Montag, 2. März 2009
Durch irgendeinen Kommentar in irgendjemandes Blog bin ich letztens auf die britische Fernsehserie »Keeping Up Appearances« [1] aufmerksam geworden. Was ich las, machte mich neugierig, und so habe ich mir daraufhin testhalber für geringes Geld die ersten beiden Staffeln [2] bei einem Drittanbieter auf dem amazon.de Marketplace bestellt.
Die Lieferung traf schon zwei Tage später ein, und mittlerweile bin ich etwa mit der Hälfte der jeweils 30-minütigen Folgen durch. Und ich muß ehrlich sagen, ich bin einigermaßen begeistert: Die offenbar noch nie in Deutschland ausgestrahlte Serie ist geradezu hilariously funny! Alles und alle überstrahlende Protagonistin ist die überkandidelte Lady Bucket (»no, it’s pronounced Bouquet«), die ihren duldsamen Mann und ihre gesamte Umgebung unablässig nervt in ihrem nimmermüden Bestreben, als eine Dame von Welt und (vor allem) sozialem Rang zu gelten! Da passt natürlich der Rest der Familie von der mannstollen einen über den Prolo-Ehemann der verhuschten zweiten Schwester ebensowenig dazu wie der senile Lustgreis von Vater, der gerne nackt den Nachbarinnen nachstellt. So sind peinliche Begegnungen und chaotische Situationen natürlich vorprogrammiert...
Ich liebe den englischen Humor, insbesondere der Briten Hang und Fähigkeit zur Selbstironie. Tatsächlich wüßte ich von keiner deutschen TV-Produktion, wo man sich ähnlich gekonnt (mitsamt den gängigen National-Stereotypen) selbst auf die Schippe nehmen würde! Gekonnt gewürzt mit diversen runinng gags, die in fast jeder Folge leicht variiert auftreten, sind die Geschichten um Hyacinth Bucket (sprich: Bouquet!) ein wahres Vergnügen und mit einer halben Stunde pro Episode auch gut verdaulich portioniert. Wenn der Spaß so weitergeht, werde ich mir am Ende noch die Ultimate Collection direkt von der Insel bestellen müssen! [3]
[1] Zu deutsch etwa: »Den Anschein aufrechterhalten«
[2] man beachte die für sich sprechenden Kundenrezensionen!
[3] zumal das Pfund derzeit so günstig im Kurs steht wie selten zuvor...
Mittwoch, 25. Februar 2009
Sonntag, 22. Februar 2009
Wer als kreativer Mensch der eigenen Umwelt oft und gern den eigenen Stempel aufzudrücken trachtet, wird von dieser im Gegenzug nicht selten verständnislos als exzentrischer Sonderling abgestempelt.
Herr L. aus R. (Name der Redaktion bestens bekannt) weiß natürlich um diesen Zusammenhang und wird gleichwohl nicht müde, uns mit seinen außergewöhnlichen Einlassungen immer wieder zu neuen Erkenntnissen zu verhelfen. Dafür gebühren ihm nicht nur Dank und Anerkennung, sondern auch ein Platz in den Annalen der Alltagsgeschichte.
Samstag, 21. Februar 2009
Im gut gefüllten ICE 1026 auf der Fahrt von Nürnberg nach Frankfurt (Main) sitzend, wurde ich heute morgen in Würzburg einer zusteigenden Schar von Hexen (m/w) gewahr, die dort samt mitgeführter Besen den Zug bestieg. Den Verzicht auf den Ritt durch die eisigen Lüfte zugunsten einer kommoden Fahrt im wohltemperierten ICE werte ich als eindeutigen Beweis für die hohe Reputation der Deutschen Bahn auch (und gerade!) bei anspruchsvollen Zielgruppen.
Donnerstag, 19. Februar 2009
Samstag, 14. Februar 2009
Dieser Beitrag ist im Wortsinne sinn-los, er dient einzig der Schaffung von Abstand zwischen den flankierenden Artikeln, die aus je einem Foto bestehen. Diese passen freilich (runde Torte hier, eckige Architektur da) nicht wirklich zusammen und sollen daher mit diesem Zwischenstück auf Abstand gehalten werden. Sie brauchen also nicht weiterzulesen.
Tatsächlich sollen Sie auch gar nicht weiterlesen, ich bitte Sie daher inständig, die Lektüre dieser Zeilen sofort einzustellen und die zu ihrer Konstruktion verwendeten Buchstaben nicht weiter zu verschleißen. Sie dürfen mir glauben, daß dieser Text einzig platzraubenden (bzw. recht eigentlich platzschaffenden) Charakter hat und zur Erfüllung dieses seines Existenzzweckes der Rezeption durch LeserInnen nicht bedarf.
Jetzt reicht es mir aber langsam: Was machen Sie denn immer noch hier? Wohl etwas schwer von Begriff, was? Oder gar vorsätzlich aufmüpfig, wie? Der olle zonebattler soll nur reden, ich lese weiter, solange ich lustig bin, haha? Pah, mit solchen Leuten werde ich auch noch fertig, und darum ist jetzt und hier Schluß mit lustig!
Mittwoch, 11. Februar 2009
Hat eigentlich schon mal jemand gefordert, den omnipräsenten Adobe Reader ™ in deutschsprachigen Gefilden geschmeidigerweise als Lehm-Leser zu bezeichnen? Falls nicht, mach’ ich das hiermit: Wäre ja dank der Alliteration noch klangschöner als der Originalname!
Sonntag, 8. Februar 2009
Letzten Freitag, Nürnberg Hbf Gleis 5, 16:13 Uhr: Der zonebattler sitzt in seinem Feierabend-Doppeldecker RE 35474 (und zwar im großen Multifunktionsabteil im Untergeschoß quer zur Fahrtrichtung) und schaut im Rahmen seiner soziologischen Studien interessiert den vor den gegenüberliegenden Fenstern vorbeitrippelnden Damenbeinen zu. Der Blick aus dem rollenden Keller reicht bei der gegebenen Höhe der ICE-tauglichen Bahnsteigkante nicht viel höher als bis zu den Oberschenkeln der draußen Hastenden, aber für den beabsichtigten Studienzweck reicht das allemal aus.
Sekunden vor der planmäßigen Abfahrt um 16:14 Uhr sprintet ein Paar schicker schwarzer Langschaft-Stiefel quer durchs Bild, wobei ein langgeschlitzter Mantel gelegentlich den Blick auf passende, hellbestrumpfhoste Beine freigibt. Kaum nach rechts aus dem Blickfeld entschwunden, betätigt die Inhaberin von Beinen, Mantel und Stiefeln offenbar den Türöffner, denn diese beginnt sich mit den üblichen Betriebsgeräuschen seufzend zu öffnen. Des Protokollanten Aufmerksamkeit steigert sich um eine Alarmierungsstufe in Erharrung der erwarteten eleganten Erscheinung.
Doch plötzlich saust eines der beiden bestiefelten Beine von unten nach oben in den Luftraum des Eingangsbereiches, im Stechschritt von der Besitzerin nach Art der faschingsfrohen Funkenmariechen weit hochgeworfen. Noch bevor der dies hier niederschreibende Augenzeuge seiner erregten Verwunderung über den Auftritt Herr werden kann, rauscht das Bein in beachtlichem Tempo wieder herunter und der dazugehörige Rest der Frau hinterher. Polter! Die hörbar unsanfte Landung verdient keine besten Haltungsnoten, aber immerhin, die Gute steht halbwegs sicher und fragt mit etwas irritierter Stimme in den Raum, ob dieser Zug wohl den Bahnhof Erlangen ansteuern würde. Jawohl, tut er. Woraufhin sie sich bedankt und (leider) sogleich die Treppe besteigt, um gen Obergeschoß zu entschwinden.
Der zonebattler hingegen schließt aus dem charmanten slawischen Dialekt der (mutmaßlich tschechischen, womöglich auch polnischen Dame), daß deren Erfahrung mit Eisenbahnen vermutlich vom klassischen Erklimmen althergebracher Abteilwagen von dörflichen Behelfsbahnsteigen aus geprägt ist: Daß man von einem ICE-gerechten Perron in den fahrrad- und rollstuhltauglichen Eingangsbereich eines Doppelstock-Wagens nicht hinauf‑, sondern sogar hinabsteigt, muß die Lady wohl noch lernen. Vermutlich wird sie aber bereits beim nächsten Mal nicht mehr nach dem Signal und/oder dem Schaffner Zugbegleiter schielen, sondern eher in den Wagen hinein. Wäre auch zu schade, wenn sie sich aufgrund unangebrachter Unaufmerksamkeiten schon bei Reiseantritt die Absätze oder ‑schlimmer noch- die schönen Schenkel bräche!
Sonntag, 18. Januar 2009
Montag, 12. Januar 2009
Schon der Haustürklinke Stahl
wird beim Anfassen zur Qual;
auf dem Marsch zum Bahnhof vor
friert es mir schier ab ein Ohr:
Kommt dann noch der Zug zu spät
die Kälte bis ins Hirn gerät!
Montag, 5. Januar 2009
Gesehen in der aktuellen Ausstellung »Who killed the painting« im Neuen Museum Nürnberg. Leider habe ich bei diesem verstörenden Werk verabsäumt, mir den Namen des/der kreativen Künstler(in) zu notieren. Kann mir jemand im Publikum auf die Sprünge helfen oder muß ich doch selbst nochmal ins Museum eilen, um diesen hier nachtragen zu können?
Dienstag, 30. Dezember 2008
Was nicht so alles passiert in dieser diffusen Zeit »zwischen den Jahren«: Der zonebattler krabbelt im hinterhofigen Konvolut aus Mülltonnen aller Farben herum und sammelt danebenliegende Abfallreste ein und auf, da nähert sich (von ihm unbemerkt) eine der vielen hauseigenen, jungen & attraktiven Sprechstundenhilfen (j.&a.SprH.) und spricht unvermittelt den darob schier zu Tode erschreckenden Papierfitzelzusammenkratzer an...
j.&a.SprH.
Grüß’ Sie, Herr zonebattler !
zonebattler (wie elektrisiert hochfahrend)
Raaaaaah!
j.&a.SprH.
Wollte Sie nicht erschrecken...
zonebattler (beschwichtigend)
Schon klar, ich hab’ halt immer ein latent schlechtes Gewissen!
j.&a.SprH. (Müll entsorgend)
Ja, ich weiß.
zonebattler
?!
Unter dem Austausch saisonüblicher Jahresendfloskeln begeben sich beide wieder auf ihre Posten.
Süßer und scharfer Senf: