Es mag etwas verfrüht sein, aber ich habe soeben sozusagen das Gegenteil eines Regentanzes aufgeführt, indem ich mein geheiligtes Frühjahrs-Ritual absolvierte, sprich den Dachboden aufsperrte (aufsporr, aufspurr?), Lattenplatten, Tische und Stühle heruntertrug und damit die beiden Balkone möblierte, auf daß sie wieder so einladend aussähen wie damals im Herbst. OK, es wird noch ein bißchen dauern bis zum ersten Frühstück auf dem Ostbalkon, vom Abendcocktail auf dem Westbalkon nicht zu reden, aber immerhin, der Anblick durch die Glastüren allein macht schon unbändig Freude. Leute, es geht ’nauswärts!
Ja, der Hauch von Frühling, der einem an den letzten 2 Tagen um die Nase wehte, weckt die unbändige Lust auf mehr und hat die Arbeitsleistung erstaunlicherweise positiv beeinflusst: Ich wollte früh fertig werden, um wenigstens noch 1–1,5 Stunden bei Tageslicht draußen sein zu können.
Btw.: Meines Wissens nach wird der Perfekt bei nachfolgendem Doppelkonsonant mit o gebildet, also ‘aufsporr’. Im Gegensatz dazu heißt es natürlich bei ‘fragen’ ‘frugte’.
#1
Der Perfekt oder das Perfekt? Einerlei, ich schrub ja vom Präteritum und das lautet bei »fragen« in der ersten Person Singular selbstschreibend »frug« oder »frieg«!
#2
»Das Perfekt wird für Sachverhalte verwandt, die (relativ zum Sprechzeitpunkt) in der Vergangenheit abgeschlossen wurden, deren Ergebnis oder Folge aber noch zum Sprechzeitpunkt relevant sind.« ... Ohne aufgesporrten Dachboden kein gegenwärtig ansehnlicher Balkon ;-)
#3
... wobei ein Sachverhalt natürlich nicht abgeschlossen sein kann, wenn es sich dabei um ein aufsperren handelt. Wie tückisch doch die deutsche Sprache, selbst im Freistil, ist.
#4
Man müßte nun natürlich noch danach differenzieren, ob es sich beim Schloß der Dachbodentüre um ein bistabiles (aufgesperrt = bleibend auf, zugesperrt = dauernd zu) oder um ein monostabiles, sich beim Zufallen der Tür selbst erneut verriegelndes solches [1] handelt. Inwieweit sich die Wahl der korrekten Vergangenheitsform danach zu richten hätte, wäre im Rahmen einer eigenen Untersuchung zu prüfen. Vielleicht fände [2] sich ein mitlesender Germanistik-Doktorand dafür?
[1] für Digitaltechniker: Flipflop- resp. Monoflop-Schaltung
[2] geht das als als »kaskadierter Konjunktiv« durch?
#5
Frühling, ich will auch Frühling. Bei der Frage der Zeiten kann ich zwar nicht helfen, da ist mir unsere Sprache doch zu schwer, aber ich bin sicher, die Balkone sehen wieder richtig einladend und frühlingshaft aus.
#6
Na ja, im Moment ist der eine regennaß und beide ziemlich kalt. Aber das wird schon noch!
#7
Schön wärs. Wir dachten hier auch, dass endlich wieder der Frühling kommt und der Winter in den letzten Atemzügen ist. Aber da haben wir uns getäuscht, der Winter will nämlich noch nicht gehen. Das hat er uns heute deutlich mitgeteilt. Wir haben ein richtiges Schneegestöber hier. Richtiger Sturm und dann auch noch Temperaturen im Minusbereich. Das ist schon hart, denn eigentlich wären wir schon auf Sommer eingestellt. Aber mal schauen wie lange es denn jetzt noch dauern wird.
#8