Heute früh ist mir eine Synapse im Stammhirn durchgebrannt und seither tönt das Schulhof-Pausenlied von der Maria Humpelbein in krächzender Endlos-Schleife durch meinen dicken Schädel. Mit ordentlich Hall natürlich dank der vorherrschenden Leere da drinnen...
Die Mädchen in meiner Volksschule sangen diesen Ohrwurm so um die Mitte der 1960er Jahre. Doch obwohl ich mich noch an diverse Texfragmente erinnern kann (»... viel lieber wollt’ sie sterben, mit ihrem Humpelbein ... und als das Kind dann tot war, die Mutter weinte sehr, der Lehrer in der Schule, der weinte noch viel mehr ...«) geben Google und das Netz darüber nicht viel her. Liest da draußen jemand aus meiner Generation mit, der/die sich noch genauer erinnern kann? Wir wollen dieses Stück versunkene Alltagskultur dann halt an dieser Stelle bewahren!
Humpelbein
Ich nehm mal an, Du meinst das hier
Humpelbein
Im Jahre 66
Zu Luxemburg am Rhein
Da ward ein Kind geboren
Mit Namen Humpelbein
Refrain
Zum tria, tria humpel
Zum tria Humpelbein
Zum tria, tria humpel
Zum tria Humpelbein.
Schauspieler wollt er werden
Die Mutter sagte nein
Ein Schuster sollst du werden!
Verflixtes Humpelbein
Refrain
Und als er war gestorben
Im Himmel kehrt er ein
Da riefen alle Engelein
Da kommt das Humpelbein
Refrain
Nichts mit Maria...Zum tria...dann findest auch bei Google...
#1
Mal davon abgesehen...
daß Luxemburg gar nicht am Rhein liegt: Meiner Text-Erinerungsfetzen bin ich mir ziemlich sicher! Aber da mag es zur gleichen Melodie alle möglichen lokalen Variationen gegeben haben, die traditionellen Kirchweihlieder unterscheiden sich ja auch von einem Kaff zum anderen!
#2
Ich habe schon ein Kommentar gelassen, aber ich weiß nicht, ob es verlorenging oder ob es erst später erscheint. Die verzerrten Wörter sind mir manchmal zu verzerrt. Auf jeden Fall habe ich neulich eine 5- oder mehrstrophige Version mit einem Mädchen gelesen, aber ich fürchte, es war in einer Buchhandlung. Wenn es bei mir auftaucht, melde ich mich.
#3
Kommentare erscheinen hier eigentlich immer sofort...
Mein Vorschlag an Dich wäre, sich doch einfach als Benutzerin registrieren zu lassen und zukünftig anzumelden: Kostet nix und macht auf Dauer viel weniger Arbeit, weil Du dann weder Deine Blog-Adresse noch die lästigen Spamschutz-Zeichenfoglen immer wieder eintippen mußt! Außerdem könntest Du dann auch später noch Deine eigenen Kommentare korrigieren und/oder editieren...
Ansonsten bin ich mal gespannt, ob Du was zum Thema findest!
#4
Ja, das ist mir klar, dass das dein Vorschlag sein würde! Aber ich registriere mich nicht bei zig Blogs, wenn es sich umgehen lässt.
#5
Das verstehe ich zwar...
...aber anderseits gibt’s die besten BloggerInnen exklusiv bei twoday.net, z.B. die Nachtschwester, den baron oder den lexikaliker: Das sind doch Gründe genug für eine Anmeldung, aren’t they?
Hinweis: Seit dem 1. Jan. 2009 läuft dieses Blog auf einer eigenen, unabhängigen WordPress-Installation. Der obige, im Original-Wortlaut übernommene Kommentar ist zumindest in Teilen veraltet, da er ursprünglich auf einer anderen Plattform erstellt wurde und auf diese inhaltlichen Bezug nimmt.
#6
Man muss nicht kommentieren, um lesen zu können. Das Registrieren als Blogleser ist eine Unart, die ich nicht brauche.
Das Gedicht ist nur 4 Strophen und ist in einem Buch namens Das Wasserzeichen der Poesie oder Die Kunst und das Vergnügen, Gedichte zu lesen, von Andreas Thalmayr. Leider werden hier die früheren Kommentare nicht angezeigt, während man schreibt, also wahrscheinlich teilweise identisch mit dem Zitat:
Im Jahre 66
zu Luxemburg am Rhein,
da ward ein Kind geboren
mit Namen Humpelbein.
Zum tria tria Humpel,
zum tria Humpelbein.
Schauspielrin wollt sie werden,
die Mutter sagte: Nein!
Kuhhirtin sollst du werden,
Verflixtes Humpelbein.
Zum tria ...
Und als es war gestorben,
die Mutter weinte sehr.
Der Lehrer in der Schule,
der weinte noch viel mehr.
Zum tria...
Uns als es war gestorben
Und fuhr zum Himmel ein,
da riefen alle Engel:
Jetzt kommt das Humpelbein!
Zum tria usw.
(Beim tria tria wird um den Tisch gehumpelt)
Ich weiß nichts von einer Melodie.
#7
Ich würde auch liebend gerne »barrierefreies« Kommentieren ermöglichen, aber ohne die lästigen »Captcha«-Buchstaben wäre hier im Nu mehr sinnfreier Spam und Werbemüll als sonstwas zu lesen. Da erscheint mir persönlich ein (dauerhaftes) Einloggen als das kleinere Übel. Muß, kann und soll aber jede(r) für sich selbst entscheiden...
Danke für den vollständigen Liedtext: Die Melodie dazu geistert mir noch sehr lebendig durch die Birne. So muß ich also nach dem lebenslangen Irrtum in Sachen Männlein im Walde nunmehr auch im casus »Maria Humpelbein« umdenken: Meinetwegen dann also »zum tria Humpelbein«. Die Bloggerei beraubt mich langfristig aller Illusionen!
Und jetzt humpelt der zonebattler erstmal unter Absingen zahlloser Refraine gen Kassel zur documenta. Dort wheelt er dann eine mitgeführte Freundin in deren wheel barrow through the streets broad and narrow, singing cockles and mussels alive alive oh...
Hinweis: Seit dem 1. Jan. 2009 läuft dieses Blog auf einer eigenen, unabhängigen WordPress-Installation. Der obige, im Original-Wortlaut übernommene Kommentar ist zumindest in Teilen veraltet, da er ursprünglich auf einer anderen Plattform erstellt wurde und auf diese inhaltlichen Bezug nimmt.
#8
Das verstehe ich wiederum nicht: barrierefreies Kommentieren ist heutzutage sinnlos. Aber wir müssen nicht einer Meinung sein.
#9
Bei barrierefreiem Kommentieren kämen Blogger nicht mehr zum Bloggen, weil sie den ganzen Tag mit dem Löschen von Spam beschäftigt wären.
#10
Solche Endlosschleifen sind furchtbar. Mein Hirn spielt mir oft Kirchenlieder und Weihnachtslieder. Oder Schlager. Now playing: Cindy&Bert – Immer wieder sonntags.
#11
...kommt die Erinnerung...
...dabadaba dabb, dabb, dabb, und das sind die selben Lieeeeeeeeeder, die wir hörten in der Sonntagnacht, die uns zwein das Glück gebracht.... Oder so. Schrecklich! Ein auf 200 derartige Scheiben-Seiten begrenzter Kanon war in der elterlichen Musikbox enthalten, meine Mutter pflegte beim Treppenhaus-Wischen ihre (immer gleichen) Favoriten durch das ganze Haus schallen zu lassen, weshalb sich diese unauslöschlich in meine Synapsen einbrannten. Eine
AllianzHypothek für’s Leben...#12
Ganz genau das. ;) So eine Hypothek macht aber auch schöne Erinnerungen, weswegen ich mir sowas zuweilen auch freiwillig anhöre. Daliah Lavi. Bata Illic. Vicky Leandros. Die Ofarims. Meine Kindheit.
(PS: Tolle Musikbox! :)
#13
Eine andere Strophe lautet:
Kein Ärmel mehr am Anzug,
Kein Knopf mehr am Jakett,
So reiste er nach England
Und tanzte dort Ballett.
#14
zuerst einmal muß ich sagen, daß es mir auch so ging: seit jahren geistert mir das lied im kopf herum (und das seit ca. 35 jahren- da hatten wir das lied immer im kinderferienlager gesungen). wenn ich dann mal angefangen habe, die hängengebliebenen fragmente zu singen, dachte meine frau immer ich habe nen klatscher an der birne... fands sonst aber lustig. folgende noch nicht nachgereichte strophe fällt mir sofort ein
und als es dann begraben
in einer friedhofseck‘
da sangen alle mäuse:
»jetzt hab‘n wir wieder speck«
vom triatriahumpel,
vom triahumpelbein,
vom triatriahumpel,
vom triahumpelbein
#15
Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih! ;-)
#16
sie wollte strümpfe stopfen...die mutter sagte nein...du machst das loch noch größter ...verflixtes humpelbein...das tria tria humpel...das triahumpelbein...das triatriahumpel...das triahumpelbein...liebe grüße aus südtirol
#17
Ich kenne auch noch ein paar Teile davon, bei mir ging der Anfang anders:
Im 17. Jahrhundert, in einer Stadt am Rhein
da wurde es geboren das Tria-Humpelbein
(wir haben Dreher-Humpelbein gesungen)
Schauspieler wollt’ es werden,
die Mutter sagte NEIN, usw.
#18
Unser Text lautete: Vor 150 Jahren in einer Stadt am Rhein da wurde es geboren das Trahumpelbein das Triatriahumpel....... Kein Absatz mehr am Stiefel kein Knopf mehr am Jakett so reiste es nach England und tanzte dort Ballett. Das TriaTriahumpel das Triahumpelbein......
#19
Es gibt wahrscheinlich zig Abwandlungen!
Unser Anfang ging so:
Im Jahre 86 in einer Stadt am Rhein,
da ward ein Kind geboren ...
Dann gab es noch eine Strophe in der Schule, die mir nicht mehr einfällt.
Eine andere Form der vorletzten Strophe:
Und als es dann gestorben,
der Petrus ließ es ein,
da riefen alle ....
Irgendwo geistert das Lied noch mit vielen Strophen auf einer alten Kasette von 1980 von mir rum, bestimmt in schlechter Qualität.
#20
Na ja das Humpelbein
starb nicht als kleines Kindelein
sondern starb als Greis
tanzte um Petrum rum im Kreis
und sang:
Ach wie gut das niemand weiß..
dann ich Humpelbeinle heiß
#21
Im Jahre 66
in einer Stadt am Rhein
Da ward ein Kind geboren
des Namens Rumpelbein
Refrain: Hey ria, tria humpel
Hey ria Rumpelbein
Hey ria, ria Rumpel
verflixstes Rumpelbein.
Und als er kam zu Schule
da sagt der Lehrer nein!
Mein liebes liebes Rumpelbein
dich nehm ich nicht herein ein!
Ref:
Und als er kam angeritten
auf einer schwarzen Kuh
der Schwanz war abgeschnitten
das Maul ging auf und zu
Ref:
Schauspieler wollt er werden
Die Mutter sagte nein
Ein Schuster sollst du werden!
Verflixtes Rumpelbein
Refrain
Kein Ärmel mehr am Anzug,
Kein Knopf mehr am Jakett,
So reiste er nach England
Und tanzte dort Ballett.
Ref:
Und als er dann gestorben war
der Sarg fiel tief hinnein
da riefen alle Engelein
jetzt kommt das Rumpelbein
Ref:
Und als es dann begraben
in einem Friedhofseck’
da sangen alle Mäuse:
Jetzt hab‘n wir wieder Speck!
Ref:
Und als er kam in den Himmel,
da sagt der Petrus nein!
Mein liebes, liebes Rumpelbein
dich nehm ich nicht herein!
Ref:
Und als er kam in die Hölle
da riefen die Teufel: Ja!
Lieb Rumpelchen, lieb Rumpelchen
nun bist Du endlich da!
Ref (2 mal)
#22
So Ähnlich sangen wir es im Vogtland ebenfalls in den 60gern des letzten Jahrhunderts.
Im Jahre 66
in einer Stadt am Rhein
Da wurde es geboren
Das Triahumpelbein.
das tria, Tria Humpel,
das Tria Humpelbein
das tria tria Humpel
das tria Humpelbein.
Schauspieler wollt es werden,
die Mutter sagte nein.
»Mach lieber Schularbeiten,
verflixtes Humpelbein.«
das tria, Tria Humpel,
das Tria Humpelbein
das tria tria Humpel
das tria Humpelbein.
Mit einem Knopf an der Hose
und einem Loch im Jackett
so reiste es nach Wien
und tanzte dort Ballett
das tria, Tria Humpel,
So ist es mir in Erinnerung geblieben.
das Tria Humpelbein
das tria tria Humpel
das tria Humpelbein.
(Dann fehlt mir eine Strophe)
Und als es dann gestorben
da weinten die Kinder in der Schule
und die Lehrer noch viel mehr
ums tria, Tria Humpel,
ums Tria Humpelbein
ums tria tria Humpel
ums tria Humpelbein.
Und als es dann begraben
in einer Friedhofseck,
da sangen alle Mäuse:
Jetzt ham wir wieder Speck!
vom tria tria Humpel
vom tria Humpelbein.
vom tria tria Humpel
vom tria Humpelbein.
#23
Wir haben es als Kinder gerne gesungen in den 1960er Jahren in Sachsen:
1. im Jahre 66, in einer Stadt am Rhein,
da ward ein Kind geboren mit Namen Humpelbein.
Refr: Das Tria Tria Humpel, das Tria Humpelbein,
das Tria Tria Humpel, das Tria Humpelbein.
2.Schauspieler wollt er werden, die Mutter sagte: Nein!
Mach lieber Schularbeiten, verflixtes Humpelbein
3. Der Lehrer in der Schule zu seinen Kindern spricht:
Der Ochse, der hat Hörner, das Rindvieh aber nicht.
4.Da meldet sich der Humpel: Herr Lehrer, das haut hin,
Sie haben keine Hörner, weil Sie ein Rindvieh sind.
5. Kein Knopf mehr an der Hose, kein Knopf mehr am Jackett,
so reiste er nach England und lernte dort Ballett.
6 .Doch als er dann gefallen, er war ja viel zu schwer,
er brach sich alle Knochen und konnte dann nicht mehr.
7. Und als er dann gestorben, die Mutter weinte sehr,
der Lehrer in der Schule, die Kinder noch viel mehr.
Refr.
ums Tria .....
8. Und als er dann begraben mit einer Hand voll Dreck,
da iefen alle Mäuse: Jetzt gibt es wieder Speck.
Refr.
vom Tria ....
9. Er wollte in den Himmel, doch Petrus sagte: nein
Du bist ein arger Lümmel, dich nehme ich nicht rein!
#24
Gehört noch dazu:
10. Er kam dann in die Hölle, der Teufel rief »Hurra«
jetzt ist das Tria Humpel – das Humpelbein ist da!
#25
Ups, fast 14 Jahre nach Verfassen meines obigen Beitrags kommt noch ein Kommentar hier rein? Und dann gleich ein so lehrreicher? Ich bin entzückt und rufe ein herzliches Dankeschön in den angrenzenden zweiten Freistaat! :-)
#26
ja, wir haben das Lied auch gern gesungen, auch noch mit der Enkelin .... und nun fiel mir mal ein, im Internet nach diesem Text zu suchen und habe kaum was gefunden, bis ich hier gelandet bin.
Aber mir ist doch noch über Nacht eine Strophe eingefallen, weil es mich nicht mehr los ließ:
nach der 4. Strophe (4a oder 5 und die Numerierung ändern)
Da flog er von der Schule und traut sich kaum nach Haus,
der Vater nimmt den Rohrstock, da reißt er ganz schnell aus.
LG an alle Fans vom »Humpelbein! :-)
#27
Heute erzählte mir jemand von diesem Schulhofspiel in den 60ern. Es hatte sie als Neue in der Klasse nachhaltig verstört, denn es wurde so gespielt, dass ein Kind (oft die Neue) das Humpelbein war und im Kreis herumgeschubbst wurde. Zuletzt verstoßen, musste das Kind versuchen, den Kreis zu durchbrechen.
Wer kennt Spielversionen?
Bei »gute Frage« ist noch eine sehr nette Version, wo sich alle Kinder aus einer Reihe in einen Kreis sammeln.
#28
Ich bin Jahrgang 1941. Wir haben das Lied Ende der 40er Jahre gesungen und gespielt. Ich habe später geglaubt, dass es sich um eine Satire auf Josef Goebbels handelte und war jetzt überrascht, dass es aus den 20er Jahren stammt.
#29