Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Donnerstag, 29. November 2007

Zeit­die­be

»Ralph«, sagt der be­tag­te Be­kann­te, »ich will nur ein biß­chen knip­sen, aber Du kennst Dich be­stens aus mit dem Fo­to­gra­fie­ren: Such’ ei­ne gu­te Ka­me­ra für mich und be­sor­ge sie mir!«

Ge­sagt, ge­tan. Ei­ne Wo­che spä­ter soll ich ihm er­klä­ren, wo­zu die gan­zen Knöp­fe gut sind und wie er die ge­mach­ten Fo­tos an­schau­en kann. Ein an­de­rer an­we­sen­der Be­su­cher kri­ti­siert der­wei­len mei­ne Pro­dukt­wahl.

Der näch­ste Tag, der näch­ste Kum­pel: »Du hast mir doch die Soft­ware X emp­foh­len, bei mir tut die nicht, was ich will. Was muß ich tun, er­klär’ mir das!«

Stun­den­lan­ges Mail-Ping-Pong. Je­de gu­te Ant­wort pro­vo­ziert die näch­ste Fra­ge. Die aus­führ­li­che Do­ku­men­ta­ti­on des Her­stel­lers hat er na­tür­lich nicht ge­le­sen...

Dann der An­ruf ei­ner Nach­ba­rin: »Ich brauch’ jetzt end­lich auch ei­ne Home­page, kannst Du mir schnell ei­ne ba­steln? Muß nix Be­son­de­res sein, sie soll aber bei Such­an­fra­gen ganz oben ste­hen. Das geht doch bei Dir!«

Be­ra­tung, Emp­feh­lun­gen, Ver­wei­se, freund­li­che Fra­gen zur Be­dürf­nis­klä­rung. Die sind frei­lich nicht wirk­lich ge­wünscht: Ich soll nicht dis­ku­tie­ren, son­dern es ma­chen und rich­ten, und zwar schnell, al­lei­ne und für ein Bus­si und ein Stück Ku­chen...

 
Nun ist es ja nicht so, daß ich nicht ger­ne an­de­ren hül­fe, Be­kann­ten zu­mal, Freun­den so­wie­so. Und selbst­ver­ständ­lich ge­be ich auch mit Freu­den die Er­fah­run­gen und das Wis­sen wei­ter, wel­ches sich im Lau­fe der ei­ge­nen, in­ten­si­ven Be­schäf­ti­gung mit ir­gend­wel­chen The­men zwangs­läu­fig bei mir ein­ge­stellt und in mir an­ge­sam­melt hat.

Wenn da nur nicht oft­mals ein fa­der Bei­geschmack da­bei wä­re, der sich in so bei­läu­fig da­hin­ge­wor­fe­nen Flos­keln ma­ni­fe­stiert wie »ich selbst ha­be da­für kei­ne Zeit« oder, of­fen­sicht­li­cher noch: »mir ist mei­ne Zeit da­für zu scha­de!« Was ja dann um­ge­kehrt ‑wenn auch nicht ex­pli­zit aus­ge­spro­chen- nichts an­de­res be­deu­tet als: »Dei­ne Zeit hin­ge­gen ist mir wurscht!«

Recht ver­stan­den: Mir geht es nicht um ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­loh­nung (m)einer Dienst­lei­stung. (Ech­te) Freund­schaft ist mir al­le­mal ge­nug, auch »Na­tu­ra­li­en­täu­sche« ge­hen oh­ne klein­li­ches Auf­rech­nen ab­so­lut in Ord­nung, wenn je­der ein biß­chen was von sei­nem wert­voll­sten Gut auf Er­den ‑die ei­ge­ne Le­bens­zeit näm­lich- dem an­de­ren wid­met. Aber un­re­flek­tier­tes oder gar kal­ku­lier­tes Aus­nut­zen des An­de­ren aus ei­ge­ner Faul­heit oder Un­wil­lig­keit, das ist eben nicht OK. Frei­lich scheint mei­ne bis­he­ri­ge Pra­xis, lieb blin­zeln­den Dum­mies aus schie­rem Mit­leid erst ein­mal al­les zu­zu­sa­gen (und mich her­nach aus Ehr­pus­se­lig­keit ans ei­ge­ne Wort ge­bun­den zu füh­len), die Sie­chen und Be­la­de­nen die­ser Welt re­gel­recht an­zu­zie­hen. Zu La­sten der ei­ge­nen Zeit­sou­ve­rä­ni­tät und na­tür­lich auch zum Nach­teil je­ner gu­ten Freun­de, die mit ih­ren Bit­ten be­schei­den blei­ben und sich auch nicht vor­drän­geln möch­ten.

Zeit al­so, end­lich er­wach­sen zu wer­den: Mit knapp 48 Jah­ren be­schließt der zone­batt­ler hier­mit, wei­ter­hin ger­ne Hil­fe zur Selbst­hil­fe zu ge­wäh­ren, wo im­mer er kann und da­nach ge­fragt wird. Aber das Den­ken und die ei­ge­ne Mü­he will er für­der­hin nie­man­dem mehr ab­neh­men, nicht zu­letzt im Sin­ne des oder der Be­trof­fe­nen selbst: Wer knip­sen möch­te, muß oh­ne­hin ei­ni­ges ler­nen, soll sich al­so ge­fäl­ligst selbst grund­le­gend kun­dig ma­chen. Wer ein Com­pu­ter-Pro­gramm ein­set­zen will, mö­ge sich ein­le­sen. Wer meint, ir­gend­et­was zu brau­chen oder (gleich­falls) ha­ben zu müs­sen, wol­le sich da­mit auch nä­her be­schäf­ti­gen. Fach­sim­peln oder Fein­hei­ten dis­ku­tie­ren kön­nen wir dann spä­ter ger­ne. Aber auf glei­cher Au­gen­hö­he und auch zu mei­nem Vor­teil!

Sonntag, 18. November 2007

Kon­sum oh­ne Pau­se

Kann es sein, daß ei­ne wei­te­re Aus­deh­nung der La­den­öff­nungs­zei­ten ‑auch in den Sonn­tag hin­ein- letzt­lich ei­ne Ge­fahr für un­se­re Kul­tur be­deu­ten kann? Su­san­ne Gasch­ke fin­det in der Zeit un­ter der Über­schrift »Der Tag, der uns ge­hört« sehr kla­re (und sehr le­sens­wer­te) Wor­te!

Sonntag, 4. November 2007

Ord­nung ist das gan­ze Le­ben

Der zone­batt­ler ist im Kopf ein be­stens durch­or­ga­ni­sier­ter Ord­nungs­fa­na­ti­ker, in der Pra­xis frei­lich mit­un­ter zu faul, sei­ne ge­nia­len Ideen und Kon­zep­te auch kon­se­quent in die Pra­xis um­zu­set­zen. Das ver­rät er na­tür­lich nicht je­dem (schon um sei­ne ein­schlä­gi­ge Re­pu­ta­ti­on nicht zu ge­fähr­den) und bit­tet da­her hier­mit sei­ne paar Le­se­rIn­nen um ver­trau­lich-ver­schwie­ge­ne Mit­wis­ser­schaft...

Gu­ten Ge­wis­sens drückt sich ums Auf­räu­men und Ent­rüm­peln der ei­ge­nen Sphä­re her­um, wer faul vor dem Bild­schirm hockt und eif­rig stu­diert, wie an­de­re ihr Le­ben (oder das ih­rer An­ge­hö­ri­gen) in ge­ord­ne­te Bah­nen len­ken bzw. zu­rück­füh­ren. Manch­mal gibt es ja ganz simp­le Op­ti­mie­rungs-Tricks [1], auf die man selbst nicht so oh­ne wei­te­res ge­kom­men wä­re!

Ei­ne wah­re Fund­gru­be für der­lei prag­ma­ti­sche Rat­schlä­ge ist die blog­mä­ßig auf­ge­mach­te Web­site unclutterer.com : Die The­men­viel­falt ist be­mer­kens­wert, nicht min­der er­freu­lich ist das Ni­veau der Kom­men­ta­re aus der Le­ser­schaft. Wenn man nach der Lek­tü­re die ei­ne oder an­de­re Er­kennt­nis [2] in den ei­ge­nen All­tag trans­fe­rie­ren [3] kann, dann ist das doch schon et­was ge­won­nen!

 
[1] z.B. den, nur wei­ßes Ge­schirr zu kau­fen, da­für aber lau­ter ver­schie­de­ne Glä­ser, was Ab­wechs­lung bei Ti­sche schafft, je­doch im Fall der Fäl­le um­stand­los zu er­set­zen ist: Spart Geld, spart Mü­he, spart Platz!

[2] z.B. die, daß es für ei­nen Eng­lisch-Kurs nie zu spät ist...

[3] Bit­te mir das Fremd­wort nach­zu­se­hen, ich woll­te nicht noch­mal »um­set­zen« schrei­ben, mir ist aber en pas­sant kein ori­gi­när ger­ma­ni­sches Syn­onym ein­ge­fal­len.

Samstag, 27. Oktober 2007

Zei­ten­wen­de

Das Är­ger­li­che an der heu­te Nacht wie­der ein­mal fäl­li­gen Zeit­um­stel­lung ist für ei­nen Tag­men­schen wie den zone­batt­ler das quä­lend lan­ge Wach­blei­ben und War­ten auf den Uh­ren­um­stell­zeit­punkt: Wie ger­ne wür­de un­ser­eins doch se­lig die Nacht durch­schlum­mern! Aber Pflicht ist Pflicht und so harrt un­ser­eins er­ge­ben aus und hält sich mit ge­le­gent­lich ver­ab­folg­ten kal­ten Was­ser­güs­sen wach: Der­lei ka­tho­li­sche Ka­stei­ung lähmt nicht nur die Li­bi­do, son­dern sti­mu­liert im Ge­gen­zug den In­tel­lekt, wes­halb ich mir so­eben über­le­ge, ob es wohl mo­ra­lisch statt­haft und mit mei­ner Bür­ger­pflicht ver­ein­bar wä­re, die Ak­kus resp. Bat­te­rien klamm­heim­lich aus al­len nicht-funk-syn­chro­ni­sier­ten Zeit­mes­sern (Ka­me­ras, Mo­bil­te­le­fo­nen, Arm­band­uh­ren) zu neh­men und stoi­schen Netz­läu­fern (Vi­deo­re­cor­der, Herd) den Stecker oder gar die Si­che­rung zu zie­hen: Dann könn­ten mei­ne zahl­rei­chen auf das (über Frank­furt trans­mit­tier­te) Braun­schwei­ger DCF77-Si­gnal hö­ren­den Au­to­ma­tik-Ap­pa­ra­te den Stun­den­sprung oh­ne mei­ne wa­che An­we­sen­heit durch­füh­ren, wäh­rend bei al­len an­de­ren Ge­rä­ten erst nach dem Er­wa­chen aus der strom­lo­sen Schein­tot­star­re der Wunsch nach neu­er Zeit­jus­ta­ge auf­kommt. Und ich könn­te ja die Bat­te­rien, Netz­stecker und Si­che­run­gen ganz aus­ge­schla­fe­ner­wei­se erst zur hel­len Mit­tags­stun­de wie­der rein­drücken! Ha, was bin ich doch für ein schlau­er Fuchs! Doch weil ich oben­drein ein barm­her­zi­ger Sa­ma­ri­ter bin, ge­be ich das trick­rei­che Re­zept ger­ne und oh­ne jeg­li­che Li­zenz­ge­büh­ren an mei­ne ge­schät­zen und schön­heits­schlaf-be­dürf­ti­gen Le­se­rIn­nen wei­ter...

We­ni­ger schlau schei­nen mir hin­ge­gen je­ne Ei­fe­rer zu sein, die heu­te in den Nach­rich­ten auf al­len Ka­nä­len ge­gen die Som­mer­zeit an sich wet­tern und zu Fel­de zie­hen, die uns doch zur war­men Jah­res­zeit das se­gens­rei­che Ver­gnü­gen län­ge­ren Ta­ges­lich­tes am Fei­er­abend be­schert: Der zwei­mal jähr­lich zwangs­ver­ord­ne­te Stun­den­sprung ver­ur­sa­che bei ih­nen Schlaf­lo­sig­keit und De­pres­sio­nen. Man soll­te Pe­ti­tons-Li­sten in den Ge­sund­heits­äm­tern auf­le­gen, da­mit all’ die Leu­te dort per Un­ter­schrift ge­gen die Som­mer­zeit ab­stim­men kön­nen, die sich durch den 60-mi­nü­ti­gen Zeit­ver­satz in Ih­rer Ge­sund­heit an­ge­grif­fen füh­len. Nach En­de der Ein­tra­gungs­frist wird aber mit­nich­ten die Som­mer­zeit ab­ge­schafft, son­dern den Pe­ti­ten­ten aus Grün­den der ge­sund­heit­li­chen Für­sor­ge un­ter­sagt, je­mals wie­der Flug­rei­sen in an­de­re Zeit­zo­nen zu un­ter­neh­men, da ja of­fen­bar aku­te Ge­fahr be­stün­de, daß sie ei­nen Trip nach New York oder Hong Kong auf­grund der viel­stün­di­gen Zeit­ver­schie­be­rei nicht über­le­ben wür­den. Was man da­mit an Ke­ro­sin und Ab­ga­sen ein­spa­ren könn­te! Und die gan­zen Schein­hei­li­gen­schei­ne be­sag­ter Kla­ge­füh­rer könn­te man auch aus­knip­sen...

Freitag, 26. Oktober 2007

Frank­fur­ter Fan­ta­sien

Ein mas­sen­ge­schmäck­le­risch treff­si­che­rer Mu­si­cus na­mens Nor­bert Schult­ze hat in der Nach­kriegs­zeit manch’ harm­lo­sen Gas­sen­hau­er her­vor­ge­bracht, sich wäh­rend der zwölf brau­nen Jah­re vor­her frei­lich sehr um die Cor­po­ra­te Iden­ti­ty des III. Rei­ches ver­dient ge­macht, all­die­weil er es ‑nach ei­ge­nem Be­kun­den- vor­zog, (da­heim) zu kom­po­nie­ren statt (an der Front) zu kre­pie­ren. Ein ehr­li­ches Wort. Die­ses zu wer­ten, gar dar­über zu rich­ten mag sich der zone­batt­ler nicht an­ma­ßen, zu­mal sei­ne ei­ge­ne Zi­vil­cou­ra­ge in den ge­gen­wär­ti­gen Frie­dens­zei­ten glück­li­cher­wei­se noch nicht all­zu­sehr auf die Pro­be ge­stellt wor­den ist...

Na je­den­falls hat der Schöp­fer von so un­ver­wüst­li­chen Hits wie »Li­li Mar­leen« auch die gut fünf­ein­halb­jäh­ri­ge Eu­ro­pa-Tour­nee der Groß­deut­schen Wehr­macht mit al­ler­lei ein­gän­gi­gem Lied­gut be­glei­tet, und selbst den Ab­ste­cher des Deut­schen Afri­ka-Korp­ses (DAK) zur Nord­kan­te des schwar­zen Kon­ti­nents hat der un­er­müd­li­che No­ten-Jon­gleur im Sin­ne sei­ner Auf­trag­ge­ber auf­put­schend un­ter­legt. Der schmis­si­ge Re­frain von »Heiß über Afri­kas Bo­den« lau­tet da bei­spiels­wei­se:

Es ras­seln die Ket­ten, es dröhnt der Mo­tor,
Pan­zer rol­len in Afri­ka vor!

Den Ori­gi­nal-Sound­track des gleich­na­mi­gen Ever­greens für rau­he Män­ner­keh­len mö­gen sich In­ter­es­sier­te in den Tie­fen des Net­zes sel­ber su­chen, viel Auf­wand muß man in­des­sen nicht trei­ben, um der­lei Du­bio­si­ca vir­tu­ell wie­der aus­zu­bud­deln...

Die Eli­te-Trup­pen von heu­te sind be­kann­ter­ma­ßen längst nicht mehr mit Stahl­helm und Tor­ni­ster un­ter­wegs, son­dern mit Blue­tooth-Head­set und Roll­kof­fer an­ge­tan und aus­ge­stat­tet. Tag­täg­lich (au­ßer So, nicht 25.12., 26.12. u. 1.1.) sprin­gen sie in gan­zen Hun­dert­schaf­ten aus ih­ren Trans­port­ma­schi­nen, heut­zu­ta­ge na­tür­lich nicht mehr aus be­hä­bi­gen Ju 52-Well­blech-Tan­ten, son­dern aus schnit­ti­gen 11.000 PS-ICE-Trieb­zü­gen.

Als der sein Hei­mat­land Hö­he x Brei­te dienst­be­rei­sen­de zone­batt­ler die­ser Ta­ge selbst un­frei­wil­li­ger Be­stand­teil der­ar­ti­ger Mas­sen-In­sze­nie­run­gen wur­de (frei­lich schon rein äu­ßer­lich nicht zum Heer der fein­be­zwirn­ten Edel-Recken zäh­lend), da irr­lich­ter­te ihm auf ein­mal be­sag­ter Sol­da­ten-Schla­ger im Hirn her­um, un­ter­legt mit von ihm selbst flugs ge­up­date­ten Text:

Es klin­geln die Han­dys [1], es dröhnt der Knopf im Ohr,
Trol­leys rat­tern im Haupt­bahn­hof vor!

Da der Be­rich­ten­de die (zu­ge­ge­ben zwei­schnei­di­ge) Ga­be hat, sich ein­mal ge­hör­te Ohr­wür­mer nach Be­lie­ben oh­ne ap­pa­ra­ti­ve Un­ter­stüt­zung in Hi­Fi-Qua­li­tät ins ei­ge­ne Hirn ein­spie­len zu kön­nen, hat er das hier zum ei­ge­nen Ver­gnü­gen gleich mehr­fach ge­tan, so ein Bahn­steig ist ja lang und ein ICE nicht min­der.

Was nun fa­zi­tiert der Schrei­ber die­ser Zei­len aus der schil­lern­den Epi­so­de? Frank­furt (Main) macht ihm die Bir­ne mat­schig, drum ist er nicht we­nig froh, so­eben wie­der im hei­mi­schen Fürth (Bay) ein­ge­lau­fen zu sein. Zwar nicht mit klin­gen­dem Spiel und Dching­d­erassabumms, doch um­so be­glück­ter an­ge­sichts der Aus­sicht, end­lich wie­der für zwei Ta­ge sei­ne Ru­he im ei­ge­nen Ab­kling­becken zu fin­den...

 
[1] Erst nach lan­gem Wä­gen und Wan­ken hat sich der Ver­fas­ser zu Han­dys als Plu­ral von Han­dy be­ken­nen kön­nen: Viel schö­ner und an­ge­mes­se­ner er­schie­ne ihm ja die an­glo-ame­ri­ka­ni­sche Schreib­wei­se Han­dies, doch muß man die Kat­ze im Dor­fe bzw. die Plu­ra­li­sie­rung im Ger­ma­ni­schen las­sen, wenn man mit der­lei fik­ti­ven Pseu­do-An­gli­zis­men han­tiert. Mit der kor­rek­ten Be­mehr­zahl­ung Mo­bil­te­le­fo­ne wä­re das an­ge­streb­te Vers­maß da­ge­gen völ­lig aus den Fu­gen ge­ra­ten, von da­her war das kei­ne ernst­haft zu er­wä­gen­de Al­ter­na­ti­ve.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Gro­ßes Auf­at­men

Letz­ten Sams­tag kehr­ten wir mit ei­nem Freund aus Rüs­sels­heim (dem Le­xi­ka­li­ker, um ge­nau zu sein) dort­selbst in ei­nem klei­nen, aber fei­nen ita­lie­ni­schen Lo­kal ein. Es mun­de­te vor­züg­lich, und es na­sel­te nicht min­der frisch: Seit dem 1. Ok­to­ber herrscht im Hes­si­schen näm­lich ein ab­so­lu­tes Rauch­ver­bot in öf­fent­li­chen Lo­ka­len. Auf­ruhr, Pro­test­mär­sche, Fackel­zü­ge, Roll­kom­man­dos? Fehl­an­zei­ge! Nur fried­lich Piz­za und/oder Pa­sta ver­zeh­ren­de Zeit­ge­nos­sen. Na al­so, es geht doch. Hopp, Beck­stein, mach’ hier auch!

Dienstag, 9. Oktober 2007

Kurz & bün­dig

Im west­fä­li­schen Soest ha­be ich die­ser Ta­ge ei­nen schö­nen Sinn­spruch ge­se­hen, ein­ge­schnitzt in den Decken­bal­ken ei­nes ur­alten Hau­ses in der Alt­stadt:

Wer sich wehrt, be­hält sein Pferd

War na­tür­lich im ört­li­chen Dia­lekt ge­hal­ten, den un­ser­ei­ner kaum ver­steht. Aber auch in der hoch­deut­schen Fas­sung ist klar, was ge­meint ist...

Sonntag, 7. Oktober 2007

Hei­ter wei­ter!

Hal­lo mei­ne lie­ben Kin­der, Eu­er zone­batt­ler ist wie­der da und hat euch al­len et­was mit­ge­bracht: Ge­schich­ten, Fo­tos, Sprü­che, noch mehr Fo­tos, Ideen, The­men, und noch ei­nen Schwung Bil­der! Doch gut Ding will Wei­le ha­ben: Zu­nächst ein­mal muß ich die rea­le ho­me­zo­ne wie­der hoch­fah­ren und be­wirt­schaf­ten, dann wer­de ich mich wie­der mei­nen ge­schätz­ten Le­se­rIn­nen zu­wen­den...

Mor­gen nach­mit­tag wer­de ich hier die zwi­schen­zeit­lich ein­ge­gan­ge­nen Senf­sprit­zer ge­gen­kom­men­tie­ren und da­bei den ver­ba­len Wild­wuchs et­was zu­rück­schnei­den. Wo­mög­lich muß ich da auch ei­ni­ges Un­kraut jä­ten und zup­fen, mal se­hen. Gleich da­nach gibt’s dann hier end­lich wie­der Neu­es zu gucken!

Für heu­te aber gu­te Nacht und ei­nen schnei­di­gen Start in die Wo­che!

Sonntag, 23. September 2007

The last of the ma­ny

Ge­stern sind wir in der Schnaitta­cher Ge­gend mit ei­ner lie­ben Freun­din gu­te 15 km durch die Land­schaft ge­lau­fen und ha­ben da­bei die letz­ten Zwetsch­gen der Sai­son weg­ge­fun­den. Heu­te ka­men je­ne fröh­lich la­chend in den Ofen, un­ter­füt­tert von ei­nem dicken Fun­da­ment aus präch­tig auf­ge­gan­ge­nem He­fe­teig:

Zwetschgendatschi

Mit Zimt und Zucker be­streut gibt es nun al­so an die­sem wun­der­schön war­men Herbst­sonn­tag den letz­ten Zwetsch­ge­n­dat­schi der Sai­son. Da­nach geht es noch­mal in den Schre­ber­gar­ten, wo­selbst un­se­re klet­ter­kun­di­ge Mi­ni­ratte ver­mut­lich ih­rer­seits ge­räusch­voll na­gend die be­reits ein­trock­nen­den (Dörr-)Pflaumen jen­seits un­se­rer Reich­wei­te ge­nießt... Die über­las­sen wir ihr dann ger­ne [1], neh­men und aber im Ge­gen­zug das Recht her­aus, die rest­li­chen Äp­fel sämt­lich für uns selbst zu re­qui­rie­ren: Im­mer­hin zah­le ich die Pacht und nicht der in mehr­fa­cher Hin­sicht pel­zi­ge Vier­bei­ner. Ir­gend­ein Un­ter­schied muß ja wohl sein!

 
[1] Man riet uns schon zur heim­tücki­schen Ver­gif­tung oder zum un­sport­li­chen Ab­schuß des be­hen­den Mund­räu­bers, aber im Grun­de macht das fel­li­ge Vieh nur sei­nen Job und ich las­se ja auch an­de­re Leu­te am Le­ben, die mir in Aus­übung ih­rer Ar­beit in die Que­re kom­men...

Rad ab

Wie­wohl der zone­batt­ler (der­zeit noch) ein Au­to­mo­bil be­sitzt, tritt er für ei­ne grund­sätz­li­che In­fra­ge­stel­lung, wenn nicht gar all­ge­mei­ne Äch­tung des mo­to­ri­sier­ten In­di­vi­du­al­ver­kehrs ein. Gu­te Ar­gu­men­te da­für lie­fert ein le­sens­wer­tes Zeit-In­ter­view mit dem dem Ver­kehrs­wis­sen­schaft­ler Her­mann Kno­fla­cher: »Das Au­to macht uns to­tal ver­rückt«.

Samstag, 15. September 2007

Von oben be­trach­tet

Den heu­ti­gen Tag ver­brach­te der zone­batt­ler zu gro­ßen Tei­len in sei­nem Schre­ber­gar­ten und hat da­bei man­che phi­lo­so­phi­sche Ein­sicht ge­won­nen. Zum Bei­spiel die, daß pom­pö­se Ei­sen­bahn-Fe­sti­vals und Del­fina­ri­um-Shows et­was ge­mein­sam ha­ben, je­ne tief­trau­ri­ge Grund­stim­mung näm­lich, die aus dem Um­stand her­rührt, daß die kraft­strot­zen­den Prot­ago­ni­sten da­zu ver­dammt sind, nach we­ni­gen Kol­ben­hü­ben bzw. Mo­tor­wel­len­um­dre­hun­gen resp. Flos­sen­schlä­gen schon an die Gren­ze des ih­nen vor­ge­ge­be­nen Le­bens­rau­mes an­ge­langt zu sein, ihr Mus­kel­spiel al­so gar nicht voll ent­fal­ten zu kön­nen. Trau­ri­ger dran sind na­tür­lich die Zwerg­wa­le, die ja kei­ne Ar­te­fak­te aus Men­schen­hand sind und da­her im Ge­gen­satz selbst zur be­ein­druckend zi­schen­den Dampf­loks ei­ne rich­ti­ge See­le ha­ben dürf­ten...

Die zwei­te Er­kennt­nis über­kam den Chro­ni­sten, wäh­rend er un­ter sei­ner bes­se­ren Hälf­te in bei­der Ap­fel­bau­me hing und er die von ihr him­mels­nah ge­pflück­ten Früch­te ent­ge­gen­nahm und sorg­fäl­tig ein­ei­mer­te: Gut die Hälf­te sei­nes Le­bens war­tet der Bahn-Freak ver­ge­bens! Wäh­rend un­se­rer gold-de­li­ziö­sen und heu­er über die Ma­ßen üp­pig aus­fal­len­den Ern­te fuh­ren un­ter und um uns und fast zum Grei­fen na­he di­ver­se Dampf‑, Die­sel- und Elek­tro-Lo­ko­mo­ti­ven bzw. ‑Trieb­wa­gen auf und nie­der im­mer wie­der, doch in den aus­ge­dehn­ten Pau­sen zwi­schen­drin hat­ten wir glück­li­cher­wei­se et­was Sinn­stif­ten­des zu schaf­fen, wäh­rend die fer­ro­phi­len Spekt­a­to­ren an den Zäu­nen ne­ben un­se­rer Par­zel­le ih­re Ka­me­ras und Ob­jek­ti­ve trot­zig-stur im An­schlag hal­ten muß­ten wie an­dern­orts die Ang­ler ih­re Ru­ten oder die Jä­ger ih­re Flin­ten. Manch’ ei­ner mag als kon­tem­pla­tiv emp­fin­den, was un­ser­ei­nem als maß­los und zeit­ver­schwen­de­risch lang­wei­lig er­schie­ne... Aber ich will nicht dar­über rich­ten, des Men­schen Wil­le ist sein Him­mel­reich und auch mei­ner ei­nem ist der Hang zu ab­son­der­li­chen Rea­li­täts­fluch­ten kei­nes­wegs völ­lig fremd.

Dies al­les ge­sagt bzw. ge­schrie­ben ha­bend, könn­te ich jetzt end­lich zu mei­ner ei­gent­li­chen The­se über­lei­ten, wenn ich die nicht dank schwe­rer Bei­ne und mü­der Bir­ne mitt­ler­wei­le völ­lig ver­ges­sen hät­te und auch mit an­ge­streng­tem Nach­sin­nen nicht mehr zu fas­sen krie­ge. Und dar­um kom­me ich jetzt bes­ser zum dann eben un­be­frie­di­gend un­voll­ende­ten Schluß mei­nes »Wor­tes zum Sonn­tag«, be­vor ich Ge­fahr lau­fe, auch noch in ele­men­ta­rer Hin­sicht zu ver­sa­gen und mei­ne Schach­tel­halm­sät­ze nicht mehr gram­ma­ti­ka­lisch kor­rekt zum Ab­schluß brin­gen zu kön­nen, was ich als noch wür­de­lo­ser emp­fän­de als ein wür­de­lo­ses En­de. En­de.

Freitag, 14. September 2007

Gäh­nen­de Lee­re

Ähem njamm schmatz uääääh. Schon wie­der auf dem So­fa ein­ge­schla­fen. Hmmmmmmm. Brrr. Noch je­mand da? Hmpf. Kühl hier. Kein Wun­der, un­ter der Ku­schel­decke war es ge­müt­li­cher. Schluß jetzt, Rech­ner run­ter­ge­fah­ren, Zäh­ne ge­putzt, un­ter die kal­te Bett­decke ge­kro­chen. Gargl. Gu­te Nacht........................

« Vorherige Seite Nächste Seite »