Donnerstag, 7. Juni 2007
Weil ich sonst nix zu tun habe in meinem weitgehend ereignislosem Leben, lasse ich in meinem Bildarchiv heute gleich vier neue Fotoserien in der dortigen Abteilung »Dauerbrenner« vom Stapel:
Wie die bereits bestehenden Serien mit Radkappen, Gasschildern, Kaugummi-Automaten, Markierungen, Pflasterungen und Sitzgelegenheiten werden auch die neuen Motivsammlungen mit Feuermeldern, Abfalleimern, Feuerwehrtresoren und Hydranten auf jeweils 80 Aufnahmen streng limitiert [1]. So verschaffe ich mir eine reelle Chance, mit dem manisch-manieristischen Blödsinn noch zu Lebzeiten fertig zu werden.
[1] Die Zahl 80 hat u.a. den praktischen Vorteil, daß sie ein gemeinsames Vielfaches von 4 und 5 darstellt, womit sowohl in den Online-Galerien als auch in meinem Offline-Bildbetrachter die Serien der Vorschaubilder jeweils mit einer vollständigen Zeile enden...
Mittwoch, 6. Juni 2007
Wie auch schon im letzten Jahr wird sich der zonebattler die Architektouren der Bayerischen Architektenkammer am letzten Juni-Wochenende nicht entgehen lassen. Diesmal allerdings gibt’s das Büchlein mit der Vorstellung der beguck‑, begeh- und bestaunbaren Objekte leider nicht zum Mitnehmen in der Nürnberger Dependance, sondern nur auf Anforderung aus München zugeschickt. Macht aber nix, ist ja noch reichlich Zeit bis zum 23. / 24. Juni 2007 ...
P.S.: Rein zufällig habe ich freilich durch Herumspielen an der obigen Link-Adresse herausgefunden, daß das komplette Booklet auch als PDF-Datei auf den Servern der ByAK herumliegt. Was wohl als Aufforderung zur Selbstbedienung zu werten ist! ;-)

Aushang-Kasten an aufgelassener Kneipe (Nürnberg, Augsburger Straße) |
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Dienstag, 5. Juni 2007
Am 636. Tag seines Bloggens begrüßt der zonebattler heute und hiermit hocherfreut seine(n) 100000. Leser(in) vor seiner/ihrer Mattscheibe und wünscht ihm/ihr für seinen/ihren weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute!
P.S.: Nichtzutreffendes bitte selbst streichen.
Auf SPIEGEL ONLINE gefunden: Kater Lee fotografiert seine Welt ! Vielleicht sollte ich mir auch mal eine automatische Reihenbild-Kamera um den Hals hängen?
Montag, 4. Juni 2007
Auf dem heute spaßeshalber wieder einmal per pedes zurückgelegten Heimweg von Nürnberg nach Fürth habe ich in drei dahingeschlenderten Stunden sage und schreibe 30 (i.W. dreißig) Kaugummi-Automaten eingesammelt, flankiert von einer Anzahl Pflasterungen, Markierungen und Radkappen. Um nicht langfristig dem Wahnsinn anheimzufallen und nur noch mit starrem Häscherblick durch die Straßen zu irrlichtern, habe ich heute beschlossen, es bei einer bestimmten Anzahl von Bildern pro Serie gut sein zu lassen. Dies scheint umso nötiger, als ich en passant und nebenbei auch noch vorsichtshalber ein paar Hydranten, Feuermelder und Abfalleimer erkennungsdienstlich behandelt und virtuell sichergestellt habe. Wenn ich da nicht irgendwo die Bremse reinhaue ‑ich neige derzeit zu 88 Aufnahmen je Thema- dann kriege ich irgendwann die Kurve nimmer... ;-)
Sonntag, 3. Juni 2007
Verbunden mit Grüßen von Uptown nach Downtown schickt uns der auf der Hardhöhe residierende Herr JollyJudge dieses eigenhändig abgelichtete Hinweisschild:
und kommentiert es selbst wie folgt:
Im angehängten Foto findet sich m.E. ein schönes Beispiel zum Thema Spitzfindigkeiten. Ich habe den Aufkleber mit den Öffnungszeiten des E‑Centers in der Würzburger Straße vor wenigen Minuten fotografisch konserviert.
»Wir haben alle Tage von 8 – 20 Uhr geöffnet, am Samstag allerdings von 8 – 20 Uhr«.
Wenn aber von täglich die Rede ist, dann schliesst das meiner Meinung nach ja auch den Sonntag mit ein. Da haben sie aber, wie mir die »kompetente« Damen an der Information versichert hat, geschlossen. Warum der Samstag besonders hervorgehoben wurde, konnte mir auch keiner erklären. |
Nun, der zonebattler kann das natürlich auch nicht. Aber wie der Einsender vermutlich auch hält er diese Kuriosität und zu recht angesprochene Spitzfindigkeit für ein weiteres Indiz der allerorten längst nicht mehr schleichenden, sondern galoppierenden Verblödung...
Vom Herrn Grabenkenner, der sich in Fürth noch viel besser auskennt als der zonebattler und der daher meine Preisrätsel schneller zu lösen imstande ist als ich mir neue ausdenken kann, von jenem Beinahe-Nachbar also habe ich mir das Buch »Fürth – Wiederaufbau eines Gemeinwesens / Entwicklung zur Großstadt« aus dem Jahre 1956 ausgeliehen. Schon seit längerem halte ich selbst (bis dato leider vergeblich) nach jenem Werk Ausschau, welches mir schon der grafisch sehr interessanten Einbandgestaltung wegen recht begehrenswert erscheint:
Drinnen geht es weniger bunt zu, ja trotz eingestreuter Fotos, Diagramme und Pläne sogar eher akademisch trocken. Gleichwohl erfährt der persistent reader (wie würde man den im Deutschen nennen?) sehr viel über die Alltagskultur und den Zustand unseres Gemeinwesens in der Zeitspanne von 1946 bis 1955.
In der Rückschau aus heutiger Perspektive mutet manches rührend, ja nachgerade kurios an. Als Beispiel möchte ich eine kleine Passage aus dem Abschnitt über die Stadtsparkasse im Kapitel »Finanzen und Steuern« zitieren:
Für den Teilzahlungskredit wurden seit Aufnahme dieses Geschäftszweiges im Jahre 1952 bis Ende des Berichtszeitraumes in 19 294 Einzelverträgen 11 190 262.- DM zur Verfügung gestellt. Per Ende November 1955 sind rund 2,7 Mill. DM in Anspruch genommen, denen 5850 Kauf- und Darlehensverträge gegenüberstehen. Wenn die Stadtsparkasse diese Kreditart im Hinblick auf die veränderten Lebensverhältnisse zugunsten der wirtschaftlich Schwachen betreibt, so wird sie doch bestrebt sein, durch entsprechende Gestaltung der Bedingungen den »Borgkauf« im Interesse des Einzelnen und der Gesamtheit nicht zu leicht zu machen. Die Stadtsparkasse wird im Interesse der Freiheit des arbeitenden Menschen dieser Erscheinungsart mit den mahnenden Worten: »Erst sparen – dann kaufen« begegnen. |
Tja. Den Vergleich zu heutigen Gepflogenheiten im Privatkredit-Geschäft mag ein(e) jede(r) selbst herstellen. Sic transit gloria mundi, wie wir mittelalterlichen Knacker bei solchen Gelegenheiten mahnend einzuwerfen pflegen. Na jedenfalls findet unsereins derlei Lektüre lehrreich und spannend: Falls da draußen jemand ein Exemplar dieses Buches übrig hat, fände er in mir einen dankbaren Abnehmer!
Süßer und scharfer Senf: