Die deutsche Sprache verfügt über viele lange Wörter, der gern zitierte Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän ist da beileibe noch nicht das längste Kompositum. Fließtexte fließen freilich ziemlich unschön, wenn lange Worte und kurze Zeilenlängen eine unheilige Allianz eingehen: Im Flattersatz sieht das Layout ziemlich zerrissen aus, im Blocksatz beleidigen oft riesige Leerräume zwischen den Wörtern das Auge ästhetisch sensibler LeserInnen. Was kann man dagegen tun? Richtig, mit Silbentrennung arbeiten! Das freilich ist nicht so einfach, denn manuell in den Beitragsquelltext eingefügte »Soft-Hyphens« (codiert als »­
«) machen nicht nur zusätzliche Arbeit, sondern aus dem Bootskommandanten und anderen Wortungetümen einen nur noch schwer lesbaren Quelltext:
Das Elend wird durch den Umstand potenziert, daß unterschiedliche Betriebssysteme, verschiedene Browser und nicht zuletzt variierende Bildschirmgrößen und ‑Auflösungen allesamt ihren Einfluß haben auf die Darstellung einer Website: Kaum ruft man den mühsam manuell mit bedingten Trennstrichen optimierten Artikel in einem anderen Browser auf oder gar auf einem anderen Gerät, schon springen wieder häßliche Umbrüche ins Auge, weil geringfügige Unterschiede in der Darstellung von Schriften das Layout schon wieder zerfetzen. Also nochmals hingelangt und weitere Trennstellen in den Rohtext injiziert. Auf Dauer mag man sich das nicht wirklich antun...
In seinem psychopathischen Hang zur Perfektion hat der zonebattler bis gestern viele Stunden seines Lebens in letztlich vergebliche Optimierungsmaßnahmen gesteckt. Bis gestern? Ja, denn dann hat er endlich gefunden, wonach er lange vergeblich Ausschau gehalten hatte: Das WordPress-Plugin »wp-Typography«, welches sprachspezifisch die Silbentrennung automatisiert und noch allerlei andere Tricks beherrscht, um die Typographie der verbalen Ergüsse zu veredeln, derweil sich deren Autor endlich wieder nur um die eigentlichen Inhalte zu kümmern braucht und seiner sprachlichen Kreativität hernach nicht immer noch selbst den optischen Feinschliff verpassen muß. Nein, ab sofort kann wieder fröhlich drauflos getippt werden:
Interessierte LeserInnen mögen sich diesen Hintergrund-Artikel zu Gemüte führen. Der in den Kommentaren konstatierte Performance-Verlust ist bei genauer Beobachtung tatsächlich spürbar, aber die leicht verlängerten Ladezeiten sind alles andere als kritisch; das deutlich verbesserte Erscheinungsbild der Texte wiegt das mehr als auf! Außerdem scheint das überaus mächtige und vielfach konfigurierbare Plugin aktiv gepflegt, weiterentwickelt und optimiert zu werden: Ich konnte ansonsten keine Kollateralschäden in dem Dutzend von mir betriebener oder betreuter WordPress-Installationen feststellen, in denen ich dieses kleine Wunderwerk der Softwaretechnik noch zur gestrigen Geisterstunde eingebaut habe.
In diesem Sinne geht es heiter weiter: Wortmonster immer, Trennstriche nimmer!
Süßer und scharfer Senf: