




Aktuelle Impressionen aus der werkstatt edda schneider naturstücke um die Ecke.





Aktuelle Impressionen aus der werkstatt edda schneider naturstücke um die Ecke.
Abgelegt in: Kulturelles • 4. Nov.. 2006, 11:10 Uhr • Diskussion eröffnen
Es kommt ja nicht eben oft vor, daß wir uns Ausstellungen anschauen, die wir andernorts und andernzeits schon einmal gesehen haben. Aber gestern mußten wir aus Gründen innerlich weiterhin schwelender Begeisterung eine Ausnahme machen und nach Nürnberg in das ArTelier [1] zur Vernissage der »Randzonen« [2] eilen: Vier junge Fotografen aus der Region präsentieren dort erneut ihre höchst bemerkenswerten Panorama-Ansichten von überwiegend unspektakulären Orten in Fürth und Nürnberg:
Was Andy Brunner, Joachim Lindner, Frank Kretschmann und Stefan Koch hier entweder in schlichten Wandrahmen oder in sachlich-lapidaren Leuchtkästen vorstellen, ist freilich in mehrfacher Hinsicht am Rand: Zum einen sind es die Motive selbst (Brücken, Parkhausdecks, Sportplätze, U‑Bahnhöfe), zum anderen aber auch die Perspektiven und Lichtstimmungen (oftmals von Tagesrandlagen), welche Allerweltsorte in völlig neuer Sichtweise zeigen...
Einen besonderen Touch (den man sogleich erspürt, wenngleich nicht immer sofort konkret benennen kann) erhalten die Bilder dadurch, daß sie mit schräg durch das Bild gleitender Schärfeebene [3] aufgenommen wurden: Einzelne Motivteile werden dadurch knackescharf abgebildet, während das Drumherum sanft ins Unscharfe abgleitet. Sagenhaft. Die kühle Präsentation in Leuchtstelen [4] paßt hervorragend dazu. Leider sind die Raumverhältnisse im ArTelier etwas beengt, aber mit einigen kopfüber an die Decke gehängten (und weiteren, in den pittoresken Hinterhof gestellten) Leuchtkästen konnte eine passable Lösung gefunden werden.
Im Gegensatz zur handelsüblichen Künstler-Bohème ist der zonebattler ja ein Frühaufsteher und ein überpünktlicher Beizeitenkommer dazu, so daß er für mindestens vier akademische Vorlauf-Viertelstunden ein einigermaßen freies Foto-Schußfeld hatte. Später wurde es dann aber doch rasch voller und der Tabakqualm aus mehreren Dutzend Mündern und Nüstern ließ ihm bald die Augen tränen und den Schritt wanken, so daß er von der schönen Sekt- und Saftbar nurmehr einen schemenhaften Eindruck erhaschen konnte:
Da half es auch nichts, daß eine paffende Kindsmutter ihr kleines Töchterlein als Rauchverzehrer in die Luft hielt und durch die Räume trug: Tränenden Auges mußten wir die Stätte räumen. Gleichwohl können wir diese wirklich sehenswerte Ausstellung nur weiterempfehlen: Wenn man rechtzeitig kommt, wird man sicher auch noch klaren Blick nebst frischer Luft haben und allenfalls Tränen der Freude vergießen...
Alle Aufnahmen des Randzonen-Projekts gibt es übrigens auch in einem Buch (von limitierter, geringer Auflage) zu bestaunen. Ich habe vor, dieses Werk demnächst in meinen Rezensionen ausführlich zu besprechen...
[1] Das ArTelier, Knauerstraße 3, 90443 Nürnberg
[2] 27.10. bis 03.12.2006, Do-Fr 19–23, So 16–19 Uhr
[3] Für solche Effekte braucht es eine Fachkamera mit verschwenk- und drehbarer Standarte: Bei normalen Kameras mit festem Objektiv sind Fokussierebene und Film- bzw. Chip-Ebene ja immer parallel zueinander.
[4] Wobei uns bei der Erst-Ausstellung in Nürnberg-Schniegling im Juli 2005 noch besser gefallen hat, daß dort der Boden des alten Industriegebäudes komplett mit Rindenmulch aufgeschüttet war: Das hat die Stromkabel zu den Leuchtkästen wunderbar verschwinden lassen und der Präsentation zudem noch zusätzliche (spür- und riechbare) Atmosphäre verliehen. Damals gab es zonebattler’s homezone noch nicht, aber es wurde der Wunsch geweckt, solche Ereignisse fürderhin für die Nachwelt (und die eigene Erinnerung) festzuhalten...
Abgelegt in: Kulturelles • 28. Okt.. 2006, 14:30 Uhr • 1 Kommentar lesen
| Fundstück: | ![]() |
| Art / Typ: | Schale aus eingetrocknetem Betonrest |
| Herkunft: | Fürth i. Bay., wohl frühes 21. Jhd. |
| Zustand: | Unikat in perfekter Unperfektheit |
| Fundort: | Baugelände im Fürther Südstadtpark (ehem. Kaserne) |
| Kaufpreis: | EUR 0,00 (quasi-archäologischer Bodenfund) |
| Notizen: | Ganz offensichtlich handelt es sich hier um einen Betonrest, der in einem (nicht mehr vor Ort befindlichen) Eimer ausgehärtet war: Unterseite und Seitenflächen der ebenso spontan wie ungeplant entstandenen »Schale« sind glatt, die unregelmäßige Kante und die Innenfläche zeigen interessante Risse und eine sehr lebhafte Oberflächenstruktur. Ein ungeachtet des modernen Materials natürlich wirkender Blickfänger, fast jedem für Geld erwerbbaren Designerstück vorzuziehen! Als derzeit jüngster Fund im Fundus mag das wertgeschätzte Teil in der Rubrik Nostalgisches zunächst deplaziert erscheinen: Seine archaische Anmutung und das unzweifelhafte Potential zum zeitlosen Klassiker rechtfertigen jedoch die Einordnung. |
Abgelegt in: Nostalgisches • 24. Okt.. 2006, 18:00 Uhr • 1 Kommentar lesen
So, jetzt sind die Fürther Ateliertage vorbei und dem zonebattler qualmen die Socken: Gestern waren wir von 16 bis 21, heute von 11 bis 20 Uhr ununterbrochen unterwegs und haben geguckt, geschaut, gesprochen (und nebenbei genascht). Das alles will erstmal überschlafen (und nebenher verdaut) sein, bis dahin gibt’s ein paar visuelle Appetithäppchen aus Ateliers, Galerien und Werkstätten als Pausenfüller:







Inszeniert ist an den Fotos nix, ich hab’ halt wie immer einfach draufgehalten, bis die Batterien alle waren. Jetzt gönne ich mir erst mal ein belebendes Fußbad und dann lege ich die Flossen hoch bzw. mich gleich gänzlich flach. Der Rest vom Fest folgt dann morgen als Kommentar zu diesem Beitrag...
Abgelegt in: Kulturelles • 22. Okt.. 2006, 21:34 Uhr • 3 Kommentare lesen
Am morgigen Sonntag wird im Fürther Jüdischen Museum eine Ausstellung über die Unternehmer und Mäzene Berolzheimer (allesamt in der Tat große Söhne der Stadt) eröffnet. Die Fürther Nachrichten berichten heute unter dem Titel »Noble Gesten eines großherzigen Clans« von dem sicherlich sehr sehenswerten Event. Eine im Artikel aufgestellte Behauptung kann ich freilich nicht unkommentiert und schon gar nicht unkorrigiert so stehenlassen:
| Die aufregende Suche nach Heinrich Berolzheimer und seiner Familie führte zum Beispiel »zwischen die Büsche« im Schulgarten des Stadtparks. Dort entdeckte man einen pausbäckigen Knaben mit Lockenkopf, der, in ein Buch vertieft, einst den Giebel des Berolzheimerianums krönte. In den 50er Jahren kam Josef Köpfs Betonwerksteinfigur an ihren grünen Standplatz – und wurde fast vergessen, bis die Kuratorinnen sie nun dank alter Fotos wiedererkannten. |
Das ist ‑mit Verlaub- grober Unfug: Noch zu ihren aktiven Zeiten wies die ehemalige Stadtheimatpflegerin Barbara Ohm in ihren Stadtparkführungen auf die Herkunft des steinernen Knaben hin. Ich selbst habe die Figur schon im April diesen Jahres hier in diesem meinen Blog gezeigt und auf den Ursprung verwiesen. Das also jetzt als spektakuläre Entdeckung und Neuigkeit zu verkaufen bedeutet die Leser zu verarschen mit einem pittoresken Märchen einzulullen...
Nun mag man einwenden, daß mündliche Aussagen hier und ein recht pseudo-wissenschaftlich daherbloggender zonebattler da keine ernstzunehmenden Quellen sind. Nun denn, dann verweise ich noch auf das Standardwerk über Fürth schlechthin (Habel, Heinrich: Stadt Fürth (Reihe Denkmäler in Bayern), Karl M. Lipp-Verlag, 1994 (!), S. 386) sowie auf Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band I, 2. Aufl., Grafische Werkstätte Graf, 2001, S. 189. Da steht die Herkunft der Statue für jedermann (und jedefrau) seit Zeiten nachzulesen.
Wer nun hier gegen elementare Grundsätze des Recherchierens und Publizierens bewußt oder unbewußt verstoßen hat (Artikel-Autorin hier, Kunst-Kuratorinnen dort) und ob dies aus Faulheit, Sensationslust, Naivität oder sonstwas heraus geschah, das weiß ich nicht und das zu beurteilen maße ich mir auch nicht an... Aber Legendenbildung bei klarer Befundlage gehört gnadenlos angeprangert: Nehmt euch ein Beispiel an der Ernsthaftigkeit des »lesenden Knaben«!
Abgelegt in: Ansichtssachen • 21. Okt.. 2006, 12:35 Uhr • 5 Kommentare lesen



Zum Start in das Fürther Kunstwochenende lanciere ich außer Konkurrenz diesen Bilderzyklus, welchen ich gestern nachmittag auf die Schnelle angefertigt habe (die Foto-Kunst ist eine für Faule, muß man doch den Apparat nur zur rechten Zeit am rechten Platz in die richtige Richtung halten und abdrücken). Er zeigt den mit allerlei Warnungen in Hangeul beschrifteten Grenzzaun zwischen Nord- und Südkorea.
Da ich aber nicht nur Knipser, sondern auch Konzeptkünstler von eigenen Gnaden bin, rufe ich hiermit meine Jüngerschaft auf, mit eigenen Interpretationen des Gezeigten das Werk zu erweitern und zu vollenden! Den Schlußstrich zieht dann der Meister (also ich) mit einem aufklärerischen Senfspritzer...
Also: Wo genau in Fürth liegt Korea?
Abgelegt in: Spurensuchen • 21. Okt.. 2006, 0:39 Uhr • 18 Kommentare lesen
...und kommen können sollte man am kommenden Wochende: Da gibt’s wieder das Fürther Kunstwochenende, gemeinhin auch unter dem Namen Fürther Ateliertage bekannt. Offiziell firmiert das vom Kulturring C jährlich ausgerichtete Event unter dem Namen Gastspiel und wird bestimmt auch heuer wieder so spannend wie im letzten Jahr. Bilder davon gibt’s vielleicht Anfang nächster Woche hier in diesem Theater. Oder auch nicht: Enthaltsamkeit ist ja schließlich auch eine Kunst.
Abgelegt in: Kulturelles • 19. Okt.. 2006, 12:31 Uhr • 7 Kommentare lesen
Die Fürther Nachrichten rapportieren heute allerlei Interessantes zur möglichen Zukunftsperspektive des Fürther Hauptbahnhofes. Als ich vor 26,5 Jahren dort drinnen meine Ausbildung begann, hätte ich sicher nicht im Traum daran gedacht, daß in dem altehrwürdigen Bau dermaleinst Künstler statt Bahner werkeln würden... Vielleicht könnte ich meinen Werdegang elegant abrunden, indem ich nach meiner Pensionierung ein eigenes Atelier in meinem ehemaligen Bahnhofsbüro beziehe!
Abgelegt in: Kulturelles • 10. Okt.. 2006, 9:08 Uhr • 7 Kommentare lesen
Abgelegt in: Spurensuchen • 21. Sep.. 2006, 15:12 Uhr • 1 Kommentar lesen
Ist das nicht eine nette Idee: Sozusagen inverse Graffitis, die durch das selektive Säubern von Oberflächen entstehen und sich dadurch vom alltagsvergrauten Umfeld abheben... Sehr effektvoll (und vor allem nicht strafbar).
Ganz anders, doch vom Prinzip her verwandt, ist übrigens die Dirty Car Art des Texaners Scott Wade. Gleichfalls sehenswert!
Abgelegt in: Kurioses • 19. Sep.. 2006, 17:38 Uhr • Diskussion eröffnen
Heute ist Fasten angesagt, denn der gestrige Samstag hat mich (hoffentlich nur temporär) um ein gutes Kilo anschwellen lassen. Zunächst waren wir fünf Stunden lang beim Tag der offenen Tür in der Fürther HighTech-Firma eines Schulfreundes, wo es neben interessanten Vorführungen und guten Gesprächen auch ein vorzügliches Barbecue-Buffet sowie später eine üppige Auswahl an hausgemachten Kuchen aus den Küchen der MitarbeiterInnen gab. Zwischendrin wurde einem geistige Kost verabfolgt. Aus Diskretionsgründen habe ich kaum fotografiert, aber im streng abgeschirmten Reinraum-Labortrakt mußte ich doch einmal die Kamera zücken, weil mich eine Notiztafel an der Wand geradezu magnetisch anzog:
Auch wenn meine eigene mathematische Grundausbildung schon längere Zeit zurückliegt, gehe ich mal davon aus, hier keine neu entdeckte Weltformel in die Welt hinauszuposaunen. So ein Ringintegral ist mir vor gut 2,5 Jahrzehnten während meines sehr kurzen Studiums der Elektrotechnik erstmals begegnet (und seither glücklicherweise nie wieder)...
Na fein, in Hirn und Pansen gut gesättigt ging es per Radl am späten Nachmittag wieder nach Hause. Zwei Stunden später erteilte mir die bessere Hälfte freilich schon wieder den Marschbefehl in Richtung Innenstadt, woselbst eine Vernissage in einer recht oft von uns frequentierten Galerie zu besichtigen wäre. Also Sprung auf, marsch, marsch und hurtig hingetapert.
Ich habe in diesem Blog ja schon viel und oft von Kunstausstellungen berichtet, aber diesmal verspürte ich nicht die geringste Lust dazu: Alles sicher nett und freundlich arrangiert, mit einem bescheidenen und neu eingeführten Künstler von weit her, aber eine beliebig austauschbare Einführungsrede mit Blablablubber-Floskeln, die immer gleichen Gesichter (schon klar, meines zugegeben inklusive) und die peinlich selbstbezogenen Kommentare der egomanischeren BesucherInnen gingen mir diesmal weit mehr auf die Nerven als früher. Das Plündern des Buffets habe ich bis auf ein paar delikate Käsestückchen dann weitgehend den anderen überlassen (wobei mir in meiner vornehmen Zurückhaltung immerhin die soziologisch recht aufschlußreiche Beobachtung gelang, daß die dicken Damen gerne den Schinken Scheibe für Scheibe für Scheibe auf das Weißbrot schichten, um sich beim behenden Hineinstopfen hernach wortreich über ihre angeborene Drüsenfehlfunktion auszulassen...
Schwamm drüber. Danach ging es nicht etwa nach Hause, sondern per pedes quer durch die Stadt zum Rundfunkmuseum, woselbst es (am Vorabend der heute staffindenen Radiobörse) bis in die Nacht hinein ebenso lustig wie gesellig zuging. Manches Wort fand dort den Weg aus meinem Mundwerk, eine heiße Bretzel und diverse Getränke indessen den Weg hinein. Mehr oder weniger beschwingt hatschten wir später durch die dunklen Gassen in Richtung Heimat und kamen gerade rechtzeitig zur Geisterstunde in die Koje.
Heute früh zwickt es unangenehm in den Hüften, und der zonebattler muß sich tatsächlich eine temporäre Diät verordnen: Er hatte schon einmal zehn Kilo mehr auf den Rippen, und da will er wirklich nimmermehr hinkommen... Die Beweisführung in Sachen zonebattler’s law überläß er durchaus gerne den anderen!
Abgelegt in: Alltagsleben • 17. Sep.. 2006, 6:18 Uhr • 4 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 7. Sep.. 2006, 6:53 Uhr • Diskussion eröffnen
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