Sonntag, 11. Oktober 2020
Ich bin bekennender Fan des Orquesta Sinfónica de Galicia, insbesondere von dessen YouTube-Kanal. Unlängst hat das Orchester unter dem Dirigat von Dima Slobodeniouk die 2. Symphonie von Johannes Brahms eingespielt, im Zeichen von Corona natürlich mit weit auseinander plazierten Musiker*innen, vor allem aber ohne jedes Publikum im leeren Saal. Das allein ist ja schon schräg...
Was mich aber sehr berührt, ja aufgewühlt hat: Das unglaublich fetzende Finale, gefolgt von ... eben keinem tosenden Applaus (der absolut gerechtfertigt gewesen wäre), sondern von: Stille. Stille! Alle auf. Stummer Dank an die Musiker*innen, dann lautlose Verbeugung des Maestros vor der Kamera. Maestro ab. Und aus.
Und ich hab’ immer noch Gänsehaut von der aufgestauten und nicht adäquat ventilierten Energie!
Samstag, 3. August 2019
Montag, 30. Juli 2018
Montag, 9. Juli 2018
Mittwoch, 4. Oktober 2017
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Heute gibt es als herbstliches Sonderangebot eine frisch aus der Rumpelkammer dem ungenutzten Kinderzimmer in die gute (und warme) Wohnstube überführte HiFi-Minianlage von Telefunken aus den frühen 1980er Jahren:


Ein ausführlicher Funktionstest folgt dieser Tage, die Anlage war jetzt etwa ein halbes Jahr lang nicht mehr in Betrieb (und davor auch nur sporadisch zwei‑, dreimal pro Jahr für jeweils etwa eine halbe Stunde).

Aus dem Gedächtnis sind mir nur zwei Makel erinnerlich: Erstens läuft das Kassettendeck seit jeher einen Tick zu langsam. Was man bei Eigenaufnahmen natürlich nicht merkt, sondern nur bei fremdbespielten Tapes. Zweitens kommt nur ein Kanal des Tuners beim Verstärker an. Da prüfe ich noch, woran es liegt, vielleicht ja nur am Kabel. Ich habe aber noch einen zweiten, identischen Tuner (aus Erstbesitz, samt OVP), den wollte ich ohnehin mit dazugeben.

Optischer Zustand: Fast wie neu, einzig das Deck hat auf der Oberseite der Front ein paar winzige Schrammen (siehe Fotos), die man nur dann sieht, wenn das Gerät zuoberst oder einzeln steht. Wenn der Verstärker sinnigerweise oben steht (und seine Abwärme ungehindert abgeben kann), merkt man davon natürlich nix... Der genannte zweite Tuner ist wie der erste, nämlich tadellos erhalten. Alle Deckel ohne Kratzer, auch haben die Füße der gestapelten Geräte keine Standspuren hinterlassen.



Für alle vier Geräte (HA750M, 2x HT750M, HC750M) zusammen rufe ich (vorbehaltlich des noch durchzuführenden und bestandenen Funktionstestes) 200 EUR auf (Spulen-Kassette und Kabeldriller not included, die Original-Verbindungsstrippen hingegen schon).
Selbstabholung bevorzugt (Standort Fürth i. Bay.), ein prinzipiell möglicher Versand macht aufgrund des Gewichtes viel Aufwand und würde ordentlich Porto kosten...
Montag, 11. September 2017
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Weiter geht es im Werbeblock, heute mit einem überlebendem Exemplar des allerersten CD-Players, den die Welt je gesehen hat! Den hatte ich schon vor 11 Jahren stolz vorgestellt. Inzwischen ist er fast 35 Jahre alt und immer noch eine elegante Erscheinung. Trommelwirbel und Vorhang auf für den legendären (und sagenhaft schönen) »Philips CD 100«:


Funktional geriert sich der Toplader als arge Diva: Bei der testweisen Inbetriebnahme hat er eben eine Viertelstunde wunderbar gespielt, dann hat er sich mit sporadischen Aussetzern bis hin zum völligen Verstummen stufenweise verabschiedet. Mit ähnlichem Fehlerbild war er im Abstand von Jahren schon bei zwei Old-Fidelity-Foren-Freunden mit amtlich anerkannter Kompetenz zur Kur, hat danach auch jedesmal wieder eine Zeitlang tadellos gearbeitet, bis er dann wieder mit seinen kapriziösen Starallüren angefangen hat...
Die Dinger werden allesamt ziemlich warm im Betrieb, und angesichts ihres notorischen Hangs zu kalten Lötstellen und thermischen Fehlern wundere ich mich inzwischen, daß es überhaupt noch Exemplare des CD 100 gibt, die bei nostalgisch angehauchten HiFi-Fans ihre Abspiel-Arbeit klaglos verrichten. Meine beiden jedenfalls (der hier angebotene ebenso wie mein zum Dekostück mutierter Zweitplayer) haben nach fachkundiger Heilung beide mehrmals hintereinander den Dienst quittiert. Inzwischen bin ich es leid. Ich habe genug mit zickigen Artgenossen zu tun, da will ich in meinem fortgeschrittenen Alter nicht auch noch mit meinen eigensinnigen Geräten in Fehde liegen.


An optischen Mängeln scheinen mir nur ein leichter Kratzer über die runde Abdeckscheibe im Klappdeckel und ein winziger »Meteoriteneinschlag« auf der abgeschrägten Front (rechts unterhalb des Displays) erwähnenswert zu sein. Beides sei nachfolgend fotografisch dokumentiert:


Interessenten sollten einen Lötkolben am richtigen Ende anfassen können und über die Fähigkeit verfügen, den Player (einmal mehr) zu überholen. Substantiell ist er jedenfalls in Ordnung. Angesichts der relativen Seltenheit der flachen Flunder und ihrer Begehrtheit halte ich den hiermit aufgerufenen Preis von 180 EUR für durchaus angemessen. Ja, im Sozialkaufhaus kriegt man einen funktionierenden CD-Spieler für 8 EUR nachgeworfen, aber nein, so eine schwarze Plastikschachtel kann sich im Auftritt in keiner Weise mit dem allerersten Vertreter seiner Art messen. Man bezahlt hier nicht für die Funktion, sondern für ein Kunst-Stück und einen höchst dekorativen Meilenstein der Technik-Geschichte.
Sonntag, 10. September 2017
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Es ist mal wieder Zeit für einen Werbeblock. Wir starten mit meinen schon vor über zehn Jahren vorgestellten, bildschönen Receivern vom Typ »ITT SRX 75 hifi professional«, die ich ebenso spaßeshalber wie sinnfrei zum aktuellen Fototermin übereinandergestellt habe:

Ein jeder davon bringt fast 9 kg auf die Waage, kein Wunder bei der soliden Stahlblech-Bauweise. Die technischen Daten kann man im 1976er Katalog nachlesen. Epochenbedingt sind durchwegs DIN-Anschlußbuchsen verbaut (Antenne, Lautsprecher, Zuspieler).
Für jedes Gerät rufe ich einen Verkaufspreis von 40 EUR auf. Zunächst zu den Gemeinsamkeiten: Beide Receiver spielen, alle Lampen leuchten (natürlich nur dann, wenn sie sollen), die Lautstärke-Potis können im unteren Einstellbereich kratzen (was sie nach einiger Bestätigung dann auch wieder eine Zeit lang bleiben lassen). Rein optisch ist der kleine Receiver ein echter Hingucker, mir zumindest gefällt das typische 1970er-Jahre-Softline-Design mit den bunten Tasten:

Wohnzimmertauglich sind beide Geräte, wenngleich die Gehäusedeckel hier und da ein paar oberflächliche Kratzer aufweisen, wenn man genau hinguckt. Regelrechte Dellen oder sonstige Spuren von Gewalteinwirkung gibt es freilich nicht.
So, nun zu den Unterschieden. Beim nachfolgend gezeigten Receiver #1 ist einer der beiden Feinsicherungshalter auf der Rückseite nicht original, da wurde wohl bei einer Reparatur ein anders aussehendes Tauschteil eingebaut. Der Tuning-Knopf ist etwas schwergängiger als der von Receiver #2, die Funktion indes tadellos.






Der in den nun folgenden Bildern gezeigte Receiver #2 hat hinten zwei identische Sicherungshalter und einen leichter laufenden Abstimm-Knopf, dafür ein paar kleine Kratzer mehr auf seiner Blechhaube.






Klingen tun die beiden Kästen gar nicht, das tun die angeschlossenen Lautsprecher. Ich war immer sehr zufrieden, auch mit der Wiedergabe externer Quellen (CD-Player). Ja, diese kleinen Schwarzmänner spielen nicht in der Liga der sattsam bekannten dicken Flaggschiffe, aber gerade deshalb waren und sind sie mir sympathisch...
Versand ist möglich, kostet aber jeweils EUR 16,50 (innerhalb Deutschlands), da wir hier gewichtsmäßig schon ohne Verpackung knapp an der 10-Kilo-Grenze liegen. Selbstabholung wäre daher sicherlich das Mittel der Wahl, ich akzeptiere bei Vorauszahlung auch Wartezeiten bis Weihnachten.
Mittwoch, 1. März 2017
Gestern Abend wollte ich mir nach des Tages Müh’ und Plage endlich einen zweistündigen Interpretationsvergleich zur »Alpensymphonie« von Richard Strauss anhören, auf den ich in der Vorwoche (in Barcelona urlaubend, daher keine Zeit für derlei Dinge findend) aufmerksam geworden war. Also um kurz vor 22 Uhr die Ohrstöpsel in die vorgesehenen Körperöffnungen eingeführt, den Beitrag im Mobilbrowser aufgerufen, den Stream gestartet und intensiv gelauscht...
Nach einer Viertelstunde brach die Wiedergabe plötzlich ab und ich rätselte, ob nun das heimische WLAN zusammengebrochen, das Smartphone eingeschlafen oder sonst ein technischer Grund die Ursache war. Aber nein, ein Neuaufruf der Seite zeigte nurmehr das Konterfei des Komponisten, nicht aber das vertraute Player-Dreieckssymbol mittendrin. Da fiel mein Blick auf das Datum: Vor exakt einer Woche war der Beitrag online gestellt worden, punktgenau sieben Tage später hat der Bayerische Rundfunk ihn wieder depubliziert. Aus der Traum, finito. Na toll.
Bebend vor Zorn (statt vor musikalischer Erregung) zog ich mir die Ohrhörer wieder aus den Ohrwascheln. Muß ich mir halt heute abend meine Lieblingsinterpretation (Symphonieorchester des BR unter Georg Solti, 1979) in den CD-Player legen und damit die Aktivboxen hochjazzen. Schade ist es dennoch. Falls jemand aus der Leserschaft den Beitrag zufällig gehört und (wie auch immer) mitgeschnitten hat: Ich wäre sehr daran interessiert!
Mittwoch, 9. November 2016
Seit Tagen läuft bei mir im Büro in Endlosschleife das hier. Die erste Fidel (ärmelloser Kittel, lila Haarband) ist eine Wucht, absolut hin- und mitreißend! Und die drei Grazien an der Rampe schmettern auch mit einer Freude dieselbe hinaus, daß ich die Heizung angemacht habe, um mir nicht an der eigenen Gänsehaut eine Erkältung zu holen. Der Hammer! Tschechinnen halt, allesamt...
Dienstag, 16. Februar 2016
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Nachdem der zonebattler neulich schon seinen schönen Plattenspieler in jüngere Hände weitergegeben hatte, will er das Gleiche nun mit einem seiner schon an anderer Stelle vorgestellten Kassettendecks tun und eines seiner beiden Philips N2521 veräußern. Auch diesmal sind Anleitung, Garantiekarte und Rechnung Bestandteil des Angebotes (wenn auch nicht der nachfolgenden, anklickbaren Fotostrecke)...

Müßig zu betonen, daß auch dieses Gerät in jeglicher Hinsicht funktionsfähig ist, obwohl es schon mehr als dreieinhalb Jahrzehnte auf seinem plastiknen Buckel hat. Die Vorderfüße aus Gummi hat es sich dabei etwas plattgestanden, aber ansonsten hat es die Zeitläufte ohne jedes nennenswerte Zipperlein überlebt.

Gekostet hat dieses damalige Spitzenmodell von Philips ausweislich der Original-Rechnung immerhin 850,00 DM. Das ist auch in EUR umgerechnet kein Pappenstiel, relativiert sich aber auf knapp 23 DM pro Jahr, wenn man denn so rechnen will...

Über die Wertigkeit von Kunststoffgehäusen kann man vortrefflich streiten, mir gefiel eben dieses zerklüftete Design, welches sich ja so sehr abhebt von den uniform brettebenen Aluminium-Frontplatten der Geräte aus fernöstlicher Produktion.

Ja, ich habe das Philips-Design der späten 1970er Jahre geliebt und mag es bis heute. Deshalb bleibt mein erstes N2521 auch weiterhin in meinem Besitz, angeboten wird hier nur sein mir später zugelaufener Zwillingsbruder.

Beim Schreiben dieser Zeilen wird dem Autor ganz nostalgisch ums Herz: Was hat er doch damals alles an (klassischer) Musik aus dem Radio aufgenommen und immer gehofft und mitgefiebert, daß das aufzuzeichnende Stück ganz auf die 45 Minuten einer Kassettenseite passen und nicht in sozusagen letzter Minute ein hurtiger Kassettenwechsel vonnöten sein möge!

Ja, solche ultracoolen Metallspulen-Kassetten waren in den frühen 1980ern der letzte Schrei! Das Band an sich war nix Besonderes, aber die sich im Sichtfenster drehenden Spulen waren um ein Vielfaches eindrucksvoller als die kaum sichtbare Bewegung im Inneren von »normalen« Kassetten mit kleinen »Sehschlitzen« zwischen den Spulenwickeln...

Die mehr der Optik als Aufnahmezwecken dienende Kassette habe ich vor Jahren für aberwitzige 20,00 EUR in einem Second-Hand-Laden mitgenommen, und weil sie sich so schön macht in meinem redundanten N2521, belasse ich sie auch im Gerät und verkaufe sie kurzerhand mit.
Na gut, wieviel Trennungschmerzensgeld verlange ich für das Kassettendeck samt Kassette? Glatte 100,00 EUR einschließlich innerdeutschen Paketportos zur Lieferung frei Haus! Ich freue mich über jede Interessenbekundung per Mail von einem latent guten neuen Herrchen (oder Frauchen) und packe das Gerät zwischenzeitlich schon mal so gewissenhaft ein, daß es allenfalls gefährdet ist, wenn ein ICE den vorwitzigen DHL-Paketlaster vom Bahnübergang fegen sollte (was eine höhere Macht hoffentlich verhüten möge).
Montag, 16. November 2015
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Der zonebattler trennt sich Stück für Stück vom Ballast seines Lebens, um mit immer weniger immer glücklicher zu werden (so jedenfalls die Theorie). Hier und heute offeriert er daher seinen treuen Direkt-Dreher DUAL CS 604, den er sich am 21.07.1979 (!) vom zum Abitur geschenkten Geld seiner Tante geleistet hat. Der schwarze Plattenspieler steht also bis dato noch im Erstbesitz, und es ist außer dem Single-Puck die komplette Originalverpackung samt allen Papieren sowie Rechnung (eines längst nicht mehr existenten Erlanger Fachgeschäftes) dabei. Das ist fraglos schon mal außergewöhnlich, wenngleich natürlich nicht so sehr bei einer pedantischen Beamten-Natur wie dem Endesunterfertigten... Die nachfolgend gezeigten Fotos sind durch Anklicken vergrößerbar.

Nicht weniger erfreulich ist zweifellos meine Zusicherung, daß das Gerät die drei Umzüge in seinem langen Leben (nach Erlangen, nach Forchheim und nach Fürth) sämtlich mit ordnungsgemäß abgenommenen Plattenteller, vorsichtshalber ausgebautem Anti-Resonator und transportschutzschraubengesichertem Subchassis absolviert hat, also definitiv keinen versteckten Lagerschaden oder sowas haben kann! Die Haube ist intakt und weist nur die üblichen staubwischbedingten Kratzer auf. Die Federscharniere sind in Ordnung, der transparente Deckel hält in offener Stellung wie vorgesehen. Tadellos sind selbstredend auch die Funktion und das gesamte optische Erscheinungsbild.

Das Gerät ist nach dem Kauf im Jahre 1979 nur bis März 1983 nennenswert genutzt worden, danach bin ich als passionierter Klassik-Hörer auf die damals neue CD umgestiegen und habe fürderhin nur noch alle paar Monate eine LP aufgelegt. Dem mitgelieferten System DMS 240E habe ich irgendwann in den späten 1980ern mal eine neue Original-Nadel DN 242 spendiert.

Der Spieler kommt in der schwarzen Originalzarge. Die einzige Modifikation besteht im damals selbst durchgeführten Umbau vom DIN-Stecker auf Cinch-Buchsen samt Erdungskabel. Wer mag, kann hier höherwertige Buchsen ans originale Kabel löten...

Ach ja: Es ist hinten links auf der Trägerplatte noch ein originaler Canton-Discostat-Mitlaufbesen mit Carbon-Bürste montiert. Auch davon gibt es noch die originale Verpackung. Wer den m.E. hervorragenden Staubsammler aus Purismus-Erwägungen nicht haben mag, kriegt ihn mit Hilfe eines Föns spurlos wieder »abgeklebt«.

Zusätzlich zum Plattenspieler biete ich noch ein Zubehör-Paket an, bestehend aus
- einer DUAL Headshell TK 24 mit Anleitung und allen Schrauben in der OVP
– einem weiteren DUAL Single-Puck
– einer Ersatznadel DUAL DN 325 (Zustand unbekannt, u.U. neu)
– einer Tonarmwaage Shure SFG‑2 in OVP
– einer Dose »Disco-Plast« Plattenreinigungs-Masse (wie neu, nach 35 Jahren!)
– einem Polydor-Piezo-Kristall-Statikaufladungs-Eliminierer
– einer Carbonfaser-Plattenbürste VMP Dust-up

Nun zum Preis: Für den Plattenspieler selbst hätte ich gerne 150 EUR als Trennungsschmerzversüßungsprämie, für das Zubehör-Paket 50 EUR; zusammen also 200 EUR.
Den Dreher möchte ich definitiv nicht versenden, hoffe also entweder auf einen Käufer aus dem Großraum ER-FÜ-N-SC. Das Zubehörpaket kann grundsätzlich separat abgegeben und auch problemlos verschickt werden, aber nur, sofern der Käufer des Plattenspielers selbst kein Interesse daran hat. Ich möchte zunächst jedem Interessenten die Option zum Kompletterwerb offenhalten.

Probehören ist natürlich immer noch möglich. Die in acht thematisch sortierte Konvolute aufgeteilte Schallplattensammlung ist zwar bereits in diversen Kartons auf dem Weg zu den neuen Besitzern, aber eine einzige schwarze Scheibe ist noch übriggeblieben und kann jederzeit zum akustischen Leben erweckt werden... Ich freue mich über jede Interessenbekundung per Mail von einem latent guten neuen Herrchen (oder Frauchen).
Freitag, 26. Juni 2015
Nach eines langen Wandertages Anstrengung machen sich der zonebattler und seine bessere Hälfte gerne lang, räkeln sich auf ihrem Hotelbett und gucken durch das Tatsch-Fenster ihrer Brettchen-Computer in die weite Welt, gerne auch in Richtung Heimat, um die dortigen Affairen und Begebnisse mitzukriegen, so unwichtig und provinziell die einem aus der Distanz mitunter auch erscheinen mögen. Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein eines (idealerweise kostenlosen) WLANs, doch just in dieser Hinsicht hat die Betreiberfamilie des »Monopol« die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt: Wi-Fi gibt es nur gegen Aufpreis, für lau kommt man dort pro Tag nur für 30 schnell verronnene Minuten ins Netz. [1]
Nun meinen ja viele, daß im Urlaub betriebenes Internet-Surfen, Mailen und sonstige virtuelle Aktivitäten schädlich und dem angestrebten Erholungserfolg unbedingte abträglich wären. Ich kann diese unreflektierte Meinung in keiner Weise teilen: Erstens empfände ich es als erheblich stressiger, nach der Heimkehr aus der Sommer- resp. Frühlingsfrische 150 ungelesene private Mails im Postfach zu finden (zusätzlich zu den 300 dienstlichen am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub), zweitens sehe ich im elektrisch gehaltenen Kontakt zu den Freunden und Bekannten daheim ein Stück Lebensqualität, drittens meine ich, daß die digitalen Windows zur Welt per se wertneutrale Werkzeuge sind. Oder, um es plakativ auszudrücken: Das Internet macht die Schlauen schlauer und die Dummen dümmer! Wie übrigens auch der Fernseher, den wir im Urlaub gemeinhin gar nicht [2] und daheim nur sehr selten anschalten.
Na jedenfalls wäre es für unsereins keine Option, die digitale Technik daheim zu lassen und in der Ferne den halben Tag ins analoge Meer zu starren in der Hoffnung, daß einer anbeißt:
Womit ich nix gegen die abgebildete Anglerin gesagt haben möchte, vielleicht wohnt dem (in letzter Konsequenz grausamen) Tun ja eine meditative Komponente inne, zu die meiner einer keinen Zugang findet. Egal: Die einen fischen halt in den Tiefen des virtuellen Ozeans nach Erkenntnissen, die anderen hängen ihren Haken ins richtige Meer in der Hoffnung auf ein Abendessen. Suum cuique.
Unsere von abendlicher Passivität geprägten Aktivurlaube haben unter dem Strich regelmäßig eine Verbesserung der eigenen Fitness zur Folge, die ich durch konsequente Aufzugs- und Rolltreppenverweigerung noch eine Weile ins Alltagsleben hinüberzuretten vermag. Was ich freilich nimmermehr ereichen werde und nur neidisch bestaunen kann, ist die Gelenkigkeit mancher rund ums Jahr dienstbefreiten Vierbeiner:
Wobei das Leben auf den Inseln des ewigen Frühlings selbst für Katzen weder Zuckerhof noch Ponyschlecken ist: Die hier bei der Körperpflege abgelichtete Mieze war von einigen Verwundungen und Bißspuren gezeichnet und wohl eher zu bedauern als zu beneiden.
Bedauerlich ist auch der Spanier unbekümmerter Umgang mit den irdischen Ressourcen, wie ich schon mehrmals angemerkt habe. Ein weiteres Exempel baulicher Fehlplanung ist der von uns am letzten Wandertag verrammelt und verlassen vorgefundene Mirador El Mazapé:
Das oberhalb des Barranco de Ruiz auf ein Bergplateau gestellte, aufwendig ausgestattete Restaurant mit Aussicht ist seines technischen Innenlebens weitgehend beraubt, die noch vorhandenen Einbauten und das Mobiliar eingestaubt, die Luft im Inneren muffig und abgestanden. Einer bebilderten Tafel mit der Historie des Etablissements konnte man entnehmen, daß der fraglos teure Bau nur wenige Jahre in Benutzung gewesen war (und dabei meiner Meinung nach nie und nimmer seine Baukosten eingespielt hat). Inzwischen ist die Zufahrt verschlossen, der große Parkplatz verwaist, die Vegetation rundum ins Kraut schießend, eine Wiederaufnahme des Betriebes mehr als nur fraglich erscheinend.
Was unsereinen nicht im Geringsten verwundert: Der spektakulär gelegene Aussichtspunkt ist von motorisisierten Besuchern nicht so leicht zu erreichen, Busse müßten sich mühsam über landwirtschaftliche Straßen kleineren Kalibers hochquälen, Wanderer sich Aussicht und Einkehr entweder durch das Erklimmen des steilen Barrancos oder durch einen langen Aufstieg von San Juan de la Rambla her verdienen. Kurzum: Ein Lokal an dieser Stelle – unzureichend erschlossen und abseits leidlich frequentierter Verkehrsadern – kann gar nicht funktionieren, schon seine Errichtung muß mehr von Wunschdenken als von nüchterner Kalkulation geprägt gewesen sein. Aber wer weiß, wer im Hintergrund dennoch ordentlich an dem zum Scheitern verurteilten Projekt verdient hat...
Meine bis hierher durchgehalten habenden Leserinnen und Leser freilich haben was Besseres verdient als des zonebattler’s trübsinnige Gedanken, daher seien sie nun mit üppigem Wachstum am Wegesrand beglückt. Die Flora der Kanaren bringt immer wieder Erstaunliches hervor und davon reichlich:
Ähnliches sieht man zugegebenermaßen hin und wieder auch auf fränkischen Gartenmäuerchen, aber die insularen Riesenhauswurze sprengen in Anzahl und Größe unser zentraleuropäisch geprägtes Vorstellungsvermögen. Schade, daß ein klammheimliches Mit- und Einschleppen ins fränkische Fürth keine Aussichten auf dauerhaft neues Wurzelschlagen im klimatisch wechselhafteren Exil eröffnen kann...
Immer wieder nett anzuschauen – da nostalgisch an Italo-Western der 1960er Jahre erinnernd – sind kleine Kirchen mit vergleichsweise winzigen Glocken in rudimentären Türmchen, die eher schüchtern »Bim Bim« machen als mit mächtigem »Dong Dong« einen dreikilometrigen Radius zu beschallen:
Wir hörten zu unserem Erstaunen von diversen Gästen des Hotels »Monopol«, die sich über das Läuten der Glocken der unmittelbar benachbarten Kirche Nuestra Señora de la Peña de Francia beschwert hatten, ein Gotteshaus, welches erst ab sieben Uhr morgens die Zeit akustisch zu verkünden beginnt und das durchaus dezent. Derlei ungläubige und/oder depperte Beschwerdeführer sollten mal nach Fürth kommen, in meinem Bettchen schlafen und des Morgens die Glocken von St. Paul dröhnen hören. Das hat Schmackes, aber hallo! Dagegen ist das Bimmelbammel in Puerto de la Cruz ein nachgerade lächerliches Läutewerk!
Wobei die Spanier es sehr wohl auch krachen lassen können, daß einem Hören und Sehen vergeht. Gegen Ende unserer Reise hatten wir beispielsweise in San Juan de la Rambla noch eine eingermaßen bizarre Begegnung mit einem mutmaßlich kommunistischen kommunalen Verkündigungs-Mobil, welches – sozusagen als akustisches Amtsblatt – die Gassen auf und nieder fuhr und aus zwei riesigen Hornlautsprechern merkwürdige Reden und eigenartige Musik absonderte. Alles nicht im Mindesten high-fidel, sondern blechern scheppernd und von einer Lautstärke, die zum Erwecken von Toten geeignet erschien (was ja vielleicht auch die Absicht war). Wer betagt genug ist, um sich an die alten Don-Camillo-Filme zu erinnern, wird sich wie ich an die Propaganda-Lautsprecherwagen der Roten erinnert fühlen. Leider kam hier auf Teneriffa kein erboster Gottesmann herbeigelaufen, umd dem gottlosen Geplärre Einhalt zu gebieten. Falscher Film, sozusagen...
Glocken hier, übersteuerte Flüstertüten da: Die »Lärminsel« bietet in akustischer Hinsicht das volle Programm! Vor den Restaurants und den Hotels (natürlich auch dem vor unserem) stehen ab dem Nachmittag bis in den späten Abend allerlei Musikanten diverser Güteklassen und beschallen die Gemeinde mit wehmütigen Weisen, die Passanten und sitzende Gäste zum generösen Zücken der Geldbörse animieren sollen. Der permanent ausgelegte Musikteppich ist nicht wirklich nervig (wenn man sich nicht gerade in der Mitte zwischen zwei semifolkloristischen Schmachtfetzen-Barden aufhält und beide gleichzeitig erdulden muß), aber hin und wieder wäre eine notenlose Generalpause auch nicht verkehrt. Immerhin: Noch deutlich vor Mitternacht kehrt gemeinhin Ruhe ein in Puerto de la Cruz.
An einem unserer letzten Abende als temporäre Insulaner ging es sogar im Inneren unseres Hotels so laut zu, daß wir neugierig vor die Zimmertür traten, um nachzusehen, was da wohl abgeht. Und was wir sahen und hörten, war mitreißend und alle Aufmerksamkeit wert: Vier feuerige Spanierinnen präsentierten unten in der zentralen Palmenhalle ein Potpourri aus traditionell angehauchter, wiewohl modern arrangierter Musik und klapperten dabei anmutig mit den Absätzen unten und ihren Kastagnetten oben. Hui, war das ein Stampfen, ein Wirbeln, ein Fließen und eine Orgie von Farben, die von unserer Galerie aus näherungsweise einzufangen der zappelige zonebattler alle Mühe hatte:
So ein hausinternes Unterhaltungsprogramm hatten wir auf früheren Reisen auch noch nicht geboten bekommen. Chapeau! Einmal mehr waren wir sehr positiv angetan von unserer Bleibe: Was dort auch dem budgetbewußten Sparfuchs geboten wird, ist schon sehr bemerkenswert. Auch die Fernsicht von der Dachterrasse in den letzten Sonnenuntergang vor dem Heimflug kann selbst im teuersten Luxus-Ressort kaum schöner sein:
Würden wir also wieder hinfahren, am Ende sogar mehr als ein Dutzend mal wie unserer Buffet-Bekannter aus Wales? Ich denke nicht. Eher reisen wir ihm hinterher nach Wales, wo wir ja überhaupt noch nicht und niemals weilten. Denn so einladend unser Hotel diesmal auch war (und ist), so sehr reizt uns natürlich auch das Neue und das Andere. Es wäre vermessen zu behaupten, in zwei Wochen (minus vier Krankheitstagen) Teneriffa auch nur annähernd erforscht zu haben. Gleichwohl hat man dann das Wesentliche gesehen und ein Gefühl für den Charakter des Eilands bekommen.
Vielleicht fahren wir nächstes Jahr der Abwechslung halber an ein Binnengewässer? Eine Freundin hat unlängst eine Woche am Gardasee verbracht und den als »umgekehrte Insel« bezeichnet, also mit dem Wasser innen und der Küste außen herum. Das wäre doch auch mal was, zumal mir dafür schon ein griffiger Reportage-Titel eingefallen ist: »Die Wendeinsel«. Na dann, schauen wir mal, ob und was aus aus dieser Idee noch wird...
[1] Das an sich wäre ja noch einigermaßen zu handhaben, aber dummerweise ist der nächste freie Login erst exakt 24 Stunden nach dem Aufbrauchen der Freiminuten des Vortags möglich, womit sich das nächste freie »Startfenster« Tag für Tag um mindestens eine halbe Stunde nach hinten verschiebt. Mit meinen eigenen drei Gerätschaften (Uralt-iPad, Kindle-Veteran und Smartphone) konnte ich mir zwar 3x 30 Minuten Netzzeit hintereinanderweg erschnorren, mußte mir aber sehr bald Aufschreibungen machen und mir die jeweiligen Online-Zeiten notieren, weil ich die tags drauf garantiert schon wieder vergessen gehabt hätte...
[2] Diesmal gab es die Ausnahme von der Regel, denn für die streckenweise bettlägerige bessere Hälfte galt es, durch multimediale Beblubberung die langweilige Rekonvaleszenzzeit etwas zu verkürzen. Verständlich (was die Sprache angeht) war für uns nur der (recht verrauschte) Empfang der ARD, unverständlich dagegen, für welchen Krampf man seine öffentlich-rechtliche Zwangsabgabe zu bezahlen hat. Würde man für intelligent gemachte Bildungsprogramme sogar gerne tun, aber nicht für den Bodensatz der sich am Privatsender-Niveau orientierenden Serien und Shows. So haben wir in der Fremde unsere Ansicht bestätigt gefunden, daß sich auch daheim das Einschalten der Glotze nur selten lohnt.
Süßer und scharfer Senf: