Am Kiosk lechzen Dutzende von Computer-Zeitschriften um die Gunst des Publikums, nicht wenige ködern den unentschlossenen Betrachter schon auf der Titelseite mit »1000 Tipps zur Windows-Optimierung«. Viele davon (wenn nicht gar die meisten) sind allerdings entweder unnütz oder entbehrlich, wirklich hilfreich sind auf Dauer wohl nur die wenigsten. Ich selbst lege Wert auf ein schlankes und möglichst unverbasteltes Betriebssystem und greife nur da zu externen Helferlein, wo ich mit Bordmitteln nicht wirklich weiterkomme. Zwei praktische Progrämmchen aus der Kategorie »Pimp my Windows« mag ich freilich nicht mehr missen, und die möchte ich nun auch meinen geschätzten LeserInnen ‑sofern fensteraffin- ans Herz legen...
Räusper: In meinem Alter legt ein alter Spießer wie ich Wert auf klare und geordnete Verhältnisse, im realen wie im virtuellen Leben: Wie oft habe ich mich schon geärgert, wenn die Programm-Schaltflächen in der Windows-Taskbar nicht in der gewohnten Reihenfolge angeordnet waren! Bei einem knappen Dutzend ständig geöffneter Programmfenster kann einem da schon mal die Übersicht verloren gehen, wenn z.B. ein(e) Mitbenutzer(in) sorglos den Rechner hochgefahren hat.
Von Haus aus ordnet Windows seit jeher die Schaltflächen in der Reihenfolge des Startens an. Das ebenso kleine wie unauffällige »TaskBar Shuffle« ermöglicht endlich das freie Sortieren der vorhandenen TaskBar-Schaltflächen per Maus-Geschubse: Sogar die Symbole im Service-Bereich neben der Uhr lassen sich damit per Drag & Drop nach eigenem Gusto plazieren!
Nach erst- und einmaliger Konfiguration bekommt man von TaskBar Shuffle im Regelfalle nichts mehr zu sehen, es wirkt stumm und bescheiden im Hintergrund.
Ein weiteres Ärgernis bereitete mir bis vor kurzem die dumme [CapsLock]-Taste ganz links auf dem Hackbrett: Bei meiner ungelenken Halbblind-Tipperei klopfte ich oft versehentlich auf das Ding, wenn ich eigentlich die [Shift]-Taste meinte und SCHON WAREN gRO?_ UND kLEINSCHREIBUNG AUF WEITER sTRECKE VERTAUSCHT:::
Nicht selten habe ich das Dilemma erst nach einigen Sätzen bemerkt und dann zur Strafe alles nochmals tippen müssen. Neuerdings aber ist das elende Stück Plastik vermittels »CapsLock Goodbye« deaktiviert bzw. ‑für mich noch besser- zur zweiten Hochstell-Taste umfunktioniert: Jetzt kann ich auch mit meinen Wurstfingern kein bUCHSTABEN_cHAOS mehr anrichten!
Wer mag, kann obendrein noch die [Insert]-Taste softwaremäßig abklemmen und damit das versehentliche Wechseln in den Überschreibmodus unterbinden. Cool!
Fazit: Wer wie unsereins täglich lange am Rechner sitzt, lernt derlei Kleinigkeiten rasch zu schätzen. Für mich ist das Urteil über beide Tools denn auch schnell gefällt:
Funktionalität | |
Bedienbarkeit | |
Nutzen | |
Preis / Leistung | |
Gesamturteil |
Einmal mehr kann ich nur resümieren: Ausprobieren kostet nix (und eine kleine Spende an den jeweiligen Programm-Autor sicher auch nicht die Welt)...
Ich hab nur einen Tipp zur Windows-Optimierung: OS X
;-)
#1
Das kann ich fast uneingeschränkt unterschreiben ;-)
#2
Alles Mumpitz: Das TOS meines Atari ST war das einzig vernünftige BS! ;-)
#3
Davon...
... habe ich auch noch zwei – einen MegaST2 mit Megafile30 und einen »normalen« 1040. OS im ROM war schon was Feines.
#4
Mein TOS...
...saß in EPROMs und war von mir handveredelt (Tippfehler raus‑, Konsistenz reingepatched). Das war damals angesichts beschränkter Mengen von Text-Strings im Programm-Code noch zu machen... ;-)
#5
Ich hätte da noch ...
... einen Sinclair ZX81 vom WHSmith in Carlisle ...
Nun rollt die Nostagiewelle ... ;-)
#6
Wellenbrecher
Stopp! Keine Welle bitte, nicht hier und nicht jetzt. Das gibt mal ein eigenes Thema ab...
#7
Der ZX81 war auch mein erster – leider habe ich den nicht mehr, und auch der C64 hat irgendwann das Zeitliche gesegnet und die Reste wurden weitervererbt... aber die Ataris haben mir bis vor 10 Jahren immer zuverlässig im Studio gedient.
#8
Meinem ersten »Rechner« habe ich sogar eine eigene Homepage gewidmet. Der erste richtige war auch ein (selbst zusammengelöteter) ZX81, aber der dazu passende Rechner-Retro-Thread wird zu gegebener Zeit frisch eröffnet. Ich bitte daher jetzt erneut um Funkdisziplin, auch wenn’s schwerfällt! ;-)
#9
c’t
Hallo,
auch die c’t gelesen? Zusätzlich empfehle ich noch TClockEx.
Gruß
Liegerad-Andreas
#10
Erwischt!
Wobei ich dazusagen möchte, daß ich früher jahrelang die c’t abonniert hatte und mich eigentlich nie bemüßigt sah, eine der mitgelieferten CDs / DVDs aus dem Tütchen zu nehmen oder anderweitigen redaktionellen Empfehlungen zu folgen. Von daher ist die Tipp-Trefferquote der aktuellen Ausgabe (s.o.) als außerordentlich hoch einzuschätzen! ;-)
Danke übrigens für den Hinweis auf »TClockEx«, das Teil ist wirklich sehr nett, gut zu gebrauchen und einfach einzurichten:
Sehr amüsant ist auch die Selbstdarstellung des Autors auf seiner Homepage:
Der Mann kann nicht nur was, der hat auch zweifelsfrei Humor!
#11
Taskbar und Systray zu ordnen...
...darauf bin selbst ich als ausgewiesener Anankast noch nicht gekommen! Da ich aber vorwiegend »singletaske«, hält sich die Anzahl offener Fenster in überschaubarem Rahmen und die Aufenthaltserlaubnis für den Systray wird ohnehin restriktiv vergeben.
Beim CapsLock-Problem bin ich den akustischen Weg gegangen:
Nach einem Tip(p) in der PC-WELT (01/2008 S.44) habe ich die Taste mit einem Ton unterlegt.
Systemsteuerung – Eingabehilfen« – die Box neben »Statusanzeige aktivieren« anklicken.
Und schon piept mein Rechner jedes Mal, wenn ich CapsLock, NumLock oder Rollen drücke.
#12
Ich wußte bis dato gar nicht...
...was ein Anankast ist, aber ich nehme den Terminus selbstredend sofort in meinen aktiven Wortschatz auf, zumal ich ja offensichtlich einer bin. Übrigens ein multitaskender solcher, darum sind bei mir (mindestens) der Palm Desktop, der Windows-Explorer, mein Mailprogramm (The Bat!), mein Newsreader (Forté Agent), der Browser (Opera) und ein Bildbetrachter (Fast Stone Image Viewer) stets und ständig geöffnet. Im Büro sind es noch mehr Fenster, ein fallweises Öffnen und Schließen einzelner Programme erschiene mir hier wie da als überhaupt nicht praktikabel...
Der Ansatz, die ungeliebten Sondertasten mit einem Quäken zu belegen, ist pfiffig und sicher auch ein gangbarer Weg, mit dem Problem fertigzuwerden!
#13
Völlig unverzichtbar ist für mich das in der betreffenden c’t (die ich an sich nur noch ganz selten lese, seit sie vornehmlich ein Testheft geworden ist) ein paar Seiten dahinter vorgestellte, scheußlich benamste ac’tivAid geworden. Vor allem wegen:
– AppLauncher (Suchfenster für Startmenüeinträge),
– ComfortDrag (holt das Zielfenster bei einer Drag’n’drop-Aktion in den Vordergrund),
– HotStrings (ersetzt Abkürzungen durch Textbausteine),
– UserHotkeys (ermöglicht Tastenkürzel für alles mögliche: Programme, Ordner, Skripte, u.a.m.).
Nachteil dabei: Bei fremdem Rechnern gucke ich erstmal dumm, wenn nach einer Tastenkombination nichts passiert (»Warum geht denn jetzt der Firefox nich auf?«).
Nie mehr missen möchte ich außerdem den Clipboard Recorder.
#14
Selbiges hat Frau Etosha hier schon einmal empfohlen. Ich hab’ für mich bislang noch keinen rechten Bedarf gesehen, da ich die (wenigen) mir begehrenswert erscheinenden Funktionen anderweitig nachgerüstet habe.
Eine erweiterte Zwischenablage habe ich allerdings auch: Sie hört auf den komischen Namen »ArsClip« und wird gelegentlich Gegenstand eines eigenen Beitrages in meiner Software-Serie werden!
#15
Ist halt ein bisschen ressourcenschonender und eleganter, für sehr viele, kleine Funktionen nur einen einzigen Systray-Prozess laufen zu haben. Das spricht für mich eindeutig für Ac’tivAid. :)
#16
Schon wahr...
...aber ich selbst brauch’ ja so gut wie nix davon!
#17
Macht nix. Alles was man nicht braucht, montiert man einfach nach dem ersten Start mit einem Handgriff ab. Bei mir läuft ein Dutzend der 50 offerierten Scripts, bestenfalls die Hälfte davon ist für mich unabdingbar. Dennoch kommt der gesamte Prozess mit einem Drittel des Arbeitsspeichers (auf meinem mit solchem nicht eben gesegneten Klapprechner) aus, den der kurzzeitig probehalber installierte Anwendungsstarter Launchy in Beschlag genommen hatte. (Gut, sieht dafür auch nich so schick aus …)
Ich gehöre ansonsten auch eher zur Fraktion, die Spezialwerkzeuge bevorzugt – aber Ac’tivAid ist tatsächlich ein prima Schweizer Messer.
Sowieso jedoch: To each his own. :Heiterkeitsanzeiger:
#18
Wenn man bei nützlichen Programmen schickes Aussehen sucht, kann man sich auch Vista installieren. ;D
#19