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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


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Der Geist der Mi­ra­bel­le

Auf ei­ner öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Bra­che in­mit­ten der Für­ther Süd­stadt hängt der­zeit ein Mi­ra­bel­len-Bäum­chen der­ma­ßen vol­ler Früch­te, daß sich die Bal­ken Äste bie­gen:

Mirabellen am Ast

Frei­lich ern­tet heu­te so gut wie nie­mand mehr das, was Mut­ter Na­tur ko­sten­los zur Selbst­be­die­nung of­fe­riert. Zu­mal man mit dem Ab­pflücken ja den Ein­druck er­wecken könn­te, sich »nix G’scheites« lei­sten zu kön­nen...

Mirabellen im Eimer

Dem zone­batt­ler und sei­ner bes­se­ren Hälf­te sind der­lei Über­le­gun­gen fremd, sie be­rei­chern die Spei­se­kar­te gern um selbst ge­pflück­te Beu­te [1]. Am Sams­tag Abend schlepp­ten sie zwei Schüs­seln vol­ler pral­ler Mi­ra­bel­len heim, die jetzt noch ih­rer Wei­ter­ver­ar­bei­tung har­ren. Zu ge­ge­be­ner Zeit wird dem­nächst in ei­nem Kom­men­tar nach­ge­tra­gen, was aus den ab­ge­lich­te­ten Frücht­chen ge­wor­den ist!

 
[1] Bei Sand­dorn ist dem Au­tor das müh­sa­me Mel­ken der Bü­sche zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen ein Greu­el. Viel lie­ber pflückt er Schle­hen oder Brom­bee­ren...

Diskussion

  1. Etosha  •  31. Jul. 2006, 10:02 Uhr

    ‘Zu ge­ge­be­ner Zeit wird hier nach­ge­tra­gen, was aus den ab­ge­lich­te­ten Frücht­chen ge­wor­den ist’?
    Äh, ziem­lich un­ab­hän­gig da­von, wo ge­nau der Zer­set­zungs­pro­zess statt­fin­den wird – soo ge­nau wol­len wir’s dann doch nicht wis­sen. ;)

    #1 

  2. zonebattler  •  31. Jul. 2006, 10:05 Uhr

    So tief in die Nah­rungs­ket­te...

    ...will ich mit mei­ner Ka­me­ra auch gar nicht vor­drin­gen: Es sol­len viel­mehr die ver­edel­ten Mi­ra­bel­len in ih­rer Dar­rei­chungs­form vor dem Ver­zehr do­ku­men­tiert wer­den! ;-)

    #2 

  3. Nachtblau  •  31. Jul. 2006, 11:42 Uhr

    Für Mi­ra­bel­len gibts nur eins: Li­kör!

    #3 

  4. zonebattler  •  31. Jul. 2006, 11:53 Uhr

    Lei­der ver­fü­gen wir über ein Un­gleich­ge­wicht...

    ...hin­sicht­lich der noch vor­han­de­nen Li­kör­vor­rä­te (eher groß) und dem Durst auf der­lei Al­ko­ho­li­ka (eher klein). Die ge­sam­mel­ten Mi­ra­bel­len wer­den da­her wohl zu Mar­me­la­de und Obst­ku­chen »ver­wur­stet« resp. »ver­ob­stet« wer­den.

    Üb­ri­gens und ne­ben­bei be­merkt ist mein ab­so­lu­ter Fa­vo­rit der lecke­re Brot­auf­strich, der aus dem bei der Schle­hen­li­kör-Pro­duk­ti­on üb­rig­blei­ben­den Tre­ster ge­kocht wird: Ein Ge­dicht für den Gau­men, herb, fruch­tig, un­er­reicht!

    #4 

  5. Nachtblau  •  31. Jul. 2006, 12:15 Uhr

    Na­ja, was qua­si Na­tur pur ist muss ja fast gut schmecken :)

    #5 

  6. boomerang  •  31. Jul. 2006, 15:09 Uhr

    oh, schle­hen­lik­ör­tre­ster­auf­strich klingt tat­säch­lich ganz fein. ich mag die ja auch, die schle­hen, be­son­ders bei win­ter­spa­zier­gän­gen di­rekt vom busch oder ganz be­son­ders gern in de­stil­lier­ter form.
    das mit dem tre­ster­auf­stzrich muss ich mir mer­ken.

    #6 

  7. zonebattler  •  31. Jul. 2006, 16:29 Uhr

    Ob­acht ge­ben beim Ko­chen...

    ...der Dampf macht dus­se­lig bis be­sof­fen! ;-)

    #7 

  8. zonebattler  •  31. Jul. 2006, 17:36 Uhr

    Sau­er macht lu­stig!

    Die Glä­ser sind noch heiß, das frisch dem Back­au­to­ma­ten ent­sprun­ge­ne Voll­korn­brot noch warm, der zone­batt­ler auf sein Su­cher-Dis­play sab­bernd: Hier ist das lecke­re Er­geb­nis, der bes­se­ren Hälf­te sei Preis und Dank!

    Mirabellenmarmelade

    Apro­pos Preis: Der oder die Preisträger(in) mei­nes mor­gen fäl­li­gen, mo­nat­li­chen Fürth-Bil­der­rät­sels be­kommt bei Selbst­ab­ho­lung der recht­schaf­fen er­run­ge­nen DVD ein or­dent­li­ches Pro­bier­gläs­chen als som­mer­li­che Drein­ga­be mit da­zu!

    #8 

  9. zonebattler  •  28. Jul. 2009, 9:39 Uhr

    Nach­dem im letz­ten Jahr spä­ter Nacht­frost die Blü­ten hat er­frie­ren und die fol­gen­de Ern­te gänz­lich hat aus­fal­len las­sen, gibt es heu­er wie­der der­ma­ßen vie­le wil­de Mi­ra­bel­len, daß die rüh­ren­den Bäum­chen un­ter dem Ge­wicht ih­rer Früch­te schier zu­sam­men­zu­bre­chen dro­hen! Ge­stern abend ha­be ich gut 90 Mi­nu­ten lang drei her­ren­lo­se Strün­ke in der Für­ther Süd­stadt ab­ge­ern­tet (was ei­gent­lich der fal­sche Aus­druck ist, denn hin­ter­her schie­nen mir im­mer noch fast so vie­le Mi­ra­bel­len dran­zu­hän­gen wie vor­her), ei­nen mit ro­ten, zwei mit leuch­tend gel­ben Va­ri­an­ten der säu­re­rei­chen Frücht­chen. Bis nach Mit­ter­nacht kö­chel­te es dann im gro­ßen Topf, wur­de das hei­ße Frucht­fleich durch die »Flot­te Lot­te« ge­trie­ben, blub­ber­te die 1:1 Mi­schung aus Frucht­mas­se und Ge­lier­zucker, bis die hei­ße Mar­me­la­de dann end­lich ih­ren Weg in Dut­zen­de be­reit­ge­stell­ter Glä­ser fand:

    Mirabellen-Marmelade Jahrgang 2009

    Die­ses war der er­ste Streich, doch der zwei­te muß bald fol­gen. Zwar steht der Kü­chen­tisch nun vol­ler vol­ler Glä­ser, doch ist erst ei­ner von zwei Ei­mern gel­ber Mi­ra­bel­len und ge­ra­de mal die hal­be Kunst­stoff­ki­ste ro­ter Früch­te ver­edelt wor­den. Es steht al­so bald der zwei­te Durch­gang an, das hier ist mo­men­tan noch üb­rig:

    die restliche Mirabellen-Ernte vom Jahrgang 2009

    Der zone­batt­ler prä­fe­riert den vom Mar­me­la­de­topf heiß ab­ge­schöpf­ten und se­pa­rat ge­sam­mel­ten Frucht­schaum, der beim Ab­küh­len eben­falls zu schnitt­fe­ster Form ge­liert. Ei­ne De­li­ka­tes­se son­der­glei­chen, das Pe­dant zur Pud­ding­haut, wenn man so will (und so man die mag). Gran­di­os! Da kann kei­ne noch so gu­te Mar­me­la­de aus dem La­den mit­hal­ten!

    P.S.: Nicht min­der lecker ist der bes­se­ren Hälf­te Re­zept für ei­ne sehr aro­ma­ti­sche Grill­sauce: Man rüh­re Mi­ra­bel­len-Mar­me­la­de und Ma­yon­nai­se im Ver­hält­nis 1:1 zu­sam­men und wür­ze die Mas­se mit et­was Cur­ry. Die größ­ten Skep­ti­ker, die zu­nächst höf­lich­keits­hal­ber ei­ne Mes­ser­spit­ze pro­bier­ten, ha­ben hin­ter­her gie­rig zu­ge­grif­fen und ab­schlie­ßend ih­ren Tel­ler­rand sau­ber­ge­leckt...

    #9 

  10. zonebattler  •  7. Aug. 2010, 7:29 Uhr

    Eher zu­fäl­lig bin ich auf mundraub.org ge­sto­ßen, wo un­ter dem Mot­to »Frei­es Obst für freie Bür­ger« In­for­ma­tio­nen über her­ren­lo­se Obst­bäu­me auf öf­fent­lich zu­gäng­li­chem Grund ge­sam­melt wer­den. Ei­ne sehr lo­bens- und un­ter­stüt­zen­wer­te In­itia­ti­ve! Den Stand­ort »un­se­rer« Für­ther Mi­ra­bel­len­bäu­me wer­de ich dort frei­lich nicht preis­ge­ben, denn schon jetzt gibt es dort ei­ne ge­wis­se Kon­kur­renz un­ter den hie­si­gen Mund­räu­bern, die zu be­feu­ern durch­aus kon­tra­po­ro­duk­tiv wä­re...

    #10 

  11. Astrid  •  1. Sep. 2013, 23:20 Uhr

    Love­ly! DAS Sau­cen­re­zept wer­den wir pro­bie­ren :-) Nach­dem wir aus den heu­te zu­fäl­lig er­beu­te­ten Mi­ra­bel­len wun­der­ba­re Mar­me­la­de ge­kocht ha­ben!

    #11 

  12. zonebattler  •  2. Sep. 2013, 6:36 Uhr

    Wohl bekomm’s! :-)

    #12 

  13. J. K.  •  14. Apr. 2014, 10:17 Uhr

    Schö­ne Früch­te habt ihr da! Nur lei­der sind es kei­ne Mi­ra­bel­len son­dern Kirsch­pflau­men (Mi­ro­ba­la­ne, tür­ki­sche Kir­schen)! die sind nach mei­ner Mei­nung aber für Mar­me­la­de noch bes­ser ge­eig­net als Mi­ra­bel­len, da die Haut der Kirsch­pflau­men »sau­er­ko­chend« ist. Hier­durch be­kommt die Mar­me­la­de ei­nen herr­lich säu­er­li­chen Ge­schmack, ähn­lich Brom­beer­mar­me­la­de. Mi­ra­bel­len­mar­me­la­de da­ge­gen ist seee­ehr süß, mir nor­ma­ler­wei­se zu süß.

    #13 

  14. zonebattler  •  19. Apr. 2014, 23:07 Uhr

    Dan­ke für die Be­rich­ti­gung, man lernt ja im­mer gern da­zu. Bin mal ge­spannt, ob es heu­er über­haupt ei­ne Kirsch­pflau­men-Ern­te ge­ben wird, wir hat­ten neu­lich noch recht spä­ten Nacht­frost...

    #14 

  15. J. K.  •  22. Apr. 2014, 9:19 Uhr

    Kirsch­pflau­men blü­hen we­sent­lich frü­her als Mi­ra­bel­len oder Pflau­men, sie blü­hen als ei­ne der er­sten Früch­te im Jahr! Da­her sind die im­mer Spät­frost­ge­fähr­det aber die »mil­den« Spät­frö­ste die­ses Jahr dürf­ten ei­gent­lich nicht viel aus­ma­chen. Im Kau­ka­sus wird üb­ri­gens aus den grü­nen so­wie aus den rei­fen Früch­ten ei­ne Frucht­so­ße Na­mens Tke­ma­li her­ge­stellt. Die soll sehr schmack­haft sein!

    #15 

  16. J. K.  •  28. Mai. 2014, 8:14 Uhr

    Al­so ge­stern ha­be ich mal nach­ge­se­hen, un­se­re ca. 50 Kirsch­pflau­men­bäu­me hän­gen al­le so voll, dass wahr­schein­lich ei­ni­ge Äste dran glau­ben müs­sen! Wenn es bei Euch nicht we­sent­lich an­ders aus­sieht dürf­te Eu­re Ern­te dann ja wohl ge­ret­tet sein!

    #16 

  17. zonebattler  •  28. Mai. 2014, 15:17 Uhr

    Wir ha­ben noch nicht nach­ge­se­hen, ob und wie­viel die Bäu­me heu­er tra­gen. Zu­nächst mal gilt es, den ei­ge­nen Kirsch­baum leer­zu­put­zen, be­vor die Vö­gel an­rücken und uns die Ar­beit ab­neh­men. Bei den Kirschpflaumen/Mirabellen/whatever gibt es dann al­ler­dings auch Kon­kur­renz, ins­be­son­de­re rus­sisch­spra­chi­ge, die auf’s Schnapps­bren­nen aus ist und da­her die Früch­te mit­un­ter schon vor Er­rei­chen des uns zu­träg­li­chen Rei­fe­gra­des ab­pflückt...

    #17 

  18. J. K.  •  30. Mai. 2014, 0:07 Uhr

    Die Rus­sen ma­chen sehr wahr­schein­lich kei­nen Schnaps, denn da­für müs­sen die je­wei­li­gen Früch­te voll aus­ge­reift, so­zu­sa­gen schon über­reif sein! Je mehr °Öchs­le, de­sto mehr und bes­se­rer Schnaps. Die Kirsch­pflau­men sind für Schnaps auch nur be­dingt ge­eig­net, die er­ge­ben bei ei­nem vol­len Mai­sche­fass nur ca. 5l Schnaps, wo­durch die­ser zwar sehr gut, aber durch die Steu­er auch sehr teu­er wird! Die Rus­sen ma­chen mit ziem­li­cher Si­cher­heit ei­ne scharf-sau­re Tke­ma­li So­ße dar­aus (Lies mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Tkemali), das ist ein Ge­or­gi­sches Na­tio­nal­ge­richt. Hier­für nimmt man für die grü­ne Aus­füh­rung un­rei­fe Kirsch­pflau­men und für die ro­te oder gel­be die aus­ge­reif­ten Früch­te. Wä­re ja viel­leicht auch mal was für Euch? Es dür­fen für die­se So­ße kei­ne Mi­ra­bel­len sein weil de­nen die Säu­re fehlt. Al­so ein wei­ter Be­weis, dass es sich bei den Früch­ten um Kirsch­pflau­men han­delt. Kannst Du auch hier nach­le­sen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirschpflaume

    #18 

  19. zonebattler  •  30. Mai. 2014, 6:47 Uhr

    Was es nicht al­les gibt. Er­neut herz­li­chen Dank für die Auf­schlau­ung!

    #19 

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