In der Blogosphäre tobt derzeit ein Wirbelsturm der Ereiferung und Entrüstung: Es geht um nichts Geringeres als um die Grundsatzfrage, ob und inwieweit bekannte und beliebte Blogger ihre Glaubwürdigkeit verspielen, wenn sie über ihnen kostenlos zur Verfügung gestellte Produkte schreiben und damit letztlich Werbung betreiben. Auf TELEPOLIS wird das Thema unter der Überschrift Schaumbadblogger heute recht süffisant weichgespült, doch wer den Links am Ende des Artikels folgt, kommt sehr schnell in jene Ecken, in denen die schmutzige Wäsche mit aggressiven Mitteln gewaschen wird...
Ich selbst kam (mangels Kultstatus und entsprechender Reichweite) noch nicht in die Versuchung, einen mir angetragenen Promotion-Deal meinem Gewissen zur Prüfung vorlegen zu müssen (in Sachen Autotest wäre ich auch sicher der Falsche, da mir ein weiterer selbst(zu)fahrender Untersatz eher lästig und im Wege wäre). Allerdings habe ich es schon andersherum gehalten: Wo mir etwas besonders zusagte, habe ich meine fundierte und unbeeinflußte Meinung niedergeschrieben und hinterher den Hersteller oder Vertreiber um ein persönliches Besprechungsexemplar gebeten. Damit fühlte ich mich weder als in der Pflicht stehend noch als bestechlich. Wenn’s geklappt hat, habe ich mich über die Anerkennung gefreut, wo nicht, da war’s dann für mich auch in Ordnung. Aber die ethischen Maximen (und Grenzen) des eigenen Handelns muß wohl ein(e) jede(r) für sich selbst definieren...
Süßer und scharfer Senf: