Montag, 5. Juni 2017
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Mein treuer Jura-Kaffeevollautomat vom Typ Impressa E85 sucht ein gutes neues Herrchen, dem es nach einer kleinen Revision noch lange dienstbar sein kann. Die nachfolgend auf dem (nicht eingeschalteten) heimischen Herd gemachten Fotos sind anklick- und vergrößerbar.

Das fesche Gerät wurde gekauft im (und betrieben seit) Mai 2005. Seither wurden die Wasserpumpe (in 06/2011), die Brüheinheit (09/2012) und der undicht gewordene Membran-Druckminderer (10/2015) erneuert. Aktueller Zählerstand: 35.359 Bezüge. Die Maschine funktioniert prinzipiell, bedarf aber der zeitnahen Zuwendung: Neuerdings braucht der Automat nämlich deutlich länger als üblich zum Befüllen einer Tasse, der Durchfluß ist reduziert und aus den »Innereien« blubbert es vernehmlich anders als sonst. Ich tippe auf einen Fremdkörper/Partikel in der Leitung zwischen Heizelement und Brüheinheit, denn der separate Heißwasserbezug funktioniert tadellos und ohne jede Einschränkung. Man müßte also wohl das Heizelement »entschlauchen« und gründlich durchspülen. Eine versuchshalber durchgeführte Entkalkung hat jedenfalls nicht geholfen, das Problem dauerhaft zu beseitigen...

Äußerlich hat die Maschine nur zwei kleinere Makel: an der Deckelklappe links oberhalb des Wasserbehälters ist einer der beiden Scharnierarme abgebrochen (was keine funktionale Einschränkung bedeutet), am Wasserschalen-Einschub ist die linke obere Ecke der Blende abgebrochen (auf den Fotos zu sehen, passiert vielen und ist ebenfalls kein funktionaler Mangel). Im Inneren ist die Maschine sauber und gut gepflegt. Um allfällige Wartungsarbeiten zu erleichtern, habe ich die vier Gehäuseschrauben auf der Rückseite sowie die beiden Schrauben oben nahe der Gerätefront durch gleichartige Kreuzschlitz-Typen ersetzt. Man braucht also weder den albernen Jura-Ovalschlüssel noch einen Torx-Schraubendreher, um das Gerät zu Wartungszwecken zu öffnen.

Das (von mir nie benutzte!) Originalzubehör zum Milchaufschäumen ist mit dabei, ebenso die Bedienungsanleitung. Ferner eine wiederbefüllbare Wasserfilterpatrone (aus Hygiene-Gründen geleert). Im einschlägigen Versandhandel kann Filtergranulat in 1000g-Dosen für weniger als 25 EUR bestellt werden, welches dann für ca. 15 Befüllungen der Patrone reicht und damit nur etwa ein Zehntel von dem kostet, was für die originalen Jura Claris Filterpatronen hinzublättern wäre. Eine super Sache, vom erheblich geringeren Anfall von Plastikmüll gar nicht zu reden... Einen Satz schön bebildeter Service-Anleitungen (16 PDF-Dateien) gibt es per Mail dazu.

Ich hätte gerne noch EUR 50,00 für das Gerät (bei Selbstabholung). Versand (innerhalb Deutschlands, ohne Inseln und Bielefeld) ist prinzipiell möglich für (keineswegs kostendeckende) EUR 15,00 Aufpreis.

Standort ist natürlich hier in GRUNDIG City (Fürth i. Bay.). Bis in die Ostvorstadt (Nürnberg) würde ich sogar frei Haus liefern, auch nach Erlangen ginge das problemlos zu machen. Ich freue mich auf Anfragen per Mail.
Freitag, 2. Juni 2017
Heute aufgrund außergewöhnlichen Kellerganges, mechanischer Armbanduhr mit leichtem Nachgang und genereller Dusseligkeit den Morgenzug knappstmöglich um 1,5 Sekunden verpaßt. Zwecks Stimmungsaufhellung und Wartezeitversüßung versucht, aus dem Automaten auf dem Bahnsteig ein Leckerli zu ziehen. Freilich stoppten die Haltespiralen einen Tick zu früh:
Was tut man in solchen Fällen? Genau, man wirft unverdrossen nochmals 70 Cent ein und futtert den zweiten Schokoriegel anderntags. Aber Pustekuchen, im zweiten Anlauf plumpste das erste Kitkat zwar sofort in das Ausgabefach, das zweite aber blieb auch wieder wieder gerade so eben oben auf der Kante stehen bzw. hängen.
Das Ende vom Lied? Insgesamt EUR 2,80 ausgegeben und dafür vier ungesunde Kitkats erhalten! Zum Glück für des zonebattler’s Seelenfrieden führte bei Versuch Nr. 4 ein beherzt ausgeführter Tritt gegen den hämischen Automaten endlich zum Sieg der Schwerkraft über das mechanische Raubrittertum. Weiteres Kleingeld hätte ich ohnehin keines mehr einstecken gehabt, die rohe Gewalt war daher der alternativlose Schritt in der abgestuften Eskalation der Mittel...
Dienstag, 28. Februar 2017
Der zonebattler war selbdritt verreist: Neben seiner besseren Hälfte hatte er noch eine befreundete Gesellschafterin mit nach Barcelona entführt, woselbst das Fürther Trio dann eine wunderbare Woche bei frühlingshaften Temperaturen verlebte. Dazu wird es demnächst hier noch allerlei bunte Bilder zu sehen geben. Hier und heute sei aber schon vorab von jenem spektakulären Abendessen geschwärmt, welches wir im Voraus über die Internet-Plattform eatwith.com gebucht hatten.
Von dieser virtuellen »Mitesser-Vermittlung« hatten wir in einer TV-Reportage über die katalanische Metropole erfahren. Das Prinzip: Profi-Köche ohne eigenes Restaurant bekochen ihre Gäste im eigenen Heim. Sie präsentieren Ihr Angebot auf der Plattform, die das ganze logistische Drumherum erledigt (Buchung, Abrechnung, Kundenfeedback) und durch Testesser einen gewissen Qualitätstandard garantiert.
Soweit die Theorie. Die Praxis indes übertraf alle unsere Erwartungen!
Wir waren zu Gast bei Rudi aus der Steiermark. Der geborene Österreicher und gelernte Koch war in Barcelona sozusagen »hängen geblieben« und hat sich dort eine Existenz aufgebaut. Seit vier Jahren lebt er von seinen »Privat-Gästen«, und sein »incredible winter menu – all organic and local« war ein Gedicht in sieben Strophen (resp. Gängen). Ich zeige hier absichtlich keine verwackelten Handy-Fotos (und wollte auch die Stimmung nicht durch hemmungslose Blitzerei stören). Ich zähle auch nicht die kreativen Ideen des Meisters auf, die müssen selbst goutiert werden, um sie angemessen würdigen zu können. Nur soviel: Wer in Barcelona weilt und ein eatwith-Dinner ausprobieren will, liegt (bzw. sitzt) in Rudis guter Stube goldrichtig!
Neben dem Essen (und den passenden Weinen) gilt es noch hervorzuheben, daß so ein »Privat-Dinner« durchaus etwas von einem »Feier-Abend« mit alten Freunden hat. Natürlich hatten wir drei Fürther die anderen Gäste vorher noch nie gesehen: ein älteres Paar exilierter Hongkong-Chinesen, welches seit Jahrzehnten in Australien ansässig ist, zwei weitere ältere Herrschaften aus Hongkong, ein junges Pärchen aus Kanada. Dazu – sozusagen als special guest – die Mama des Meisters, die zum jährlichen Besuch beim Sohnemann weilte. Der private Rahmen sorgte sofort für lebhafte Gespräche, wie sie in einem öffentlichen Speiselokal über die Tischgrenzen hinweg selten bis nie zustande kommen! A bisserl Englisch muß man freilich können, um in internationaler Runde mithalten zu können und seinen Spaß am angeregten Austausch zu haben...
Natürlich war es letztlich ein klar definiertes Geschäft: Geld gegen Gaumenfreunden. Dennoch kriegten wir für den monetären Einsatz weit mehr als üblich: Fulminante Leckerbissen, lebhafte und niveauvolle Konversation und schlußendlich das Gefühl, sich »fremden Freunden« für die Dauer eines Abends sehr nah und verbunden zu fühlen. Ob Zufall, Glück oder System, für uns ist es keine Frage: Die nächsten Städte-Reisen werden nach Möglichkeit wieder von und mit einem »eatwith-Event« gekrönt!
Dienstag, 6. September 2016
Sonntag, 14. August 2016
Zu ihrer Geschichte und dem Bewahren historischer Zeugnisse haben die Schweden ein unverkrampftes Verhältnis. Da sie schon seit längerem keine kriegsbedingten Verheerungen im eigenen Land zu beklagen haben und infolgedessen keine zerbombten Städte wiederaufzubauen waren, mußten sie in den 1960er Jahren und später schon die sprichwörtliche Abrißbirne schwingen, um in ihren alten Stadtkernen großflächig Platz für Neues zu schaffen. Im Rückblick mögen viele das bedauern, denn was dann an Beton-Brutalo-Architektur nachfolgte, erscheint sensibleren Gemütern oft als böse Bausünde, das ist in Schweden nicht anders als in Deutschland.
Immerhin haben die Schweden vieles durch Translozierung gerettet, beispielhafte Altbauten also zu Museumsdörfern zusammengefaßt. Auch sowas kennt man aus hiesigen Landen, aber in Schweden gibt’s das deutlich öfters. Zum Beispiel in Gamla Linköping, wo man die Essenz des alten Ortskernes von Linköping in einer Zeitblase bewahrt hat:
Die in alten Läden und Kontoren untergebrachten Geschäfte, Werkstätten und Betriebe sind natürlich schon auf Touristen und Feriengäste abgestimmt und ausgerichtet, dennoch hat man nie den Eindruck, in einer künstlichen Disney-Land-Kulisse herumzulaufen: Das Gebotene hat Bezug zur Region, die Anlage ist gut geplant und die meisten Häuser sind von »richtigen« Einwohnern dauerhaft bewohnt. Zudem liegen Museumsdörfer wie Gamla Linköping nicht irgendwo ganz weit draußen, sondern an der Peripherie der Innenstadt, uneingezäunt und mit mehreren offenen Zugängen.
Wagen wir mal einen größeren Sprung (in der virtuellen Retrospektive kann man ja umstandlos machen, was in realiter eine Tagesreise bedeutet) nach Eskilstuna, der Partnerstadt Erlangens. Von der jahrhundertealten Tradition der Metallverarbeitung und Kanonenherstellung sieht und hört man dort heutzutage nicht mehr viel:
Einmal mehr begeisterte uns in diesem schmucken Städtchen (wie schon Tage zuvor in Norrköping) das Flanieren am Fluß entlang (hier Eskilstunaån geheißen). Wenig Autos, viel Grün, reichlich Kultur und Kreativwirtschaft in alten Backsteinfabriken, da ist ein halber Tag rum wie nix und man hat noch immer längst nicht alles gesehen, was einen interessieren könnte: Hier eine Kirche, da eine Promenade, dort ein Kunstmuseum...
Apropos Museum: in meinem Stockholmer Bilderbogen habe ich ja schon vor einiger Zeit die konservierte Vasa gezeigt, jene berühmte königliche Galeone, die auf ihrer Jungfernfahrt im Jahre 1628 schon nach etwa 1300 Metern Fahrstrecke kenterte und absoff. Nach mehr als 330 Jahren unter Wasser hat man das bestens erhaltene Schiff 1961 gehoben und geborgen und in ein nahes Trockendock geschleppt. An Ort und Stelle hat man dem wunderbaren Wrack später sozusagen das Vasa-Museum übergestülpt und zeigt dort heute anhand von vielfältigen Exponaten rund um das originale Schiff dessen ebenso tragische wie faszinierende Geschichte:
Der Besuch im Vasa-Museum ist fraglos ein »Muß« für jeden Stockholm-Besucher: Die Aura des echten Schiffes ist beeindruckend, die didaktische Konzeption der um das gigantische Gefährt herum errichteten Ausstellung beispielhaft. Ein Glücksfall, daß der Schiffsbohrwurm in dem landnahen Brackwasser keine Überlebenschance hatte: Der lokalen Abwesenheit dieses ansonsten weitverbreiteten Holzfressers verdankt die Menschheit die Überlieferung des weitgehend kompletten Schiffes als aussagestarke »Zeitkapsel«!
Nicht ganz so alt, aber gleichwohl nett anzuschauen sind andere historische Fahrzeuge, die man auf Stockholms Straßen im Einsatz sieht. Neben automobilen Oldtimern sind das zum Beispiel historische Straßenbahnen wie dieses fast fabrikfrisch wirkende Exemplar:
Ich hatte ja schon in der ersten Folge meines Reise-Rapports erwähnt, daß in Schweden vergleichsweise wenig Menschen auf vergleichsweise viel Fläche leben. Entsprechend leer sind die Straßen, entsprechend groß sind die Autos. Logisch, daß einem ausgewiesene Kleinwagen eher selten begegnen. Sogar in der Metropole Stockholm habe ich nur einen einzigen Smart gesehen, und der kam ausweislich seines Kennzeichens aus ... Coburg!
An dieser Stelle meiner Remineszenzen tropft mir nun unversehens der Sabber von der Unterlippe auf die Tastatur, hervorgerufen durch alliterationsinduzierte (Coburg -> Cornetto) Triggerung multisensorischer Erinnerungen an das ach so göttliche Lakritz-Eis:
Neben dieser in deutschen Landen unbekannten Eishörnchen-Variante gab es natürlich im Supermarkt auch ordentliche »Anstaltspackungen« zu kaufen, mit denen wir den Gefrierschrank unseres gastgebenden Freundes vollgeschlichtet haben zwecks kulinarischer Abrundung der langen Abende. Je mehr fränkischen Freunden und Bekannten ich davon erzähle, desto mehr muß ich freilich einsehen, daß Lakritze ein sehr polarisierendes Genußmittel ist: Den einen läuft – gleich mir – sogleich das Wasser im Munde zusammen, die anderen schütteln sich heftig ob der bloßen Vorstellung, sowas in den Mund zu nehmen. Zwischendrin scheint’s nix zu geben...
Aber egal. Wenn wir nun schon mal in Stockholm sind, machen wir noch einen Ausflug in die/den Skansen, ein weiteres, in diesem Fall weithin bekanntes und berühmtes Museumsdorf. Das existiert schon seit 1891 und bewahrt im Wortsinn großflächig die schwedische Volkskultur:
Auch diese Attraktion ist ein für jeden Hauptstadt-Besucher obligatorischer Programmpunkt, für den man sich (mindestens) einen halben Tag Zeit nehmen sollte. Wir waren übrigens sehr positiv überrascht von der fachlichen Qualifikation der in historische Kostüme gekleideten »Bewohnerschaft« des Museumsdorfes. Das profunde Wissen der Handwerker, Bäuerinnen und Mägde ging weit über das hinaus, was von »typischen« Besucherfamilien gemeinhin nachgefragt wird. Auch in komplexen historischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen erwiesen sich die Damen und Herren als überaus beschlagen und sattelfest, wir gingen letztlich erheblich klüger wieder heraus, als wir hineingegangen waren. So soll es sein!
Den bis hierher gefolgten Leserinnen und Lesern gegenüber sei nunmehr eingestanden, daß des zonebattler’s höchst sprunghafte Erzähldramaturgie kein bewußt gewähltes Stilmittel ist, sondern doch nur Ausdruck von Planlosigkeit und Faulheit: Tatsächlich hat sich der Blubber-Blogger im Voraus 5 x 8 seiner schönsten Urlaubs-Fotos nach rein ästhetischen Kriterien herausgesucht und versucht diese im Nachgang einigermaßen stimmig verbal zu verbinden. Dank dieses entwaffnenden Bekenntnisses braucht es jetzt für ein weiteres »See-Stück« wohl keine weiteren Verrenkungen:
»Sweden in a nutshell« würde ich dieses prototypische Motiv wohl benennen, wenn ich denn für ein englischsprachiges Publikum schrübe: Wasser, Wald, Wolken, Romantik sowie allgegenwärtige Umsicht, Vorkehr und Sicherheit, all das und mehr findet sich hier in einem einzigen Ausschnitt kompakt zusammengefaßt wieder.
Wasser und Sicherheit sind auch die idealen Stichworte für etwas, was ich bislang weder erwähnt noch gezeigt hatte: Burgen und Schlösser nämlich, die landestypisch gern etwas gedrungener gebaut werden resp. wurden als wir relativen Südländer das so gewohnt sind. Das hier ist Örebro slott in Örebro, man beachte den eigens inszenierten Kontrast zu den neuzeitlichen Sitzgelegenheiten im Vordergrund:
Auch diese sehenswerte Stadt »eroberten« wir uns übrigens im Rahmen eines Tagesausfluges. Im Vergleich zu unseren herkömmlichen Rundreisen erwies sich der stationäre Aufenthalt an einem Ort – eben Grytgöl – als planerische Herausforderung: Einerseits wollten wir natürlich möglichst viele Facetten des uns bislang unbekannten Landes kennenlernen, andererseits mochten wir nicht einen Gutteil des Tages im Auto verbringen, nur um stundenlang streng tempolimitiert durch immerwährende Waldschneisen zu gleiten...
Na ja, es fanden sich in den knapp drei Wochen unseres Urlaubes genügend Ziele im 100-Kilometer-Radius, die des Ausrückens wert waren. Manches ließ sich auch ganz gut miteinander verbinden. Den einen oder anderen Tag blieben die Räder unseres weißen Volvos sogar gänzlich unbewegt und wir daheim bzw. in fußläufiger Nähe, was durchaus zur gründlichen Erholung und Entschleunigung beitrug. Der Effekt ist erfreulicherweise dermaßen nachhaltig, daß mit der fünften und letzten Folge dieser Reise-Reprise auch erst wieder in einer Woche zu rechnen ist!
Dienstag, 28. Juni 2016
Mittwoch, 15. Juni 2016
Dienstag, 5. Mai 2015
Montag, 4. Mai 2015
Aus dem demnächst noch angemessen zu bebildernden und zu betextenden Jahresurlaub auf einem weit entfernten Eiland haben sich der zonebattler und seine bessere Hälfte einen Sack mit Gofio-Mehl mitgebracht. Ein daraus gebackenes Brot geriet recht dunkel und kompakt, erwies sich aber als sehr wohlschmeckend.
Als der Autor dieser Zeilen nun am Samstag den Frühstückstisch abräumte, sah er neben dem Stuhl seiner Holden ein mutmaßlich heruntergefallenes Stück Brotrinde liegen. Er hob es auf und schob es sich zwecks bestimmungsgemäßer Entsorgung in den Mund....
Nach einigen Kaubewegungen beider Kiefer erwies sich der Bissen indes als unverhofft zäh. Die daraufhin vorgenommene Sichtprüfung brachte eine ebenso überraschende wie belustigende Erkenntnis: Was täuschend echt nach Brotrinde ausgesehen hatte, war in Wirklichkeit ein von des Berichterstatters Birkenstock-Attrappen-Schlappen abgefallenes Stück Korksohle!
Merke: Was gleich aussieht, muß noch lange nicht gleich schmecken...
Dienstag, 16. Dezember 2014
Donnerstag, 13. November 2014
zonebattler’s bahnamtliche Dienstheißgetränkezubereitungsanlage bei der vorhinnigen Durchführung des turnusmäßig angezeigten Schaumreinigungsvorgangs.
Freitag, 7. November 2014
Wie in der vorherigen Folge angekündigt, gibt es diesmal überwiegend allerlei Zwei- und Vierbeiner von hinten zu sehen. Nicht, daß ich es explizit drauf angelegt hätte, nein, bei der Foto-Auswahl (nach gestalterisch-ästhetischen Gesichtspunkten) hat sich das einfach so ergeben. Fangen wir an mit einem im steinernen Umfeld bestens getarnten Raubtier:
Die latent mürrische Mieze saß im alten Stadtzentrum von Valldemossa [1] und zeigte mir die pelzige Schulter. Angesichts der täglichen Touristen-Schwemme in ihrem Habitat ist sie es vermutlich längst leid, sich von Hinz und Kunz für lau knipsen und krabbeln zu lassen. Kann man ja verstehen...
Als Fotomotiv nicht minder interessant sind Friedhöfe, das mag nur den verwundern, der noch nie ein südliches Gräberfeld besucht hat. Andere Länder, andere Sitten: In spanischen Landen werden die Ahnen gerne auch in der Höhe gestapelt aufbewahrt, und das hat durchaus seinen Reiz und seine Würde...
Das Bild entstand im oberhalb des Ortes gelegenen Friedhof von Andratx, den wir bei der Anfahrt im Wald erspechteten und daraufhin spontan aufsuchten. Das Orangenbäumchen ist natürlich echt, die Blumensträuße vor den Stirnplatten der Sargfächer oft weniger. Auf deutschen Friedhöfen ist man bunte Plastik-Blüten nicht gewohnt, aber in der Hitze des Südens erweist sich die artifizielle Pracht fraglos als langlebiger als richtige Schnittblumen...
Machen wir nun einen verwegenen Sprung durch Raum und Zeit von den Beinhäusern zu losen Beinen. Und zwar zu solchen, die vorher grunzenden Vierbeinern gehört haben und jetzt darauf warten, von zweibeinigen Carnivoren verspeist zu werden:
»Der Schinken ist des Spaniers Lust, die Auswahl des Touristen Frust«, könnte man im Supermarkt vor sich hinträllern: Meterlang geht das so vor sich hin, und wer die ganzen Keulen verschmäht und sich den Kühltruhen zuwendet, findet darin fein filetierte Schnittware in nicht minder großem Variantenreichtum. Wie gut, daß der zonebattler kein übermäßiger Fleischfresser ist, daher konnte er sich recht bald wieder von dem ungewohnten Anblick lösen und ohne Pökelware von dannen stapfen...
Wandern wir nach dem kurzen Abstecher in die Konsumwelt wieder durch die liebliche Landschaft im nördlichen Teil der Insel. Hier hecheln wir anderen Leuten hinterher, die sich ebenfalls auf dem steinigen, aber dank zahlreicher Aussichtspunkte auch sehr lohnenden Rundkurs um das Santuari de Lluc befinden:
Das klosterähnliche Heiligtum wird untertags mit Busladungen von einheimischen (oder jedenfalls spanischen) Tages-Touristen bestückt, die schrille Souvenirs kaufen und sich die Füße innerhalb der Anlage vertreten. Abends werden sie zuverlässig abgeräumt und weggeschafft, womit zur Freude der Übernachtungsgäste wieder Beschaulichkeit und Ruhe einkehren. Unser mehrfach auf der Insel angetroffene Ex-Nachbar MietMichel logierte dort mitsamt seiner Entourage und war des Lobes voll über die schön hergerichteten und ausgestatteten Zellen, die heutzutage an ruhesuchende Reisende vermietet werden. Für den Autor und seine bessere Hälfte wäre ein Aufenthalt im Santuari de Lluc durchaus eine Option für einen irgendwannigen Folgeurlaub!
Aus den Bergen östlich von Lluc öffnet sich der Panoramablick hinunter ins Tal auf spektakuläre Weise: [2]
Der Himmel strahlend blau, die Hänge satt grün, der Blick in die Unendlichkeit unverstellt, was könnte herrlicher sein in des Frühlings zarten Lüften? Der Wandertag um Lluc herum ist mir jedenfalls als einer der schönsten in Erinnerung geblieben...
Weniger schön sind die schon mal erwähnten Fährnisse, die einem beim Überqueren von Straßen drohen: Surrrrrrr, schon ist ein um die Kurve gesauster Rennradler an einem vorbeigeflitzt, Surrrsurrrsurrrrrrr, folgt ihm die Meute hinterher. Schneidig eingekleidet quälen sich die Velozipeden ab, um ihren inneren Schweinehund zu besiegen und die Muskeln bergan zu stählen:
Man gönnt den Leuten ja ihren Spaß, bewundert auch ihre Kondition und Ausdauer, wenngleich man sich bei manchem Wampenträger auf minmalistischem Gerät fragt, ob der sich mit dem Lastwagen oder Hubschrauber samt Fahrwerk hat auf den Gipfel hieven lassen, um dann primär mit lässiger Bremsbetätigung runterwärts statt mit strammem Strampeln raufwärts die Tagestour zu bewältigen. Wenn man mit dem Kraftwagen unterwegs ist, muß man ebenfalls besonders auf der Hut sein, denn es vergeht kaum eine Minute, wo man nicht unversehens Radler vor dem Kühler hat, deren Tempo einem entweder als zu langsam (wenn in gleicher Richtung unterwegs) oder als deutlich überhöht (wenn entgegenkommend) erscheint!
Im Vergleich zum eben gezeigten Sportsmann schaut des zonebattler’s Gefährtin von hinten kaum weniger schnittig aus dank ihres leuchtfarbigen Rucksackes, der nun auch schon viele Urlaube mitgemacht und manche Insel gesehen hat:
Dieser wunderbare Ausblick bot sich auf einer vom Wanderführer als schwierig und herausfordernd eingestuften Rundwanderung um den Puig des Tossals Verds oberhalb des Stausees Gorg Blau. In der Tat ging es da recht steil herauf und herunter, streckenweise waren Ketten am Hang angebracht, an denen man sich festhalten konnte (und sollte) beim Entlanghangeln an der steilen Steinwand. Wir waren auf Einiges gefaßt, fanden die Tour aber letztlich gar nicht so extrem anspruchsvoll wie befürchtet. Schlauchend war sie trotzdem, da ziemlich lang und terrainbedingt stete Aufmerksamkeit erfordernd. Die grandionsen Ausblicke waren der Mühe aber allemal wert!
Für das angestrengte Keuchen und Jappsen des schwitzenden Wanderers haben die einheimischen Bergbewohner regelmäßig nur kopfschüttelndes Unverständnis übrig:
Leider ließ sich der stoisch wiederkäuende, jedoch scheue Paarhufer nicht knuddeln, sehr zum Verdruß des Berichterstatters, der dank seiner bereits zu Kinderzeiten erworbenen Krabbel-Künste schon manchen tierischen Freund für’s Leben gewonnen hat, und das nicht nur in befellten oder gefiederten Kreisen. Da der zonebattler des Spanischen nicht mächtig ist, waren vertrauenserweckende Kommunikationsversuche mit der geländegängigen Ziege leider zum Scheitern verurteilt...
Im achten und letzten Teil meiner mallorquinischen Melange gibt es demnächst noch ein paar ausgesucht kitschige atmosphärisch dichte Impressionen von Mallorca zu bestaunen, bevor wir die Urlaubsreportage mit einem uns zwangsweise verordneten Inselhopser nach bzw. über Ibiza abschließen.
[1] Bei der Vielzahl mitgebrachter Katzen-Fotos kann ich mir natürlich nicht wirklich merken, welches Pelztier ich nun wann und wo fotografiert habe. Weil ich aber – wie schon vor Jahren detailliert beschrieben – die getrackerten GPS-Daten meiner Urlaube mit den Meta-Daten der während der Reisen angefertigten Fotos verheirate, kann ich im Nachhinein jederzeit jedes Urlaubsfoto verorten und mir meinen damaligen Knipser-Standpunkt auf dem virtuellen Google-Globus anzeigen lassen.
[2] Und einmal mehr huldigt der zonebattler in seiner Bildkomposition (samt Rückenfigur) dem verehrten Meister Caspar David Friedrich...
Süßer und scharfer Senf: