Eigentlich war ich ja an diesem herrlichen Spätsommersonntagnachmittag zu einer netten kleinen Familienfeier nebst Grillvergnügen in den Garten der Grabenkenner’schen Eltern eingeladen. Keine große Sache, 15 Minuten Fußweg vielleicht, mit dem Rad nur deren fünf. Aber wie’s immer so geht an so einem träge begonnenen Tag, erst wähnt man alle Zeit der Welt noch vor sich und auf einmal ist der Termin da und man selbst nicht in den Puschen. Drum hurtig aufgesprungen, flugs das Nötige zusammengerafft, die Treppe hinuntergeeilt, das Tretboot auf die Straße geschoben und ab in Richtung südliche Südstadt... Mein Fehler lag wohl darin, die unhöfliche Verspätung durch das Vordringen in relativistische Geschwindigkeiten minimieren, ja letztlich sogar völlig zurückdrehen zu wollen. Im Südstadtpark (dem trotz seines geschmeidigen Namens wenig parkiges anhaftet) war mein Tempo deshalb schon dermaßen angewachsen, daß ich einem sich urplötzlich vor mir auftuenden Loch im Raumzeitgefüge nicht mehr ausweichen konnte, in es hineinraste, von ihm verschluckt wurde und dann wenn auch nicht ganz woanders, so doch ganz WANNanders wieder herauskam. Daß es hier nicht um einen Versatz von ein paar Minuten oder wenigen Stunden ging, wurde schnell offensichtlich: Da fiel mir erstmal der Kiefer runter. Dummerweise konnte ich den ledrigen Kerl nicht wirklich identifizieren, aber seine schiere Größe und die Zahl der Zähne ließen es angeraten erscheinen, sich dezent zurückzuziehen, zumal auch der herüberwabernde Odem aus den Tiefen seines Schlundes wenig anziehend wirkte. Also weitergestolpert, wo mochte der Ausgang zurück in die eigene Gegenwart sein? Hoppla, der Weg nach hinten war auch versperrt: Immerhin, einem pflanzenfressenden Brontosaurus sollte ich eigentlich nicht ins Beuteschema passen, aber ob der das selbst auch wußte? So gänzlich interesselos schien sein Auge nämlich nicht auf mir zu ruhen, und ob ich mich auf seine Langsamkeit und meine Beweglichkeit so recht verlassen konnte? Lieber nicht, also dann doch lieber zwischen den beiden Viechern ab durch die Mitte. Aber nein, auch da schien kein Entrinnen möglich: Ob mit einem Triceratops grundsätzlich gut Kirschen essen ist, vermochte ich nicht zu sagen, aber mit diesem augenscheinlich eher schlecht draufen wollte ich das auch nicht wirklich austesten. Also auf der Stelle einen schneidigen 180-Grad-Haken geschlagen und in die letzte noch nicht ausprobierte Himmelsrichtung geflitzt, irgendwie mußte dem vorzeitlichen Bestiarium doch zu entkommen sein! Aber nix, da trat der Gefräßigste von allen auf den Plan und mir in den Fluchtweg: Da war nun guter Rat teuer. Was nützt einem die sichere Wohnung, wenn die zwar nur 800 Meter, aber dafür auch gut 100 Millionen Jahre weit weg ist? Ich war schon drauf und dran, an der schier aussichtslosen Lage zu verzweifeln, mein Hirn sinn, sann, sonn fieberhaft nach einer rettenden Idee, da plumpste auf einmal vor mir eine dampfende Bratwurst auf den Teller, und gleich daneben gluckerte eine schäumende Radlerhalbe ins Glas. Ich verschlang die Wurst schneller als der Tyrannosaurus Rex sein Maul hätte zuklappen können und schüttete den kühlen Trunk hinterher, die ausgetrocknete Gurgel hinunter. Das war die Rettung: Mit einem lauten »Plopp« verschwanden die Monster um mich herum, und ich fand mich in der richtigen Epoche (und im richtigen Film) wieder, gerade recht zur Essenszeit. Puh, das hätte böse ausgehen können! Ah, da drüben steht ja auch die Knoblauch-Sauce... |
wo iss er denn etzertla gelandet, unser...
herr zonebattler?????
»eine dampfende Bratwurst...«
eine??
ich kenn nur drei..
entweder mit kraut, oder aufm weggla
wenn er uns net su schee von sein urlaub erzählt hätt, tät i sogn...
urlaub... ober sofordd
#1
Der erste...
...in der wechselwarmen Viererbande war wohl ein Dimetrodon und damit doch ein Fleischfresser gewesen. Gut also, daß ich ihm nicht zu nahe gekommen bin!
#2