Freitag, 24. Februar 2006
Wenn ich von Mo-Fr bzw. werktags außer Sa den RE von FÜ nach N besteige, habe ich exakt von 7:42 bis 7:49 Uhr Zeit, mir die in meinem Wunderkästchen frisch aktualisiert vorliegenden Lokalteile der Nordbayerischen Nachrichten (Forchheim), Erlanger Nachrichten, Fürther Nachrichten und Nürnberger Nachrichten nebst dazugehörigen Kultur‑, Wirtschaft- und Politik-Ressorts reinzuziehen. Das ist knapp bemessen. Da ist es eine zweischneidige Gottesgabe, wenn ich im gleichen Wagen am gleichen Platz fast täglich den Sport- und den Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung vorfinde, den ein vorher ausgestiegener Passagier dort wohl zu hinterlassen pflegt. Gut, den Sportteil könnte ich problemlos ignorieren, aber der Rest erscheint doch gar zu interessant...
Was aber tun damit? Die nachmittägliche Rückfahrt ist an sich schon für das Studium der elektronisch gespeicherten Fassungen von FAZ (Feuilleton), Spiegel und Heise Newsticker reserviert, zudem sind die sieben Minuten Fahrzeit natürlich auch in der Gegenrichtung schnell verstrichen.
Was also sind die Alternativen? Zwecks Lesezeit-Gewinnung wieder Richtung Erlangen ziehen, nach Forchheim gar? Ausgeschlossen: Ich bin ein Fürther! Noch schneller lesen? Geht auch nicht. Was dann? Ich glaube, ab nächster Woche nehme ich einen anderen Zug!
Donnerstag, 16. Februar 2006
Gestern kehrte der zonebattler aus Troisdorf bei Köln nach Hause zurück, wohin er am Montag geeilt war, um seinem Lehnsherrn treue Heeresfolg’ zu leisten...
Auf der Fahrt im weißen Schwan mit roter Schärpe hörte der müde Streiter mit Hilfe seines elfenbeinfarben schimmernden Wunderschildes den kompletten Lohengrin durch [1], derweilen um ihn herum ein Dutzend dunkel gekleideter Ritter fremder Gefolgschaft über kultische Klapp-Altäre gebeugt hockte und rituelle Trommelwirbel in der Schreine Tasten hämmerte. Dabei starrten die grimmen Mannen entrückt (doch offenbar keineswegs verzückt) in ihrer Altäre leuchtende Deckel. Manch einer ließ sich gesegneten Wein von des Schwanen Knappen bringen, um seine Sorgen darin zu ertränken. Der zonebattler allein schwang übermütig seiner Wunderpalme Stiftchen (um das nur für ihn hörbare Musikdrama angemessen zu begleiten sowie nebenbei diese Mär niederzuschreiben) und kann das zur Nachahmung allerseits empfehlen: Wagners wehmütig-wonnevolle Weisen lassen uns die draußen mit 300 Sachen vorbeiziehenden Landschaften, und seien es die tristesten, in ganz und gar neuem, strahlendem Lichte erscheinen!
[1] Aufnahme von 1964 mit Jess Thomas (Lohengrin), Elisabeth Grümmer (Elsa), Dietrich Fischer-Dieskau (Friedrich von Telramund), Christa Ludwig (Ortrud), Gottlob Frick (König Heinrich der Vogler), Otto Wiener (Heerrufer des Königs), Chor der Wiener Staatsoper, Wiener Philharmoniker, Ltg. Rudolf Kempe (EMI CDS 7 49017 8)
Samstag, 4. Februar 2006
Man freut sich ja immer über guten Kundendienst, zumal in Zeiten gnadenlosen Kostendrucks. Hier freilich war nicht nur ich, sondern offenbar auch die absendende (mir durchaus bekannte) Firma leicht verwirrt:
Ich habe zwar kurz gekichert, aber selbstredend weder geklickt noch was geändert... Wenn schon der Hersteller nicht mehr weiß, was er mir mal verkauft hat! Ist es nun beruhigend oder doch eher besorgniserregend, wenn trotz (oder wegen) des allgegenwärtigen EDV-Einsatzes hin und wieder solche Abstrusitäten passieren?
P.S.: Wer wissen will, um welches Produkt es da ging, klicke auf den Screenshot...
Dienstag, 3. Januar 2006
Gemäß der altfränkischen Maxime:
Lieber den Magen verrenkt als dem Wirt was g’schenkt |
hat der zonebattler dank Buffet-Durchprobierung und Backwerk-Abusus über die Festtags-Saison gute 2 kg zugelegt, die jetzt schleunigst wieder umweltverträglich abgebaut werden müssen. Zwar weiß der Volksmund zu beruhigen:
Es ist ein Brauch von alters her, die Dicken sind besonders schwer |
aber ich verhalte mich (nicht nur) in derlei Fragen gerne eher antizyklisch zu den Massen und mag nicht als konturloses Schwabbelmonster enden...
Tatsächlich hat der Schreiber dieser Zeilen im letzten Jahr ganze 12 kg abgenommen und damit der schleichenden Amerikanisierung erfolgreich die Stirn geboten. Geholfen hat ihm dabei die (bemerkenswerterweise von einem Amerikaner ersonnene) Hacker’s Diet und insbesondere das dazugehörige Buchführungs- und Visualisierungstool EatWatch.
Dieses überaus nützliche Progrämmchen läuft auf meinem Palm-Organizer und ist somit immer zur Hand. Es unterstützt die gezielte Gewichtsveränderung durch graphische Darstellung der persönlichen Abnehm- (oder Zunehm-)Fortschritte:
Auf lästiges und lustkillendes Kalorienzählen wird vollständig verzichtet, es wird vielmehr nur einmal täglich (z.B. gleich nach dem Aufstehen) auf die Waage gestiegen und das aktuelle Gewicht in der EatWatch festgehalten. Das war’s. Da man zu Beginn der »Diät« sein aktuelles und sein Wunschgewicht sowie einen (realistischen) Zeithorizont zur Erreichung desselben spezifiziert hat (z.B. 10 kg in 10 Monaten), kann das Programm schon mal eine linear verlaufende Soll-Kurve zur Anzeige bringen (die gestrichelte Linie). Gleichzeitig wird die aus den täglichen Meßwerten er- und gemittelte Ist-Kurve angezeigt, und die liegt dann entweder über, auf oder unter der Soll-Linie. Weil über die gemittelte Kurve die Tendenz sichtbar wird, führen Ausreißer nach oben (Festtags-Braten) und nach unten (Fastentag) nicht sofort zu einem heillosen Auf- und ab. Man sieht im Gegenteil sehr bald einen Trend und kann dann sein Eßverhalten gezielt darauf einstellen.
Letztlich gibt es ja nur zwei Stellschrauben, an denen man drehen kann: Die Energiezufuhr durch Nahrungsaufnahme einerseits, den Energieverbrauch durch Muskeltätigkeit und Bewegung andererseits. Abnehmen bedeutet im Grunde nichts anderes als unter’m Strich (ein bißchen) mehr Energie zu verbrauchen als im gleichen Zeitraum aufzunehmen...
Ich selbst habe mir durchaus nix verkniffen und spreche nach wie vor den eher kontraproduktiv wirkenden Süßigkeiten zu. Freilich macht es einen Unterschied, ob ich zwei oder drei leckere Kekse nasche oder die ganze Dose leerfuttere. Mengenbeschränkung heißt die Devise, und zwar in der Absicht, jeden Tag ein bißchen weniger Masse auf die Waage zu wuchten als am Vortage. Die imaginäre »Motivations-Mohrrübe« vor der Nase ist die graphische Verlaufsdarstellung auf dem Taschen-Computer, weil man ja die selbstgewählte Soll-Linie nicht überschreiten mag. Was zwar bei einer Kette von Feiertagen nicht immer klappt, aber letztlich durch ein bißchen Disziplin im Januar wieder gutzumachen ist.
Der Charme des kostenlosen Progrämmchens liegt mithin darin, daß es bei der Überwindung des »inneren Schweinehundes« hilft und einem die Konsequenzen des eigenen Eßverhaltens objektiv und zeitnah vor Augen führt. Und wenn man Tag für Tag kleine Erfolgsschritte sehen kann, fällt einem die moderate Selbstbeschränkung zur Erreichung des selbstgewählten Zieles nicht mehr allzu schwer!
Samstag, 31. Dezember 2005
Ich hatte vor ein paar Wochen schon über eine gewisse berufliche Neuorientierung geschrieben, mit der es ab übermorgen dann so richtig losgeht. Macht mich schon etwas nervös, zumal mit dem Jahressprung sehr umfangreiche Organisations- und Prozeßänderungen greifen werden...
Eine wesentliche Änderung für mich persönlich betrifft (durchaus gewollt) den weitgehenden Wegfall häufiger (und meist mehrtägiger) Dienstreisen. Obwohl auf Dauer lästig, boten die Auswärts-Engagements natürlich auch viel Gelegenheit zur Selbstreflexion und zum Artikelschreiben (diesen Beitrag hier habe ich z.B. während einer Zugfahrt von Regensburg nach Hause durch die winterlich zugeschneite Oberpfalz in meinen Palm-Organizer gestiftelt).
Zukünftig sitze ich werktags nurmehr 2x6 Minuten im Zug, was gerade mal ausreicht, auf meinem kleinen Handflächen-Computer die frühmorgens überspielten Online-Ausgaben von Nordbayerische Nachrichten, Erlanger Nachrichten, Fürther Nachrichten, Nürnberger Nachrichten, Spiegel, Süddeutsche Zeitung, FAZ, Die Zeit, TELEPOLIS und heise online news querzulesen.
Die aktive Schreiberei wird also neu zu organisieren und vollständig an den heimischen Schreibtisch zu verlagern sein. Daher werde ich im neuen Jahr aus Zeitmangel (und keineswegs aus Themenknappheit) meinen Output wie angekündigt etwas drosseln, doch ich hoffe, daß meine Stamm-LeserInnen mir trotzdem treu bleiben!
Allen Leserinnen und Lesern danke ich für ihre Aufmerksamkeit, vor allem jenen, die sich mit Kommentaren selbst aktiv einbrachten und hervortaten. Vielleicht wäre es für manch’ eine(n) eine erwägenswerte Idee, ab dem morgigen 1. Januar selbst mit dem Bloggen zu beginnen? Es macht Spaß (aber keinen Dreck) und verhilft zu vielerlei neuen Impulsen und Bekanntschaften...
Jetzt aber erstmal einen »Guten Rutsch« und auf ein fröhliches Wiederlesen in 2006!
Freitag, 14. Oktober 2005
Mein bester nichtmenschlicher Freund ist tatsächlich weder ein Hund noch ein leise schnurrendes Kätzchen, sondern ein dezent schnarrendes Kästchen: Ohne einen »persönlichen digitalen Assistenten« (PDA), vulgo »Organizer«, käme ich inzwischen gar nicht mehr zurecht. Nicht nur wegen der vielen Dutzend darin abgespeicherten Adressen und Telefonnummern oder wegen des unentbehrlichen Terminkalenders, sondern weil so ein Ding ganz allgemein so ziemlich alle Informations-Häppchen in sich aufnehmen und wiederkäuen kann, die Herrchen oder Frauchen wichtig sind...
Neben Impfpaß, Video-Sammlung, Vermögensverwaltung und Fahrtenbuch beherbergt mein schwarzer Plastik-Kumpel insbesondere auch meine tägliche Zugfahrt-Lektüre, als da wären Spiegel, Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Fürther Nachrichten und andere papierlose Gazetten. Wird alles automatisch (und kostenlos!) aus dem Netz gezogen und draufgespielt, während unsereins frühstückt oder sich den Wanst unter der Dusche einseift... Mailen kann man mit dem Mini-Aparillo auch noch, wie ich in einem früheren Beitrag schon erläutert habe.
Meine heutige Lobeshymne auf den praktischen Begleiter kann recht kurz ausfallen, weil ich schon seit längerem eine eigene Empfehlungs-Seite unter dem Titel
betreibe. Da kann man/frau ja mal unverbindlich reinschauen... An dieser Stelle hier möge der Hinweis genügen, daß man für so einen freundlichen Helfer heutzutage weder besonders viel Geld hinlegen noch ein »Technik-Freak« sein muß!
Samstag, 17. September 2005
Sehr verlockend finde ich die Option, das eigene Weblog von unterwegs aus zu füttern. Dieser Beitrag hier soll das demonstrieren. Er kommt tatsächlich von der grünen Wiese, fernab jeder Steckdose und stationären Infrastruktur: Von meinem alten Palm-Organizer aus geht der unterwegs verfaßte Text als normale E‑Mail ab, zunächst per Infrarot zum (noch betagteren) Handy Siemens S35i und von da aus in den Äther zu meinem Mobilfunkprovider e‑plus. Sekundenbruchteile später müßte dies hier für jedermann (und jederfrau) zu lesen sein... Hat’s geklappt?!
Auf dem Bild sollten mein Organizer nebst Stift und Handy, die demohalber halb entfaltete Tastatur sowie eine Euro-Münze und Büroklammern zum Größenvergleich zu sehen sein. Sofern der Versuch erfolgreich verläuft, werde ich diesen faszinierenden Kommunikationsweg namens »Moblogging« (kurz für Mobiles Weblogging) zukünftig u.a. dazu nutzen, mich um das lästige Schreiben von »Neiderweckungs-Ansichtskarten« aus dem Urlaub zu drücken: Familie und Freunde werden fürderhin gebeten, sich doch bitteschön in zonebattler’s homezone über dessen Abenteuer und Entspannungszustand außerhalb der eigenen Heimat selbst zu informieren! ;-)
So, genug getippt. Jetzt gehen wir hier draußen noch ein wenig Pilze suchen: wir lieben nämlich Krause Glucken und panierte Parasole!
Süßer und scharfer Senf: