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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Mittwoch, 17. Oktober 2012

Blaue Ent­täu­schung (1)

Man­che Er­in­ne­run­gen ver­blas­sen kaum, hal­ten sich viel­mehr über Jahr­zehn­te frisch, wenn­gleich mit­un­ter in leicht bis kräf­tig ver­klär­ter Form. Die fünf­tei­li­ge Fern­seh­se­rie »Das blaue Pa­lais« von Rai­ner Er­ler bei­spiels­wei­se hat mich bei ih­rer Erst­aus­strah­lung an­no 1974/1976 der­ma­ßen mul­ti­pel be­ein­druckt, daß ich spä­ter jah­re­lang (ver­geb­lich) nach Wie­der­ho­lun­gen oder Auf­zeich­nun­gen Aus­schau ge­hal­ten ha­be. Vor we­ni­gen Ta­gen nun ist die kom­plet­te Se­rie end­lich auf DVD her­aus­ge­kom­men, und nach­dem ich sie schon Wo­chen vor dem Ver­öf­fent­li­chungs­ter­min bei amazon.de be­stellt hat­te, krieg­te ich sie jetzt als ei­ner der er­sten zu fas­sen. Die Freu­de dar­über wich in­des recht bald ei­ner ge­wis­sen Er­nüch­te­rung...

Die un­ge­wöhn­li­che Mi­ni-Se­rie aus hei­mi­scher Pro­duk­ti­on – man mag sie mit ei­ni­ger Be­rech­ti­gung dem Gen­re der Sci­ence Fic­tion zu­rech­nen – ver­han­del­te schon vor knapp 40 Jah­ren (!) im Wort­sin­ne welt­be­we­gen­de The­men, die auch heu­te noch brand­ak­tu­ell er­schei­nen: Gen­ma­ni­pu­la­ti­on, Or­gan­trans­plan­ta­ti­on, wis­sen­schaft­li­che Skru­pel­lo­sig­keit hier, ethi­sche Ver­ant­wor­tung für das ei­ge­ne Tun da. Weiß­be­kit­tel­te For­scher eil­ten durch das ma­ro­de Ge­mäu­er eben des »blau­en Pa­lais’«, lie­fer­ten sich Wort­ge­fech­te in zun­gen­bre­che­ri­schem Fach­chi­ne­sisch und ge­le­gent­lich auch die ei­ne oder an­de­re Hand­greif­lich­keit. Der Kon­trast zwi­schen der Ab­ge­schie­den­heit und dem her­un­ter­ge­kom­men Zu­stand der For­schungs­stät­te ei­ner­seits und der Er­kennt­nis­su­che an vor­der­ster Front der Wis­sen­schaft an­de­rer­seits hat mich wei­land un­ge­mein fas­zi­niert und tut das im Grun­de bis heu­te, wor­an üb­ri­gens der her­aus­ra­gen­de Pe­ter Fricke in sei­ner Rol­le als bis zur Be­ses­sen­heit en­ga­gier­ter Bio­che­mi­ker Je­ro­en de Groot gro­ßen An­teil hat­te und hat.

DVD-Box »Das blaue Palais«

Wie so oft sind es aber die über die Zeit hin­weg sich ver­än­dert ha­ben­den Er­zähl­ge­wohn­hei­ten und Re­zep­ti­ons­wei­sen, die den Ver­such ei­ner Wie­der­be­le­bung des einst er­leb­ten Ner­ven­kit­zels schon im An­satz zum Schei­tern ver­ur­tei­len: Was man als jun­ger Mensch im Zeit­al­ter der so­li­de bis bie­der in­sze­nier­ten Fern­seh­spie­le noch als un­ge­mein span­nend emp­fand, er­scheint ei­nem als ab­ge­klär­tem al­ten Sack im ra­san­ten Mul­ti­me­dia-Zeit­al­ter als strecken­wei­se flau und span­nungs­arm. Was im vor­lie­gen­den Fall nicht an ei­ner et­wa­igen Über­holt­heit der The­ma­tik liegt, son­dern an der zeit­be­dingt dia­log­la­sti­gen In­sze­nie­rung, die auch ger­ne mal den mo­ra­li­sie­rend er­ho­be­nen Zei­ge­fin­ger vor­zeigt. Die (we­ni­gen) Spe­zi­al­ef­fek­te ent­spre­chen na­tür­lich auch nicht heu­ti­gen Stan­dards, wo­bei das je­doch der (durch­aus vor­han­de­nen) Rest­span­nung kei­nen Ab­bruch tut.

Är­ger­li­cher sind da schon die man­geln­de edi­to­ri­sche Sorg­falt des Pu­blishers und die schlech­te tech­ni­sche Qua­li­tät der DVD-Um­set­zung. Die über­wie­gend ne­ga­ti­ven Kun­den-Re­zen­sio­nen spre­chen für sich: Eu­ro­Vi­deo hat sich in der Tat we­nig Mü­he mit die­ser Edi­ti­on ge­macht! Die Bild­qua­li­tät kommt über grie­se­li­ges VHS-Ni­veau nicht hin­aus, was zwar un­ter Nost­al­gie-Ge­sichts­punk­ten not­ge­drun­gen hin­nehm­bar ist, aber un­zwei­fel­haft weit un­ter den heu­ti­gen tech­ni­schen Re­stau­rie­rungs-Mög­lich­kei­ten ran­giert. Auch an­son­sten bie­tet die Box mit drei DVDs nichts, was lo­bend her­vor­zu­he­ben wä­re: Kei­ner­lei Ex­tras auf den Discs selbst, und auf ein Book­let hofft der Fan na­tür­lich auch ver­geb­lich...

Mit den Ex­tras ist das in­des so ei­ne Sa­che: Wäh­rend heut­zu­ta­ge im Film-Ge­schäft das »Ma­king of« schon bei Pro­duk­ti­ons­be­ginn mit auf der Agen­da steht, hat man vor Jahr­zehn­ten an die Mög­lich­kei­ten der heu­ti­gen Da­ten­trä­ger und de­ren Ab­spiel­ge­rä­ten nicht den­ken kön­nen. Mir per­sön­lich feh­len auch nicht so sehr ir­gend­wel­che spä­ter ver­wor­fe­nen Sze­nen oder wit­zi­ge Ver­spre­cher und Miß­ge­schicke am Set, fil­mo­gra­phi­sche oder bio­gra­phi­sche Da­ten erst recht nicht, der­lei kann man sich ja bei In­ter­es­se schnell er­goo­geln. Aber ein paar kur­ze In­ter­views mit noch le­ben­den Schau­spie­lern, dem Au­tor und Re­gis­seur Rai­ner Er­ler oder an­de­ren Be­tei­lig­ten von da­mals hät­ten doch ei­ni­gen Mehr­wert ge­bo­ten und den auf der drit­ten DVD noch reich­lich vor­han­de­nen Platz gut ge­füllt. Lei­der wird man je­doch bei sol­chen »Min­der­hei­ten-Pro­gram­men« nicht auf ei­ne bes­ser aus­ge­stat­te­te und be­ar­bei­te­te Samm­ler-Edi­ti­on hof­fen kön­nen, das schnel­le Geld­ver­die­nen mit al­ter Ar­chiv­wa­re ist ja eher die Re­gel als die Aus­nah­me. Das zeit­ge­nös­si­sche Jung-Pu­bli­kum sieht man oh­ne­hin nicht als Ziel­grup­pe, die in die Jah­re ge­kom­me­nen Fans grei­fen auch bei min­de­rer Qua­li­tät zu, wo­zu al­so sich gro­ße Mü­he ma­chen? Tja. So geht das wohl.

Der zone­batt­ler wür­digt der­lei schnö­den Mar­ke­ting-Zy­nis­mus mit ei­nem Stern Ab­zug in der Ge­samt­wer­tung:

  Film / In­halt 4 Sterne  
  Bild & Ton 2 Sterne  
  Ex­tras 0 Sterne  
  Auf­ma­chung 1 Stern  
  Ge­samt­ur­teil 4 Sterne  

Trotz al­ler Al­ters-Pa­ti­na und der be­rech­tig­ten Kri­tik am un­re­stau­rier­ten Film­ma­te­ri­al und der spar­ta­ni­schen Aus­stat­tung, mit her­un­ter­ge­bro­chen knapp vier Eu­ro pro 90-mi­nü­ti­ger Fol­ge ist der fi­nan­zi­el­le Ein­satz ge­ring für ei­ne Kol­lek­ti­on von fünf vi­sio­nä­ren Wis­sen­schafts­kri­mis, die ei­nen heu­te noch mit ih­ren an­ge­deu­te­ten glo­ba­len Fol­gen für die Mensch­heit be­we­gen und um­trei­ben. Wem gut kon­stru­ier­te Zu­kunfts­vi­sio­nen im Kam­mer­spiel-For­mat mehr lie­gen als letzt­lich in­halts­lee­re Stunts und Ac­tion, fin­det hier ge­die­ge­ne Fern­seh­kost, wie es sie in ver­gleich­ba­rer Form heu­te längst nicht mehr gibt.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Schö­ne Be­sche­rung

Ge­stern er­eil­te mich ein Über­ra­schungs­päck­chen mit ei­nem un­ver­hoff­tem Buch­ge­schenk von mei­ner akri­bisch ak­tu­ell ge­hal­te­nen Wunsch­li­ste: Dem Le­ser Mar­kus E. aus F. (Na­me der Re­dak­ti­on be­kannt, im Ge­gen­satz zur rea­len Per­son da­hin­ter) ge­fällt mein Gschmar­ri li­te­ra­ri­sches Wir­ken of­fen­bar der­ma­ßen gut, daß er mir mit die­ser Ge­ste sei­ner­seits ei­ne Freu­de ma­chen woll­te. Was ihm sou­ve­rän ge­lun­gen ist: Den Es­say-Sam­mel­band »QQ« von Max Goldt woll­te ich vor al­lem des­halb ha­ben, weil ich des­sen iro­nisch lä­stern­de An­mer­kun­gen über ei­nen Kurz­ur­laub auf Mal­ta mit mei­nen ei­ge­nen In­sel-Er­fah­run­gen ab­glei­chen woll­te. Au­ßer­dem ver­eh­re ich den Au­tor ob sei­ner aus­ge­feil­ten Sprach­drech­sel­eien und sei­nen mit­un­ter arg ab­sei­ti­gen As­so­zia­tio­nen: Bei­des trifft mei­nen schrä­gen Ge­schmack und liegt voll auf mei­ner Wel­len­län­ge!

Ich dan­ke für das fei­ne Prä­sent und dre­he mich huld­voll win­kend auf mei­nem Schreib-Sche­mel um vol­le 360 Grad, da­mit mein Gruß in Ge­gen­rich­tung den ed­len Spen­der auch treff­si­cher er­rei­chen mö­ge. Mer­ci!

Montag, 8. Oktober 2012

Zei­chen­set­zung (3)

Heck einer Besucherin im Neuen Museum Nürnberg mit Eintrittskarten backbords und steuerbords
Mittwoch, 26. September 2012

Hirn­hei­ner (1)

Ich wan­del­te wei­land durch den wat­tig-wa­bern­den Hoch­ne­bel von La Pal­ma, als mein Han­dy schell­te (schull? scholl?) und ein wild­frem­der An­ru­fer aus­ge­rech­net Maul­beer­bäu­me von mir kau­fen woll­te. Der Depp Gen­tle­man hat­te mit der Goog­le-Bil­der­su­che nach der­lei Ge­wäch­sen ge­fahn­det, mein Maul­beer­baum­bild aus die­sem Ar­ti­kel in der Tref­fer­li­ste ganz vor­ne ge­fun­den und oh­ne wei­te­re in­halt­li­che Lek­tü­re mei­nes Bei­tra­ges so­fort ge­schluß­fol­gert, daß ich wohl Maul­beer­baum­schul­be­trei­ber wä­re. Den Weg ins Im­pres­sum und da­mit zu mei­ner Te­le­fon­num­mer hat er auch noch ge­fun­den, und so­gar zum Wäh­len der­sel­ben war er of­fen­kun­dig in der La­ge. Über sei­ne son­sti­gen gei­sti­gen Fä­hig­kei­ten konn­te und kann ich in­des nur Mut­ma­ßun­gen an­stel­len.

Fast hät­te ich den Vor­fall schon ver­ges­sen, aber heu­te er­fuhr die Er­in­ne­rung dar­an plötz­li­che und un­ver­hoff­te Auf­fri­schung: Wie­der klin­gel­te mein Mo­bil­fern­spre­cher, wie­der zeig­te das Dis­play ei­ne mir gänz­lich un­be­kann­te Ruf­num­mer, und wie­der woll­te ein Frem­der et­was von mir ha­ben, wenn auch dies­mal nur zur Mie­te. Bau­ge­rü­ste woll­te der Kol­le­ge auf­stel­len, ich wä­re »im In­ter­net« ein­deu­tig als Lie­fe­rant ge­nannt. Aha. Den ge­nau­en Such- und Fin­de­weg woll­te oder konn­te mir der Be­geh­ren­trä­ger nicht nen­nen, aber ich ha­be em­pi­risch ve­ri­fi­ziert, daß die google’sche Bil­der­su­che un­ter dem Stich­wort »Bau­ge­rüst« ein­mal mehr ei­nes mei­ner Fo­tos an er­ster Stel­le an­li­stet, und zwar das von je­nem Bei­trag hier. Auch aus dem geht frei­lich eben­falls nicht wirk­lich her­vor, daß ich An­bie­ter, Ver­trei­ber oder auch nur Be­sit­zer des ge­zeig­ten Ob­jek­tes wä­re.

Bin mal ge­spannt, ob und wie die ku­rio­se Se­rie wei­ter­geht. Viel­leicht will ja je­mand ir­gend­wann mal mei­nen Dienst­wa­gen mit 11.000 PS er­wer­ben? Dann soll­te ich ihm ei­nen gu­ten Preis nen­nen und mit dem Geld auf ei­ne der von mir fa­vo­ri­sier­ten In­seln ab­hau­en, viel­leicht auf die, auf der es kei­ne Ei­sen­bahn mehr gibt...

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Sonntag, 23. September 2012

Die Kunst des Fal­tens

In sei­nem Vor­trag »The math and ma­gic of ori­ga­mi« bringt uns Ro­bert Lang den Zu­sam­men­hang von Ma­the­ma­tik und Ori­ga­mi auf kurz­wei­li­ge Art und Wei­se nä­her. Die ge­zeig­ten Bei­spie­le sind ab­so­lut ver­blüf­fend! Deut­sche Un­ter­ti­tel und ei­ne deut­sche Über­set­zung sind ver­füg­bar. Man se­he und stau­ne!

Freitag, 7. September 2012

Da­men­bei­ne (7)

Beine einer Lesenden im RE von N nach FÜ

Bei­ne ei­ner Le­sen­den im RE von N nach FÜ
 
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Donnerstag, 6. September 2012

Pro­gramm­tipp (1)

Als Vor­stand von Me­di­en PRAXIS e.V. ha­be ich die Eh­re und das Ver­gnü­gen, un­se­re neue­ste Film­pro­duk­ti­on an­zu­kün­di­gen:

»‘Schö­ner kann man es nicht ha­ben!’ – Be­such in der Gar­ten­ko­lo­nie Bag­ger­loch«

Me­di­en PRAXIS e.V. hat ei­nen fe­sten Sen­de­platz im Fran­ken Fern­se­hen: Die Ter­mi­ne der Aus­strah­lun­gen am Sonn­tag (und der zahl­rei­chen Wie­der­ho­lun­gen im Lau­fe der fol­gen­den Wo­che) sind un­se­rer Pro­gramm­vor­schau zu ent­neh­men.

[Hin­weis in ei­ge­ner Sa­che: Die Me­di­en PRAXIS sucht Me­di­en PRAKTIKER!]

Samstag, 1. September 2012

Be­ton­kopf

Der Für­ther Künst­ler Egon Jun­ge stellt zur Zeit sei­ne »Bil­der aus Be­ton« in der Für­ther Volks­bü­che­rei aus. Man er­kennt an der For­men­spra­che den Ein­fluß sei­nes Freun­des und Leh­rers Da­vid Krug­mann, eben­so klar ist frei­lich, daß Egon Jun­ge sich mit sei­nen ak­tu­el­len Wer­ken auf ei­nen durch­aus ei­ge­nen Weg be­ge­ben hat. Mir ge­fällt der zwi­schen 50er-Jah­re-Ab­strakt­heit und ar­chai­scher Volks­kunst chan­gie­ren­de Stil.

»Bilder aus Beton« von Egon Junge
 
»Bilder aus Beton« von Egon Junge
 
»Bilder aus Beton« von Egon Junge
 
»Bilder aus Beton« von Egon Junge
 

Die am­bu­lan­ten Schnapp­schüs­se ha­be ich neu­lich wäh­rend der sehr gut be­such­ten Ver­nis­sa­ge ge­macht und hat­te mei­ne lie­be Not, sie frei von mir vor die Lin­se lau­fen­den Leu­ten zu hal­ten. Bis Mit­te Ok­to­ber ist die Aus­stel­lung noch zu se­hen, die Für­ther Nach­rich­ten wür­di­gen die Schau un­ter der Über­schrift »Hand­fe­ste Struk­tur«.

Donnerstag, 23. August 2012

Mit­tags­pau­se

mittäglicher Dösebetrieb auf der Wöhrder Wiese zu Nürnberg
Dienstag, 21. August 2012

Fa­ti­ma Mor­ga­na?

Wenn der dep­per­te zone­batt­ler ord­nungs­ge­mäß auf sei­nen Weg ge­schaut statt auf sein hyp­no­ti­sie­ren­des Smart­phone ge­glotzt hät­te, dann hät­te er auf dem kur­zen Weg zu sei­nem Schre­ber­gar­ten wohl recht­zei­tig je­nes weib­li­che We­sen er­späht, wel­ches da auf dem Plat­ten­weg un­mit­tel­bar vor sei­nem Par­zel­len­tür­chen lag. So aber trat er fast auf die schein­to­te Frau drauf, be­vor er sie in qua­si letz­ter Zehn­tel­se­kun­de be­merk­te und wie vom Don­ner ge­rührt in­ne­hielt. Der Schreck in­des war beid­sei­tig.

Die grün­ge­wan­de­te und durch­aus at­trak­ti­ve La­dy (sie er­in­ner­te den Be­richt­erstat­ter ein we­nig an die Fee Tin­ker Bell aus dem Reich des Pe­ter Pan, wenn­gleich sie et­was äl­ter, de­fi­ni­tiv um et­li­ches le­bens­er­fah­re­ner und ver­mut­lich auch um ei­ni­ges ver­ruch­ter zu sein schien) war hör­bar frän­kisch-tür­ki­schen Ur­sprungs und eben­so red­se­lig wie dur­stig. Mei­ner ei­ner war leut­se­lig und hat­te plötz­lich auch ei­ne trocke­ne Keh­le.

Ih­ren leib­li­chen Durst konn­te ich als er­stes stil­len, im­mer­hin war ich ja zum Wäs­sern des Gar­tens und sei­ner Flo­ra her­an­ge­schlurft ge­kom­men. Ih­ren Wis­sens­durst zu be­frie­di­gen er­wies sich dann schon als schwie­ri­ger. Zu­nächst nahm ich aber ein paar schlür­fen­de Schlucke aus dem Schlauch, schon um Zeit zum Nach­den­ken zu ge­win­nen: In den 13 Jah­ren mei­nes Hier­seins war mir noch kei­ne frem­de Fee un­ter­ge­kom­men, und jetzt leg­te sich ei­ne in der Hit­ze des Hoch­som­mers vor mei­nem Gar­ten­tür­chen zum Nicker­chen nie­der, um sich von mir tum­ben Tropf jäh auf­ge­scheucht zu se­hen. Wie re­agiert man in sol­chen Si­tua­tio­nen eben­so ga­lant wie ad­äquat und sou­ve­rän?

Ei­ni­ger­ma­ßen ver­le­gen be­ant­wor­te­te ich ih­re mun­ter her­aus­spru­deln­den Fra­gen nach Erd­bee­ren, Min­ze und Sal­bei, so­weit das ei­ge­ne (eher ru­di­men­tä­re) Wis­sen reich­te. Sie er­zähl­te auch von En­geln, der Lie­be Got­tes und ih­ren Bie­nen­sti­chen. Wie­wohl auf ei­ge­nem (resp. ge­pach­te­tem) Bo­den ste­hend, wähn­te ich mich bei der Kon­ver­sa­ti­on nicht wirk­lich auf fe­stem Grun­de. So war ich denn doch ei­ni­ger­ma­ßen er­leich­tert, als ich mit der abend­li­chen Was­ser­sprit­ze­rei fer­tig war und mit­samt dem ge­heim­nis­voll-mon­dä­nen Wei­be mein um­zäun­tes Dschun­gel­stück­chen wie­der ver­las­sen konn­te.

Mit ei­nem fe­sten Hän­de­druck am Stra­ßen­ran­de ver­ab­schie­de­te ich mich. Ab so­fort aber bleibt das Han­dy bei der abend­li­chen Pflicht­er­fül­lung in der Ho­sen­ta­sche stecken und der Blick auf den Weg ge­rich­tet...

Mittwoch, 25. Juli 2012

Al­les, was grün ist

Was die Wi­ki­pe­dia für die wei­te Welt dar­stellt, ist das Für­thWi­ki für das nicht ganz so gro­ße Fürth: Ein ste­tig wach­sen­der Wis­sens­pool, ein (lo­kal fo­kus­sier­tes) Ge­mein­schafts­werk im be­sten Sin­ne.

Das von den bei­den Grün­dern Fe­lix Geismann und Mark Mu­zen­hardt lan­ge Zeit als Hob­by be­trie­be­ne Pro­jekt hat mitt­ler­wei­le ei­ne Dy­na­mik und Re­le­vanz ge­won­nen, die ei­ne so­li­de und von Ein­zel­per­so­nen un­ab­hän­gi­ge Fun­die­rung als höchst wün­schens­wert er­schei­nen läßt. Aus die­sem Grund wur­de un­längst ein Trä­ger­ver­ein ge­grün­det, bei dem der zone­batt­ler als lei­den­schaft­li­cher Wahl-Für­ther na­tür­lich auch sei­ne tipp­freu­di­gen Fin­ger mit im Spiel hat...

Qua­si über Nacht ha­be ich von ge­stern bis heu­te ein neu­es Blog hoch­ge­zo­gen für den noch in Grün­dung be­find­li­chen Ver­ein

Für­thWi­ki e.V. – Ver­ein für frei­es Wis­sen und Stadt­ge­schich­te

und wer ei­nen ver­glei­chen­den Blick in mei­nen Ma­schi­nen­raum wirft, dem wird das De­sign recht be­kannt vor­kom­men:

Screenshot von verein.fuerthwiki.de/

Hin­sicht­lich der Farb­wahl ha­be ich aus lo­kal­pa­trio­ti­schen Grün­den na­tür­lich von blau auf grün um­schwen­ken müs­sen, auch wenn mir das per­sön­lich nicht wirk­lich als das Gel­be vom Ei er­scheint. Aber hier gilt es nicht der Kunst, hier muß auf al­len Ebe­nen Far­be be­kannt wer­den. Lo­kal­ko­lo­rit pur...

Le­se­rIn­nen aus der er­wei­ter­ten Nach­bar­schaft sind herz­lich auf­ge­for­dert, sich bei In­ter­es­se dem Ver­ein an­zu­schlie­ßen und an der Er­folgs­ge­schich­te des Für­thWi­kis mit­zu­schrei­ben!

Montag, 23. Juli 2012

Lie­bes­leid

Es hat mich nicht nur ge­rührt, es hat mich er­schüt­tert: »Auf Le­ben und Tod« (ZEIT ONLINE)

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