Samstag, 15. September 2007
Den heutigen Tag verbrachte der zonebattler zu großen Teilen in seinem Schrebergarten und hat dabei manche philosophische Einsicht gewonnen. Zum Beispiel die, daß pompöse Eisenbahn-Festivals und Delfinarium-Shows etwas gemeinsam haben, jene tieftraurige Grundstimmung nämlich, die aus dem Umstand herrührt, daß die kraftstrotzenden Protagonisten dazu verdammt sind, nach wenigen Kolbenhüben bzw. Motorwellenumdrehungen resp. Flossenschlägen schon an die Grenze des ihnen vorgegebenen Lebensraumes angelangt zu sein, ihr Muskelspiel also gar nicht voll entfalten zu können. Trauriger dran sind natürlich die Zwergwale, die ja keine Artefakte aus Menschenhand sind und daher im Gegensatz selbst zur beeindruckend zischenden Dampfloks eine richtige Seele haben dürften...
Die zweite Erkenntnis überkam den Chronisten, während er unter seiner besseren Hälfte in beider Apfelbaume hing und er die von ihr himmelsnah gepflückten Früchte entgegennahm und sorgfältig eineimerte: Gut die Hälfte seines Lebens wartet der Bahn-Freak vergebens! Während unserer gold-deliziösen und heuer über die Maßen üppig ausfallenden Ernte fuhren unter und um uns und fast zum Greifen nahe diverse Dampf‑, Diesel- und Elektro-Lokomotiven bzw. ‑Triebwagen auf und nieder immer wieder, doch in den ausgedehnten Pausen zwischendrin hatten wir glücklicherweise etwas Sinnstiftendes zu schaffen, während die ferrophilen Spektatoren an den Zäunen neben unserer Parzelle ihre Kameras und Objektive trotzig-stur im Anschlag halten mußten wie andernorts die Angler ihre Ruten oder die Jäger ihre Flinten. Manch’ einer mag als kontemplativ empfinden, was unsereinem als maßlos und zeitverschwenderisch langweilig erschiene... Aber ich will nicht darüber richten, des Menschen Wille ist sein Himmelreich und auch meiner einem ist der Hang zu absonderlichen Realitätsfluchten keineswegs völlig fremd.
Dies alles gesagt bzw. geschrieben habend, könnte ich jetzt endlich zu meiner eigentlichen These überleiten, wenn ich die nicht dank schwerer Beine und müder Birne mittlerweile völlig vergessen hätte und auch mit angestrengtem Nachsinnen nicht mehr zu fassen kriege. Und darum komme ich jetzt besser zum dann eben unbefriedigend unvollendeten Schluß meines »Wortes zum Sonntag«, bevor ich Gefahr laufe, auch noch in elementarer Hinsicht zu versagen und meine Schachtelhalmsätze nicht mehr grammatikalisch korrekt zum Abschluß bringen zu können, was ich als noch würdeloser empfände als ein würdeloses Ende. Ende.
Freitag, 7. September 2007
Heute Abend gibt’s den zweiten Teil der »Fürth-Begegnungen« zu sehen, und am morgigen Samstag kommt wieder live aus London die »Last Night of the Proms« auf den Bildschirm: Beides sehr sehenswert!
Dienstag, 4. September 2007
Sehr lesenswert: Ein TELEPOLIS-Interview mit einem bloggenden Bundeswehr-Offizier über den Alltag in Afghanistan.
Montag, 3. September 2007
Drüben beim Stadtheimatpfleger gibt es heute einen neuen Rundbrief zu lesen, ein weiterer soll im Verlauf dieser Woche noch nachfolgen.
Samstag, 1. September 2007
Seit heute ist das Rauchen in Bundesbehörden und öffentlichen Verkehrsmitteln in ganz Deutschland verboten. Die Nischen für Luftverpester werden also enger:
Auf den Bahnhöfen werden die qualmenden Zeitgenossen neuerdings in gelb (!) gebrandmarkte Zonen gepfercht, was der zonebattler freilich nicht gutheißen kann, weil es ihn fatal an die dunklen Zeiten von Willkür, Ausgrenzung, Deporatation und letztlich Vernichtung erinnert:
In der Sache selbst freilich bleibe ich unnachgiebig: Da ich schlechterdings nicht wegriechen kann, will ich im öffentlichen Raum jederzeit vor ungesundem Mief geschützt werden, wenn nötig auch ohne die Einsicht der Süchtlinge um mich herum.
Es steht zu hoffen, daß ich für meinen zonebattler-Stammtisch bald eine größere Auswahl an frischlüfternen Fürther Lokalen zur Verfügung habe, zumal es mit dem gemütlichen Draußensitzen (wo man den Rauschschwaden leider auch nicht immer hinreichend entgeht) saisonbedingt nunmehr wieder einmal vorbei sein dürfte.
90 Jahre jung und immer noch eine tolle Frau: Deutschlands erstes Topmodel !
Freitag, 31. August 2007
Heute und zu dieser Stunde wird Lucius Grisebach als Leiter des Neuen Museums in Nürnberg in den Ruhestand verabschiedet. Die Nürnberger Nachrichten bringen dazu einen nicht unkritischen Kommentar, dem zuzustimmen ich durchaus geneigt bin.
Donnerstag, 30. August 2007
Dienstag, 28. August 2007
Das Telefon schellt, der zonebattler schnellt. Und zwar zum Fernsprecher. Drin bzw. dran ist ein selten sich rührender Bekannter (SSRB), der sich gemeinhin nicht lange mit Smalltalk aufhält. Auch diesmal nicht.
SSRB
Servus, hier ist der SSRB.
zonebattler
Grüß Dich!
SSRB
Du kennst Dich doch gut mit Computern aus?
zonebattler
So sagen manche...
SSRB
Was würdest Du machen, wenn Dir Deine Festplatte im PC kaputtgeht?
zonebattler
Mir eine neue kaufen.
SSRB
Und dann?
zonebattler
Einbauen, formatieren, Backup einspielen, weiterarbeiten.
SSRB
Backup wovon?
zonebattler
Von meinen Programmen und Daten, von allem halt...
SSRB
Ja ja, aber woher?
zonebattler
Von meiner externen USB-Platte.
SSRB
Hm. Und wenn die auch hinüber ist?
zonebattler
Wieso sollte sie das sein?
SSRB
Was weiß ich, weil der Blitz eingeschlagen hat zum Beispiel.
zonebattler
Dann hole ich die zweite externe Sicherungs-Harddisk aus dem Keller vom Nachbarn und habe bestenfalls die Daten eines Tages, schlimmstenfalls die eines Monats verloren. Wäre immer noch ärgerlich genug, aber dennoch keine Katastrophe...
SSRB
Drei Platten synchron halten und zwei davon ständig hin- und herschleppen? Welcher Masochist tut sich denn sowas an?
zonebattler
Ich. Darum habe ich auch keine Probleme von der Sorte, wie Du sie offenbar hast.
SSRB
Danke.
zonebattler
Bitte. Gern geschehen.
SSRB
*Klick*
zonebattler
Du mich auch.
Aus des zonebattler’s Rechner summt seine Hitachi-Harddisk heitere Zustimmung.
Sonntag, 26. August 2007
An diesem Wochenende ist mit großen Tamtam und lautem Tätää die neue Fürther Uferpromenade eingeweiht worden, und die Fürther Nachrichten werden nicht müde, das Ereignis und die wassernahe Flaniermeile hochzujubeln. Der zonebattler ließ sich mehrfach dazu breitschlagen, sich durch und mit dem Strom der Menschenmassen treiben zu lassen, doch im Grunde sind ihm derlei Auftriebe eher suspekt und wesensfremd. Immerhin gab es auch für ihn einen Lichtblick, und zwar eine Bilderausstellung von Birgit Maria Götz in der noch erhaltenen »Militärbaracke« des alten Flußbades: Zwei der großformatigen, von kühner Hand ausgeführten Gemälde haben es ihm sehr angetan (beschreibende Titel von mir, nicht original):
Ein Fest auf der Fürther Freiheit
Die Kißkalt’schen Häuser an der Denglerstraße
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Hier muß man den lobenden Worten der Lokalpresse tatsächlich zustimmen, auch wenn deren Fotograf eine eher grimmig gestimmte Künstlerin eingefangen zu haben scheint: Die Frau wird man sich merken müssen, ihre vitalen Arbeiten sind überaus energiegeladen und von spannender Präsenz!
Wenn das obere der beiden Bilder nicht schon verkauft gewesen wäre (es war einziges bereits mit einem roten Punkt markiert), ich hätte mir es glatt und ohne langes Zögern geleistet. Beim zweiten hadere ich derzeit noch ein wenig mit mir und meinen heimischen Wänden. Ich werde es wohl noch mal überschlafen müssen. Vielleicht nimmt mir nach dieser meiner warmen Empfehlung aber auch ein(e) Schnellentschlossene(r) die Entscheidung ab?
Bei einer Stippvisite nebenan bei einer befreundeten Nachbarin fielen mir gestern in deren Wohnung erhebliche Mengen schokoladener Osterhasen auf, welchselbige das Osterfest um unüblich lange Zeit überlebt zu haben schienen. Die dazu befragte Hausherrin (patente Hausfrau und Halterin dreier Kinder) gab ungerührt zu Protokoll, daß in der Familie sich niemand (!) etwas aus Schokolade mache und daher das überschüssige und ‑flüssige Viehzeugs demnächst gekeult, sprich mit dem Hausmüll entsorgt werden müsse.
In solchen Fällen, verehrte Leserinnen und Leser, schlägt des zonebattler’s Herz für bedrohte Tiere besonders heftig! Als Gentleman, Nachbar und stets hilfbereiter Dienstmann hat er sich daher selbstlos und unverzüglich der süßen Mümmelmänner angenommen. Sofern jemand da draußen ähnliche Probleme hat, möge er/sie sich gerne an mich wenden: Verwaiste Schoko-Osterhasen und ‑Nikoläuse aller Sorten und Marken finden in meiner kuschelig-gemütlichen Wampe homezone jederzeit rettende Aufnahme!
Montag, 20. August 2007
...titeln sie im Feuilleton der F.A.Z. und beziehen sich damit auf das profitgierige Verheizen junger Musikstars im verflachwassernden Klassiksektor. Die nüchterne Analyse der gegenwärtig grassierenden Kultur-Zerquetschung sei meinen LeserInnen hiermit zur Kenntnisnahme anempfohlen: Wie so oft finge eine Not-Wendung mit und bei der Bildung an...
Süßer und scharfer Senf: