Freitag, 1. Juni 2007
Selbst ein üppiger Landregen wie der gegenwärtig draußen niedergehende kann einen zonebattler nicht vom Fotografieren abhalten, hat er doch in der Manier der mittelenglischen Heiratsschwindler im Frühjahr stets einen ebenso eleganten wie ausladenden Regenschirm in der Ellenbeuge hängen, unter dessen schützendem Dach die Kamera keinen Schaden nimmt, mag es auch noch so schütten. Das ermöglichte es dem peniblen Chronisten, auf dem kurzen Weg vom Fürther Hauptbahnhof nach Hause soeben zwei Merkwürdigkeiten festzuhalten...
Das erste Mirakel ist dieses Teil hier, bei dem es sich mitnichten um einen alten Fürther Flakbunker handelt, sondern um einen waschbetonernen Blumenkübel vom Bahnsteig 1 des hiesigen Hauptbahnhofes. Wie der nun umgekippt bzw. auf den Kopf gestellt worden ist, ist wahrlich nicht leicht auszumachen: Unsereins würde sich beim beherzten Drankicken eher die Zehen brechen, als das Trumm auch nur einen Millimeter zu bewegen! Am Ende hat hier ein Fahrkartenautomatenverfrusteter spontan seinen schier überschwappenden Adrenalinpegel wieder auf Normalmaß herabtrainiert? Das wäre weder verständlich noch zu billigen, denn erstens sind die neuen Automaten doch recht benutzerfreundlich und zweitens kann so ein armer Blumentopf schließlich auch nichts dafür!
Minuten später schon der nächste bizarre Fund: Diese Ansammlung von Schuhen am Rande der Karolinenstraße (unmittelbar am Zaun zum Bahngelände) gibt selbst dem kundigsten Kriminalisten ein Rätsel auf. Man könnte eine erste Arbeits-Hypothese aufstellen und vermuten, eine marodierende Räubertruppe, bestehend aus einem unversehrten Schurken und drei einbeinigen solchen habe hier auf die Schnelle die Fluchtgaloschen gewechselt, um in anderen Latschen weiterzueilen resp. zu hüpfen. Leider wird sich der tatsächliche Hergang wohl nicht mehr zweifelsfrei aufklären lassen, denn der abfließende Regen hat längst alle Spuren mitgenommen...
Mittwoch, 30. Mai 2007
Heute neu auf der Karte: eine Miniatur in der 2. Person Singular. Mal was anderes.
Montag, 28. Mai 2007
Am Rande des ehemaligen Kasernen-Areales in der Fürther Südstadt, genauer gesagt in der Steubentraße, steht die weiland Offiziers-Speiseanstalt des 21. Infanterie-Regimentes, hier von hinten zu sehen auf einer Postkarte aus dem Jahre 1914:
Nach königlichen, kaiserlichen, wehrmachtlichen und amerikanischen Truppen ging dort später ziviles Zechervolk ein und aus, bis das prächtige verzierte und heute zu Recht denkmalgeschützte Jugenstil-Gebäude einem langjährigen Dornröschenschlaf anheimfiel. So präsentierte sich die Eingangsfront noch im November letzten Jahres:
Die Fürther Nachrichten berichteten schon im Oktober 2005 von den Plänen eines Privatmannes, den den früheren US-Klub aufwendig zu renovieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Seither hat der zonebattler nichts mehr darüber gelesen, aber als ihn sein abendlicher Patrouillengang nach längerer Zeit gestern wieder einmal durch die Steubenstraße führte, fand er den einstigen Prachtbau im Baustadium vor: Gerüste hier, Mauerdurchbrüche da, Zäune drumherum.
Weiß jemand aus der Leserschaft Genaueres und vor allem Aktuelleres über Stand und Lage der Dinge? Womöglich hat unsereines einen neueren Zeitungsartikel glatt übersehen?!
Sonntag, 27. Mai 2007
Heute um halb vier: Zehn Minuten Wasser und Eis bis zur Gulli-Überflutung!
Samstag, 26. Mai 2007
zonebattler präsentiert: die eigene Renngurke (Subaru Libero E12) und das neue Schlachtschiff eines netten Nachbarn (Dacia Logan MCV). Die Karlstraße ist halt voller Individualisten [1].
[1] Ein weiterer solcher, der MietMichel nämlich, gehört mit seinem mobilen Gasbehälter (Fiat Multipla) auch mit zum Club, auch wenn er mittlerweile nimmer in der Karlstraße, sondern zwei Ecken weiter wohnt...
Donnerstag, 24. Mai 2007
Keine Angst, die Schiene schmilzt nur scheinbar: Kurz bevor sie hinter der Fürther Skyline am Bahnhof verschwindet, bringt die untergehende Sonne die Gleise an unserem Schrebergarten zum geradezu magischen Leuchten...
Mittwoch, 23. Mai 2007

Turm der Auferstehungs-Kirche im Stadtpark |
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Soeben recht gemütlich über mich hinweggebrummelt: Eine schöne Junkers Ju 52 !
Kommt durchaus öfters vor, daß die alte Wellblech-Mühle hierzulande ihre Runden dreht.... Man erkennt sie schon von weitem an der charakteristischen Form mit den drei Motoren, weit früher aber hört man deren charakteristisch sonores Wummern!
...als mich über Unfug zu mokieren: Im Rahmen einer dümmlichen Imagekampagne unter dem Motto »Wir können nicht anders« hat das Deutsche Rote Kreuz für teuer Geld die Reklametafeln im öffentlichen Raum belegt. Unter anderem mit diesem Motiv hier, auf welchem auch in der Karlstraße ein grinsender Pseudo-Sanitäter einem Venus-von-Milo-Verschnitt die steinernen Armstümpfe verbindet:
Nun muß man nicht wie der zonebattler zehn Jahre beim Bayerischen Roten Kreuz als Sanitäter gedient haben, um den Statisten hier als (un)blutigen Anfänger zu entlarven. Etwas gesunder Menschenverstand reicht aus um zu sehen, daß der Knabe hier dilettantisch zu Werke geht. Wer sieht seinen handwerklichen Fehler noch?
Dienstag, 22. Mai 2007
Herrschaften, morgen muß ich mal wieder dienstlich ausrücken, einmal Fulda und zurück im ICE. Um die Dienstfahrkarte 1. Klasse braucht mich keine(r) wirklich zu beneiden, der wahre Luxus ist es ja, Zeit, Ziel und Anlaß der eigenen Mobilität nach eigenem Gusto wählen zu können. Zudem haben derlei Reisen zu zentral gelegenen Besprechungs-Knotenpunkten keinerlei touristischen Nährwert, man spurtet halt vom Bahnsteig zu einem mehr oder weniger gesichtslosen Konferenzzimmer und Stunden später wieder retour und fragt sich zwischendrin, wieviel dringende Mails man derweilen im Büro hätte erledigen können! Aber wat mut, dat mut, wie wir Lateiner sagen...
Ich will freilich nicht maulen, sondern mir im Gegenteil schon jetzt die Abrundung des Tages vorstellen: Wie wäre es ‑auch ohne fällige Preisverleihung- zwischendrin mit einem spontanen Pizza-Treff beim Domenico? Wie immer nach dem Krieg um sechse? Wer wäre dabei?
P.S. Das soll definitiv kein doofes Insider-Treff werden, neue GesichterInnen sind herzlich willkommen! Und wer sich nicht outen mag, kommt halt sondierungshalber unauffällig vorbei und mimt erstmal reguläre Laufkundschaft...
Süßer und scharfer Senf: