So lautet die Überschrift eines ZEIT-Artikels, den ich meinen LeserInnen zur Lektüre empfehle. Viele werden sich wiedererkennen, die meisten werden ‑wie auch der zonebattler selbst- nicht wirklich mit einer Patentlösung aufwarten können...
Vor 10 Jahren ...
... kostete in der Entwicklung eine Ingenieurstunde ca. 100 Mark, heute sind es rund 100 Euro, bei einer Produktivität, die um etwa 30% abgenommen hat. Dies entspricht auf die Produktivität bezogen einem jährlichen Kostenzuwachs von gut 10%. Ein ähnlicher Kostenzuwachs hätte vor 10 Jahren alle Alarmglocken eines Unternehmens schrillen lassen, heute empfindet man das fast als normal.
Parallel zu diesem Kostenzuwachs nutzen wir neue Kommunikationsmittel wie Handy und e‑Mail, die uns zuvor einfach nicht zur Verfügung standen. Die Schwelle, jemand anderes mit seinem eigenen Problem zu belasten anstatt es selbst zu lösen, ist erheblich niedriger geworden, e‑Mails werden häufig per cc an 10 Personen verteilt anstatt nur an den einen, den es angeht ... man möchte doch schließlich niemanden übergehen, oder ?
Gleichzeitig ermöglichen die elektronischen Arbeitsmittel ein Controlling in einer Intensität, wie es vorher gar nicht möglich war. Und da man in diesem Bereich tut, was man tun kann, liegt auch der Gemeinkostenanteil an einer Ingenieurstunde heute deutlich höher.
Wir informieren einander zu Tode ... anstatt zu arbeiten !
Back to work ...
#1
...aber es war gut, dass es mal angesprochen...äh...angeschrieben wurde! :)
#2
Einspruch
Ich halte es mit einem gesteuerten MultiTasking, also der Chance sich (nach eigener Entscheidung) den unterschiedlichen Kommunikationsquellen zuzuwenden, z.B. Mails/SMS zu lesen/zu beantworten, wenn gerade Zeit ist. Diese Informationsquellen ständig (durchsuchbar, priorisiert) zur Verfügung zu haben, dabei unterbrechbar zu sein (und parallel an einem Brief weiterzuarbeiten, weil mir gerade etwas Neues einfällt), sehe ich als den grossen Produktivitätsgewinn der neuen Medien.
Allerdings nur bei bewußter Nutzung und auch bewußtem Umgehen mit der Unterbrechbarkeit. Getrieben sein oder werden führt zu ZEIT Artikeln s.o., damit gibts also keine Patentlösung im Sinne des zonebattlers, aber eine positive Seite bei andrer Wahrnehmung und gezieltem Umgehen mit den Werkzeugen
#3
Nicht jeder freilich...
...kann sich seinen Job derart kommod zurechtkonfigurieren: Meiner einer beispielsweise sitzt als strippenziehende Spinne im Zentrum eines planerischen Netzes, an dessen operativer Peripherie meine Mannen sehr plötzlich situative Probleme kriegen können und dann von mir schnelles Nach- oder Gegensteuern erwarten. Da prasselt dann zuweilen sehr viel in sehr kurzer Zeit auf mich hernieder, was nicht mit ein paar Tastendrücken oder einem schnellen Telefonat zu erledigen ist. Aber rasch und vollständig erledigt werden muß, damit da draußen ein kostspieliges und womöglich folgeträchtiges Fiasko abgewendet werden kann. Planung ist die eine Sache, das tägliche Gefecht mit den Imponderabilien (vulgo Unwägbarkeiten) die andere...
#4
Die Emailflut und der sich daraus ergebende Druck lassen sich eindämmen...
...wenn man drei Maßnahmen ergreift:
1. Keine Bildschirmhinweise auf neue Mails,
2. keine Signaltone bei neuen Mails und
3. den Email-Client offline betreiben.
Zwei gute Artikel zu diesem Thema:
www.changethis.com/10.tyrannyofemail und
michaelhyatt.blogs.com/workingsmart/2004/10/taming_your_ema.html
#5
Die ersten beiden Punkte...
...habe ich nie anders gehandhabt, aber in einem Konzern mit 60.000 vernetzten PCs hat man leichte Schwierigkeiten, den dritten durchzusetzen. Außerdem gibt es wie weiter oben ausgeführt Arbeitsplätze, bei denen zur strategischen Planungstätigkeit eben auch Verantwortung für die operative Durchführung kommt, was täglich und ständig zu dringenden Mails, Faxen, Anrufen mit akutem Entscheidungs- und Handlungsbedarf führt. Da stößt auch der bald an die Grenze des Möglichen, der sich ansonsten nicht so schnell aus der Ruhe bringen läßt...
#6
Email – Emaille
Ist´s jetzt eine Emailflut oder eine Emailflut
oder
ist´s eine Flut aus Emails oder aus Emaille
dann
ist´s doch wieder in beiden Fällen eine Emailflut
soll sich ein Sprachloser auskennen
warum nicht einfach iiimäil ! simmeretzinfärddodderwoss ?
#7
Du bist schonmal überhaupt nicht...
...in Fürth, sondern liegst seit mehr als 170 Jahren in Ansbach begraben. Also gib Ruhe! ;-)
#8