Samstag, 18. Oktober 2008
In einem abbruchreifen Haus, dessen Betreten mittlerweile längst nicht mehr ganz ungefährlich ist, haben wir neulich in einer Unmenge Schutt und Müll ein kleines Doppelportrait gefunden. Das Glas des hölzernen Aufstell-Rahmens war zersplittert, auf der deshalb ungeschützten obere Hälfte der alten Fotografie waren Feuchtigkeit und Schimmelbefall schon fleißig dabei, das Angedenken an die beiden Dargestellten für immer auszulöschen. Da mich das in Sepiatönen gehaltene Bild irgendwie berührt hat und es überdies offenkundig ist, daß die Portraitierten schon längst nicht mehr unter den Lebenden weilen (können), kann ich das Foto hier wohl bedenkenlos vorzeigen und damit letztlich doch dem Vergessen entreißen:
Wen oder was sehen wir da? Vermutlich eine Mutter und ihren Sohn, letzterer durch Militärmantel, Gürtel und Uniformmütze mit Reichsadler als Angehöriger der Deutschen Wehrmacht ausgewiesen. Womit das Foto grob auf den Zeitraum von 1933 bis 1945 zu datieren wäre. Das Lächeln das jungen Mannes mutet zaghaft an, das seiner Mutter (oder sollte es gar seine Großmutter sein?) eher in sich gekehrt und unsicher. Ist das letztlich nur die Folge der ungewohnten Situation, des steifen Stillhaltenmüssens vor der neugierigen Kamera? Oder scheint schon die ‑berechtigte- Sorge durch, ob der Sohn (Enkel?) dermaleinst lebendig und in einem Stück aus der Feueresse des Krieges zurückkehren wird? Wir wissen es nicht, wir können es nur annehmen. Spekulation ist es ferner, die Szene im Atelier eines Berufsfotografen verorten zu wollen, doch deuten der arrangierte Vorhang rechts und natürlich die zeitgenössischen Usuancen darauf hin. Dennoch verbreitet das einfache Mobiliar eine Aura kleinbürgerlicher Enge und Betulichkeit. Aber wie hätte unter den spießigen braunen Machthabern auch etwas anderes entstehen sollen?
Kleine Leute, gewiß, die uns da anschauen und die sicherlich nicht Geschichte geschrieben haben, sondern von dieser in ihrer Existenz bestimmt wurden. Was haben sie in jenen Zeiten gedacht und gemacht? Mit all’ den anderen gejubelt und da schnell weggesehen, wo sich die häßliche Fratze des Regimes in aller Deutlichkeit zeigte? Wir wissen es nicht, wir werden es auch nicht mehr erfahren. Wir können uns daher auch kein Urteil anmaßen, wohl aber darüber nachdenken, daß auch von uns dermaleinst nicht viel mehr übrig bleiben wird als hier ein Foto, da ein Stück Film und dort vielleicht ein kreatives Werk, welches den eigenen Tod überdauert.
Mögen die beiden in Frieden ruhen...
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Dienstag, 7. Oktober 2008
Montag, 6. Oktober 2008
Sonntag, 5. Oktober 2008
Mittwoch, 1. Oktober 2008
Wenn auch der zonebattler dieser Tage siech darniederliegt und schon aus diesem Grunde wenig von sich sehen, hören oder lesen läßt, für das heute fällige Fürth-Mirakel schleppt er sich selbstredend vom Krankenbett aus an seinen Schreib- und Tipptisch, um seiner selbstauferlegten Quizmasterpflicht Genüge zu tun. Et voilà:
Am Oktober-Rätsel sollt Ihr Fürth-Freaks Euch die Zähne ausbeißen, denn es ist aus hartem Stein und obendrein abseits der bisher von mir beschrittenen Knipser-Pfade angesiedelt. Diesmal gilt es, hoch erhobenen Hauptes durch die Stadt zu schreiten, sonst findet man das gesuchte Motiv niemals nicht. Aber Ihr habt ja einen ganzen Monat Zeit dazu! Also gut, was gibt es denn heute zu sehen:
Interessante Sache, nicht wahr? Ein stolzes Wappen mit dem Fürther Kleeblatt darinnen unter den wahrhaft wehrhaften Zinnen eines Burgturms, und ist das unten drunter am Ende eine gigantische Adlerklaue? Wer weiß? Der zonebattler natürlich, doch der freut sich diebisch, daß er diesmal die Latte ziemlich hoch gelegt hat...
Zu gewinnen gibt es diesmal etwas für leidenschaftliche Luftikusse, nämlich
eine Original-DVD mit »Aviator« der mit fünf Oscars ausgezeichneten Biographie des legendären Regisseurs, Piloten und Multimillionärs Howard Hughes! |
Wie immer gewinnt der oder die Erste, der/die unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse (oder unter bereits amtsbekanntem Pseudonym) die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt!
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Sonntag, 28. September 2008
Freitag, 26. September 2008
Dienstag, 23. September 2008
Herr inachtzigweltenumdentag wird erfreulicherweise nicht müde darin, mich auf seine interessantesten Funde im Netz hinzuweisen (langsam beschleicht mich eine Ahnung, warum er jenes vielsagende Pseudonym gewählt hat). Heute sandte er mir ein Link zu 24 verblüffenden HDR-Fotografien von aufgegeben Orten, die dermaßen artifiziell exaggeriert (man könnte auch sagen: künstlich übertrieben) erscheinen, daß sie schon wieder schön sind... Ich selbst neige mittlerweile zum dezent dosierten HDR-Einsatz, aber hin und wieder mal die Regler hart auf Anschlag zu schieben möchte schon angehen...
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...