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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 6. August 2016

Land der Lu­pi­nen und La­krit­zen (3)

Nach ei­ni­gen Ta­gen des er­hol­sa­men Auf­ent­halts kri­stal­li­sier­ten sich für uns ein paar of­fen­bar spe­zi­fi­sche Merk­ma­le des Schwe­den­tums her­aus. Der Schwe­de als sol­cher ist zu­nächst ein­mal noch ein rich­ti­ger Mann, von dem die paa­rungs­wil­li­gen Weib­chen zu Recht er­war­ten, daß er al­le an­fal­len­den Ar­bei­ten am und rund ums Haus be­herrscht und selbst lei­sten kann. Für die Er­rich­tung und In­stand­hal­tung der ei­ge­nen vier Wän­de wird ex­ter­ne Hil­fe nur dann in An­spruch ge­nom­men, wenn’s gar nicht an­ders geht. An­son­sten greift der Schwe­de be­herzt ei­gen­hän­dig zu Sä­ge, Axt und Ham­mer: Gro­ße Vol­vo-Kom­bis und rie­si­ge Bau­märk­te sind land­auf, land­ab gang und gä­be und be­le­gen des Schwe­den Hang und Drang zur Aut­ar­kie.

Tra­di­tio­nel­ler­wei­se streicht der Schwe­de sein höl­zer­nes Heim nach Fer­tig­stel­lung in rost­rot an; die­se Tra­di­ti­on hat nicht nur äs­the­ti­sche, son­dern pri­mär kon­ser­vie­ren­de Wir­kung ge­gen die Un­bil­den von Wind und Wet­ter, wie wir uns sa­gen lie­ßen. Was im­mer in der Far­be an che­mi­schen Keu­len (wei­land Ab­fall­pro­duk­te des Berg- und Hüt­ten­we­sens) ver­steckt sein mag, vor­zeig­bar ist das Er­geb­nis je­den­falls al­le­mal:

typisches Schwedenhaus der größeren Sorte

Vom Herrn des Hau­ses wird fer­ner er­war­tet, daß er den Ra­sen rund­her­um kurz und ge­pflegt hält, wes­halb es mit der idyl­li­schen Ru­he auf dem Land ei­ne re­la­ti­ve Sa­che ist: Ir­gend­ei­ner knat­tert im­mer mit (oder gar auf) sei­nem Ben­zin-Ra­sen­mä­her um sei­ne Dat­sche her­um, was bei den lan­des­üb­li­chen Par­zel­len­grö­ßen schon ei­ne gu­te Wei­le dau­ern kann...

Gro­ße Grund­stücke, gro­ße Ab­stän­de zum Nach­barn: Die sple­ndid iso­la­ti­on bringt ei­ne ge­wis­se Zer­sie­de­lung der Land­schaft mit sich. Da­mit die Post­bo­tin nicht in bis zum En­de je­der Schot­ter­stra­ße pre­schen muß, um ein Brief­lein oder ei­ne Ga­zet­te zu­zu­stel­len, geht sie mit ih­rem rechts­ge­lenk­ten gel­ben Post­au­to an ei­ner Bat­te­rie von Brief­kä­sten läs­sig längs­seits, um dann – oh­ne ihr Ve­hi­kel ver­las­sen zu müs­sen – vom Lie­bes­brief bis zur amt­li­chen Vor­la­dung al­les in die schlüs­sel­los auf­zu­klap­pen­den Brief­bo­xen zu stop­fen:

Briefkästen in Reih' und Glied

Ja, post­zu­stell­tech­nisch herr­schen im Schwe­den­land Usu­an­cen wie in den US of A. Die Brief­kä­sten ste­hen weit vor der ei­ge­nen Haus­tür ir­gend­wo an der näch­sten Stra­ßen­ab­zwei­gung oder ‑kreu­zung. Bö­se Bu­ben mit si­ni­stren Ab­sich­ten scheint es auf dem wei­ten Land kaum zu ge­ben. Ver­mut­lich gäb’s eh nix Wert­vol­les zu sti­bit­zen, Pa­ke­te wer­den ja wohl doch bis zum Emp­fän­ger ge­fah­ren oder beim Nach­barn ab­ge­ge­ben...

Was aber macht der ge­mei­ne Schwe­de, wenn die Post ge­le­sen, der Ra­sen ge­mäht und die Frau – so­fern vor­han­den – un­leid­lich ist? Ge­nau, er wirft An­gel und Kö­der in den Kof­fer­raum sei­nes (Volvo-)Kombis und macht sich auf zum Was­ser, ge­nau ge­sagt zu je­nem Ge­wäs­ser, an wel­chem er sein Boot lie­gen hat. Die­ses macht er mit we­ni­gen Hand­grif­fen see­klar und sticht in den­sel­ben, um die See­le und die ha­ken­be­schwer­te An­gel­schnur bau­meln zu las­sen. Der Kor­re­spon­dent und sei­ne bes­se­re Hälf­te wa­ren ei­nes Abends teil­neh­men­de Be­ob­ach­ter ei­ner sol­chen Ver­an­stal­tung:

abendliche Angel-Kreuzfahrt

Des Freun­des Nuß­scha­le aus GFK bot Platz für uns drei, das an­gel­tech­ni­sche Zu­be­hör und na­tür­lich auch für die bei­den mit­ge­schlepp­ten Blei-Ak­kus im Au­to­bat­te­rien-For­mat, die dem elek­tri­schen Au­ßen­bor­der die nö­ti­ge En­er­gie zum laut­lo­sen Glei­ten über die abend­li­che Glit­zer­ober­flä­che des still ru­hen­den Sees lie­fer­ten. Glück­li­cher­wei­se »fin­gen« wir letzt­lich nur ein paar Fel­sen und Schling­pflan­zen, so daß sich die Fra­ge zum ord­nungs­ge­mä­ßen Um­gang mit le­ben­dem Beu­te­gut gar nicht erst stell­te.

Wir sprin­gen wie­der an Land und wei­ter zum näch­sten The­ma. Un­ser Freund und Gast­ge­ber ist nicht nur zum Ver­gnü­gen in Schwe­den an­säs­sig, er ist tat­säch­lich aus be­ruf­li­chen Grün­den dort­hin gezogen.[1] Nach­dem er vor­her drei Jah­re für sei­nen in Er­lan­gen be­hei­ma­te­ten Ar­beit­ge­ber in Shang­hai und sonst­wo auf der an­de­ren Sei­te der Erd­ku­gel tä­tig war, hat ihn das dar­auf fol­gen­de En­ga­ge­ment vom bro­deln­den He­xen­kes­sel der asia­ti­schen Groß­stadt ins so­zu­sa­gen skan­di­na­vi­sche Ge­gen­teil ver­schla­gen. Im­mer­hin un­ter­hält die SIEMENS AG in Finspång das ein­zi­ge kon­zern­ei­ge­ne Schloß:

Schloß Finspång

Die vor dem Ge­mäu­er sorg­sam in Stel­lung ge­brach­ten Ka­no­nen sol­len die Fir­ma wohl eher nicht vor ei­ner feind­li­chen Über­nah­me be­wah­ren, sie müs­sen als Re­mi­nes­zenz an die Pro­dukt­pa­let­te der Finspång’schen Ei­sen-In­du­strie ver­gan­ge­ner Jahr­zehn­te und Jahr­hun­der­te gel­ten. Wo­bei: In die­sen tur­bu­len­ten Zei­ten von »In­du­strie 4.0« kann es nicht scha­den, ein paar nicht-vir­tua­li­sier­te, hand­fe­ste Ar­gu­men­te mit Knall­ef­fekt in der Hin­ter­hand zu ha­ben...

Her­stel­len tun sie heut­zu­ta­ge in dem gro­ßen, vor ein paar Jah­ren von ALSTOM über­nom­me­nen SIE­MENS-Werk kei­ne Knall­büch­sen mehr, son­dern Gas­tur­bi­nen mitt­le­ren Ka­li­bers. Selbst­re­dend herrscht im von uns aus­gie­bigst be­sich­tig­ten Pro­duk­ti­ons­be­reich streng­stes Fo­to­gra­fier­ver­bot, aber im­mer­hin darf ich hier auf ei­ne of­fi­zi­el­le Ani­ma­ti­on ver­wei­sen, die sehr schön zeigt, was Sa­che ist. Statt mit ei­nem Fo­tos aus der Tur­bi­nen­bau-Werk­statt kann ich selbst nur mit der (nicht min­der re­prä­sen­ta­ti­ven) Kehr­sei­te des sie­men­sia­ni­schens Schlöß­leins die­nen:

Schloß Finspång von hinten

Das SIE­MENS-Werk grenzt un­mit­tel­bar an den Schloß­park und ist über­haupt sehr un­auf­fäl­lig in die Land­schaft ein­ge­bet­tet. Der zone­batt­ler be­kennt frei­mü­tig, der­lei vor­her noch nie ge­se­hen zu ha­ben: Schwer­indu­strie fin­det ge­mein­hin in tri­ster bis de­so­la­ter Um­ge­bung statt. In Finspång sieht es eher nach Frei­zeit­park aus als nach dem Sitz ei­nes Welt­markt­füh­rers im An­la­gen­bau. Der uns dort zu­teil­ge­wor­de­ne Blick hin­ter die Ku­lis­sen und das Er­le­ben von cut­ting edge tech­no­lo­gy war für uns frag­los ei­ner der Hö­he­punk­te die­ser Rei­se!

Zu­rück zur Na­tur: Zu ger­ne hät­te ich ja mal ei­nen mür­risch drein­blicken­den Elch mit aus­la­den­dem Schau­fel­ge­weih vor mei­ne Lin­se be­kom­men, aber der­lei Fo­to­gra­fen­glück ist mir lei­der nicht zu­teil ge­wor­den. Wie schon mal er­wähnt, sind die of­fi­zi­ell als tag­ak­ti­ve Ein­zel­gän­ger gel­ten­den Paar­hu­fer in der Pra­xis eher in der Däm­me­rung un­ter­wegs, und da lag der zone­batt­ler halt noch (oder schon wie­der) im Bett re­spek­ti­ve auf dem So­fa. Da­für gab es al­ler­or­ten den höchst agi­len Nach­wuchs von En­ten oder Schwä­nen zu se­hen und zu knip­sen:

Schwanenmama mit Nachwuchs

Ein Dut­zend Fo­tos ha­be ich al­lein von die­ser Schwa­nen­ma­ma und ih­rer sechs­köp­fi­gen Kin­der­schar ge­schos­sen, die mun­ter pad­delnd ge­mein­sam im Ha­fen­becken vor dem Schloß von Vad­ste­na un­ter­wegs wa­ren. Mensch und Tier ge­hen hier und an­dern­orts ge­schäf­tig, aber stets un­auf­ge­regt ih­rer Ar­beit nach. Man kann sich sehr schnell an den be­schau­li­chen Le­bens­stil ge­wöh­nen...

Über­haupt scheint ganz Schwe­den – oder zu­min­dest der Teil der Lan­des, den wir be­reist ha­ben – ei­ne ein­zi­ge Idyl­le zu sein. In der von üp­pi­gem Grün ge­präg­ten Ge­gend neh­men sich so­gar la­ten­te Um­welt-Fre­ve­lei­en lieb­lich aus, wie der in Fol­ge 1 ge­zeig­te Trak­tor und die­ser vor sich hin se­di­men­tie­ren­de PKW de­mon­strie­ren:

abgestellter und eingewachsener PKW

Man be­ach­te, daß nicht et­wa die ab­ge­stell­te Kar­re Ge­gen­stand von und An­laß zu so­zia­ler Äch­tung des Be­sit­zers ist. Nein, ver­werf­lich wä­re es, den Ra­sen nicht or­dent­lich kurz zu hal­ten, wes­we­gen fein säu­ber­lich um den Blech­hau­fen her­um ge­mäht wird. Dies mut­wil­lig zu un­ter­las­sen wä­re hier­orts wohl die ei­gent­li­che Schan­de...

Wie­sen, Wäl­der, Was­ser: Dem na­tür­lich über­all er­reich­ba­ren World Wi­de Web steht in Schwe­den gleich­falls flä­chen­deckend ein wun­der­ba­res »WWW« im Rea­len ge­gen­über, an dem man sich nicht satt­se­hen kann. Zum Ab­schluß der heu­ti­gen Epi­so­de sei­en die­se drei Ele­men­te in ei­nem Bild ver­eint ge­zeigt, so­gar noch er­gänzt um ein vier­tes »W« wie »Wol­ken«:

Bucht am Campingplatz Fiskeboda

Wie ge­stran­de­te Del­phi­ne lie­gen sie da, die um­ge­kipp­ten Boo­te, und wir­ken an­ge­sichts ih­rer ele­gant-schnit­ti­gen Form kei­nes­wegs wie Fremd­kör­per in der an­son­sten un­be­rührt er­schei­nen­den Land­schaft. Sze­nen wie die­se fin­den sich an je­dem grö­ße­ren Ge­wäs­ser, und da die all­ge­gen­wär­ti­gen Ka­jaks und Käh­ne ge­dul­di­ge Mo­del­le dar­stel­len und durch­aus län­ger als nur 1/125 Se­kun­de still­hal­ten, kann man sie auch gut in Ru­he ma­len statt sie nur en pas­sant abzulichten...[2]

Das war es dann auch schon wie­der für heu­te. Dem­nächst mehr!

 
[1] Mit dem Be­trei­ben ei­nes Boo­tes, ei­nes Ra­sen­mä­hers von Hus­q­var­na, dem His­sen schwe­di­scher Fähn­chen am Haus so­wie dem zü­gi­gen Er­ler­nen der Spra­che muß un­ser frän­ki­scher Freund in Öster­göt­land als mu­ster­gül­tig in­te­gra­ti­ons­wil­lig, ja ge­ra­de­zu als As­si­mi­lant gel­ten. Lei­der trifft das nur auf ei­ne Min­der­heit von Ex­pats zu: Die mei­sten von ih­ren Fir­men ins Aus­land ent­sand­ten Fach­kräf­te las­sen sich von den Sit­ten und Ge­bräu­chen ih­res Gast­lan­des nur we­nig be­net­zen und blei­ben über­wie­gend un­ter sich. Selbst schuld!

[2} Was ich bei­spiel­haft auch ge­tan ha­be bzw. ha­be tun las­sen, sie­he da­zu den er­sten Kom­men­tar un­ter die­sem Bei­trag.

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Donnerstag, 4. August 2016

Kopf­lo­sig­keit

Auf Käufer wartende Schaufensterpuppen-Torsi
Sonntag, 3. Juli 2016

Rei­se ins Ir­gend­wo

Dumont-Bildatlas »Mosel« mit nicht spezifizierter Rückenbeschriftung
Mittwoch, 27. April 2016

Da­men­bei­ne (14)

Trottoir-Tapperin in München

Trot­toir-Tap­pe­rin in Mün­chen
 
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Donnerstag, 14. April 2016

Tar­nen & Täu­schen (3)

jagender Pfau, sich als Blumenwiese tarnend
 
ja­gen­der Pfau, sich als Blu­men­wie­se tar­nend
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Mittwoch, 13. April 2016

Groß­mäu­ler

Di­no­sau­ri­er hat­ten wir schon mal, aber was da die­ser Ta­ge auf dem ehe­ma­li­gen Gü­ter­bahn­hofs­ge­län­de ab­ging (bzw. des Ab­trans­por­tes harr­te), hat­te schon ei­ne be­son­de­re Qua­li­tät:

mobiler Dino-Zirkus vor der Weiterreise
 
mobiler Dino-Zirkus vor der Weiterreise
 
mobiler Dino-Zirkus vor der Weiterreise
 
mobiler Dino-Zirkus vor der Weiterreise

Dem­nächst wird al­so an­ders­wo Angst und Schrecken ver­brei­tet, und Fürth muß wie­der mit den ei­ge­nen Ur­vie­chern aus­kom­men...

Samstag, 2. April 2016

Ma­le­ri­sches In­ter­mez­zo (4)

Ein­mal mehr muß­te heu­te der Dy­na­mic Au­to Pain­ter des zonebattler’s Hang zur maß­lo­sen Über­trei­bung in al­len bild­dra­ma­tur­gi­schen Fra­gen un­ter­stüt­zen. Aus dem läs­si­gen Lis­sa­bon hat­te ich neu­lich über 600 Fo­tos mit heim­ge­bracht. Da soll­te man mei­nen, reich­lich bun­tes Aus­gangs­ma­te­ri­al für ver­schro­be­ne Ex­pe­ri­men­te zur Ver­fü­gung zu ha­ben, doch merk­wür­di­ger­wei­se er­wie­sen sich ins­be­son­de­re die in frei­er Wild­bahn ge­schnapp­schuß­ten Stra­ßen­bah­nen al­ter Bau­art als am ge­eig­net­sten für mei­ne vir­tu­el­le Ver­aqua­rel­lie­rung. Nun denn:

Lissabons schöne Straßenbahnen
 
Lissabons schöne Straßenbahnen
 
Lissabons schöne Straßenbahnen
 
Lissabons schöne Straßenbahnen
 
Lissabons schöne Straßenbahnen
 
Lissabons schöne Straßenbahnen
 
Lissabons schöne Straßenbahnen
 
Lissabons schöne Straßenbahnen
 
Lissabons schöne Straßenbahnen
 
Lissabons schöne Straßenbahnen

Tat­säch­lich bin ich we­der ein fer­ro­se­xu­el­ler Ei­sen­bahn-Freak noch ein tra­mo­phi­ler Stra­ßen­bahn-Fan. Aber die klei­nen hi­sto­ri­schen Wä­gel­chen ge­ben halt gar so schö­ne Nost­al­gie-Mo­ti­ve ab, die ei­ne (Über-)Dosis Knopf­druck-Kit­sches sehr gut ver­tra­gen kön­nen...

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Freitag, 1. April 2016

Er­stes Früh­lings­licht

Die Son­ne schien mir vor­hin schräg auf den Mo­ni­tor, ich muß­te das Rol­lo rou loun (wie der Fran­ke sagt), um über­haupt was auf mei­ner Matt­schei­be se­hen zu kön­nen. Gab schö­ne Schat­ten­spie­le wie ein­stens im Ju­li:

zonebattler's antike Spielgefährten

Mei­ne bei­den von Kaj Bo­je­sen ge­stal­te­ten Holz-Af­fen ha­be ich aus dem müt­ter­li­chen Haus­halt ge­bor­gen. Bei­de hat­ten je ein ab­be­nes Ohr, wel­che ich aus den pas­send ab­ge­trenn­ten End­ab­schnit­ten ei­nes Eis-am-Stiel-Stie­les sub­sti­tu­ier­te. Ei­nem fehlt über­dies ein Au­ge, aber sei­ne lee­re Au­gen­höh­le fällt er­stens nicht wei­ter auf und zwei­tens ist In­va­li­di­tät bei ei­nem gut 50 Jah­re al­ten Holz­kopf ja kei­ne Schan­de...

Samstag, 27. Februar 2016

Vor­ge­schmack

Straßenbahn der Linie 28 in ???
Donnerstag, 18. Februar 2016

Me­mo­ry-Ef­fek­te (12)

Manga-Figur »Doraemon«
 
Man­ga-Fi­gur »Dorae­mon«
Lokomotive Siemens Vectron
 
Lo­ko­mo­ti­ve »Sie­mens Vec­tron«
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Dienstag, 16. Februar 2016

Ab­ge­wickelt

Ach­tung: Das nach­fol­gen­de An­ge­bot ist nicht mehr ak­tu­ell!

Nach­dem der zone­batt­ler neu­lich schon sei­nen schö­nen Plat­ten­spie­ler in jün­ge­re Hän­de wei­ter­ge­ge­ben hat­te, will er das Glei­che nun mit ei­nem sei­ner schon an an­de­rer Stel­le vor­ge­stell­ten Kas­set­ten­decks tun und ei­nes sei­ner bei­den Phil­ips N2521 ver­äu­ßern. Auch dies­mal sind An­lei­tung, Ga­ran­tie­kar­te und Rech­nung Be­stand­teil des An­ge­bo­tes (wenn auch nicht der nach­fol­gen­den, an­klick­ba­ren Fo­to­strecke)...

Philips N2521 von vorn (Foto: Ralph Stenzel)

Mü­ßig zu be­to­nen, daß auch die­ses Ge­rät in jeg­li­cher Hin­sicht funk­ti­ons­fä­hig ist, ob­wohl es schon mehr als drei­ein­halb Jahr­zehn­te auf sei­nem pla­stik­nen Buckel hat. Die Vor­der­fü­ße aus Gum­mi hat es sich da­bei et­was platt­ge­stan­den, aber an­son­sten hat es die Zeit­läuf­te oh­ne je­des nen­nens­wer­te Zip­per­lein über­lebt.

Philips N2521 von hinten (Foto: Ralph Stenzel)

Ge­ko­stet hat die­ses da­ma­li­ge Spit­zen­mo­dell von Phil­ips aus­weis­lich der Ori­gi­nal-Rech­nung im­mer­hin 850,00 DM. Das ist auch in EUR um­ge­rech­net kein Pap­pen­stiel, re­la­ti­viert sich aber auf knapp 23 DM pro Jahr, wenn man denn so rech­nen will...

Philips N2521 in waagrechter Lage (Foto: Ralph Stenzel)

Über die Wer­tig­keit von Kunst­stoff­ge­häu­sen kann man vor­treff­lich strei­ten, mir ge­fiel eben die­ses zer­klüf­te­te De­sign, wel­ches sich ja so sehr ab­hebt von den uni­form bret­t­ebe­nen Alu­mi­ni­um-Front­plat­ten der Ge­rä­te aus fern­öst­li­cher Pro­duk­ti­on.

Die Aussteuerungsinstrumente des Philips N2521 (Foto: Ralph Stenzel)

Ja, ich ha­be das Phil­ips-De­sign der spä­ten 1970er Jah­re ge­liebt und mag es bis heu­te. Des­halb bleibt mein er­stes N2521 auch wei­ter­hin in mei­nem Be­sitz, an­ge­bo­ten wird hier nur sein mir spä­ter zu­ge­lau­fe­ner Zwil­lings­bru­der.

Bedienelemente des Philips N2521 (Foto: Ralph Stenzel)

Beim Schrei­ben die­ser Zei­len wird dem Au­tor ganz nost­al­gisch ums Herz: Was hat er doch da­mals al­les an (klas­si­scher) Mu­sik aus dem Ra­dio auf­ge­nom­men und im­mer ge­hofft und mit­ge­fie­bert, daß das auf­zu­zeich­nen­de Stück ganz auf die 45 Mi­nu­ten ei­ner Kas­set­ten­sei­te pas­sen und nicht in so­zu­sa­gen letz­ter Mi­nu­te ein hur­ti­ger Kas­set­ten­wech­sel von­nö­ten sein mö­ge!

Das Kassettenfach des Philips N2521 (Foto: Ralph Stenzel)

Ja, sol­che ul­tra­coo­len Me­tall­spu­len-Kas­set­ten wa­ren in den frü­hen 1980ern der letz­te Schrei! Das Band an sich war nix Be­son­de­res, aber die sich im Sicht­fen­ster dre­hen­den Spu­len wa­ren um ein Viel­fa­ches ein­drucks­vol­ler als die kaum sicht­ba­re Be­we­gung im In­ne­ren von »nor­ma­len« Kas­set­ten mit klei­nen »Seh­schlit­zen« zwi­schen den Spu­len­wickeln...

Laufwerkstasten des Philips N2521 (Foto: Ralph Stenzel)

Die mehr der Op­tik als Auf­nah­me­zwecken die­nen­de Kas­set­te ha­be ich vor Jah­ren für aber­wit­zi­ge 20,00 EUR in ei­nem Se­cond-Hand-La­den mit­ge­nom­men, und weil sie sich so schön macht in mei­nem red­un­dan­ten N2521, be­las­se ich sie auch im Ge­rät und ver­kau­fe sie kur­zer­hand mit.

Na gut, wie­viel Tren­nungs­chmer­zens­geld ver­lan­ge ich für das Kas­set­ten­deck samt Kas­set­te? Glat­te 100,00 EUR ein­schließ­lich in­ner­deut­schen Pa­ket­por­tos zur Lie­fe­rung frei Haus! Ich freue mich über je­de In­ter­es­sen­be­kun­dung per Mail von ei­nem la­tent gu­ten neu­en Herr­chen (oder Frau­chen) und packe das Ge­rät zwi­schen­zeit­lich schon mal so ge­wis­sen­haft ein, daß es al­len­falls ge­fähr­det ist, wenn ein ICE den vor­wit­zi­gen DHL-Pa­ket­la­ster vom Bahn­über­gang fe­gen soll­te (was ei­ne hö­he­re Macht hof­fent­lich ver­hü­ten mö­ge).

Dienstag, 29. Dezember 2015

Lu­sti­ge Lö­te­rei­en

Auf der Su­che nach di­ver­sen elek­tri­schen Strip­pen in sei­ner Ka­bel­ki­ste sind dem zone­batt­ler heu­te al­ler­lei selbst­kon­stru­ier­te und ‑ge­schaf­fe­ne Ar­te­fak­te aus sei­ner di­gi­ta­len Sturm-und-Drang-Zeit un­ter die Au­gen und in die Fin­ger ge­kom­men. So sa­hen sei­ne hand­ge­feil­ten und ‑ge­bru­zel­ten Ex­pe­ri­men­tier-Pla­ti­nen mit TTL-ICs der Se­rie 74xx aus (Fo­tos sind per Mau­klick ver­grö­ßer­bar):

An­zei­ge­mo­du­le mit LEDs (0=dunkel, 1=hell):

Anzeigemodule mit LEDs (0=dunkel, 1=hell)

Stom­ver­sor­gung, Takt­ge­ber, Flip-Flops etc.:

Stomversorgung, Taktgeber, Flip-Flops etc.

1‑­zu-16-De­ko­der:

1-zu-16-Dekoder

De­zi­mal­zäh­ler:

Dezimalzähler

Ist in­so­fern et­was nost­al­gisch, als all’ die­se mei­ne selbst­ent­wor­fe­nen Ba­ste­lei­en nicht mehr ganz ak­tu­ell sind. Tat­säch­lich sind sie et­wa 40 Jah­re alt. Der gu­te Jean Pütz hat mich da­mals mit sei­ner »Hob­by­thek« auf den di­gi­ta­len Trich­ter ge­bracht. Da ich Depp die LEDs da­mals un­be­dingt bün­dig auf der Pla­ti­ne ha­ben woll­te, ha­be ich et­li­che da­von beim Ein­lö­ten ge­grillt und ge­killt. Tja.

Na ja, lang ist’s her. Schön war die Zeit, sie kehrt nicht wie­der. Aber Löt­kol­ben und Löt­zinn (selbst­re­dend noch »rich­ti­ges« mit Blei­an­teil) lie­gen durch­aus noch griff­be­reit in der Schub­la­de...

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