Von den (Film-) Idolen meiner Jugend hatte ich schon berichtet, die neuzeitlichen Heroen sah ich dieser Tage in der Kunsthalle Nürnberg. Die dort präsentierte Installation der Prager Künstlerin Katerina Vincourova heißt denn auch durchaus nachvollziehbarerweise »New Heroes«:
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Herr Karotte und Frau Zahnbürste sitzen gemeinsam am wärmenden (vielmehr: lärmenden) Kunst-Lagerfeuer, ihnen gegenüber haben (hier leider nicht im Bild zu sehen) Opa Glühbirne und Cousine Handy Platz genommen. Ein unbesetzter Baumstumpf lädt den Betrachter ein, sich der illustren Runde anzuschließen. Sehr hintersinnig! Der erläuternde Begleittext war ziemlich umfangreich, doch der an sich keineswegs lesefaule zonebattler läßt lieber die Werke für sich selber sprechen...
In dem kleinen Eckzimmer der Kunsthalle geht es einigermaßen eng zu, was die fotografischen Möglichkeiten schon etwas einschränkt. Aber das schon andernorts gezeigte Gesamtkunstwerk kann man hier in voller Schönheit bewundern. Klasse!
Warum immer so komische moderne Kunst? Ich finde das Germanische Nationalmuseum viel schöner und interessanter
#1
Nichts gegen das GNM...
...und die darin aufbewahrten Zeugnisse der Kunst(fertigkeit) vergangener Epochen. Aber in Sachen Bildender Kunst finde ich die Gegenwart erheblich spannender. Bei der Musik geht es mir interessanterweise genau andersrum...
Kunst sollte zur Diskussion anregen, vielleicht sogar verstören. Das kann Kunst aus lange zurückliegender Zeit oft gar nicht (mehr), weil wir zeitgenössischen Betrachter die Ikonographie meist gar nicht (mehr) deuten können: Es fehlt uns am damaligen Weltbild, am Wissen um die allegorischen Bedeutungen der Sujets, an den religiösen Hintergründen und an anderem mehr. Vor allem ist unsere Bildrezeption von klein auf ganz anders geprägt: In unserer von der Allgegenwart bildlicher Darstellungen geprägten Zeit braucht es ganz andere Mittel, um die Wirkung zu erzielen, die damals ein Künstler vom Kaliber eines Albrecht Dürer auslöste. Das spricht nicht gegen den Genuß »antiker« Kunst (die ja auch im besten Sinne »zeitlos« sein kann), sondern für die aktive Auseinandersetzung mit der aktuellen Gegenwartskunst.
Schlußendlich kann man das eine tun, ohne das andere zu lassen: Warum sich nicht am Besten aus allen Epochen erfreuen?! ;-)
#2
Also ich sehe Kunst anders, ich mag da nicht verstört werden, und darüber diskutieren auch nicht, entweder es gefällt (aus welchen Gründen auch immer), oder es gefällt nicht.
Und nur so mal unter uns: wenn es nach deinem Verständnis für Kunst geht, dann hörst du eindeutig die falsche Musik, bei Bach steckt zB so viel musikalische Rhetorik drin, dass man die als Normalhörer auch nicht deuten kann (das nur mal so am Rande).
#3
Tja, wenn Du nicht diskutieren magst...
...dann kann ich jetzt ja beruhigt Feierabend machen und schlafen gehen, ohne daß noch was offen wäre. Ist eh’ schon spät genug für mich. Gute Nacht allerseits!
#4