Ich bin ein großer »Usability«-Verfechter, also um die möglichst simple und klare Bedienbarkeit meiner Websites bemüht. Erst recht bei zonebattler’s homezone, die ja inzwischen längst zu meinem Lieblingsprojekt avanciert ist. Heute will ich mir mal ein bißchen in die Karten schauen lassen und offenbaren, was ich mir da so alles an Gedanken gemacht habe...
Schon der Titel meines Weblogs ist mit Bedacht gewählt: Mit der unorthodoxen Namenswahl versuche ich den schwierigen Spagat, sowohl bei der jungen Generation zu punkten als auch die ältere (mutmaßlich konservativere) Leserschaft nicht allzusehr zu befremden. Im Zweifel schiele ich freilich nach dem eher avantgardistischen Publikum, dem das Wortspiel (hoffentlich) zu gefallen vermag. Die Herkunft des Pseudonyms zonebattler hatte ich gleich zu Beginn meiner Bloggerei erläutert.
Nun zur »Fassade«: Grundsätzlich kann so ein Weblog in weiten Teilen vom Benutzer optisch an den eigenen Geschmack angepaßt werden. Es gilt freilich hier wie anderswo, daß erstens weniger oft mehr ist und zweitens der Köder dem Fisch schmecken muß und nicht dem Angler!
Eine erste wesentliche Entscheidung betrifft die Hintergrundfarbe: Ich habe da ein leicht grünbetontes Grau genommen, um sowohl hellen als auch dunklen Fotos einen ebenso neutralen wie kontrastierenden Präsentationsuntergrund zu geben. Zudem ist die Farbe eine Anspielung an das »Grau der Großstadt«, soll jedoch eher neutral als trist wirken. Die Helligkeit habe ich so gewählt, daß sich schwarze Schrift immer noch gut lesbar davon abhebt. Alle Links und aktiven Elemente sind in leuchtendem Grün gehalten, eine Reverenz an meine Wahlheimatstadt Fürth. Konsequenterweise kommt die Farbe auch in meinem Logo vor, dem stilisierten Fürther Kleeblatt (dies hat eine sehr klare und prägnante Form, die selbst als Mini-Icon von 16x16 Pixeln Größe noch gut zu erkennen ist).
Soweit meine Überlegungen zu den Farben, weiter geht es zum Layout. In unserem abendländischen Kulturkreis lesen wir typischerweise von links nach rechts (und von oben nach unten), also gehört links oben gleich unter der Titelleiste die aktuelle Story hin und sonst nichts. Daraus folgt zwingend, daß die Navigationselemente (Neuzugänge, Kalender, Suchfeld) und alles andere Drumherum an den rechten Rand müssen. Alles andere verwirrt und stellt elementare wahrnehmungstheoretische Erkenntnisse auf den Kopf. Wer solche essentiellen Dinge nur um des anders Machen willens anders macht, mag sich für einen bahnbrechenden Künstler halten, nachhaltigen Erfolg haben wird er damit nicht: Surfer stimmen mit den Füßen (resp. der Maus) ab und wer sich nicht auf Anhieb zurechtfindet, ist eine Sekunde und einen Mausklick später gleich wieder weg!
Die Beiträge selbst sollten unbeschadet ihres Inhaltes einen gewissen optischen Wiedererkennungswert haben, weswegen ich alle Bilder gleich groß, mindestens aber gleich breit mache. In der Regel heißt das 300 x 225 320 x 240 Pixel (Format 4:3), was einen guten Kompromiß aus Erkennbarkeit einerseits und geringer Dateigröße andererseits darstellt. Außerdem schiebe ich mit kleinen, zum großformatigen Ausdruck ungeeigneten Fotos der unautorisiert kommerziellen Verwendung meiner Bilder (in Kalendern, Websites, Prospekten) einen Riegel vor. Wo ich die Bilddateien speichere und wie ich sie referenziere, steht hier beschrieben.
Recht umstritten ist die Frage, ob man verlinkte Seiten in neuen Browser-Fenstern oder stets und ausnahmslos im gerade aktiven öffnen sollte, da viele SurferInnen angeblich primär die Vor- und Zurück-Pfeile ihres Browsers zum Navigieren benutzen. Ich selbst verfolge eine konsequente »Misch-Strategie«: Verweise zu externen Seiten öffnen immer neue Fenster (und lassen meine Homepage im Hintergrund geöffnet), Links zu Zielen innerhalb von zonebattler’s homezone rufen die referenzierten Seiten im bestehenden Fenster auf.
Da meine Zielgruppe nicht unbedingt jugendliche Computerfreaks sind, geize ich nicht mit Hintergrund-Erklärungen, wo immer es mir angebracht erscheint. Ein Beispiel hierfür ist das Kommentar-Formular, in dem Fachtermini wie »URL« ebenso erläutert werden wie der Sinn hinter der Eingabe eines verzerrten Code-Wortes. Damit hoffe ich die Hemmschwelle zu senken, die insbesondere unerfahrene Weblog-LeserInnen davon abhalten kann, eigene Kommentare abzusetzen. Die Technik des Weblogs hat meines Erachtens stets im Hintergrund zu bleiben und muß auch vom Laien intuitiv und komplikationslos bedienbar sein.
Sehr viel Hirnschmalz habe ich in die Ausgestaltung der Navigationsspalte am rechten Rand von zonebattler’s homezone investiert. Insbesondere über die Reihung der verfügbaren Module habe ich lange nachgedacht und auch ein paarmal »umdekoriert«, bis ich (halbwegs) zufrieden war...
Als erstes kommt natürlich die Begrüßung und Einladung mit der Möglichkeit zum Login (pardon: zur Anmeldung). Es folgt das Rubriken-Menü als »Appetizer« für neu hinzukommende (und damit besonders orientierungsbedürftige) LeserInnen. Die sollen zumindest andeutungsweise sofort sehen, was ihnen hier geboten wird. Erst dann kommt die Liste mit den letzten Neuzugängen, die eher für wiederkehrende Stamm-LeserInnen gedacht ist und diesen zeigen soll, was sich seit ihrem letzten Besuch getan hat. Wohl etwas seltener benötigt, gleichwohl nicht weniger wichtig sind das Archiv (in nicht weiter erklärungsbedürftiger Kalenderform) und das Suchfeld, weswegen ich diese Elemente weiter unten plaziert habe. Zwischen diesen beiden Modulen gibt es neuerdings ein Bild-Link zu einem weiter zurückliegenden Artikel, um meine eher visuell veranlagten LeserInnen mit einem optischen »Zuckerstückchen« neugierig zu machen...
Es folgen dann die (durchaus sorgfältig bedachten) persönlichen Empfehlungen in Sachen Lektüre, Musik und Film sowie als Abschluß ein kleines Status-Feld mit diversen statistischen Angaben und sonstigen Diensten. In allen Bereichen habe ich x Formulierungen getestet und x‑1 davon verworfen, bis ich mit Inhalt und Ästhetik (Prägnanz, Wortabstände, Vermeidung häßlicher Zeilenumbrüche) einigermaßen zufrieden war.
Nun mag man einwenden, daß ich da viel reichlich Aufwand in Kleinigkeiten gesteckt habe, die ohnehin niemand bemerkt. Ich glaube das nicht: Bei jeder Spielart einer künstlerischen Ausgestaltung sind es oft Kleinigkeiten, die den Unterschied zwischen »geht so« und »grandios« ausmachen. Nicht immer kann der ungeschulte Betrachter diese im unbewußt auffallenden Unterschiede auch konkret benennen, aber das tut der Wirkung keinen Abbruch. Außerdem, was heißt schon Aufwand: Wenn das Tüfteln Spaß und Freude macht, ist’s ja keine Fronarbeit...
So, das war jetzt noch keineswegs alles, was es aus dem »Maschinenraum« von zonebattler’s homezone zu berichten gäbe. Aber damit will ich es für heute genug sein lassen, ich wollte ja nur an ein paar Beispielen demonstrieren, daß meine Zuwendung und Detailliebe nicht nur den Inhalten gilt, sondern auch den formalen Aspekten. Wünsche weiterhin viel Freude beim Lesen, und wenn Sie irgendetwas als verbesserungswürdig empfinden, dann verraten Sie mir das bitte!
Hinweis: Seit dem 1. Jan. 2009 läuft dieses Blog auf einer eigenen, unabhängigen WordPress-Installation. Der obige, im Original-Wortlaut übernommene Beitrag ist zumindest in Teilen veraltet, da er ursprünglich auf einer anderen Plattform erstellt wurde und auf diese inhaltlichen Bezug nimmt.
Süßer und scharfer Senf: