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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Montag, 17. November 2008

Rauch­zei­chen

Auch wenn es den zone­batt­ler ei­nen Teil der Ver­wand­schaft und viel­leicht ein Vier­tel sei­nes Freun­des­krei­ses ko­sten wür­de: Kä­me er am ro­ten Knopf vor­bei, der den ta­bak­rau­chen­den Teil der Mensch­heit su­bi­to ver­schwin­den lie­ße, so wür­de er ihn oh­ne lan­ges Nach­den­ken so­fort nie­der­drücken [1] und gleich noch ein zwei­tes und ein drit­tes Mal, um wirk­lich si­cher­zu­ge­hen...

Weit li­be­ra­ler ist da ‑so­zu­sa­gen von Amts we­gen- ein Be­rufs-Li­be­ra­ler aus N., mit dem sei­ne Schul­freun­din Bea­trix C. aus K. neu­lich ei­ne er­hel­len­de Kor­re­spon­denz hat­te. Zum Zwecke der po­li­ti­schen Mei­nungs­bil­dung do­ku­men­tiert er nach­fol­gend den Schrift­wech­sel ‑selbst­ver­ständ­lich mit dem Ein­ver­ständ­nis der Be­tei­lig­ten- in vol­lem Wort­laut [2]. Der op­ti­schen Ab­gren­zung und bes­se­ren Les­bar­keit hal­ber sind die Ein­las­sun­gen des Po­lit­pro­fis in den Far­ben sei­ner Ver­bin­dung hand­ko­lo­riert:

 

Sehr ge­ehr­ter Herr K.,
 
Wie sehr ha­be ich mich über die Ein­füh­rung des Rauch­ver­bots ge­freut! End­lich konn­te ich auch ich als Nicht­rau­che­rin ei­nen Abend in der Knei­pe oder Dis­co ver­brin­gen oh­ne die rauch­ge­schwän­ger­te Luft at­men zu müs­sen! End­lich ha­ben die Bröt­chen aus der Bäcke­rei mit Ca­fe nicht mehr schal ge­schmeckt! End­lich konn­te ich oh­ne Rauch­bei­mi­schung es­sen ge­hen!
 
Na­tür­lich stimmt es mich da ziem­lich trau­rig, dass es da­mit jetzt wie­der vor­bei sein soll.
 
Es ist al­so so, dass Men­schen, die süch­tig sind an­de­re be­lä­sti­gen und ge­fähr­den dür­fen. War­um? Wird da­mit so viel Geld ver­dient, Ist der Pro­test der Rau­cher so mas­siv weil sie eben rau­chen müs­sen und das am be­sten über­all oh­ne Ein­schrän­kung und Rück­sicht­nah­me?
 
Scha­de, scha­de, scha­de!
 
Mit em­pör­ten Grü­ßen,
Bea­trix C.

 

Sehr ge­ehr­ter Frau C.,
 
nie­mand wird ge­zwun­gen zu rau­chen. Wäh­len Sie ein­fach Lo­ka­le und Ge­schäf­te in den nicht ge­raucht wird. Im Fall der von Ih­nen an­ge­spro­chen Dis­ko soll­ten Sie um ei­nen Ge­hör­scha­den zu ver­mei­den un­be­dingt auch auf Zim­mer­laut­stär­ke be­stehen.
 
Mit li­be­ra­len Grü­ßen
A. K.
Kreis­vor­sit­zen­der FDP‑N.

 

Sehr ge­ehr­ter Herr K.,
 
soll­te mir die Laut­stär­ke in ei­ner Dis­ko­thek zu hoch sein, neh­me ich Oh­ren­stöp­sel und be­hel­li­ge da­mit nie­mand an­de­ren – ent­schei­de ich mich aber dort zu rau­chen zwin­ge ich al­le An­we­sen­den das auch zu tun.
Mer­ken Sie den Un­ter­schied?
 
Mit freund­li­chen Grü­ßen,
Bea­trix C.

 

Sehr ge­ehr­te Frau C.,
 
Dann neh­men Sie doch zu den Oh­ren­stöp­sel auch noch ei­ne Gas­mas­ke da­zu und ver­zich­ten Sie doch bit­te aus Pro­test auf al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke.
War­um ge­hen Sie ei­gent­lich über­haupt rein?
Zei­gen Sie dem Be­trei­ber doch Ih­re Em­pö­rung über sein An­ge­bot in dem Sie als Kun­de von Ih­rem Recht ge­brauch ma­chen dort nicht hin­zu­ge­hen.
 
Mit li­be­ra­len Grü­ßen
A. K.
Kreis­vor­sit­zen­der FDP‑N.

 

Sehr ge­ehr­ter Herr K.,
 
Sie ha­ben na­tür­lich völ­lig recht!
Vie­len Dank für Ih­re über­zeu­gen­den Ar­gu­men­te! Ich wer­de ein­fach zu Hau­se blei­ben nicht rau­chen und mei­nen Mund hal­ten.
 
Mit freund­li­chen Grü­ßen,
Bea­trix C.

 

Sehr ge­ehr­te Frau C.,
 
Sie wer­den sich nun wun­dern, aber im Grund­satz ge­be ich Ih­nen voll­kom­men Recht, dass wir in un­se­rer zu­neh­mend ge­bil­de­ten Ge­sell­schaft Me­cha­nis­men ein­rich­ten soll­ten, die den ver­schie­den ge­sund­heits­schäd­li­chen Ver­hal­ten und Süch­ten, das sind nicht nur Nikotin‑, Al­ko­hol- und Spiel­sucht, ent­ge­gen wir­ken.
 
Das Kern­pro­blem liegt dar­in, dass es bei al­len die­sen Ver­hal­ten auf die Do­sis an­kommt. Ver­bo­te brin­gen da nichts als Wi­der­stand.
 
In un­se­ren In­nen­städ­ten ha­ben wir we­gen des Fein­stau­bes ja auch kein Fahr­ver­bot son­dern ei­ne nach­voll­zieh­ba­re Re­ge­lung.
 
Idea­les Bei­spie­le ist das rau­chen. Mein Vor­schlag wä­re hier, dass man in Ga­stro­no­mien ein »Ni­ko­tin-Ba­ro­me­ter« auf­hängt. So­bald ein per Ver­ord­nung fest­ge­leg­ter Grenz­wert er­reicht ist, müs­sen die Kip­pen aus­ge­macht wer­den.
 
Ent­we­der wer­den dann die Rau­cher sich die Qualm­pro­duk­ti­on ein­tei­len oder die Wir­te wer­den für ent­spre­chen­de Be­lüf­tung sor­gen.
 
Krea­ti­vi­tät ist ge­fragt – drauf­hau­en funk­tio­niert heu­te nicht mehr.
 
Im Fern­se­hen sah ich Vor­ge­stern ei­nen Spot – ich bin mir nicht 100 % si­cher, aber ich glau­be ge­se­hen zu ha­ben, dass der von »pro-rauch­frei« war. Auch das ist ein An­satz, der bei ent­spre­chen­der Se­rio­si­tät so­gar von ALLEN Par­tei­en – auch der FDP- un­ter­stützt wür­de.
 
Mit li­be­ra­len Grü­ßen
A. K.
Kreis­vor­sit­zen­der FDP‑N.

 

Sehr ge­ehr­ter Herr K.,
 
hät­ten Sie et­was da­ge­gen ein­zu­wen­den, wenn ich un­se­re klei­ne Kor­re­spon­denz an ei­nen blogen­den Freund wei­ter­lei­ten wür­de?
 
Mit freund­li­chen Grü­ßen,
Bea­trix C.

 

Sehr ge­ehr­te Frau C.,
 
ich ha­be Ih­nen den Ko­ali­ti­ons­ver­trag
[3] am Stück an­ge­hängt. Das The­ma »Nicht­rau­cher­schutz« fin­den Sie auf Sei­te 49 Lit. 4.
Das sagt si­cher­lich mehr aus, als Dis­kus­sio­nen um be­reits ge­fal­le­ne Ent­schei­dun­gen.
 
Mit li­be­ra­len Grü­ßen
A. K.
Kreis­vor­sit­zen­der FDP‑N.

 

Sehr ge­ehr­ter Herr K.,
 
vie­len Dank für die In­for­ma­ti­on. Aber sie ha­ben doch nichts ge­gen die Wei­ter­lei­tung auch wenn es schon Schnee von ge­stern ist?
 
Mit freund­li­chen Grü­ßen,
Bea­trix C.

 

Sehr ge­ehr­te Frau C.,
 
kein Pro­blem. Sie kön­nen mei­ne Aus­sa­gen aus un­se­rer Kom­mu­ni­ka­ti­on ins­ge­samt ru­hig wei­ter­lei­ten. Wich­tig ist mir, dass nichts aus dem Zu­sam­men­hang ge­ris­sen wird.
Sinn­voll wä­re es si­cher­lich, wenn Sie auch die dies­be­züg­lich Ver­ein­ba­rung aus dem Ko­ali­ti­ons­ver­trag mit wei­ter­ge­ben wür­den.
 
Mit li­be­ra­len Grü­ßen
A. K.
Kreis­vor­sit­zen­der FDP‑N.

 

Sehr ge­ehr­ter Herr K.,
 
ich wer­de die Ver­ein­ba­run­gen mit­sen­den. Dan­ke.
 
Mit freund­li­chen Grü­ßen,
Bea­trix C.

 
Tja, da nen­ne noch ei­ner die FDP ei­ne »Spaß­par­tei«! Zum Spa­ßen ist in­des auch dem zone­batt­ler nicht zu­mu­te: Seit hier in Bay­ern strik­tes Rauch­ver­bot in den Lo­ka­len herrscht, hat er dort mehr Geld ge­las­sen als im Jahr­zehnt zu­vor. Ei­ner Locke­rung der be­stehen­den Be­stim­mun­gen steht er da­her ab­so­lut ab­leh­nend ge­gen­über!

 
[1] was ja ei­gent­lich auch im In­ter­es­se der schnell und spur­los Eli­mi­nier­ten lä­ge, da ich ih­nen da­mit wo­mög­lich spä­te­res Siech­tum er­spar­te...

[2] »vol­ler Wort­laut« = in­klu­si­ve et­wa­iger Recht­schreib- und Gram­ma­tik­feh­ler.

[3] Der er­wähn­te Ko­ali­ti­ons­ver­trag CSU/FDP (2008–2013) als PDF-Do­ku­ment. Die an­ge­führ­te Sei­te Nr. 49 der PDF-Da­tei trägt in der Fuß­zei­le die Nr. 47, da Ti­tel­blatt und In­halts­über­sicht un­num­me­riert sind.

Sonntag, 16. November 2008

Bon­jour tri­stesse (47)

Blechkästen auf Discountmarkt-Parkplatz (Fürth, Salzstraße)
 
Blech­kä­sten auf Dis­count­markt-Park­platz (Fürth, Salz­stra­ße)
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Samstag, 15. November 2008

Floh­markt-Pos­sen (3)

Nürn­berg, Groß­park­platz an der Kreu­zung Wit­schel­stra­ße /von-der-Tann-Stra­ße. Der zone­batt­ler be­fin­det sich auf Kol­li­si­ons­kurs zu ei­ner han­dels­üb­li­chen Klein­fa­mi­lie aus der (mut­maß­lich) lower midd­le class: Frau um die 30, Töch­ter­chen 6–8 Jah­re, Mann reich­lich ge­sichts­be­haart und des­halb schwer zu ta­xie­ren. Die Frau bückt sich zu ei­ner Krims­kramski­ste mit Plüsch­tie­ren und zerrt ei­nen grim­men Go­ril­la her­aus...

Frau
(zur Toch­ter) Schau’ ner hi, der Aff’ da schaut aus wie dei Vad­der!

Toch­ter
Gig­gel...

Mann
(dü­ster) -

zone­batt­ler
(grin­send ab)

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Bon­jour tri­stesse (46)

Mobiles Obstgeschäft im Winterschlaf am Rande Nürnbergs
 
Mo­bi­les Obst­ge­schäft im Win­ter­schlaf am Ran­de Nürn­bergs
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Ku­lis­sen­wech­sel

Das von mir sehr ge­schätz­te ge­sel­li­ge Zu­sam­men­sein mit mei­nen Le­se­rIn­nen hat sich in der letz­ten Zeit lei­der et­was be­schei­den aus­ge­nom­men: Die ei­nen kön­nen we­gen re­gel­mä­ßig fi­xer Ter­mi­ne an Diens­ta­gen sel­tenst kom­men, die an­de­ren er­sau­fen der­zeit in sai­so­nal be­ding­tem Ar­beits­an­fall. Zu­dem ha­ben die Tref­fen wohl auch ob ih­rer Häu­fig­keit und dem seit ge­rau­mer Zeit nicht mehr ge­än­der­ten Aus­tra­gungs­ort ein biß­chen an Schwung und Es­prit ver­lo­ren. Es ist al­so an der Zeit, an den ver­füg­ba­ren Stell­schrau­ben zu dre­hen und da­mit un­se­re kom­mu­ni­ka­ti­ven Aben­de wie­der für al­le et­was at­trak­ti­ver zu ge­stal­ten! Der zone­batt­ler ver­kün­det da­her hier­mit sei­nen 3‑­Punk­te-Plan:

  • Die »Ta­fel­run­de« heißt ab so­fort wie­der Stamm­tisch: Das mag man­chen zu gut­bür­ger­lich oder gar zu prol­lig er­schei­nen, klingt aber da­für auch nicht ab­schreckend (pseudo-)elitär.

  • Statt zwei­er Ter­mi­ne im Mo­nat gibt es nur noch ei­nen, um die Vor­freu­de und den Mit­tei­lungs­drang al­lent­hal­ben zu stei­gern. Die Wahl ei­nes fe­sten Ta­ges (des 10.) ga­ran­tiert so­wohl leich­te Merk­bar­keit wie auch wech­seln­de Wo­chen­ta­ge zur Freu­de al­ler an be­stimm­ten Ta­gen Ver­hin­der­ten.

  • Wir wer­den je­des­mal wo­an­ders hin­ge­hen und uns die ga­stro­no­mi­sche Viel­falt Fürths zu Nut­ze ma­chen: War­um nicht auch mal Su­shi statt Piz­za gou­tie­ren? Für Lo­kal-Emp­feh­lun­gen ha­be ich je­der­zeit ein of­fe­nes Ohr!

Be­stän­dig ist al­lein der Wan­del, heißt es, und nun bin ich mal ge­spannt, wie sich un­se­re in der Ver­gan­gen­heit doch meist sehr an­re­gen­den Stamm­tisch-Aben­de in der Zu­kunft ent­wickeln wer­den. Wei­te­re Ge­stal­tungs­vor­schlä­ge wer­den ger­ne ge­hört und nach Mög­lich­keit be­rück­sich­tigt!

Donnerstag, 13. November 2008

Kunst kommt von Kle­ben

Wie­der mal was Span­nen­des und Er­hel­len­des aus dem bra­vou­rö­sen Feuil­le­ton der F.A.Z.: »Gut aus­ge­mu­stert ist halb ge­schnit­ten«!

Montag, 10. November 2008

Obst­sa­lat

Der un­bot­mä­ßi­ge Le­xi­ka­li­ker läßt den ge­bo­te­nen Re­spekt vor neu­ar­ti­ger Tech­nik völ­lig ver­mis­sen und legt in der Grün­zeug­ab­tei­lung des Su­per­mark­tes sei­ne Bir­ne sei­nen ei­ge­nen Kopf der High­Tech-Waa­ge zur Schät­zung vor bzw. auf: Kein Wun­der, daß das ar­me Ding da ganz durch­ein­an­der kommt, wenn sein Ka­me­ra-Au­ge den Schalk im Nacken des L. zu se­hen kriegt!

Sonntag, 9. November 2008

Vä­ter un­er­wünscht

Wegweisendes Schild in der Nürnberger Nordstadt
Samstag, 8. November 2008

Nix für un­gut!

Was kommt her­aus, wenn ein in Deutsch­land le­ben­der Ame­ri­ka­ner sei­ne Ein­drücke über die hie­si­ge Le­bens­wei­se nie­der­schreibt? Ein ir­res Blog !

Donnerstag, 6. November 2008

Me­mo­ries ge­gen Me­mo­ry

Um mei­nen ble­cher­nen Re­chen­knecht auf sei­ne al­ten Ta­ge noch­mal ei­ne spür­ba­re Lei­stungs­stei­ge­rung zu ver­pas­sen, wür­de ich ger­ne sei­nen vor­han­de­nen 512 MB Haupt­spei­cher ver­dop­peln, wenn nicht so­gar ver­vier­fa­chen. Hat je­mand viel­leicht pas­sen­de al­te RAM-Rie­gel un­nütz her­um­lie­gen? Be­nö­tigt wer­den 184-po­li­ge DIMMs vom Typ DRAM DDR-266 PC-2100 Non-ECC. 2x512 MB wä­ren fein, 2x1024 MB das Höch­ste der Ge­füh­le. Ich wür­de mich mit ei­ner fei­nen DVD-Box er­kennt­lich zei­gen...

Haa­ri­ge Sa­che

Wie­wohl der zone­batt­ler ein Tier­freund ist, der jeg­li­chen Pelz­we­sen das Recht zum selbst­be­stimm­ten Tra­gen der ei­ge­nen Haut je­der­zeit un­ein­ge­schränkt zu­ge­steht, der sehn­süch­ti­gen »Pelz­bit­te« der me­lan­cho­li­schen Ma­dame Mo­de­ste kann er wirk­lich nur die höch­ste An­er­ken­nung zol­len. Aus rein li­te­ra­ri­schen Grün­den, ver­steht sich...

Ant­litz des Herb­stes

Ein Blatt mit Augen
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