Am zweiten Tag eines PowerPoint-Präsentations-Seminars ist mein Trainer-Bildschirm plötzlich duster und auch der Beamer scheint tot. Was war geschehen? Ich krieche unter den Tisch und zwischen den Füßen meiner Teilnehmerinnen herum und finde eine schaltbare Mehrfachsteckdose, die eine Kollegin versehentlich mit dem Schuh ausgeschaltet hatte. War nicht ihre Schuld, das Ding lag sozusagen in Gaspedal-Position und es wäre verwunderlich gewesen, wenn das nicht irgendwann mal zum partiellen Blackout geführt hätte...
Na jedenfalls habe ich da unten nicht nur eine Menge Kabel, Staubflusen und Damenbeine vorgefunden, sondern auch höchst interessante Warn-Schilder an den Tastaturkabeln der PCs:
Leider war die erwähnte Informations-Broschüre »Komfortables Arbeiten mit Ihrem HP Computersystem« nirgends mehr aufzufinden. Mich hätte nämlich brennend interessiert, vor welcher mißbräuchlichen Verwendung der Tastatur ich im Interesse der Unversehrtheit meines »Bewegungsapparates« hätte zurückschrecken sollen: Surfen im Pazifik vielleicht oder zum Beten darauf niederzuknien kann ich mir als latent riskant und unfallträchtig vorstellen...
Aber es ist ja noch eine Webadresse angegeben, unter der man sich tatsächlich ein 62 Seiten starkes Handbuch für sicheres und angenehmes Arbeiten herunterladen kann. Schon nach oberflächlicher Lektüre dieses Dokumentes wundert man sich, daß man trotz jahrelanger Computernutzung überhaupt noch am Leben ist... So etwas Bizarres können sich wirklich nur die Amerikaner ausdenken: Zur Lektüre nachhaltig empfohlen!
Bandscheibenbeschwerden?
Hallo zonebattler.
Die Antwort ist nicht nur in den USA zu finden, sondern auch in
der EU-Richtlinie für Bildschirm-Arbeitsplätze. Die haben in der EU
jetzt tatsächlich auch entdeckt, daß man ergonomischer und
gesünder vor seinem »Haus-Altar« sitzt, wenn man richtige
Tische, Stühle und sonstiges Equipment benutzt. Das wurde dann
auch folgerichtig als bindend formuliert und veröffentlicht und
alle, alle Untertanen haben das umgesetzt. Die BRD zwar als letzte,
aber immerhin. Für jeden vernünftigen User, ist es ja eine Selbst-
verständlichkeit, z.B. seinen Bildschirm nach den Lichtverhältnissen
aufzustellen und sich an einem richtigen Tisch, auf einem richtigen
Stuhl an die Arbeit zu machen, aber manche Leute (ich kenne selber
einige) legen auf Ästhetik und Design, Raumgestaltung und
Feng Shui mehr wert als auf eine gesunde Sitzposition.
Ich glaube, jeder von uns »Power-Usern« hat schon mal eine kleine
temporale Sehnenscheidenentzündung oder eine steifen Nacken
von allzu intensivem Mausgebrauch davongetragen. Das ist zwar
Nichts lebensgefährliches, aber es tut halt weh ...
Als Sicherheitsbeauftragter wird man regelmäßig mit solchen
Informationen geimpft. Schöne Gelegenheit, das mal so
weiterzugeben.
Viele Grüße und weiter so, Dein Weblog ist klasse ...
#1
Hast ja recht...
...und in der Tat laborierte ich neulich länger als normal an einem »Hexenschuß«, der sicher auf das Konto allzu relaxter Bildschirmarbeit geht. Immerhin, mein Chefchef genehmigte mir einen tollen neuen Sattelstuhl, den ich während eines Trainer-Gastspiels in einem CallCenter kennengelernt hatte: Ich warte ungeduldig auf meinen schicken HÅG Capisco und reite dann täglich höchst aufrecht und bandscheibenschonend vor meinem Büro-Computer herum!
Nachtrag vom 10. Nov. 2005:
Er ist da !!!
#2
Hexenschuß und Produkthaftungsgesetz
Hallo zonebattler,
mir ist da noch was eingefallen. In den USA gibt es doch so ein
Produkthaftungsgesetz. Gerüchten zufolge soll mal jemand seine
Katze nach der »Katzenwäsche« in eine Mikrowelle zum Trocknen
gesteckt haben. Für die Mikrowelle kein Garantiefall, aber die
Katze hat es nicht überlebt, wen wundert’s (Apostroph ;-)).
Angeblich hat der Typ Schadensersatz in nicht unerheblicher
Höhe erhalten, weil in der Gebrauchsanweisung nicht davor
gewarnt wurde (seitdem steht’s drin). Da wundert es mich nicht,
wenn in Gebrauchsanweisungen davor gewarnt wird, sich mit
dem Bandschleifer die Fußnägel zu pediküren oder sich mit dem
Plasmaschneider eine Zigarette anzuzünden...
#3
Die abstrusen Auswüchse der Produkthaftung...
...werden immer wieder gerne kolportiert, doch meistens handelt es sich dabei um »urban legends«, die vom massenhaften Weitersagen nicht wahrer werden. Aber es stimmt schon, die erfolgsabhängigen Honorare der US-Juristen und die Eigenheiten des dortigen Rechtssystems fördern derlei den gesunden Menschenverstand verdrängenden Auswüchse. Kein Wunder also, wenn die Firmen mittlerweile versuchen, schon im Vorfeld auf »Nummer sicher« zu gehen!
#4