Donnerstag, 23. März 2006
Die unerbittlich nahende Bloglesung macht mich ganz kirre im Kopp: Vorgestern hatte ich nach eifrigem Plakate-von-innen-an-die Scheiben-kleben die Türen meiner Renngurke zugeworfen, ohne vorher den Autoschlüssel wieder vom Beifahrersitz genommen zu haben: Da lag er nun zwei Tage und grinste mich an... Die Freundin weilt derweilen 350 km weit weg und mußte mir den Reserveschlüssel von ihrem Schlüsselbund per Post zuschicken. Zwei Tage, ja zwei Wochen ohne Auto wären für unsereinen nicht schlimm, aber mit einem auf dem Präsentierteller liegenden Zündschlüssel und aufmerksamkeitsheischenden Ausdrucken an den Fenstern wäre man doch froh, die Situation und die Karre wieder unter Kontrolle zu haben...
Ich sause also eben in der Mittagspause heim, um mich des eingetroffenen Autoschlüssels zu vergewissern. Dabei nehme ich noch einen ganzen Eimer Kaffesatz aus unserer dubiosen Büro-Maschine mit, um das braune Zeugs en passant im Komposter unseres Schrebergartens im Bahngelände zu versenken. Prompt ritze ich mir beim Zuschließen der Gartentür am Stacheldraht einen blutenden Schmiß quer über die Denkerstirn! Immerhin, die Krokusse blühen schon:
Weiter nach Hause: Der Umschlag mit dem Autoöffner steckt gottseidank im Briefkasten. Erleichterung, die Blechdose rasch aufgesperrt und den vergessenen Schlüssel geborgen. Hurtig zurück zum Bahnhof marschiert, um wieder ins Büro zu fahren. Alles in allem waren das keine 60 Minuten, das Schreiben dieses Beitrags im Zug per Organizer inklusive. So, und jetzt wieder konzentriert an die Arbeit...
Dienstag, 28. Februar 2006
In den 46 Jahren seiner irdischen Existenz hat der zonebattler gerade einmal drei Automobile besessen: Über die derzeitige Renngurke hat er hier und da schon berichtet, heute soll an sein erstes selbstfahrendes Vehikel erinnert werden. Jener 1982 abgelichtete Ford Taunus XL würde nämlich noch heute Aufsehen erregen:
Diese sogenannte Mäandertarnung hat der zonebattler weiland eigenhändig aufgetragen, tatkräftig unterstützt durch seinen Freund, den Fliegermaler. Vorbild war ein Farbschema, mit dem die Deutsche Luftwaffe im Mittelmeerraum (wo sie im Grunde nichts zu suchen hatte) während des 2. Weltkrieges ihre Bomber tarnte:
Der ungewöhnliche »Sichtschutzanstrich« bewirkte bei meiner Karre natürlich das genaue Gegenteil. Interessant waren die deutlichen Reaktionen, die er bei Passanten hervorrief: Während junge (und junggebliebene) Menschen erheitert winkten und den Daumen hoben, waren ältere Leute und verharzte Naturen meist empört und fassungslos über diese meine mutmaßliche Verhöhnung der deutschen Wertarbeit! Das Auto war in den 1980ern halt für viele noch ein Heiligtum, seine Verunzierung mithin ein Sakrileg ersten Ranges...
Mehr Fotos gefällig? Dann darf ich in mein Bildarchiv hinüberbitten!
Donnerstag, 22. Dezember 2005
Die vorweihnachtliche Verwandtschafts-Besuchstour führte ja wie berichtet hinwärts über Wertheim und Frankfurt, rückwärts flitzten wir der Abwechslung halber über Kaiserslautern, Ludwigshafen und an Speyer vorbei Richtung Heimat. Da bietet sich stets ein Zwischenstopp im Technikmuseum Sinsheim an: Zwar hat man als heimwollender »Transit-Reisender« oft nicht genug Zeit und Nerven für einen ausgiebigen Museumsbesuch, aber auch das angeschlossene IMAX-Kino oder der Museumsshop bieten hinreichend Abwechslung für ein gepflegtes Pausenstündchen...
Nach dem Parken auf dem einzig freien Stellplatz vor dem Hauptgebäude schaute ich unwillkürlich nach oben durch das Glasdach meines Minibusses und zuckte vor Schreck erstmal ordentlich zusammen:
So dicht ist ein Feuerlösch-Flugboot noch nie über mich hinweggebraust! Allerdings flog auch dieses Exemplar nicht, es war nämlich statisch aufgeständert und ich hatte es beim Rangieren mit dem Wagen bei Schneeregen zunächst schlicht übersehen... Der plötzliche Adrenalinschub war dann allerdings sehr herzerwärmend!
Montag, 28. November 2005
»Tanken Sie mal wieder auf: Wir senken die Benzinpreise!« trötet es mir aus einem unangeforderten Werbebrief der »VOLKSWAGEN BANK direct« entgegen. [Einschub: Firmierung tatsächlich mit fetten Versalien vorne und englisch geschriebenen direct-Wurmfortsatz kursiv hintendran, wie es halt heutzutage unseliger Zeitgeist ist. Immerhin haben sie dankenswerterweise auf ein »& more...« am Schluß verzichtet, so modisch wollten sie dann wohl auch wieder nicht sein...]
Für das Tanken mit der eilfertig angedienten »Volkswagen VISA card« werden mir 1% Rückvergütung versprochen, leider »aus technischen Gründen« nicht an Supermarkt-Tankstellen sowie nur bis zu einem maximalen Tankumsatz von 2.000 EUR im Jahr.
Dummerweise habe ich genau heute vor einem Vierteljahr (also am 28.08.2005) zum letzten Mal aufgetankt, und zwar 26,55 Liter Normalbenzin zum Preis von 33,97 EUR. Derzeit ist der 40-Liter-Tank meines Gefährts immer noch zu einem Drittel gefüllt. Nicht, daß ich einen Wunderwagen hätte, es liegt schlicht daran, daß das Fahrzeug überwiegend ein Stehzeug ist. Wie schon früher ausgeführt und allgemein bekannt, ist die Fürther Südstadt der Nabel der Welt, mithin muß ich mich kaum mit maschineller Hilfe fortbewegen. Und wenn doch, dann mit meinem unerreicht ökonomischen 11.000 PS-Dienstwagen.
Keine Ahnung, was der Liter Sprit heute kostet. Nehmen wir zur Sicherheit und der einfacheren Rechnerei halber mal 1,50 EUR an, dann würde ich für das Befüllen eines restlos leergeschlürften Tanks demnach glatte 60,00 EUR löhnen müssen. Die Rückvergütung würde mithin 60 Cent betragen, im Quartal wohlgemerkt. Gut, man fährt mitunter etwas mehr, geben wir für alle Fälle 100% Aufschlag und landen dann bei 1,20 EUR Ersparnis in 3 Monaten, ergo 4,80 EUR im Jahr. Klingt gut! Doch wo ist der Haken? Im Kleingedruckten: Die Karte selbst kostet 20,00 EUR im Jahr (schon verloren!) und wäre zudem die dritte in meinem Geldbeutel. Obendrein fände ich es stillos, meinen treuen Subaru-Minibus mit einer Volkswagen-Karte vollzutanken.
Und die Moral von der Geschicht’? Die hat schon Henry Ford formuliert:
Reich wird man nicht von dem, was man verdient,
sondern von dem, was man nicht ausgibt |
Heißt in meine Diktion übersetzt: Wer dorthin zieht, wo sich Arbeit und Freunde in der Nähe finden, kriegt zwar kein Prozent zurückerstattet, muß aber von 100 EUR Spritgeld 99 EUR erst gar nicht berappen!
Sonntag, 13. November 2005
So in etwa sieht auch der meinige aus – nur in dezenterer Farbgebung (siehe unten). Fällt im Wald und auf der Heide weniger auf! Ansonsten: 54 PS aus 3 (!) Zylindern, zuschaltbarer Allrad-Antrieb, zwei Rückbänke komplett umklapp- und die Vordersitze um 180º drehbar. Schiebetüren links und rechts, Cabrio-Feeling dank riesiger Glasdächer. Und das alles für weit, weit unter 15.000 EUR. Ein ideales Camping-Mobil für zwei! Mit dem etwas weniger luxuriös ausgestatteten, dafür aber doch gefälliger aussehenden (und 5.000 EUR billigeren!) Vorgänger-Modell bin ich weiland bis nach Schottland (und zurück) gekommen, teilweise über verwegene Paß-Straßen mit bis zu 35% Steigung! Was will man mehr?
Mein Subaru Libero E12 im regulären Stadt-Anstrich
Der kleine Bus eignet sich hervorragend für Abenteuer-Urlaube und Übernachtungen abseits der Zivilisation. Zwei erwachsenen Personen bietet er reichlich Platz für eine bequeme Bettstatt bei ausreichend Stauraum für Proviant und Gepäck. Die hier gezeigten Lackierungs-Vorschläge mögen geneigten Frischluft-Freunden zur Anregung dienen. Als einzig signifikante Nachteile des vielseitigen Vehikels möchte ich die relativ hohe Seitenwindempfindlichkeit sowie die mangelhafte Widerstandsfähigkeit gegen Feindbeschuß nicht unerwähnt lassen...
Mein Camping-Bus in herbstlicher Gelände-Tarnung
Leider hat Subaru den Libero Anfang 1999 ohne Nachfolger aus dem Programm genommen, eine mir völlig unverständliche Entscheidung. Hätte man das vielfältig nutzbare Gefährt angemessen beworben, die verkauften Stückzahlen wären sicher um etliches höher gewesen. So aber waren der Wagen und sein ausgesprochen hoher Freizeitwert von Anfang an nur einem relativ kleinen Kreis eingeschworener Libero-Fans und organisierter Club-Mitglieder bekannt... Schade. Aber meiner soll ja noch ein paar Jahre halten. Meine Empfehlung an alle pragmatisch und praktisch denkenden LeserInnen: Wer einen gut erhaltenen Libero gebraucht erwerben kann, sollte keine Sekunde zögern!
Donnerstag, 22. September 2005
...Scheiden tut weh. Mir jedenfalls ist es jedes Jahr auf’s Neue ein Greuel (von mir aus auch Gräuel), wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden und beide miteinander kälter. Aber es ist halt jetzt wieder soweit und wenigstens ist es tagsüber draußen noch freundlich und sonnig.
Des Nachts freilich fallen die Temperaturen schon wieder auf erschreckend niedrige Werte, und so schien es uns geboten, die sommers in den Hinterhof ausgelagerten Großpflanzen der Spezies Ficus benjamin wieder ins Haus zu schaffen. Nun ist unsere Wohnung eher eine Burg denn ein Schloß und also ohne Orangerie, der verfügbare Platz in Treppenhaus und Wohnräumen zudem begrenzt und nicht beliebig vermehrbar.
Es war im Grunde schon vorher klar, daß unser im Wortsinne größtes Sorgenkind den Weg zurück ins Esszimmer nicht mehr schaffen würde und daher im Herbst anderweitig untergebracht werden muß. Nur wo? Die vor etwa 13 Jahren gekaufte Birkenfeige einfach herzuschenken wäre uns treulos erschienen, und so schlug meine bessere Hälfte vor, das meterhohe Gewächs zu sich ins Büro bzw. in den Gang davor zu stellen. Also gut, Erleichterung allenthalben. Wie aber den sperrigen Strunk dorthin verschaffen?
Zum Glück verfügt unser an anderer Stelle ausführlich beschriebener Einsatzwagen über ein weit auffahrbares Glasdach, so daß der Baum mit seinem schweren Topf für uns grundsätzlich transportierbar war. Freilich mußte ich ihn dazu erst temporär »verschlanken«, was unter Zuhilfenahme einer Rolle Frischhaltefolie recht gut gelang. Zu zweit klappte dann auch das »Einfädeln« in den Minibus.
Die anschließende Sonderfahrt durch die Südstadt geriet zum rechten Spektakel für alle zufällig den Weg säumenden Augenzeugen, die uns mit großem Hallo und Gekicher begrüßten. So einen merkwürdigen Umzug sieht man schließlich nicht alle Tage!
In meinem Hang zum Theatralischen erinnerte mich die Prozession sogleich an den Shakespeareschen Macbeth, dem ja durch eine »Erscheinung« geweissagt wird:
Macbeth soll niemals bezwungen werden, bis der große Birnam-Wald auf Dunsinans Hügel gegen ihn angezogen kommen wird |
Der Schurke fühlt sich bekanntermaßen durch diese Prophezeiung zu noch grausamerem Tun ermutigt, wann hätte man je einen Wald in Bewegung gesehen? Doch kurz vor dem finalen Showdown verfügt der gute Malcolm am Birnam-Wald:
Laßt jeden Soldaten sich einen Ast abhauen, und ihn vor sich her tragen; wir werden dadurch die Anzahl unsers Heers beschatten, und die Kundschafter in Verwirrung setzen |
Und so erfüllt sich die Vorhersehung letztlich doch: der wandelnde Wald ist das gut getarnte Fußvolk von Malcolms Heer, dessen Freund Macduff schließlich dem Bösewicht und Königsmörder Macbeth einen Kopf kürzer macht. So martialisch endete die Fahrt mit dem bewaldeten Wagen durch Fürth allerdings (und gottseidank) nicht... Aber man könnte im kommenden Winter abends mal wieder den ganzen Macbeth lesen und nicht nur die Zusammenfassung !
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...