Dienstag, 5. Februar 2008
In der F.A.Z. gibt’s eine amüsante Besprechung des Buches »Was sich liebt, das nervt sich« zu lesen. Natürlich erkennt sich auch der zonebattler im Geschilderten zuweilen wieder, wie vermutlich alle nicht allein lebenden Zeitgenossen. Kennt jemand die Schwarte und kann sich hier darüber äußern, ob sich Kauf und Lektüre lohnen? Nicht selten ist ja bei Sachbüchern das extrahierte Konzentrat einer guten Rezension latent besser verträglich als die über hunderte von Seiten verdünnte Originalsubstanz...
Samstag, 2. Februar 2008
...wenn man um 12:30 Uhr aus dem Hause hechtet, um rechtzeitig bis zum dräuenden Ladenschluß um 13:00 Uhr in die City zu einem Antiquariat zu kommen, sich nach einem Tratsch mit dem Büchermädel um 13:15 Uhr selbst die Tür zum Auslaß aufsperrt, sich hinterher fast nebenan bei einer befreundeten Dienstleisterin zu einem Kaffee nebst Schwatz niederläßt, auf dem Heimweg noch schnell in einer kleinen Galerie vorbeischaut, die aktuelle Ausstellung goutiert, sich danach mit der Inhaberin über Gott und die Welt und die Menschen austauscht, dann noch schnell auf dem Heimweg ein paar Lebensmittel einkauft, um schließlich erst kurz nach 18:30 Uhr wieder daheim einzulaufen: Sechs Stunden statt eineinhalb geplanten, die den minutiösen Arbeitsplan für’s Wochenende souverän gesprengt , sich aber als große Bereicherung für’s eigene Leben erwiesen haben. C’est la vie!
Freitag, 1. Februar 2008
Der Spiegel verkündet heute, daß der Volksschauspieler Ottfried Fischer an der Parkinson’schen Krankheit leidet und führt dazu u.a. aus:
Morbus-Parkinson ist eine sich langsam entwickelnde neurologische Erkrankung. Sie beginnt schleichend und schreitet zeitlebens fort. Laut Wikipedia gibt es heute noch keine Möglichkeit die Krankheit aufzuhalten oder zu Verhindern. |
Das bedauerliche Schicksal des Herrn Fischer soll hier nicht weiter diskutiert (und auch das fehlende Komma ausnahmsweise nicht moniert) werden, mir geht es hier bei diesem von der DPA übernommenen Artikel um die zitierte Quelle: Das grandiose Gemeinschaftswerk Wikipedia in allen Ehren, aber dort mal eben nachzugucken (und das noch explizit zu erwähnen) ist eben nicht das, was unter journalistischer Sorgfaltspflicht und sauberer Recherche zu verstehen wäre. Doch vermutlich kann sich der klickflinke Nachwuchs der schreibenden Zunft schon gar nix anderes mehr vorstellen, als sich am Bildschirm bei den üblichen Verdächtigen (pseudo-)schlau zu machen (und das noch nicht mal als unprofessionell zu empfinden). Das wird so weitergehen, und das wird noch (pseudo-)lustig werden. Denn wenn einer nur noch vom anderen abschreibt abkopiert, wird schnell für bare Münze genommen, was an vielen Stellen steht, auch wenn schon die ursprüngliche Information nicht sauber recherchiert oder manipulativ einseitig formuliert war...
Donnerstag, 31. Januar 2008
Hin- und hergezerrt im Spannungsfeld zwischen Reinlichkeitsbedürfnis und Faulheit fragt sich der zonebattler, wie es seine geschätzten LeserInnen mit der Pflege Ihrer Schlafstatt halten, in welchselbiger der Mensch ja ungefähr ein Drittel seines Lebens zubringt:
Wie oft also wechselt Ihr Eure Bettwäsche (Laken, Decken- und Kissenbezüge)?
[ ] mehr als einmal pro Woche
[ ] wöchentlich
[ ]etwa alle zwei Wochen
[ ] monatlich
[ ] seltener als einmal im Monat
[Abstimmen] [Resultate]
Montag, 28. Januar 2008
Sonntag, 27. Januar 2008
Am gestrigen Samstage feierten der zonebattler und seine bessere Hälfte mit großem Pomp und Gefolge den (zusammengenommen) 90. Geburtstag [1]. Zwecks Schonung der eigenen homezone stieg die Fete nur einen Häuserblock weiter in der werkstatt edda schneider naturstücke, die sich ja nachgewiesenermaßen für fröhliche Runden im größeren Kreise hervorragend eignet. Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannte, das halbe Hundert ward nur knapp verfehlt. Für unsereinen war es besonders aufregend, auf einer Riesen-Feier schon von Hause aus mit sämtlichen Gästen bekannt zu sein: Eine tolle Erfahrung! Sehr erfreulich war auch die Möglichkeit, in einem großzügig dimensionierten Raum immer wieder mal zwanglos zu anderen Gesprächspartnern wechseln zu können: An heimischen Ausziehtisch geht da normalerweise nix mehr, wenn erstmal alle Gäste an ihren Platz manövriert worden sind [2]...
Am heutigen Sonntag gegen 2:30 Uhr schließlich sank der zonebattler in seine Federn, glücklich über die gelungene Feier und auch über die unverheerte eigene Wohnung. Da hatte er freilich die Rechnung ohne seinen von auswärts angereisten Übernachtungsgast gemacht [3]: Der kriegte nämlich im Morgengrauen das knirschend-krachende Kunststück fertig, des zonebattler’s irdenen Thron durch asymmetrisches Be-Sitzen nachhaltig zu demolieren. Ein gut zwanzig Zentimeter langes Stück des Fußes hat er damit aus dem geliebten Stück Sanitärkeramik herausgebrochen, welches in seiner zarten 1960er-Türkistönung heutzutage weder für Geld noch für gute Worte wiederzubeschaffen wäre!
Wobei, letzteres will ich hier in meiner Verzweiflung denn hier und jetzt doch versuchen: Hat irgend jemand da draußen zufällig ein entbehrliches Klo in hellblau/hellgrün/türkis zur Hand bzw. noch in Keller oder Scheune stehen? [4] Größte Eile ist nicht unbedingt geboten, dicht und halbwegs standfest ist das angeknackste Gerät ja derzeit noch...
Von diesem kleinen Kollateralschaden abgesehen, war das Fest für uns das Highlight des noch jungen Jahres, und ob es zwischen Februar und Dezember noch getoppt werden kann, erscheint aus heutiger Perspektive zumindest fraglich. Wow! So kann das Jahr gerne weitergehen!
P.S.: Der Lexikaliker hat schon eine tolle Fotostrecke für Insider online gestellt.
[1] Nein, Stolperfallen in Form oller Tigerfelle wurden nicht ausgelegt.
[2] Ich empfehle das Prinzip wärmstens zur Nachahmung: Bei Feiern in quasi-öffentlichen Räumlichkeiten fühlt man sich als Gastgeber auch weniger unbedingt verantwortlich für das Wohlergehen und die Bespaßung der Gäste und kann die Chose mithin selbst mehr genießen!
[3] dessen Identität hier nicht ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden soll, zumal der ansonsten kühne Hüne vor Scham über die von ihm angerichtete Schmach und Schande schon um mindestens 10 cm eingeschrumpft war.
[4] Bitte keine bahama-beigen Zumutungen anbieten zu wollen, das Alter allein ist hier nicht das Kriterium und zur Not kriege ich eine banal-weiße Schüssel in jedem Baumarkt innerhalb von 10 Minuten organisiert...
Dienstag, 15. Januar 2008
Wer schon neulich an den Todesanzeigen seinen/ihren Spaß hatte, sollte auch bei www.absender-unbekannt.de auf seine/ihre Kosten kommen. Viel Spaß dabei!
Sonntag, 13. Januar 2008
In seinem gelegentlichen unablässigen Bemühen, sich als nützliches und also durchfütternswertes Mitglied der eigenen Haushaltung zu profilieren, hat sich der zonebattler in seinen winterstarren Schrebergarten begeben, um einen vollen Eimer organischer Küchenabfälle dortselbst in den Kompostierer zu überführen. Dabei machte er folgenden Überraschungsfund:
Obgleich der Autor dieser Zeilen ob seines ohnehin schon grenzwertig übertakteten Hirns zeitlebens vom Konsum einschlägiger Geistbeflügler Abstand genommen hat, konnte er die Packung schon halbwegs treffsicher als die eines sogenannten Joints identifizieren. Was sich bei Umdrehen des unverschämterweise von fremder Hand über den Zaun geworfenen Blisterkartons sofort bestätigte:
Immerhin weist der holländische Hersteller ordnungsgemäß auf die möglichen Risiken und Nebenwirkungen hin: »Brengt de gezondheit ernstige schade toe« steht da zu lesen, desweiteren »Roken veroorzaakt kanker«. Augenkrebs scheint der Kiffer bzw. die Kifferette freilich schon gehabt zu haben, sonst hätte er oder sie nämlich nach den gleichfalls aufgedruckten Pictogrammen gehandelt und die Verpackung recycelt oder mindestens dem nächsten Mülleimer überantwortet. Aber womöglich versteht unsereins unter Bewußtseinserweiterung einfach nur was anderes als die versifften Bekifften...
Mittwoch, 9. Januar 2008
Unter www.todesanzeigensammlung.de findet man genau dieses: letzte Späße, letzte Seitenhiebe, letzte Abrechnungen. Lesenswert!
Montag, 7. Januar 2008
Der Fotograf Alexander von Reiswitz macht Familienfotos, die wie ebensolche aussehen. Der Witz dabei: Die abgelichteten Personen sind ambulant eingesammelte Passanten, die sich gar nicht kennen! Auf die Idee muß man erst mal kommen... Mehr dazu in der F.A.Z. .
Donnerstag, 3. Januar 2008
Mein Bruder machte mich heute auf WildCharge aufmerksam, ein kurioses Patent zum lässigen Aufladen akkubefeuerter Gerätschaften wie Handys (Handies?), Organizer, mp3-Player und dergleichen mehr. Offenbar besteht der Trick darin, auf einer gerätespezifischen Rückwand eine Anzahl Kontakte dergestalt anzuordnen, daß bei beliebiger Hinlegung des Teils auf die mitgelieferten Kontaktmatte mit parallel angeordneten Leiterbahnen intern immer eine korrekt gepolte Gleichspannung ankommt und zum Aufladen genutzt werden kann.
Was mich an der Sache verblüfft ist der Umstand, daß noch zu meinen Schulzeiten (wohl gegen Ende der 1970er Jahre) in der Elektronik-Zeitschrift Elektor haargenau die gleiche Methode in einem Autorennbahn-Projekt zur Anwendung kam: Damals ging es darum, die (nicht spurgeführten und frei lenkbaren Fahrzeuge) auf der gesamten Fahrbahn kontinuierlich und unterbrechungsfrei mit Strom für den Antriebsmotor und die Steuerungs-Elektronik versorgen zu können!
In der Tat klappt das mit einer Unterlage (Ladematte hier, Rennbahn da), auf der parallele Leiterstreifen abwechselnd gepolt sind (+ – + – + – + – + – usw.) und verbraucherseitig mit einer Dreiecks-Anordnung von punktförmigen Schleifkontakten plus einem vierten in der Mitte. Wenn man nun deren Abstände entsprechend wählt, dann haben stets alle Aufnehmer irgendwo Kontakt. Über eine einfache Dioden-Matrix dahinter kann man eine immer gleich gepolte Spannung abzapfen, und zwar egal, wie und wo das Konstrukt (Handy hier, Rennwagen dort) auf dem Untergrund plaziert ist...
Ich fand die Überlegung schon vor mehr als einem Vierteljahrhundert sehr pfiffig, wenn ich mich auch nie an den sehr aufwendigen Bau der (im übrigen per Infrarotlicht fernbedienbaren) Autos gewagt habe. Hauptsächlich deshalb, weil die saubere Erstellung der Fahrbahn mit den Leiterbahnen die Möglichkeiten meiner Hobby-Werkstatt bei weitem überstiegen hätte.
Aber ist es nicht eigenartig, an was man sich mitunter nach Jahrzehnten noch detailliert erinnert? Und zwar zuweilen weit präziser als am manches, was erst letzte Woche passiert ist! Na, vermutlich werde ich einfach nur alt...
P.S.: Stolze 90 US-Dollar nur für die Bequemlichkeit, zum Laden kein Kabel mehr in die Handgurke stecken zu müssen? Pfffff...
Mittwoch, 2. Januar 2008
Drei schnelle Leseempfehlungen für jene, die nachher nicht mit zum Stammtisch kommen (können oder wollen):
Ich blogge, also bin ich (Die Zeit)
Deine Daten währen ewig (Die Zeit)
Glücklich mit Wählscheibe (F.A.Z.)
Die Zeiten ändern sich rapide, und nicht in jeder Hinsicht zum Besseren: Man muß zusehen, erstens nicht die Orientierung zu verlieren und zweitens sein Scherflein dazu beizutragen, daß unsere freie, demokratische und pluralistische Gesellschaft auf Dauer ebendies bleibt. Dazu gehört drittens, daß man Medienkompetenz erwirbt und erhält, um sich nicht in unkonzentriertem Aktionismus zu verzetteln. Wovor man ja leider nicht einmal dann gefeit ist, wenn man den Großteil der eigenen Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung in der Ära vor Internet und Mobilfunk erfahren hat...
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...