Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Montag, 26. November 2007

Zug der Zeit

beschmierter VT 614-Triebwagen in Fürth (Bay) Hbf
Sonntag, 25. November 2007

Schaf­fens­re­ste

Arbeitsschuhe von David Krugmann in dessen Fürther Atelier
Samstag, 24. November 2007

Ver­schenk­te Chan­cen

Ge­stern Abend ha­be ich mich wie­der ein­mal der Sich­tung und Auf­lö­sung mei­nes Be­ta­max-Ar­chi­ves ge­wid­met und ein vor Jahr­zehn­ten auf­ge­zeich­ne­tes Fern­seh­spiel von 1974 wie­der­ge­se­hen: »Cau­tio Cri­mi­na­lis« skiz­ziert das Le­ben und die Zwei­fel des jun­gen Je­sui­ten-Pa­ters Fried­rich Spee von Lan­gen­feld, der den Wahn der mör­de­ri­schen He­xen­ver­fol­gung zu be­zwei­feln, zu kri­ti­sie­ren und schließ­lich mit ei­nem an­onym pu­bli­zier­ten Buch zu be­kämp­fen be­ginnt...

Oh­ne jetzt das mit hoch­ka­rä­ti­gen deut­schen Schau­spie­lern be­setz­te TV-Stück im Ein­zel­nen re­zen­sie­ren zu wol­len: Ei­ne so über­aus stim­mi­ge und be­we­gen­de Mi­schung aus groß­ar­ti­ger Dar­stel­lerkunst, span­nen­dem Dreh­buch (oh­ne plat­te Ac­tion-Sze­nen!) und un­spek­ta­ku­lä­ren, sti­li­sier­ten Stu­dio­ku­lis­sen, so et­was gibt es heut­zu­ta­ge schlicht nicht mehr. In den 1970er Jah­ren in­des­sen wa­ren Li­te­ra­tur­ver­fil­um­gen und an­spruchs­vol­le TV-Ad­ap­tio­nen hi­sto­ri­scher Stof­fe kei­nes­wegs die sel­te­nen High­lights, nach de­nen man in den Pro­gramm­zeit­schrif­ten lan­ge hät­te su­chen müs­sen. Doch das, was an der­lei Gem­men in den Ar­chi­ven schlum­mert, gilt heut­zu­ta­ge als bil­dungs­bür­ger­li­cher Quo­ten­kil­ler und wird al­len­falls an­läß­lich des Tod ei­nes be­tei­lig­ten Mi­men zu nacht­schla­fen­der Stun­de in ei­nem der drit­ten Pro­gram­me ge­zeigt.

Da­bei wä­re qua­li­ta­ti­ves und bil­den­des Fern­se­hen nicht nur die Do­mä­ne des öf­fent­li­chen recht­li­chen Fern­se­hens, es wä­re so­gar des­sen ur­ei­ge­ner und oben­drein ge­büh­ren­fi­nan­zier­ter Auf­trag! Frei­lich zieht man es in den halb­staat­li­chen Sen­de­an­stal­ten längst vor, mit den von den Zu­schau­ern be­zahl­ten Mil­lio­nen den un­säg­li­chen Plat­ti­tü­den des Pri­vat-Fern­se­hens so­zu­sa­gen »auf Au­gen­hö­he« Kon­kur­renz zu ma­chen und weit­ge­hend den­sel­ben Schund zu pro­du­zie­ren...

Ein sehr le­sens­wer­ter Es­say über den Ver­fall po­li­tisch-kul­tu­rel­ler In­for­ma­ti­on fin­det sich auf TELEPOLIS un­ter dem Ti­tel »Die In­du­stria­li­sie­rung des Den­kens«. Ich ha­be bei der Lek­tü­re mehr als ein­mal re­si­gniert seuf­zen müs­sen. Was mei­nen mei­ne ge­schätz­ten Le­se­rIn­nen zu die­sem The­ma?

Freitag, 23. November 2007

Bon­jour tri­stesse (35)

Verlassenes Haus in Neumarkt (Oberpf)
 
Ver­las­se­nes Haus in Neu­markt (Oberpf)
vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag

Ku­lis­sen­schie­be­rei

Der Herr Rup­pi 1979 weist uns freund­li­cher­wie­se dar­auf hin, daß un­ser schö­nes Für­ther Stadt­thea­ter kei­nes­wegs ein­ma­lig ist, son­dern tat­säch­lich (min­de­stens!) ein zwei­tes Mal in der Land­schaft steht, und zwar im ukrai­ni­schen Tscher­no­witz:

Stadttheater Fürth i. Bay.
 
Stadt­thea­ter Fürth i. Bay. [Bild­nach­weis]
Stadttheater Tschernowitz
 
Stadt­thea­ter Tscher­no­witz [Bild­nach­weis]

Was auf den er­sten Blick ver­blüfft und ver­wun­dert, ja so­gar ei­nen Pla­gi­ats-Ver­dacht auf­kom­men läßt, ist in Wirk­lich­keit ein Ex­em­pel schlau­er Auf­wands­mi­ni­mie­rung: Das Wie­ner Ar­chi­tek­tur­bü­ro Fell­ner & Hel­mer war in der Zeit vor dem Er­sten Welt­krieg auf sol­che Thea­ter­ge­bäu­de spe­zia­li­siert und sei­ner­zeit am Bau von vier Dut­zend ein­drucks­vol­ler Spiel­stät­ten be­tei­ligt. Mit sich be­reits an­dern­orts be­währt ha­ben­den Plä­nen und Kon­struk­tio­nen konn­te man na­tür­lich je­den Mit­be­wer­ber leicht & läs­sig un­ter­bie­ten und rasch zum Qua­si-Mo­no­po­li­sten auf­stei­gen...

Den auf­trag­ge­ben­den Kom­mu­nen wer­den die be­acht­li­chen Ein­spar­po­ten­tia­le si­cher ganz recht ge­kom­men sein, wa­ren doch bei den gro­ßen Ent­fer­nun­gen zwi­schen den je­wei­li­gen Zwil­lings­bau­ten Re­pu­ta­ti­on und Eh­re kaum ge­fähr­det. Schwer vor­stell­bar frei­lich, daß ein ko­sten­be­wuß­ter Bau­un­ter­neh­mer den Für­thern und Nürn­ber­gern den glei­chen Ent­wurf hät­te schmack­haft ma­chen kön­nen!

Donnerstag, 22. November 2007

Food Art

angebissene Brezel
Mittwoch, 21. November 2007

Das Land der Dich­ter und Den­ker de­mon­tiert sich selbst

Die Lek­tü­re die­ses In­si­der-Pro­to­kolls hat mir die Lau­ne und den Tag ver­dor­ben. Doch wo­hin mit der ohn­mäch­ti­gen Wut im Bauch über so­viel In­kom­pe­tenz und him­mel­schrei­en­de Igno­ranz?

Sonntag, 18. November 2007

Stra­ßen­fe­ger

herrenloser Schrubber

Kon­sum oh­ne Pau­se

Kann es sein, daß ei­ne wei­te­re Aus­deh­nung der La­den­öff­nungs­zei­ten ‑auch in den Sonn­tag hin­ein- letzt­lich ei­ne Ge­fahr für un­se­re Kul­tur be­deu­ten kann? Su­san­ne Gasch­ke fin­det in der Zeit un­ter der Über­schrift »Der Tag, der uns ge­hört« sehr kla­re (und sehr le­sens­wer­te) Wor­te!

Samstag, 17. November 2007

Bauch­red­ne­rin

nackte Puppe auf einem Flohmarkt
Freitag, 16. November 2007

Ba­sis-De­mo­kra­tie

Den gest­ri­gen Abend ver­brach­te ich im We­sent­li­chen auf der of­fi­zi­el­len Bür­ger­ver­samm­lung für die Für­ther Stadt­tei­le Süd­stadt, In­nen­stadt, Dam­bach, West­vor­stadt und was der­glei­chen pe­ri­phe­re Sied­lun­gen mehr sind. Mei­ne bes­se­re Hälf­te war na­tür­lich auch da­bei so­wie der Herr Gra­ben­ken­ner. Wie zahl­rei­che an­de­re Bür­ger und Bür­ge­rin­nen auch mach­te ich von mei­nem Re­de- und Fra­ge­recht Ge­brauch, und die Ver­tre­ter der Kom­mu­ne (vom Ober­bür­ger­mei­ster über sei­ne Fach­re­fe­ren­ten bis hin zum Kon­takt­be­am­ten der Po­li­zei) si­cher­ten zu, sich der vor­ge­tra­ge­nen Pro­ble­me zeit­nah an­zu­neh­men (was sie al­ler Er­fah­rung nach auch sehr zu­ver­läs­sig tun).

So­weit, so gut. Was aber nach­denk­lich stimmt, ja nach­ge­ra­de alar­miert, ist die un­ter dem Strich er­schreckend ge­rin­ge Be­tei­li­gung der Bür­ger­schaft an sol­chen Ver­an­stal­tun­gen. Hier be­steht tat­säch­lich mal die Mög­lich­keit, auf öf­fent­li­che An­ge­le­gen­hei­ten Ein­fluß zu neh­men, und den­noch ist die Re­so­nanz sehr ver­hal­ten: 50–60 Leu­te sit­zen da, an­ge­hen tä­te es tau­send­mal so vie­le. Sa­ge mir keine(r), man wis­se nichts von den Ter­mi­nen der je­wei­li­gen Stadt­teil­ver­samm­lun­gen: Die kriegt jede(r) über das städ­ti­sche Amts­blatt mit­samt der Stadt­zei­tung ko­sten­los in den Brief­ka­sten ge­stopft!

Sehr be­denk­lich fin­de ich auch, daß sich der An­teil der Bür­ge­rIn­nen mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund an der Ge­samt­be­völ­ke­rung in kei­ner Wei­se im Pu­bli­kum re­prä­sen­ta­tiv ab­bil­det. Ich will das nicht als stich­hal­ti­ges In­diz für ab­ge­schot­te­te Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten wer­ten, aber hier sieht man klar ei­ne Kluft, die kom­mu­ni­ka­tiv zu über­brücken Not tä­te...

Wi­der die Käl­te (2)

Teekanne im Atelier von Anette du Mont
« Vorherige Seite Nächste Seite »