Sonntag, 22. August 2010
Den heutigen Sonntag konnte ich in vollen Zügen genießen, und das im durchaus wörtlichen Sinne: In Erbringung eines vor Wochen spontan angebotenen Freundschaftsdienstes habe ich zu morgendlicher Stunde am Nürnberger Hauptbahnhof zwei wunderbare Gemälde eines Bamberger Künstlers gut verpackt aus der Obhut seiner Nürnberger Galeristen übernommen und zur Mittagszeit in Bielefeld [1] dem glücklichen Käufer übergeben. Ausgerüstet war ich mit einem üppigen Lunchpaket aus den Händen der fürsorglichen Absender [2], einem 1328-seitigen Roman sowie meinem Taschenspieler mitsamt einer älteren Gesamtausgabe der Bruckner-Symphonien.
Auf der Hinfahrt ergab sich wider Erwarten wenig Gelegenheit zum unbeschwerten Genuß von Literatur oder Musik, denn der ICE 886 quoll zwischen Nürnberg und Hannover schier über vor Passagieren und deren ausladenden Gepäckstücken [3]. Um einerseits dem verinnerlichten Servicegedanken Rechnung zu tragen [4] und andererseits das mannshoch-sperrige Packstück mit der wertvollen Fracht sozialverträglich und sicherheitskonform verstauen zu können, mußte ich mich letztlich im Türraum des vorderen Wagens gleich hinter dem führenden Triebkopf des ICE 1 auf dem Fußboden niederlassen, die Beine in die Treppenmulde der Außentür geklemmt. Klingt unbequemer als es ist, ich bin ja zudem auch daheim ein praktizierender Bodenhocker! Außerdem bekam ich so Gelegenheit, längere Zeit über Gott und die Welt (und mich zwischendrin) nachzudenken...
Rückwärts standen mir dann von 13:17 bis 17:46 Uhr diverse kommode (ICE) bis leidlich bequeme (IC/RE) Sitzplätze zur Verfügung, und überdies war ich nun der schwerwiegenden Verantwortung für zwei meisterlich bemalte Leinwände ledig. Beste Voraussetzungen also zur überfälligen Aufnahme geistiger Nahrung! Leider erwies sich die geschunken gekrochene Familiensaga als einigermaßen unverdaulich, und auch beim spätromantischem Getöse meines Lieblingskomponisten kam keine rechte Freude auf [5]. Geholfen haben dann ein beim Umsteigen im Hauptbahnhof Hannover ordnungsgemäß erworbenes Exemplar der aktuellen Psychologie Heute sowie im ICE 589 en passant erfischte Wochenendausgaben der F.A.Z. und der WELT.
Man möge es mir glauben oder auch nicht, aber die elf sehr angenehm klimatisierten Stunden im Zug erschienen mir als kein bißchen lang‑, sondern eher sogar als ziemlich kurzweilig. Außerdem weiß ich jetzt, daß sie in Bielefeld [1] eine im Krieg zerbombte und lieblos wiederaufgebaute Innenstadt, eine verfehlte Verkehrspolitik unter dem Primat des Individualverkehrs, ansonsten die gleichen Probleme wie hier, aber immerhin vorzügliches Spaghetti-Eis »Carbonara« (mit Eierliqueur und Nüssen) haben!
[1] Das Problem der strittigen (und auch von mir nicht zweifelsfrei zu belegenden) Existenz jener Stadt ist mir selbstredend bewußt. Da dies aber für das Thema meines Rapports von geringer Relevanz ist, wollen wir das Vorhandensein Bielefelds for the sake of argument und für die Dauer der Diskussion über meine Ausführungen bitte als gegeben an- und hinnehmen.
[2] welches mich noch die ganze kommende Woche hindurch nähren und am Leben erhalten wird...
[3] Es erschiene dem Chronisten eine wissenschaftliche Untersuchung wert, inwieweit die Erfindung von rollfähigen und mit geringem Kraftaufwand translozierbaren Gepäckstücken die Reisenden heutzutage ermuntert, den größeren Teil ihres Hausrates ständig mit sich herum- bzw. hinter sich herzuziehen.
[4] Da die regulär reisenden Fahrgäste durch den Kauf ihrer Fahrscheine letztendlich des zonebattler’s Dienstbezüge finanzieren, ist es für ihn nichts weniger als selbstverständlich, bei Vollbelegung der blechernen Weißwurst zahlenden Passagieren umstandslos und unaufgefordert seinen Sitzplatz zu überlassen.
[5] eher aus aufnahmetechnischen denn aus interpretatorischen Gründen.
Samstag, 21. August 2010
Mittwoch, 18. August 2010
Man umwickele einen gehäuften Teelöffel Nutella [1] mit frisch gekochten, jedoch bereits wieder abgekühlten, dicken Bandnudeln [2]. Rein damit in den Mund, Klappe zu, den Löffel möglichst blankgezuzelt wieder herausziehen. Kauen und genießen!
[1] Namenlose Nuß-Nougat-Creme vom Discounter tut es natürlich auch.
[2] zonebattler’s Empfehlung: Reginette (ALDI) alias Mafaldine (Barilla).
Dienstag, 17. August 2010
Sonntag, 15. August 2010
Robin Hood, Robin Hood, reitet durch die Lande,
voller Stolz und Wagemut folgt ihm seine Bande.
Es fürchten ihn die Bösen, die Guten sind ihm guuuut,
Robin Hooood, Robin Hooood, Robin Hooood... |
Wer beim Lesen vorstehender Zeilen sofort die dazugehörige Melodie mitsummen konnte, der weiß, wovon hier die Rede sein wird: Von der amerikanisch-britischen TV-Serie »Die Abenteuer von Robin Hood« natürlich, die redlich gealterte Recken meiner Generation in jungen Jahren nur zu gerne guckten, sich dabei mit dem von Richard Greene gespielten Titelhelden identifizierten und sich jedesmal diebisch (!) freuten, wenn der seinem schurkischen Gegenspieler, dem Sheriff von Nottingham, einmal mehr ordentlich eins auf die Mütze geben konnte.
Dem zu nostalgisch-wehmütigen Anwandlungen stets neigenden zonebattler kam es dieser Tage in den Sinn, sich geistig in seine lange zurückliegende Sturm- und Drangzeit zurückzuversetzen und sich im Abstand von mehreren Dezennien erneut in den Sherwood Forest zu begeben, ohne dabei seine Couch verlassen zu müssen...
Hierzulande sind weiland längst nicht alle Folgen der erfolgreichen Produktion aus den 1950er Jahren ausgestrahlt worden. Überdies sind die Silberscheiben mit den deutsch synchronisierten Episoden alles andere als ein Sonderangebot: Für eine DVD-Box mit neun Episoden (von jeweils nur ca. 25 Minuten Dauer) werden stolze EUR 22,90 aufgerufen! Sowas kommt einem Sparfuchs wie dem zonebattler natürlich nicht in die virtuelle Einkaufstüte, und darum hat er sich jetzt aus dem fernen Land der begrenzten Unmöglichkeiten fürs gleiche Geld (!) kurzerhand die Komplett-Edition mit allen 143 Folgen auf 11 DVDs kommen lassen:
Und diese US-Ausgabe ist nun wahrlich ein absolutes Schnäppchen: An jeweils 13 Episoden pro Scheibe hat man (im Vergleich zur deutschen Fassung mit läppischen drei pro Silberling) viel länger Freude, auch wenn man notgedrungendermaßen beim Ton auf die deutsche Synchronspur verzichten muß.
Was aber in des Rezensenten Augen (und insbesondere Ohren) kein allzugroßes Manko darstellt: Zum einen sind die Dialoge überwiegend klar ausgesprochen und gut verständlich, zum anderen wären viele eloquente Wendungen und Wortspiele in einer lippensynchronen Übersetzung ohnehin verloren. Wer also leidlich Englisch versteht, kann getrost zugreifen, auch wenn es hier (wie bei den meisten TV-Produktionen »vorsintflutlichen« Alters) noch nicht einmal englischsprachige Untertitel gibt.
Die Handlung ist ja meist ohnehin nicht sonderlich kompliziert: Irgendwie kommen sich die normannischen Usurpatoren und die rechtschaffenen englischen »Outlaws« unter ihrem charismatischen Führer Robin ins Gehege, nicht selten geht es um Leben oder Tod, doch spätestens nach 25 Minuten siegen List und Recht über (Heim)tücke und Unrecht und die Welt ist vorerst wieder in Ordnung. Nebenbei werden quasi spielerisch ethische Werte wie Haltung, Anstand und Moral vermittelt, und wer das nervig, überholt und altmodisch findet, ist nach des zonebattler’s Meinung Teil des Problems in der heute viel beklagten »Ellenbogengesellschaft«...
Aus technischer Sicht gibt es bei realistischer Betrachtungsweise wenig zu mäkeln: Das Schwarzweiß-Bild ist von passabler Qualität, glücklicherweise sind computergenerierte Nachcolorierungen wohl (noch) zu kostspielig, um 3480 Minuten alten Filmmaterials den nostalgischen Charme nachhaltig auszutreiben. Gut so! Das »analoge Feeling« gehört bei sowas einfach dazu: Wir Älteren wollen es nicht anders, und die Jüngeren würden sich so etwas Altbackenes auch in aufgepeppter Fassung nicht kaufen. Unter dem Strich ist mir die dicke Box aus Amerika daher eine klare Empfehlung wert:
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Film / Inhalt |
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Bild & Ton |
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Extras |
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Aufmachung |
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Gesamturteil |
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Bei dem extrem günstigen Preis sind natürlich keine Extras zu erwarten: Man kriegt weder ein Booklet dazu noch irgendwelche digitalen Dreingaben, doch wen sollte das stören? Was es an Hintergrundinformationen zu erfahren gäbe, kann sich jede(r) selbst ergoogeln, und ansonsten will man ohnehin nur schnell auf sein abendliches Betthupferl in Form eines knapp halbstündigen Abenteuers zugreifen und sich über stets adrett gekleidete, pseudo-mittelalterliche Genrefiguren in Studiokulissen köstlich amüsieren können...
Samstag, 14. August 2010
Die Neugestaltung der Homepage einer verwandtschaftlich verbundenen Firma betreibe ich derzeit als ein weiteres WordPress-Projekt. Erstmals greife ich dabei auf das seit der Version 3.0 mitgelieferte neue Standard-Theme namens »Twenty Ten« zurück, welches ich farblich schon ein wenig an die bestehenden Erfordernisse angepaßt habe:
Insgesamt präsentiert sich das Theme als zeitgemäß modern in der Anmutung und als recht pflegeleicht in der Adaption, selbst für jemanden mit nur rudimentären CSS-Kenntnissen wie mich!
Dem einen oder der anderen mag das derzeit dort verwendete Titelfoto bekannt vorkommen: In der Tat habe ich mich da bei mir selbst bedient und auf die Schnelle nichts Besseres gefunden, was sich mit dem Thema »Reinigen und Saubermachen« assoziieren ließe. Immerhin weisen Schippen und Schubkarren schon eher in die richtige Richtung als die paar im Lieferumfang des Themes enthaltenen Naturimpressionen (so schön die für sich genommen auch sein mögen).
So, und jetzt bitte ich mich zu entschuldigen, ich muß möchte an meiner neuen Baustelle weiterwerkeln...
Dienstag, 10. August 2010
Montag, 9. August 2010
Mittwoch, 4. August 2010
Die Nürnberger Nachrichten und sämtliche Schwesterblätter, mithin auch die Fürther Nachrichten, haben nächtens ihren Webauftritt umgestellt und firmieren ab sofort nur noch unter der gemeinsamen Dachmarke nordbayern.de.
Mit diesem unangekündigten Wechsel auf ein neues Content Management System sind sämtliche in diesem Blog eingestreuten Verweise auf Zeitungsartikel schlagartig funktions- und wertlos geworden, was ich bedaure, aber leider nicht ändern kann. Eine Weiterleitung der alten Adressen auf die dazu korrespondierenden neuen wäre technisch keine große Sache gewesen, ist aber offensichtlich ganz bewußt unterblieben. Statt dessen schicken sie einen unprofessionellerweise in eine redirect-Endlosschleife...
Bedauerlich ist auch, daß es die Webmaster-Kollegen beim Verlag Nürnberger Presse nicht geschafft haben, in den jetzt verwendeten Permalinks die Umlaute zu konvertieren: Aus »Fürth« wird in den Artikel-Links nicht etwa »fuerth«, sondern »furth«. Schwach. Ganz schwach. Das kriegt ja sogar unsereiner automatisiert auf die Reihe mit einem klitzekleinen WordPress-Plugin.
Also, liebe Fu(e)rther: Eure Tageszeitung findet Ihr jetzt in neuer Gestalt unter
http://www.nordbayern.de/region/furth
Dienstag, 3. August 2010
Fürth, Karlstraße (eigener Bericht) – Mit dem Leben bezahlte dieses große Heupferd die eigene Trägheit: Faul wie die meisten Männer, wollte der geflügelte Geselle die eigenen Muskeln schonen und sich von einem PKW mitnehmen lassen. In der abdeckklappenlosen Öffnung eines nicht installierten Scheibenwischers für den Frontscheinwerfer ereilte den sechsbeinigen Mitfahrer der Tod. Woran das Insekt letztlich verstarb, muß eine Obduktion erweisen.
Montag, 2. August 2010
Madame Modeste erweitert ihre multiplen Kernkompetenzen und greift beherzt zur Rohrzange, derweil ihr geschätzter Gefährte über den banal-handgreiflichen Dingen des Lebens steht (bzw. teilnahmslos neben diesen zu sitzen scheint)...
Sonntag, 1. August 2010
28. Jul. 2010
1. Aug. 2010
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Süßer und scharfer Senf: