Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


« »

Krum­mes ge­ra­de ge­rückt

Die teu­er­ste Ka­me­ra ist dem bil­lig­sten Klick-Ka­sten kein biß­chen über­le­gen, wenn es um phy­si­ka­li­sche Grund­sätz­lich­kei­ten geht, de­nen das Edel­teil na­tür­lich ge­nau­so un­ter­liegt wie der Schnäpp­chen-Ap­pa­ril­lo. Bei­spiel Per­spek­ti­ve: Von schräg un­ten auf­ge­nom­men weist ei­ne Haus­fas­sa­de im­mer »stür­zen­de Li­ni­en« auf, an sich par­al­le­le, senk­rech­te Li­ni­en stre­ben al­so nach oben hin schein­bar zu­ein­an­der. Un­ser Ge­hirn weiß um die Recht­wink­lig­keit von Bau­ten und gleicht das in un­se­rer Wahr­neh­mung wie­der aus, doch die un­be­stech­li­che Lin­se des Auf­nah­me­ge­rä­tes lie­fert zwangs­läu­fig ein Bild, wel­ches uns »kip­pend« und falsch er­scheint:

Ein Farbklecks in Fürth

Die Fo­to­gra­fen frü­he­rer Zei­ten ha­ben das mit teu­ren »Shift-Ob­jek­ti­ven« oder ver­schieb­ba­ren Ob­jek­tiv-Stan­dar­ten aus­ge­gli­chen, un­ser­eins be­hilft sich heut­zu­ta­ge mit Soft­ware und zieht das Bild mit der Maus so­lan­ge an ei­ner Ecke, bis die Par­al­le­li­tät der waag- und senk­rech­ten Li­ni­en halb­wegs wie­der­her­ge­stellt ist:

Ein Farbklecks in Fürth

Sieht man den Un­ter­schied? Ich den­ke schon. Mei­ne Emp­feh­lung zur Be­ar­bei­tung di­gi­ta­ler Fo­tos lau­tet Fix­Fo­to. Das Pro­gramm kann ei­ne gan­ze Men­ge, oh­ne da­bei mit sinn­lo­sen Funk­tio­nen über­frach­tet zu sein. 14 Ta­ge lang kann man es ko­sten­los und un­ver­bind­lich te­sten, da­nach ko­stet ei­ne Be­nut­zer­li­zenz mo­de­ra­te 30,00 EUR.

Wenn man be­denkt, wie­viel man­che eine(r) für seine/ihre Ka­me­ra aus­zu­ge­ben be­reit ist, dann sind drei ro­te Schei­ne ein Klacks. Frei­lich er­for­dert es et­was Zeit zum Aus­pro­bie­ren und Be­reit­schaft zum Ler­nen, und bei­des bringt in un­se­rer schnellebi­gen Zeit nicht jede(r) ger­ne auf... Es lohnt sich aber!

 
Nach­trag vom 4. Jul. 2007:

Der Preis ei­ner Fix­Fo­to-Li­zenz ist mitt­ler­wei­le um 5,00 EUR auf 35,00 an­ge­ho­ben wor­den, was mir frei­lich im­mer noch als ein sehr gün­sti­ges An­ge­bot er­scheint!

Diskussion

  1. zonebattler  •  27. Nov. 2005, 18:17 Uhr

    Ei­nen wei­te­ren schö­nen Farb­tup­fer...

    ...in­mit­ten grau­er Tri­stesse gibt es im drei­sam­blog zu be­sich­ti­gen!

    #1 

  2. Dreisamblog  •  28. Nov. 2005, 10:37 Uhr

    Dan­ke für das Kom­pli­ment :) Hab al­ler­dings in mei­nem Le­ben erst 2 Bil­der be­ar­bei­tet oder so...Wobei so ge­ra­de­rücken ganz prak­tisch ist...

    #2 

  3. stefan  •  29. Nov. 2005, 13:27 Uhr

    Pi­ca­sa ...

    ... von Goog­le kann üb­ri­gens auch Bil­der ge­ra­de­rich­ten. Und noch ei­ne gan­ze Men­ge mehr :-)
    Und wenn es auch Open­So­ur­ce sein darf: dann wä­re das GIMP ge­eig­net.

    #3 

  4. Mark  •  19. Mai. 2007, 19:16 Uhr

    Mit der Free­ware ShiftN von Mar­cus He­bel geht das auch.
    marcus-hebel.de/foto/ShiftN_Setup.exe

    #4 

  5. in80weltenumdentag  •  25. Apr. 2010, 12:18 Uhr

    Ich ver­ste­he es nicht, ich ver­ste­he es ein­fach nicht. Ich se­he das Vor­her und das Nach­her. Und den­ke mir bei fast al­len die­ser Bil­der: War­um? War­um nur? Oder: War­um ge­nau will er es schlech­ter? Die­ses Ge­ra­de­zur­ren führt so weit ich es hier se­he zu eher ein­falls­lo­sen Er­geb­nis­sen. Auf ei­ne ge­wis­se Wei­se – ja, stei­gern wir das Wort – tö­ter ...? Klar, wer es mö­gen mag, darf das frei­lich. Aber man kom­me mir nicht mit Re­geln. Ich fürch­te, das wä­re ein Tick zu sim­pel. Denn je­des Bild hat sei­ne ei­ge­nen – oder soll­te sie zu­min­dest ha­ben ... dür­fen.

    #5 

  6. zonebattler  •  26. Apr. 2010, 6:43 Uhr

    Ar­chi­tek­tur­fo­tos wer­den seit je­her ge­shif­tet, das ist bei­lei­be kei­ne erst mit der Di­gi­tal­tech­nik auf­ge­kom­me­ne Mo­de­er­schei­nung. In der Re­gel wird da­mit das Bild we­der lang­wei­lig noch ein­falls­los, son­dern schlicht »stim­mig«, da den von Kind­heit an ge­präg­ten, auf Recht­wink­lig­keit ge­eich­ten Seh­erfah­run­gen an­ge­paßt.

    Na­tür­lich kann man durch­aus (ex­trem) stür­zen­de Li­ni­en als span­nungs­er­zeu­gen­des ge­stal­te­ri­sches Mit­tel ein­set­zen (wie ich es z.B. hier und da ge­tan ha­be), aber das ist wie­der ei­ne ganz an­de­re Bau­stel­le. In Fäl­len wie die­sem oder je­nem er­scheint mir ei­ne Per­spek­tiv­kor­rek­tur nicht nur als an­ge­bracht, son­dern so­gar als un­be­dingt an­ge­zeigt...

    #6 

  7. in80weltenumdentag  •  26. Apr. 2010, 10:16 Uhr

    Die hi­sto­ri­sche Her­lei­tung ist mir wohl be­kannt – auch die Pra­xis ist die näm­li­che -, aber so­wohl bei die­sem als auch bei je­nem wur­de – und es ist schön, hier den Ver­gleich zu ha­ben – schlech­te­re Bil­der dar­aus.
    Aber nein, nein nein, die­ses Ur­teil ist ganz und gar nichts Ob­jek­ti­ves, ja kaum et­was In­ter­sub­jek­ti­ves. Es ist re­la­tiv und an­greif­bar. Und: es ist MM, ei­ne Min­der-Mei­nung. Den­noch gilt: in mei­nen Au­gen hat kei­nes die­ser Bil­der wirk­lich et­was ge­won­nen, son­dern et­was ver­lo­ren ... Lass es uns Rei­bung nen­nen – »Rau­heit« hät­te Gil­les De­leu­ze ge­sagt und Wal­ter Ben­ja­min hät­te uns viel­leicht et­was von »Au­ra« er­zählt.
    Oder: Den­ken wir an Dü­rer und sei­ne frü­he Be­schäf­ti­gung mit der Per­spek­ti­ve. War er nicht re­la­tiv schnell der Mei­nung, dass Feh­ler da­bei von ent­schei­den­der Be­deu­tung sind?
    War­um mir das so wich­tig ist: Weil du es (sonst) ver­stehst, ganz wun­der­ba­re Pho­tos zu ma­chen, herz­er­grei­fen­de, er­hel­len­de oder schlicht schö­ne. Und ja, ich weiß auch, dass man­che von ih­nen, teils ve­he­ment nach­be­ar­bei­tet sind. Aber die­se Form des Zur­rens hat, mei­ner lei­sen und be­schei­de­nen und sel­te­nen Mei­nung nach die Ten­denz in ei­ne äu­ßerst un­an­ge­neh­me Rich­tung zu ga­lop­pie­ren und dich dort­hin mit­zu­neh­men, schnell und un­ge­fragt. War es nach »Fl­at­land« oder ins Hirn von Cor­bu­si­er?

    #7 

  8. zonebattler  •  26. Apr. 2010, 10:33 Uhr

    Ich ha­be ge­stern (wor­über noch ge­son­dert zu be­rich­ten sein wird) in Wolfs­burg er­le­ben kön­nen, viel­mehr dür­fen, daß die vi­su­el­le Wahr­neh­mung et­was hoch­gra­dig Sub­jek­ti­ves ist, von vie­ler­lei Ge­wohn­hei­ten und Er­fah­run­gen ge­prägt und schon des­halb leicht zu täu­schen. Je­der Ver­such, et­was ab-zu-bil­den, ist von vor­ne­her­ein ei­ne im­mens ma­ni­pu­la­ti­ve Sa­che, das fängt ja schon mit der Wahl des Aus­schnit­tes an und hört mit der Kon­trast­ver­än­de­rung am Re­cher noch lan­ge nicht auf.

    Ich ah­ne, was Du mit »Rau­heit« mei­nen könn­test und de­ren Ver­lust: Ich emp­fin­de Ähn­li­ches, wenn ich an­de­rer Leu­te HDR-Fo­tos se­he, de­nen ver­mit­tels Über­do­sie­rung sämt­li­cher ver­füg­ba­ren Mit­tel jeg­li­che na­tür­li­che An­mu­tung aus­ge­trie­ben wur­de zu­gun­sten ei­ner ari­fi­zi­el­len, letzt­lich er­schreckend kal­ten »Hy­per­rea­li­tät«. Da­von in­des se­he ich mich weit ent­fernt bei mei­nen per­spek­ti­vi­schen Kor­rek­tu­ren. Frei­lich: Es könn­te sein, daß ein Tick we­ni­ger mit­un­ter in der Wir­kung bes­ser, weil stim­mi­ger wä­re. Wo­mög­lich wir­ken ech­te Senk­rech­ten auf den ei­nen oder an­de­ren Be­trach­ter ir­ri­tie­rend, weil schein­bar nach oben aus­ein­an­der­stre­bend. Viel­leicht liegt die »Wahr­heit« dar­in, dem Au­ge die Recht­wink­lig­keit durch im­mer noch vor­han­de­ne, aber nicht mehr emp­find­ba­re Flucht­punk­be­zo­gen­heit der Ge­ra­den zu sug­ge­rie­ren. Wo­mög­lich spie­len bei so­was auch schon Bild­schirm­grö­ße, Be­trach­tungs­ab­stand etc. mit hin­ein.

    Ich wer­de mich wei­ter­hin um »be­rüh­ren­de« Bil­der be­mü­hen und da­bei ver­su­chen, eher die In­tui­ti­on als den In­tel­lekt zum Zu­ge kom­men zu las­sen: Kopf­kon­struk­te schau­en sel­ten bes­ser aus als spon­tan ent­stan­de­ne Ar­bei­ten... ;-)

    #8 

Kommentar-RSS: RSS-Feed für Kommentare nur zu diesem Beitrag

Eigenen Senf dazugeben: