In jungen Jahren war ich ein glühender Gegner der Todesstrafe, heute würde ich in alttestamentarischer Art und Weise am liebsten jeden Umweltfrevler, der seinen Müll in die Gegend schmeißt, eigenhändig ertränken! Jedenfalls ab 100 g aufwärts. Bananenschalen ließe ich ich durchgehen, bei Zigarettenschachteln und PET-Flaschen würde ich großzügig auf nur vier Jahre Arbeitslager erkennen... Oder meinethalben auf drei, man ist ja kein Unmensch.
Ich kapiere nicht, wie sich eine offenbar stetig wachsende Zahl von Affen Menschen (von »Mitbürgern« mag ich hier nicht sprechen) ohne jeden Skrupel des eigenen Zivilisationsschrotts zu unser aller Füßen entledigen kann: Hauptsache, weg und aus den Augen, aus dem Sinn. Vergiftung von Boden und Grundwasser? Mir doch egal. Verletzungsgefahr? Wurscht. Ästhetische Verschandelung? Hä?
Absolut asozial! Mein gnadenloses Verdikt: Wer als Erwachsener unsere Umwelt vorsätzlich als Müllhalde behandelt, gehört selber »entsorgt«...
Zur Dimension des Problems
Man muß sich übrigens mal die Größenordnungen vorstellen: Sechs Tonnen Müll aus der Natur geklaubt titelten die Fürther Nachrichten am 17.10. und meinten damit die Ausbeute eines einzigen Vormittages, an dem freiwillige Helfer die Umgebung unserer Stadt aufräumten...
#1
Umweltsünder
Hallo zonebattler,
»wir sind alle, alle kleine Sünderlein, war immer so, war immer so«, so lautet eine Text-Refrain-Zeile in einem uralt-historischen Schlager. Ich gebe Dir in allen Punkten recht, was Deine Entrüstung über Umweltfrevel und Leichtsinn in dieser Hinsicht betrifft. Ich habe auch Verständnis für Deine Verärgerung und pflichte Dir bei, wenn Du nach härtester Bestrafung dafür rufst. Aber ich möchte nicht, daß Du dabei radikal wirst, das passt so gar nicht zu Dir, es ist nicht Deine Art, so kenne ich Dich nicht. Jedoch, wie schreibt Dostojewski: »... man muß die Menschen auch Fluchen lassen, was haben sie sonst schon, was können sie sonst tun, anstatt zu Schimpfen und zu Fluchen ...« In diesem Sinne, hast Du auch meine volle Zustimmung zu Deinen Zornesworten. Ist nur zu menschlich.
Viele Grüße, and »keep the fire burning«!
#2
Todestrafe, »Ja« oder »Nein«
post scriptum:
Nach wechselndem für und wider Todestrafe bin ich inzwischen ein Gegner der Todesstrafe, weil: »Zu teuer«. Lebenslänglich ist billiger. Glück für die Todeskandidaten, wenn sich das Managerdenken auch im Strafvollzug durchsetzt.
#3
Hast ja (wieder mal) recht...
...aber es erleichtert auch den ansonsten besonnenen zonebattler ungemein, hier mal unzensiert Dampf ablassen zu können! Der auf Deeskalation bedachten Einschätzung der zitierten Sachverständigen Willy Millowitsch und Fjodor Michailowitsch Dostojewski schließe ich mich nunmehr an... ;-)
#4
Groundhog Day
Schön wäre es doch, wenn – ganz im Stil von »Und täglich grüßt das Murmeltier« – der ganze asozial entsorgte Müll am nächsten Tag (schwupps) wieder dem illegalen Entsorger zur Last gereichen würde: Er wäre einfach wieder bei ihm. Wenn er dann zum zwanzigsten Male den Kühlschrank in den Wald karren müsste, würde vielleicht auch beim blödesten Exemplar dieser Subspezies etwas »hängenbleiben« (im Hirn, meine ich).
Man wird ja noch mal träumen dürfen...
#5
So kann’s gehen...
Unter völliger Missachtung des eigentlichen Themas wollte ich nur folgendes zur Antwort des Vorredners erwähnen:
Leicht übermüdet laß ich doch glatt, die Todesstrafe wäre »Zu teuer und lebensgefährlich...« – Sachen gibt’s ;)
#6
Hi Ralph,
dieser Eintrag ist mir in jeder Hinsicht voll aus der Seele gesprochen!!
#7
Müll-Ästhetik
Auch bei diesem Motiv habe ich es mir nicht verkneifen können, einen kleinen Bilderzyklus im Wandel der Jahreszeiten anzufertigen: Werfen Sie doch mal einen kurzen Seitenblick in mein Bildarchiv !
#8
Ins Wasser geworfen...
...haben zahllose Idioten ihren Müll, wie die Fürther Nachrichten heute bilanzieren. Ich finde, man sollte überführte Umweltfrevler gleichfalls in die Pegnitz kippen, ganz in klassischer Mafia-Manier mit ordentlich Beton beschwert. Oder besser mit einem aufschnallbaren Stein, den man später leicht bergen und wiederverwenden kann...
#9
Lobenswerte Aufklärungsarbeit...
...leisten ehrenamtliche Müllberater, die die unverbesserlichen Ignoranten und Idioten nachhaltig zu bekehren suchen. Heute berichten die Fürther Nachrichten über Mülldetektive, die »in den Hinterhöfen schnüffeln«: Nicht immer erschnüffeln sie dabei Erfreuliches...
#10
»Entsorgen« in Bezug auf Menschen kann ich nicht akzeptieren.
#11
Es fragt sich halt...
...ob das wirklich Artgenossen sind, die sich so an unser aller Lebensgrundlagen vergehen! Aber ansonsten zeige ich mich nach Art der Tarifpartner flexibel und lasse mich von meinen Maximalforderungen womöglich etwas herunterhandeln... ;-)
#12
Einzelne Idioten sind schon schlimm genug, professionelle Müll-Verbrecher gehören sofort in den Schredder: »Wie europäischer Elektroschrott in Afrika landet« erfahren wir in (oder aus?) TELEPOLIS.
#13
Leider könnte man dieses leidige Thema wohl endlos fortführen: Wie die Fürther Nachrichten heute berichten, haben Freiwillige dieser Tage allein im Landkreis Fürth 14,8 Tonnen Müll aus der Natur geborgen...
#14
Pressespiegel: »Baumfrevler hält Fürth in Atem« (NZ)
#15
Ein Fehler? Oder doch gewollt? Die Kommentarfunktion geht wieder! Freut mich sehr.... ;)
Hat der Baumripper die Bäume in der Schwabacherstraße gegenüber der Schule auch umgehauen, die sind nämlich weg? Wie ich heute sah.
#16
Nachtrag: zonebattler’s homezone 2.1 sehe ich gerade...
#17
Pressespiegel: »Fürth kämpft mit Müllproblemen« (FN)
#18