Fundstück: | |
Art / Typ: | Schraubdeckelöffner mit verstellbarem Zahnriemen aus Gummi |
Herkunft: | unbekannt, Gerät ohne jegliches Herstellerkennzeichen |
Zustand: | neuwertig |
Fundort: | »Gelbe Tonne« in einem Fürther Hinterhof |
Kaufpreis: | keiner (kostenlose Lieferung vom Universum) |
Notizen: | Auf dem Weg zu lieben Freunden wollte ich von Idiotenhand fallengelassenes Verpackungsmaterial zuständigkeitshalber der nächsten Wertstofftonne überantworten. In selbiger obenauf lag das hier vorgestellte Werkzeug: Ob der/die Wegwerfer(in) dessen Verwendungszweck nicht erkannte oder keine Schraubgläser mehr zuhause hatte, bleibt ungeklärt und rätselhaft. Jedenfalls erkannte unsereiner sofort den Nutzen des leuchtend gelben Plastikgriffes mit dem dicken Gummiriemen dran und stellte den Haushaltshelfer daher unverzüglich erstens sicher und zweitens in Dienst. Und ich greife immer wieder gern auf ihn zurück: Wann immer ein Marmeladenglas partout nicht aufgehen mag und der Schraubdeckel weder auf gutes Zureden noch auf Fluchen reagiert, hole ich den schwarzgelben Freund, lege seine Zahnriemen-Schlaufe lose um den widerspenstigen Deckel, ziehe sie fest und habe einen bombenfest sitzenden Hebel, der jeden Drehverschluß im Handumdrehen (!) aufkriegt. Und plopp! Angesichts der für Haushaltszwecke unüblich soliden Ausführung tippe auf ein industrielles Werkzeug, dessen angepeilte Zielgruppe möglicherweise weniger störrische Einweckgläser als vielmehr festsitzende Ölfilter waren. Um so mehr freue ich mich, hier kein klappriges Spielzeug in die Hand bekommen zu haben, welches schon den zweiten Einsatz nicht mehr überlebt, sondern ein grundsolides Handwerkszeug, dem mich zu überdauern ich gute Chancen einräume... |
So recht kapiere ich trotz der Beschreibung nicht, wie das Teil funktioniert?
#1
Vielleicht verhilft Dir ein zweites Foto zum besseren Verständnis:
Der rutschfeste Riemen umschließt das abzuschraubende Teil (hier den Deckel eines Marmeladenglases), beim Drehen gegen den Uhrzeigersinn wird das Gummiband zusätzlich durch die gezackte Auflage am Kunststoffgriff fixiert: Griff und Deckel werden so absolut kraftschlüssig miteinander verbunden! Um die Hebelwirkung dann wirksam ausüben zu können, braucht man allerdings meist noch eine(n) Helfer(in), die das zu öffnende Glas unten beidhändig festhält...
#2
Das kenn ich, das kenn ich... :)
und es funktioniert echt gut
viele grüße
feuermaria
#3
Oha, was macht denn eine Ergotherapeuse mit so einem Ding? Alten Holzköpfen dieselben ab und nach entkalkender Generalüberholung wieder dran? ;-)
#4
Trefflicher hättest für das Serviervorschlagsfoto den widerspenstigen Deckel nicht wählen können: In der Umgangssprache meiner Herkunftsregion bezeichnet Brassel »Mühe, Arbeit«.
Den Verdacht, dass dein Fund nicht originär für Haushaltszwecke gedacht ist, teile ich. Die im einschlägigen Handel angebotenen Gerätschaften gleicher Bauart sind deutlich weniger robust. Dafür nehmen sie allerdings auch nicht die halbe Küchenschublade ein.
Anders als mein Lieblingshelfer, der nebenbei mit einsfuffzich nur unwesentlich teurer als dein Oschi war, aber ebenfalls der Rubrik »Nicht gesucht und dennoch gefunden« entstammt: Fig. 1, Fig. 2.
#5
Werter ignorant,
zunächst einmal bitte ich die Wartezeit bis zum Freischalten und Erscheinen Deines Kommentars zu entschuldigen: Einlassungen mit mehr als drei externen Links darinnen lasse ich mir von der WordPresse zur individuellen Genehmigung vorlegen, da bei derlei Beiträgen ein Anfangsverdacht auf Spam nicht von der Hand zu weisen ist...
Die nette Sprachspielerei mit der Deckelaufschrift ist (ausnahmsweise) keine Absicht, sondern der schiere Zufall: Ich nahm für das Foto schlicht jenes Glas aus dem Kühlschrank, welches tags zuvor den Einsatz des vorgestellten Apparates erforderlich machte! Der übrigens seinen Stammplatz nicht nur aus Platzgründen nicht in der Küchenschublade hat: Wegen der intensiven und sich partout nicht verflüchtigen wollenden Geruchsausdünstung des dicken Gummiriemens lagert der Kraftmeier gemeinhin außerhalb der Wohnung!
Einen der von Dir am Ende Deines Kommentars per Verlinkung präsentierten »Lieblingshelfer« haben wir übrigens ebenfalls im Fundus, und diesen tatsächlich griffbereit in der Schublade neben dem Herd! Im Rahmen einer stufenweise Eskalation der eingesetzten Zwangsmittel kommt der »Chinesenhut« meist sogar als erster dran, wenn es ein Glas mit festsitzendem Deckel zu eröffnen gilt: Erst wenn er und sein Bediener an der gestellten Aufgabe scheitern, wird als ultima ratio nach dem großen Hebel gegriffen...
#6
Diese Sammlung ist noch mit selbem Zwecke dienender Spezialzange zu komplettieren, wobei hier die imaginäre Wanderung des Lesers in den Werkzeugkeller sofort wieder abgebrochen werden kann: Es gibt eben jene als Küchenwerkzeug. Sitzt auch bombenfest, kriegt alles auf ... und verweigert mir leider gerade ein Beweisfoto, da ich entsprechenden Helfer in aktueller Wohnung nicht mehr im Dienst zu haben scheine.
Grund: Es gibt – ganz ohne dass dafür spezielles Aufbautrainig und Dopingmittel notwendig gewesen wären- nahezu kein Glas, dass meinem Händedruck widerstehen könnte ;-)
#7
etwas spät... aber noch zum thema:
zugetrocknete gläser mit farben lassen sich wunderbar damit öffnen, als helfer nehm ich allerdings einen schraubstock :)
#8
Hm, aber dem müßte man zunächst geeignete, halbrunde Gummi-Backen verpassen, sonst käme das knallende Zersplittern des eingespannten Glases noch vor dem festen und sicheren Halt, oder?!
#9
Auf irgendeinem Markt für Handwerker konnte ich diese Geräte, es gibt verschiedene Stärken und somit Breiten der Gummis, kaufen. Ein Stempel für ein weltweites Patent mit dem Namen »BABY-Boa CONSTRICTOR 10 – 100 mm« in diesem Fall, weitere Geräte bei Amazon.
#10
Danke für den Tipp, der sicherlich hilfreich ist für Leser, die auf der Suche nach so einem Werkzeug hier gelandet sind. Ich selbst bin wohl bedient für den Rest meiner Tage, mein »Findling« ist so solide, daß der mich glatt überlebt...
#11
Hallo Zonebattler,
So ein Exemplar hatten auch wir mal zu Hause, das ist aber schon viele Jahre her.
Da es nicht mehr auffindbar ist, vermute ich, dass die Handhabung doch nicht so einfach war !!!
#12
Ganz im Gegenteil, jemand wird den Nutzen des praktischen Dings sogleich erkannt und es kurzerhand mitgenommen haben!
#13