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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 10. Mai 2008

Wild-Tö­ter

Es ist ein son­ni­ger Sep­tem­ber­tag, der lan­ge Som­mer neigt sich un­wei­ger­lich sei­nem En­de ent­ge­gen. Du bist dem Fei­er­abend­zug fe­dernd ent­sprun­gen und strebst zu Dei­ner Gar­ten­par­zel­le in­mit­ten der Stadt, ein­ge­zwängt zwi­schen Die­sel­tank und Prell­bock, flan­kiert von Stra­ße und Bahn­ge­lei­sen. Ein win­zi­ges Stück Na­tur in der Stein­wü­ste, ge­pach­tet nur und jäm­mer­lich, gleich­wohl ei­ne ge­lieb­te Oa­se. Die frü­he Kir­schen­ern­te war heu­er üp­pig wie nie zu­vor, Un­men­gen Äp­fel wer­den spä­ter den Kel­ler fül­len, auch sucht die ful­mi­nan­te Zwetsch­ge­n­aus­beu­te ih­res­glei­chen: Was das al­lein­ste­hen­de knor­ri­ge Bäum­chen her­ge­ge­ben hat, füllt jetzt in ge­lier­ter Form den statt­li­chen Glä­ser-Vor­rat und die­ser mo­men­tan den gan­zen Kü­chen­tisch. Und noch im­mer hän­gen über­rei­fe Pflau­men hoch dro­ben in der Baum­kro­ne, un­er­reich­bar für Dich, selbst beim An­stel­len ei­ner XXL-Klapp­lei­ter. Von dort oben hörst Du es lei­se Knus­pern. Knus­pern?

Knus­per, knus­per, kein Zwei­fel: da nagt je­mand em­sig mit schar­fen Zäh­nen an Pflau­men­ker­nen und läßt es sich gut­ge­hen. Doch wer? Vorn fährt ein Zug vor­bei, hin­ten zwei Au­tos, Du war­test die näch­ste Lärm­pau­se ab, um die Oh­ren er­neut zu spit­zen. Und wirk­lich, es knus­pert im­mer noch. Du trittst un­ter den Baum, legst den Kopf in den Nacken und kneifst die Au­gen zu­sam­men, um nach dem mut­maß­li­chen Mund­räu­ber Aus­schau zu hal­ten. Das Tan­zen der Blät­ter im Wind­hauch ir­ri­tiert Dich, doch plötz­lich siehst Du die bei­den schwar­zen Knopf­au­gen und den brau­nen Pelz. Die Grö­ße läßt kei­nen Zwei­fel zu: Da oben ves­pert ei­ne Rat­te! Klet­tern Rat­ten auf Bäu­me? Of­fen­bar. Noch wäh­rend Du Dich dar­über wun­derst, siehst Du das zwei­te Au­gen­paar, den zwei­ten Pelz. Die Herr­schaf­ten sind im Duo zu­gan­ge und ge­nie­ßen die sü­ßen Früch­te in luf­ti­ger Hö­he...

Grund­sätz­lich hät­test Du kein Pro­blem da­mit, die Ga­ben der Na­tur mit den klet­ter­freu­di­gen Vier­bei­nern zu tei­len, die ja letzt­lich auch nur ih­re Ar­beit ma­chen und Dir in zehn Me­tern Hö­he noch nicht ein­mal et­was weg­neh­men. Doch die Seu­chen­ge­fahr, die von Krank­heits­er­re­gern im Rat­ten­kot aus­geht, die willst Du na­tür­lich nicht in Dei­nen Bee­ten wis­sen. Und wenn die ver­meh­rungs­freu­di­gen Vie­cher sich erst ein­mal in den zahl­lo­sen Ka­bel­schäch­ten im Bahn­ge­län­de ein­ge­ni­stet ha­ben...

Es hilft nichts, die Tie­re müs­sen weg, und zwar oh­ne je­de Chan­ce auf Wie­der­kehr. Rat­ten­gift ist Dein näch­ster Ge­dan­ke, doch ist Dir der Ge­dan­ke an den quä­len­den Tod zu­wi­der. Ei­ne schnell­wir­ken­de, so­zu­sa­gen dia­bo­li­sche Blei­ver­gif­tung er­scheint Dir al­le­mal als die hu­ma­ne­re Voll­streckungs­art, zu­mal sich ein aus dem Blät­ter­dach ge­schos­se­nes Tier im Ge­gen­satz zum eben­erdig ver­folg­ten nicht mehr schwer ver­wun­det in ei­ne un­zu­gäng­li­che Ecke ver­krie­chen kann, um dort elen­dig­lich zu ver­en­den. Kla­re Sa­che, denkst Du Dir: Das Wild wird waid­män­nisch zur Strecke ge­bracht!

Laß es blei­ben, sou­fliert Dir da Dein ob­rig­keits­hö­ri­ges Be­am­ten-Ge­wis­sen, das ama­teur­haf­te Be­ja­gen von Wir­bel­tie­ren ist ver­bo­ten und das Her­um­bal­lern auf nicht voll­stän­dig um­frie­de­ten Grund­stücken so­wie­so: Du machst Dich dop­pelt straf­bar! Die Rat­ten mö­gen viel­leicht zü­gig in den Rat­ten­him­mel ein­zie­hen, Dich zerrt man ih­ret­we­gen vor den Ka­di! Du ringst mit Dir und Dei­ner Ge­set­zes­treue, der­wei­len es in der Baum­kro­ne fröh­lich wei­ter knus­pert. Dein Blick ver­fin­stert sich, der ar­chai­sche Jagd­trieb bricht sich Bahn: Du weißt jetzt, was Du zu tun hast...

Oh­ne noch ein­mal nach oben zu schau­en, läufst Du ge­ra­de­wegs aus der Par­zel­le und schnur­stracks heim zur Woh­nung, wo Du das Luft­ge­wehr un­ter dem So­fa her­vor­ziehst. Der Staub auf der Schach­tel ist zen­ti­me­ter­dick. Du wischt ihn ab, nimmst das Ge­wehr her­aus und schiebst acht blei­er­ne Tur­nier-Dia­bo­los in das Trom­mel­ma­ga­zin Dei­nes spa­ni­schen Re­pea­ters. Kur­ze Sicht­in­spek­ti­on des frei ver­käuf­li­chen Sport­ge­rä­tes: paßt. Al­les wie­der ein­ge­packt, ei­ne Decke zur Tar­nung dar­über­ge­wickelt und hur­tig da­mit zu­rück zum ver­kehrsum­to­sten Schre­ber­gärt­lein. Mit nun­mehr ge­üb­ten Blick ist der Geg­ner rasch er­späht, Knus­pern frei­lich ist von ihm nicht mehr zu hö­ren. Die Schach­tel hin­ge­legt und die Waf­fe ent­nom­men.

Du lehnst Dich und Dein Ge­wehr an die schä­bi­ge Gar­ten­hüt­te und peilst in die Hö­he. Hier geht es nicht um sport­li­che Hal­tungs­no­ten: Wenn Du schon tö­ten mußt, dann soll es schnell und schmerz­los ge­hen. Das Tier scheint die dro­hen­de Ge­fahr zu wit­tern und ver­harrt re­gungs­los. Die Tak­tik ist nicht schlecht, denn was sich nicht rührt, fällt auch nicht auf. Leich­ter Wind läßt die Blät­ter flir­ren und ver­schlei­ert das Ziel. Teu­fel auch! Du ver­suchst, den brau­nen Klecks im Blät­ter­grün, den Du für den pel­zi­gen Geg­ner hältst, auf Kim­me und Korn auf­sit­zen zu las­sen. Das Ge­sche­hen ge­winnt an Dy­na­mik, Dei­ne in­ne­re Er­re­gung steigt, jetzt gibt es kein Zu­rück mehr. Dein Zei­ge­fin­ger krümmt sich lang­sam um den Ab­zug...

Plang. Der Rück­stoß ist doch stär­ker als ge­dacht, aber wer den Schaft rich­tig zu hal­ten weiß, dem prellt es nicht das Schul­ter­blatt. In­des zeigt der Schuß kei­ne Wir­kung. Da­her flugs den Lauf ge­knickt und durch­ge­la­den, trotz nicht vor­han­de­ner Übung bist Du schon Se­kun­den spä­ter er­neut im An­schlag. Jeg­li­ches Zau­dern wä­re kon­tra­pro­duk­tiv.

Plang. Dies­mal tut sich et­was, es ra­schelt im Blatt­werk, und schon fällt ein dunk­ler Schat­ten aus der Baum­kro­ne. Hin­ab! Die Rat­te ist noch viel grö­ßer als ge­dacht, doch für Neu­gier ist jetzt nicht die Zeit. Klick-Klack macht der Lauf, und kaum ei­ne Se­kun­de nach dem Auf­prall des ge­trof­fe­nen Tie­res stehst Du auch schon da­ne­ben und setzt aus näch­ster Nä­he den Fang­schuß. Vor­bei. Der statt­li­che Na­ger mit dem enor­men Schwanz scheint fried­lich zu schlum­mern. Die win­zig klei­nen Blut­sprit­zer, die die Il­lu­si­on zer­stö­ren, sieht man erst auf den zwei­ten Blick.

Fünf Schuß sind noch im Trom­mel­ma­ga­zin, doch auch der zwei­te De­lin­quent soll nicht län­ger als nö­tig lei­den müs­sen. Drum si­cher­heits­hal­ber schnell wie­der voll­ge­la­den und Po­si­ti­on be­zo­gen. Brin­gen wir es hin­ter uns. Die zwei­te Rat­te ist klei­ner und nicht leicht aus­zu­ma­chen. Ob sie wohl ahnt, daß auch ihr die Ku­gel an­ge­tra­gen wer­den soll? Du bist in­zwi­schen ganz ru­hig, auch das Tö­ten ist letzt­lich ein Hand­werk, bei dem sich be­äng­sti­gend schnell Rou­ti­ne ein­stellt. Wie­der zielst Du mi­ni­mal tie­fer, um den Auf­wärts­ruck des Rück­sto­ßes aus­zu­glei­chen.

Plang. Du horchst ge­spannt, doch nichts deu­tet auf ei­nen Tref­fer hin. Klick-klack, das Durch­la­den geht Dir mitt­ler­wei­le be­reits der­ma­ßen rou­ti­niert von der Hand, als wä­rest Du dar­auf ge­drillt wor­den. Plang, schon geht der näch­ste Dia­bo­lo zwi­schen die Zwetsch­gen. Da ra­schelt es wie­der, und wäh­rend Du den Knick­lauf durch­drückst und die Fe­der spannst, fällt das zwei­te Tier vom Him­mel und lan­det kei­nen hal­ben Me­ter von sei­nem Vet­ter, Bru­der oder Va­ter ent­fernt im Gras. Plang, auch hier be­en­det ein fast auf­ge­setz­ter Fang­schuß even­tu­el­les Lei­den.

Du bist er­leich­tert, das grau­si­ge Werk ist voll­bracht. Kein ver­letz­tes Tier hat sich quä­len müs­sen, und an­ge­sichts der Schuß­rich­tung steil nach oben hast Du auch nichts und nie­man­den ge­fähr­det. Du ver­scharrst die Lei­chen hin­ter dem na­hen Prell­bock und packst Dein Ge­wehr sorg­fäl­tig wie­der ein. Die Vö­gel sin­gen, ein blen­dend wei­ßer ICE rauscht gen Nürn­berg. Knus­pern tut nie­mand mehr.

Wäh­rend Du un­ter der Du­sche stehst be­schleicht Dich ein ei­gen­ar­ti­ges Ge­fühl, als wür­dest Du Schuld von Dir zu wa­schen ver­su­chen. Wie schnell der nüch­ter­ne Ver­stand und die von Dir gern hoch­ge­hal­te­ne Hu­ma­ni­tät der ar­chai­schen Er­re­gung des Tö­tens wei­chen kann! Wie mag es erst sein, wenn die Waf­fen groß­ka­li­bri­ger und ge­gen­über fa­na­ti­sis­er­te Men­schen sind, die ih­rer­seits den Fin­ger am Ab­zug ha­ben? Da bist Du heil­froh, von der­lei Ge­scheh­nis­sen ganz, ganz fern zu sein...

Lei­se erst, doch im­mer lau­ter und kla­gen­der hörst Du Dei­ne Op­fer wim­mern. Hast Du let­zend­lich doch ge­pfuscht, die ar­men Tie­re nur ver­wun­det und in vor­über­ge­hen­de Schock­star­re ver­setzt? Kein Zei­fel, sie piep­sen an­kla­gend aus ih­rem fri­schen Gra­be. Doch wie mag das an­ge­hen? Du bist längst da­heim, die Fen­ster sind zu und bis zum Gar­ten sind es meh­re­re Dut­zend Me­ter hin? Wer fiept in Dir?

Knuff macht es in Dei­ner wei­chen Sei­te, der El­len­bo­gen Dei­ner bes­se­ren Hälf­te trifft Dich höchst un­ver­mit­telt. Du reißt ver­stört die Au­gen auf: Ne­ben Dir piepst kein waid­wun­des Na­ge­tier, son­dern der ner­vi­ge Funk­wecker. Aus der Traum, die Ar­beit ruft! Dein Welt­bild sta­bi­li­siert sich wie­der: Rat­ten auf dem Pflau­men­baum, das war Dir ja von An­fang an su­spekt er­schie­nen...

Sonntag, 4. Mai 2008

Neu­es aus Rüs­sels­heim

Der Le­xi­ka­li­ker dreht uns ei­ne lan­ge Na­se bzw. de­ren zwei. Don­ner­wet­ter ta­del­los!

Sonntag, 20. April 2008

Fo­to­ge­nes Fe­der­vieh

Heu­te hat­ten wir an un­se­rem er­wa­chen­den Schre­ber­gar­ten ei­ne Be­geg­nung der be­son­de­ren Art: Zwi­schen Zaun und Bahn­ge­lei­sen spa­zier­te ein aus­ge­wach­se­ner Fa­san her­um! So­was hat­ten wir noch nie, ist ja für in­ner­städ­ti­sche Ver­hält­nis­se auch mehr als un­ge­wöhn­lich. Ich pirsch­te mich an den präch­tig ge­fie­der­ten Herrn auf (fo­to­gra­fi­sche) Schuß­wei­te her­an und konn­te den scheu­en Ge­sel­len ge­ra­de noch beim plötz­li­chen Auf­bruch er­ha­schen:

abfliegendes Fasananmännchen

Der gro­ße Vo­gel rausch­te über den bei uns vor­über­ge­hend ab­ge­stell­ten, na­gel- (bzw. schweiß­naht­neu­en) Die­sel­trieb­zug hin­weg in nörd­li­cher Rich­tung ab und hat­te da­bei sei­ne lie­be Not, durch das dich­te Ober­lei­tungs-Ge­strip­pe hin­durch­zu­kom­men. Er­staun­lich, wie schnell so ein doch eher gro­ßer und schwe­rer Vo­gel ab­zi­schen kann!

Freitag, 11. April 2008

Wel­ten­herr­scher

kunstsinnige Taube am Nürnberger Plärrer
Freitag, 15. Februar 2008

Strip­pen­zie­her

Plastikne Taubenvergrämungskrähe, in einer Bäckerei auf ihren Einsatz wartend
Donnerstag, 14. Februar 2008

Rat­ten à la car­te

Der heu­ti­ge Va­len­tins- ist auch der of­fi­zi­el­le Erst­ver­kaufs­tag von »Ra­ta­touille«, dem neue­sten Ani­ma­ti­ons-Mei­ster­werk aus dem Hau­se Pix­ar. Nach­dem ich den Strei­fen in den Licht­spiel­häu­sern we­gen de­ren zu­neh­men­den Un­er­träg­lich­keit ab­sicht­lich ver­paßt hat­te, ha­be ich mir heu­te Mit­tag so­gleich die preß­fri­sche DVD für das ei­ge­ne Heim­ki­no ge­holt: In den Welt­bild-Fi­lia­len ist die nor­ma­le Fas­sung mit EUR 12,99 ziem­lich gün­stig zu ha­ben, an­ders­wo gibt es für (min­de­stens) ei­nen Zeh­ner mehr noch al­ter­na­tiv ei­ne Steel­box mit ei­ner zu­sätz­li­chen Ex­tra-DVD dar­in­nen. Die Bo­nus­schei­be der Blech­büch­sen-Edi­ti­on ent­hält noch ei­nen gan­zen Rat­ten­schwanz (!) an Zu­ga­ben, die ‑mir zu­min­dest- als ei­ni­ger­ma­ßen ver­zicht­bar er­schei­nen. Für Freaks an der vor­der­sten Front der Tech­nik gibt’s na­tür­lich auch ei­ne hoch­auf­lö­sen­de Blu-ray-Va­ri­an­te zu kau­fen. Doch egal in wel­cher Dar­rei­chungs­form man sich die fil­mi­sche De­li­ka­tes­se ser­vie­ren mag: ver­kehrt liegt man in kei­nem Fall!

Samstag, 9. Februar 2008

Nacht­wäch­ter

geschnitzte Raben auf einer Spielplatz-Arche am Rande des Fürther Stadtparks
Mittwoch, 19. Dezember 2007

Ein Scheiß­kerl

kleiner kackender Köter

Ich hät­te das Bild na­tür­lich auch mit »Ein bun­ter Hund« be­ti­teln kön­nen, aber in die­sen we­nig fein­sin­ni­gen Zei­ten muß auch der zone­batt­ler zu­wei­len zu rei­ße­ri­schen Über­schrif­ten grei­fen, um die Er­war­tun­gen des Pu­bli­kums zu­frie­den­zu­stel­len.

P.S.: Die Er­war­tun­gen er­füllt hat auch das Frau­chen der kun­ter­bun­ten Strub­bel­wurst, in­dem Sie de­ren de­pla­zier­te Hin­ter­las­sen­schaf­ten un­ver­züg­lich und ord­nungs­ge­mäß zur kor­rek­ten Ent­sor­gung ein­sam­mel­te (was die La­dy si­cher­lich auch oh­ne mein Her­um­fuch­teln mit der Ka­me­ra ge­tan hät­te)...

P.P.S.: Er­in­nert sich noch je­mand an die bun­ten Selbst­kle­be-Pril­blüm­chen, die in den 70er Jah­ren auf den blau­en Spül­mit­tel-Fla­schen drauf wa­ren?

Donnerstag, 8. November 2007

»Aus die Maus«...

...ti­telt Herr blue sky und stellt in sei­nem Blog ei­ne recht per­fi­de Mau­se­fal­le vor. Tja, so sind sie. Die Mäu­se und die Men­schen...

Mittwoch, 24. Oktober 2007

O du Fal­la­da...

...da dein Rest han­get:
 
kopfloser Pferdetorso im Frankfurter Museum für Moderne Kunst

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Samstag, 15. September 2007

Von oben be­trach­tet

Den heu­ti­gen Tag ver­brach­te der zone­batt­ler zu gro­ßen Tei­len in sei­nem Schre­ber­gar­ten und hat da­bei man­che phi­lo­so­phi­sche Ein­sicht ge­won­nen. Zum Bei­spiel die, daß pom­pö­se Ei­sen­bahn-Fe­sti­vals und Del­fina­ri­um-Shows et­was ge­mein­sam ha­ben, je­ne tief­trau­ri­ge Grund­stim­mung näm­lich, die aus dem Um­stand her­rührt, daß die kraft­strot­zen­den Prot­ago­ni­sten da­zu ver­dammt sind, nach we­ni­gen Kol­ben­hü­ben bzw. Mo­tor­wel­len­um­dre­hun­gen resp. Flos­sen­schlä­gen schon an die Gren­ze des ih­nen vor­ge­ge­be­nen Le­bens­rau­mes an­ge­langt zu sein, ihr Mus­kel­spiel al­so gar nicht voll ent­fal­ten zu kön­nen. Trau­ri­ger dran sind na­tür­lich die Zwerg­wa­le, die ja kei­ne Ar­te­fak­te aus Men­schen­hand sind und da­her im Ge­gen­satz selbst zur be­ein­druckend zi­schen­den Dampf­loks ei­ne rich­ti­ge See­le ha­ben dürf­ten...

Die zwei­te Er­kennt­nis über­kam den Chro­ni­sten, wäh­rend er un­ter sei­ner bes­se­ren Hälf­te in bei­der Ap­fel­bau­me hing und er die von ihr him­mels­nah ge­pflück­ten Früch­te ent­ge­gen­nahm und sorg­fäl­tig ein­ei­mer­te: Gut die Hälf­te sei­nes Le­bens war­tet der Bahn-Freak ver­ge­bens! Wäh­rend un­se­rer gold-de­li­ziö­sen und heu­er über die Ma­ßen üp­pig aus­fal­len­den Ern­te fuh­ren un­ter und um uns und fast zum Grei­fen na­he di­ver­se Dampf‑, Die­sel- und Elek­tro-Lo­ko­mo­ti­ven bzw. ‑Trieb­wa­gen auf und nie­der im­mer wie­der, doch in den aus­ge­dehn­ten Pau­sen zwi­schen­drin hat­ten wir glück­li­cher­wei­se et­was Sinn­stif­ten­des zu schaf­fen, wäh­rend die fer­ro­phi­len Spekt­a­to­ren an den Zäu­nen ne­ben un­se­rer Par­zel­le ih­re Ka­me­ras und Ob­jek­ti­ve trot­zig-stur im An­schlag hal­ten muß­ten wie an­dern­orts die Ang­ler ih­re Ru­ten oder die Jä­ger ih­re Flin­ten. Manch’ ei­ner mag als kon­tem­pla­tiv emp­fin­den, was un­ser­ei­nem als maß­los und zeit­ver­schwen­de­risch lang­wei­lig er­schie­ne... Aber ich will nicht dar­über rich­ten, des Men­schen Wil­le ist sein Him­mel­reich und auch mei­ner ei­nem ist der Hang zu ab­son­der­li­chen Rea­li­täts­fluch­ten kei­nes­wegs völ­lig fremd.

Dies al­les ge­sagt bzw. ge­schrie­ben ha­bend, könn­te ich jetzt end­lich zu mei­ner ei­gent­li­chen The­se über­lei­ten, wenn ich die nicht dank schwe­rer Bei­ne und mü­der Bir­ne mitt­ler­wei­le völ­lig ver­ges­sen hät­te und auch mit an­ge­streng­tem Nach­sin­nen nicht mehr zu fas­sen krie­ge. Und dar­um kom­me ich jetzt bes­ser zum dann eben un­be­frie­di­gend un­voll­ende­ten Schluß mei­nes »Wor­tes zum Sonn­tag«, be­vor ich Ge­fahr lau­fe, auch noch in ele­men­ta­rer Hin­sicht zu ver­sa­gen und mei­ne Schach­tel­halm­sät­ze nicht mehr gram­ma­ti­ka­lisch kor­rekt zum Ab­schluß brin­gen zu kön­nen, was ich als noch wür­de­lo­ser emp­fän­de als ein wür­de­lo­ses En­de. En­de.

Sonntag, 2. September 2007

Tie­re der Groß­stadt

 
 
verbogene Torarretierung
 
ei­ser­nes Eich­hörn­chen

 

Scharnierplatte für Sperrpfosten
 
stäh­ler­nes Fluß­pferd
 
 
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