Mittwoch, 9. Mai 2007
Am kommenden Wochenende gibt es eine interessante Themen-Führung des Fürther Stadtheimatpflegers Dr. Alexander Mayer. Hier seine vollständige Pressemeldung:
Ankündigung:
Führung von Stadtheimatpfleger Alexander Mayer
in Zusammenarbeit mit dem DGB und den Einzelgewerkschaften:
Arbeiten in Fürth
Führung zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Kleeblattstadt
Treffpunkt Waagplatz, 15 Uhr
Fr. 11.05.07
Sa. 12.05.07
sowie
So. 17.06.07 14 Uhr
Sa. 30.06.07
Sa. 14.07.07
Sa. 08.09.07
Sa. 22.09.07
Fürth ist eine Stadt, in deren Stadtbild sich die geschichtliche Entwicklung vom 17. Jahrhundert bis heute in einer Deutlichkeit wie an kaum einem anderen Ort ablesen lässt. Das gilt auch für die Industrielle Revolution, einem rapiden und sozial spannungsreichen Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft: Im 18. bis zum 20. Jahrhundert gestaltete sich die Arbeits- und Sozialordnung Europas um. Fürth spiegelt diesen Übergang an vielen Ecken, Orten und Plätzen sinnfällig wider.
Die industrielle Revolution begann mit der Mechanisierung der Baumwoll-Herstellung, durch Industriespionage kam diese Erfindung 1783 nach Deutschland und wurde in der ersten Fabrik auf dem Europäischen Festland in Ratingen am Rhein verwendet. Es folgte gegen großen Widerstand der Heimweber der mechanisierte Webstuhl. Die Textilindustrie trug die erste Phase der industriellen Revolution, die Umwandlung zur Industriegesellschaft.
In der Fürther Gustavstraße eröffnete 1832 Konrad Weber eine Handweberei mit drei Webstühlen, die später als „Buntweberei Weber und Ott“ firmierte. 1886 ist Weber und Ott „das größte Etablissement dieser Art nicht allein im Königreich Bayern, sondern in ganz Süddeutschland“ und beschäftigte 1000 Arbeiter.
1861 wird in den Fürther Betrieben an fünf Tagen in der Woche mindestens 12, manchmal 14 und in Extremfällen sogar18 Stunden am Tag gearbeitet. Oft gibt es dafür „unbezahlten Urlaub“: Wenn das Geschäft schlecht geht, werden die Arbeiter entlassen. In Webereien kriechen Kinder ab 5 Jahren zwischen den mechanischen Webstühlen, um die Mechanik störende Fussel zu entfernen und Wartungsarbeiten durchzuführen. Nicht selten kommen die kleinen Hände in die laufende Maschine, betriebliche Krankenversicherungen gibt es nur selten.
Ein Arzt stellt um 1860 bei den Arbeitern zwei weit verbreitete Krankheiten fest: Erstens Krätze und zweitens „Demoralisation“, heute würde man „burn out“ sagen – nicht verwunderlich, wenn man trotz 60 Stunden Wochenarbeitszeit dennoch nicht genug verdient, um eine Familie ernähren zu können.
Die Führung beginnt am Freitag, 11.04.07 und am Samstag, 12.04.07 am Waagplatz, führt über die Gustavstraße (Grüner Baum als Vereinslokal der Arbeiterbewegung, ehemalige Kürschnerfabrik Baur mit Storchenschlot) über die Schindelgasse (jüdische Druckerei) in die Gartenstraße (Brauerei Grüner). In der Rosenstraße gibt es etwas über die ehemalige Buntpapierfabrik Stern zu erfahren, in der Blumenstraße über die Spiegelfirmen Bechmann sowie Krailsheimer, die Ahnherren der FLABEG. In der Badstraße werden die Kißkalthäuser vorgestellt, in der Mathildenstraße die Zichorienfabrik Josef Scheuer. Weiter geht es über die Bronzefarbenfabrik Tabor und Eiermann an der Ecke Marien-/Hirschenstraße zum Standort der durch Industriespionage großgewordenen Brillenfabrik Abraham Schweizer, um am Stadtmuseum mit seiner thematisch passenden Ausstellung zu enden.
Dr. Alexander Mayer
Stadtheimatpfleger
Vacher Str. 213g, 90766 Fürth
Telefon: 0911 / 78 494 78
Mobil: 0172 / 98 34 175
www.dr-alexander-mayer.de |
Unsereins ist leider zwiefach verhindert, am Freitag durch die lästige Erwerbsarbeit, am Samstag durch einen privaten Vortrags-Nachmittag. Aber es gibt ja genügend Ausweichtermine...
Dienstag, 1. Mai 2007
Zum Tag der Arbeit gibt es heute etwas ganz besonders Feines zu gewinnen, aber vor den Triumph hat der zonebattler die Mühe gesetzt und ein (hoffentlich) nicht leicht zu knackendes Rätsel-Foto geschossen. Was also sehen wir denn hier, ihr wackeren Fürth-Spezis:
Die dahingegossene Dame schaut doch etwas skeptisch auf das ihr von unbekannter Verehrerhand zugesteckte Trockengesteck, aber die dürren Rosen sind wohl nur der anhaltend niederschlagslosen Witterung geschuldet und sicher gleichwohl von Herzen kommend. Doch wo nur findet sich die bronzene Lady in unserem schönen Fürth?
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt wie immer einen Preis aus meiner Schatzkammer. Diesmal ist es:
| Ein Handheld-Computer (Organizer) vom edlen Typ Palm Vx mit Cradle (Docking-Station) und umfangreicher Software-Ausstattung. Wozu so ein Zauberkästchen gut ist bzw. sein kann, habe ich auf einer Extra-Seite zusammengestellt. |
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Feiertag + Sonnenschein = Familienausflug, so dürfte die Gleichung wohl für die meisten meiner LeserInnen heute aufgehen. Nur eine radikale Minderheit kauert vor den Bildschirmen und fiebert meinem monatlichen Fürth-Bilderrätsel entgegen, zumal es bei diesem zum 1. Mai wie angekündigt einen ganz besonders wertvollen Preis zu gewinnen gibt.
Aber Ihr müßt Euch noch ein wenig gedulden, denn in meiner niederträchtigen Heimtücke starte ich das Rätsel erst dann, wenn ich Euch mehrheitlich auf den Fahrrädern oder im Biergarten wähne: Stubenhocker aller Länder, nutzt Eure Chance!
Dienstag, 24. April 2007

Abstellhof für Fahrräder (Neues Schloß Bayreuth) |
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Montag, 23. April 2007
...und zwar einen ganz besonderen Preis bei meinem dann fälligen monatlichen Fürth-Bilderrätsel: Statt einer DVD oder einem CD-Sortiment wird es diesmal einen voll funktionsfähigen Palm-Organizer zu gewinnen geben! Und damit nicht genug: Eine Software-CD mit des zonebattler’s favorisierten und auf seiner Palm-Page ausführlich vorgestellten Programmen gibt es gratis und franko dazu. Eine Kurzeinweisung ist natürlich auch dabei, ferner besteht die Option zum Abschluß eines Beratungs- und Servicevertrages zu äußerst günstigen Konditionen (1 frische Pizza pro angefangene 45 Min.)...
Also Leute, wetzt durch die Stadt und prägt Euch ihre markanten Motive ein! Am 1. Mai könnt Ihr dann zeigen, was ihr drauf habt (oder auch nicht)!
Donnerstag, 19. April 2007
Wie die Fürther Nachrichten heute vermelden,
| ...verschwindet mit der Willy Messerschmitt-Straße ein weiterer Schatten aus der NS-Zeit vom alten Atzenhofer Flugplatz. Der Fürther Stadtrat hat gestern mit 36 seiner 50 Stimmen eine Umbenennung der Messerschmitt-Straße in Melli-Beese-Straße beschlossen. |
Während der Name Messerschmitt wohl den meisten geläufig sein dürfte, haben sicher die wenigsten je von Melli Beese gehört. Der zonebattler bis dato auch nicht, darum hat er sich auf Wikipedia schlau gemacht. Der an Hindernissen reiche (und mit dem Freitod endende) Lebenslauf der ersten deutschen Fliegerin hinterläßt den Leser bestürzt: Hut ab vor einer Frau, die in einer männerdominierten Gesellschaft dermaßen mutig und mit großer Ausdauer ihre Visionen verfolgte!
Sonntag, 15. April 2007

Verlassene Imbißbude, Nähe Meisenheim (Glan) |
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Aus dem Arbeits-Urlaub brachte ich (in entstofflichter Form) diverse Radkappen, Kaugummi-Automaten, markante Markierungen sowie Pflasterungen mit, die ich bereits fix in mein Bildarchiv einsortiert habe. Fast ärgert es mich, daß ich die zahlreichen desolaten Imbißbuden am Wegesrand undokumentiert habe stehen lassen. Na, immerhin eine habe ich mitgenommen, und die kriegt Ihr im nächsten Beitrag zu sehen...
Sonntag, 1. April 2007
Am heutigen Palmsonntag gucken wir für unser Monatsrätsel mal himmelwärts und erblicken dort eine Mutter Gottes, die ‑in luftiger Höhe sicher angeschnallt- die Passanten unter ihr segnet und ansonsten geduldig darauf wartet, daß ihr nächtens elektrische Erleuchtung zuteil werden möge:
Das skurrile Szenario ist weder von mir arrangiert noch fotomontiert noch überhaupt ein Scherz, geschweige denn ein solcher zum 1. April: Fürth ist tatsächlich immer wieder für eine Überraschung gut, da braucht man nix zu tricksen! Die Madonna hängt am Mast, aber wo genau in unserer weißgrünen Stadt?
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt einen Preis aus meinem respektablen Medien-Fundus. Diesmal ist es etwas Musikalisches:
| Eine CD mit dem Violinkonzert op. 61 und der »Cockaigne«-Ouvertüre op. 40 von Edward Elgar. Very British, very sophisticated indeed! |
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Letzten Mittwoch erst die Kaugummi-Automaten, heute schon wieder eine neue Galerie in meinem Bildarchiv: Ich bitte Platz zu nehmen !
Aber Vorsicht: Nicht immer kann man sich behaglich zurücklehnen...
Samstag, 31. März 2007

Verbotsschild (Nürnberg, Fürther Straße / Muggenhof) |
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Mittwoch, 28. März 2007
Ich habe in meinem Bildarchiv mal wieder mit einer neuen Fotoserie begonnen:
Und es gibt auch ein paar nette Neuzugänge in den Abteilungen Markierungen, Pflasterungen und Radkappen vorzuzeigen.
Süßer und scharfer Senf: