­stadt...
 
Mein Feh­ler lag wohl dar­in, die un­höf­li­che Ver­spä­tung durch das Vor­drin­gen in re­la­ti­vi­sti­sche Ge­schwin­dig­kei­ten mi­ni­mie­ren, ja letzt­lich so­gar völ­lig zu­rück­dre­hen zu wol­len. Im Süd­stadt­park (dem trotz sei­nes ge­schmei­di­gen Na­mens we­nig par­ki­ges an­haf­tet) war mein Tem­po des­halb schon der­ma­ßen an­ge­wach­sen, daß ich ei­nem sich ur­plötz­lich vor mir auf­tu­en­den Loch im Raum­zeit­ge­fü­ge nicht mehr aus­wei­chen konn­te, in es hin­ein­ra­ste, von ihm ver­schluckt wur­de und dann wenn auch nicht ganz wo­an­ders, so doch ganz WANN­an­ders wie­der her­aus­kam. Daß es hier nicht um ei­nen Ver­satz von ein paar Mi­nu­ten oder we­ni­gen Stun­den ging, wur­de schnell of­fen­sicht­lich:

 
ein mir unbekannter Saurier
 
Da fiel mir erst­mal der Kie­fer run­ter. Dum­mer­wei­se konn­te ich den led­ri­gen Kerl nicht wirk­lich iden­ti­fi­zie­ren, aber sei­ne schie­re Grö­ße und die Zahl der Zäh­ne lie­ßen es an­ge­ra­ten er­schei­nen, sich de­zent zu­rück­zu­zie­hen, zu­mal auch der her­über­wa­bern­de Odem aus den Tie­fen sei­nes Schlun­des we­nig an­zie­hend wirk­te. Al­so wei­ter­ge­stol­pert, wo moch­te der Aus­gang zu­rück in die ei­ge­ne Ge­gen­wart sein? Hopp­la, der Weg nach hin­ten war auch ver­sperrt:
 
ein farbenfroher Brontosaurus
 
Im­mer­hin, ei­nem pflan­zen­fres­sen­den Bron­to­sau­rus soll­te ich ei­gent­lich nicht ins Beu­te­sche­ma pas­sen, aber ob der das selbst auch wuß­te? So gänz­lich in­ter­es­se­los schien sein Au­ge näm­lich nicht auf mir zu ru­hen, und ob ich mich auf sei­ne Lang­sam­keit und mei­ne Be­weg­lich­keit so recht ver­las­sen konn­te? Lie­ber nicht, al­so dann doch lie­ber zwi­schen den bei­den Vie­chern ab durch die Mit­te. Aber nein, auch da schien kein Ent­rin­nen mög­lich:
 
ein eher schlecht draufer Triceratops
 
Ob mit ei­nem Tri­ce­ratops grund­sätz­lich gut Kir­schen es­sen ist, ver­moch­te ich nicht zu sa­gen, aber mit die­sem au­gen­schein­lich eher schlecht drau­fen woll­te ich das auch nicht wirk­lich aus­te­sten. Al­so auf der Stel­le ei­nen schnei­di­gen 180-Grad-Ha­ken ge­schla­gen und in die letz­te noch nicht aus­pro­bier­te Him­mels­rich­tung ge­flitzt, ir­gend­wie muß­te dem vor­zeit­li­chen Be­stia­ri­um doch zu ent­kom­men sein! Aber nix, da trat der Ge­frä­ßig­ste von al­len auf den Plan und mir in den Flucht­weg:
 
ein Maulaffen feilhaltender Tyrannosaurus
 
Da war nun gu­ter Rat teu­er. Was nützt ei­nem die si­che­re Woh­nung, wenn die zwar nur 800 Me­ter, aber da­für auch gut 100 Mil­lio­nen Jah­re weit weg ist? Ich war schon drauf und dran, an der schier aus­sichts­lo­sen La­ge zu ver­zwei­feln, mein Hirn sinn, sann, sonn fie­ber­haft nach ei­ner ret­ten­den Idee, da plump­ste auf ein­mal vor mir ei­ne damp­fen­de Brat­wurst auf den Tel­ler, und gleich da­ne­ben glucker­te ei­ne schäu­men­de Rad­ler­halbe ins Glas. Ich ver­schlang die Wurst schnel­ler als der Ty­ran­no­sau­rus Rex sein Maul hät­te zu­klap­pen kön­nen und schüt­te­te den küh­len Trunk hin­ter­her, die aus­ge­trock­ne­te Gur­gel hin­un­ter. Das war die Ret­tung: Mit ei­nem lau­ten »Plopp« ver­schwan­den die Mon­ster um mich her­um, und ich fand mich in der rich­ti­gen Epo­che (und im rich­ti­gen Film) wie­der, ge­ra­de recht zur Es­sens­zeit. Puh, das hät­te bö­se aus­ge­hen kön­nen! Ah, da drü­ben steht ja auch die Knob­lauch-Sau­ce...
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Sonntag, 17. August 2008

Punk­ten und Pie­ken

Mein Freund und Kup­fer­ste­cher, der hier schon mehr­fach der Auf­merk­sam­keit mei­ner Le­se­rIn­nen an­emp­foh­le­ne Le­xi­ka­li­ker, be­rich­tet bei sich drü­ben von ei­nem punkt­ge­nau­en Ser­vice der Deut­schen Post und macht sich über­dies noch ein paar zacki­ge Ge­dan­ken zur Nah­rungs­auf­nah­me. Recht so!

Montag, 28. Juli 2008

Knopf­spie­le­rei

Klingelknopp
Mittwoch, 23. Juli 2008

Zu­rück zu den Wur­zeln...

...und ab ins Un­ter­holz: In sei­ner ‑mut­maß­lich al­ters­be­ding­ten- Me­ta­mor­pho­se vom Tech­nik-Ge­ek zum Holz-As­ke­ten freut sich der gra­phi­to­p­hi­le Le­xi­ka­li­ker über sei­ne neu­en Bunt­stif­te, die si­cher­lich auch ei­nem Fred Feu­er­stein zu­ge­sagt hät­ten. Dem zone­batt­ler wie­der­um ge­fal­len die stim­mi­gen Fo­tos, mit de­nen der Rüs­sels­hei­mer Kum­pel sei­ne neu­en Schät­ze sehr ge­konnt ins rech­te Licht zu set­zen ver­steht!

Samstag, 19. Juli 2008

Feucht­ge­bie­te

Jah­res­aus­stel­lung 2008 der Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste in Nürn­berg, neu­lich:

in der AdBK Nürnberg
 
in der AdBK Nürnberg
 
in der AdBK Nürnberg
 
in der AdBK Nürnberg
 
in der AdBK Nürnberg
 
in der AdBK Nürnberg
 
in der AdBK Nürnberg
 
in der AdBK Nürnberg
 
in der AdBK Nürnberg
 
in der AdBK Nürnberg

In mei­nem Bild­ar­chiv gibt es wei­te­re Fo­tos zu se­hen. Auch dies­mal ha­be ich al­ler­lei vor­ge­fun­de­ne Zu­falls­si­tua­tio­nen qua Aus­schnitts­kom­po­si­ti­on höchst­selbst zur Kunst er­ho­ben. War­um auch nicht?

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Schil­der­rät­sel

Im ge­ring fre­quen­tier­ten Trep­pen­haus ei­nes Nürn­ber­ger Tra­di­ti­ons­kauf­hau­ses [1] er­späh­te ich neu­lich die­ses nicht nur in ty­po­gra­phi­scher Hin­sicht höchst in­ter­es­san­te Ge­bots­schild:

Gebotsschild

Wo­zu wird der stau­nen­de Gast hier auf­ge­for­dert? Soll er zum na­hen Feu­er­lö­scher grei­fen, falls ihm der Kit­tel Pelz brennt und in hel­len Flam­men steht? Oder soll er sich am Aus­la­den ei­nes Fracht­kah­nes hel­fend be­tei­li­gen (wo­bei ein sol­cher dort man­gels Was­ser­stra­ße ‑zu­mal hoch dro­ben auf dem Da­che- bis da­to nicht zu se­hen war)? Wä­re je­nes aber in die­sen ser­vice­ori­en­tier­ten Zei­ten, da der Kun­de Kö­nig sein soll, nicht ei­ne reich­lich un­bil­li­ge For­de­rung? Wo­mög­lich geht es dann wohl doch um des Re­gen­ten Zo­bel und des­sen Brand­ge­fähr­dung durch, tja, wo­durch nun ei­gent­lich? Blitz­schlag viel­leicht? Brand­stif­tung durch den mon­ar­chie­feind­li­chen Mob? Rat­los zog der knip­sen­de zone­batt­ler von dan­nen, aber viel­leicht weiß ja ein(e) spitz­fin­di­ge Leser(in) zur Auf­klä­rung bei­zu­tra­gen...

 
[1] Nicht, daß dort Tra­di­tio­nen an die Lauf­kund­schaft ver­kauft wür­den (al­len­falls stün­den in die­sen glo­ba­li­sier­ten Zei­ten wel­che zur Ver­äu­ße­rung an po­ten­te In­ve­sto­ren), ich will da­mit viel­mehr an­deu­ten, daß es sich hier um ei­ne ge­ra­de­zu alt­ehr­wür­di­ge In­sti­tu­ti­on in der Re­gi­on han­delt...

Donnerstag, 17. Juli 2008

Ein Prä­si­dent zum An­bei­ßen

Oder: War Ken­ne­dy ein Pfann­ku­chen?

Donnerstag, 10. Juli 2008

Tü­ren­ge­klap­per

Lü­gen ha­ben kur­ze Bei­ne, aber ei­ne lan­ge Na­se. Das gilt ins­be­son­de­re für den heu­te recht fri­vol auf­ge­leg­ten Le­xi­ka­li­ker, der uns non­cha­lan­ter­wei­se die Hucke voll lügt, daß es nur so kracht!

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