Jahresausstellung 2006 der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, gestern:
In meinem Bildarchiv stelle ich noch heute weitere Fotos von jenem denkwürdigen Sonntagsspaziergang bereit.
Jahresausstellung 2006 der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, gestern:
In meinem Bildarchiv stelle ich noch heute weitere Fotos von jenem denkwürdigen Sonntagsspaziergang bereit.
Abgelegt in: Kulturelles • 24. Juli. 2006, 7:51 Uhr • 1 Kommentar lesen
In der weiland freien und Reichsstadt Nürnberg (selbige unweit der fränkischen Kunsthochburg Fürth gelegen) tobt seit Wochen eine Fehde, die mit Links zu einschlägigen Zeitungsartikeln zu dokumentieren eine abendfüllende Aufgabe wäre. Der Ball Stein des Anstoßes ist eine aus ausgedienten Stadion-Stühlen bestehende Plastik namens »Auf Wiedersehen« des deutschen Bildhauers und Objektkünstlers Olaf Metzel, die dieser über dem weltberühmten, 1385–1396 von Heinrich Beheim erbauten Schönen Brunnen errichtete.
Das keineswegs auf Dauer, sondern nur für die Zeit der FIFA™ Fußball™ Weltmeisterschaft™ 2006™ aufgebaute Werk wurde sofort zum Zankapfel in einem erbitterten Streit, in welchem sich weder Befürworter noch Gegner quer durch alle sozialen Schichten hindurch sonderlich mit Ruhm bekleckerten...
Volkes Stimme sprach zuweilen in einem Duktus, der die häßliche Fratze der braunen Vergangenheit hervorblitzen ließ, weder fränkische Gelassenheit noch einen Funken Toleranz offenbarend. Am anderen Ende der Sachverständigen-Skala gaben freilich auch die intellektuellen Speer-Spitzen des örtlichen Kunstbetriebes zuweilen eher Befremdliches von sich. Vielleicht lag’s ja auch am Wetter?
Das alles im Detail hier auszuwalzen will ich mir schenken, sollen sich doch die Nürnberger blamieren, wie sie wollen. Festzuhalten bleibt, daß die weithin sichtbare Metzel’sche Skulptur durchaus ästhetische Qualitäten hat, den Steuerzahler keinen Cent kostete und obendrein ein Original darstellt, wohingegen das überbaute Meisterwerk aus dem »Mittelalter« tatsächlich eine eher neuzeitliche Kopie ist.
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Mir gefällt das Ding also, und das insbesondere auch deshalb, weil es mit dem plakativen Überbauen des Althergebrachten genau das thematisiert und persifliert, was die Krake namens FIFA™ im Namen eines »Sportereignisses« derzeit im ganzen Land betreibt, nämlich dem kommerzialisierten Ball-Getrete so ziemlich alles andere unterzuordnen. Und damit Schluß, sonst unterminiere ich meine fußballfreie Zone am Ende noch selbst!
Abgelegt in: Kulturelles • 15. Juni. 2006, 19:30 Uhr • 4 Kommentare lesen
...und zwar hier. Ende der feiertäglichen Bilderflut: Gute Nacht!
Abgelegt in: Kulturelles • 5. Juni. 2006, 22:03 Uhr • Diskussion eröffnen
Ein pfingstsonntäglicher Ausflug ins Museum Lothar Fischer zu Neumarkt (Oberpf.):
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Neben den Arbeiten des vor einigen Jahren verstorbenen Namensgebers gibt es zur Zeit in einer Sonderschau wächserne Werke der Fürther Künstlerin Inge Gutbrod zu sehen, über die ich an anderer Stelle schon mal was geschrieben hatte:
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Abgelegt in: Kulturelles • 4. Juni. 2006, 19:21 Uhr • 2 Kommentare lesen
Zwischenzeitlich hatte ich es aufgegeben, von jeder besuchten Vernissage oder Ausstellung zu berichten. Heute aber nehme ich die Tradition wieder auf, denn der gestrige Abend war doch ein sehr vielfältiger Genuß mit bemerkenswerten Eindrücken! Es ging schon los mit der Wahl einer eher ungewöhnlichen Lokalität, der Waldschänke mit Glaspalast im Nürnberger Tiergarten. Die erreichten wir über eine Wanderung durch den Zoo, wobei man freilich konstatieren muß, daß die meisten Affen offenbar schon gegen 18:00 Uhr Feierabend hatten und auch die übrige Bevölkerung (Kängurus, Gemsen, Eisbären, Pinguine, Wölfe etc.) eine eher freizeitorientierte Laxheit an den Tag legte als die erhoffte, kundenorientierte Servicebereitschaft. Aber ihre Anpassungsfähigkeit an die herrschenden Verhältnisse kann man den Tieren schwerlich zum Vorwurf machen...
Oben im Lokal bestaunten wir die neuesten Schöpfungen des sich schalkhaft »zentraler Umfeldgestalter« nennenden Künstlers Reiner Zitta [1]. Unter dem nicht minder subversiven Titel »Aus den Sammlungen eines Fetischörs« demonstriert der Meister einmal mehr seine Fähigkeit, aus Fundstücken, Materialresten, ja Abfällen aller Art höchst stimmige und bewegende Objekte zu gestalten:
Als sehr originell erschien uns die Plazierung der Werke im »natürlichen« Umfeld: So hängt z.B. die obige »Trophäe« zwischen allerlei echten Geweihen an der Wand der Gaststätte aus den späten 1930er Jahren... Zuweilen ist auf den ersten Blick gar nicht festzustellen, was Exponat ist und was alltägliche Dekoration! Im Folgenden beschränke ich mich auf ein paar Detail-Aufnahmen, denn die oft großformatigen und ausladenden Arbeiten wären hier in der Totalen zu klein, um sie angemessen würdigen zu können.
An einer Arbeit wie dieser (aus altem Karton geschnitten, die Patina höchst eigenhändig mit Taschentuch und Spucke verwischt) offenbart sich meiner Meinung nach ein großes zeichnerisches und kompositorisches Talent, verbunden mit unbändiger Lust am Karrikieren (und Konterkarieren) althergebrachter Bildsprache.
Was auf den ersten Blick harmlos, brav, ja zuweilen naiv anmuten kann, zeigt bei näherer Betrachtung oft unterschwellige Doppelbödigkeit, über die nachzudenken und zu diskutieren allemal lohnt. Zumal wenn der Künstler anwesend ist und in seiner bodenständig unprätentiösen Art sein Weltbild erläutert...
Der immer wieder verblüffende und virtuos gehandhabte Material- und Stilmix der Arbeiten öffnete Hirn und Herz, der gute Käse schloß das Buffet und den Magen: Ein rundum runder Abend! Die Ausstellung läuft noch bis Mitte September, und man kann sie bestens mit einem Zoobesuch und einer guten Mahlzeit vor Ort [2] kombinieren...
[1] Reiner Zitta, Pühlheim 3, 90518 Altdorf, Tel. 09187–6876
[2] Waldschänke und Glaspalast im Tiergarten, Noventa GmbH, Am Tiergarten 8, 90480 Nürnberg, Tel. 0911–5430120, www.culinartheater.de
Abgelegt in: Kulturelles • 24. Mai. 2006, 12:24 Uhr • 1 Kommentar lesen
Gestern war ich wieder einmal in meinem bevorzugten Musentempel, dem Neuen Museum Nürnberg, über das ich hier in meinem Blog ja schon recht oft etwas geschrieben hatte. Die Affinität zur modernen Kunst hat mir bereits manch’ verständnislosen Kommentar eingetragen, obwohl ich über meinen eigentlichen Kunstgeschmack (die von mir bevorzugten Künstler sind sämtlich schon viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte tot) hier noch kein einziges Wort verloren habe...
Warum also wieder einmal zeitgenössische Werke wie diese da von Stephan Kern, Jahrgang 1955:
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Die Antwort hat für mich zwei Aspekte: Zum einen konfrontieren mich Arbeiten wie jene mit neuen Ideen, Gedanken, Materialien, Assoziationen. Zum zweiten aber eröffnen sie mir die Chance zum eigenen kreativen Tun! Ein Bild von Turner, Schinkel oder C.D. Friedrich läßt sich sinnvollerweise auf genau eine Art ablichten, nämlich als sachlich-distanzierte Reproduktion, die eine Ahnung des Dargestellten vermitteln kann. Zeitgenössische Kunst wie die gestern gesehene Rauminstallation aus zwanzig Stahlteilen ermöglicht es mir dagegen, mit der Kamera nicht nur dokumentarisch, sondern eigen-schöpferisch tätig zu werden. Und wenn mich moderne Kunst dazu anregt, sich mit ihr auf diese Weise auseinanderzusetzen, dann hat sie doch schon einiges erreicht... Oder etwa nicht?
Abgelegt in: Kulturelles • 1. Mai. 2006, 7:14 Uhr • Diskussion eröffnen
Ein sehr lesenswerter Artikel aus der Süddeutschen Zeitung.
Abgelegt in: Kulturelles • 30. Apr.. 2006, 13:20 Uhr • 1 Kommentar lesen
Mit der späten Ankunft des Frühlings kommt die unbändige Freude am Bildermachen zurück und schiebt sich vor des Autors Lust am Schreiben: In den letzten Tagen schieße ich vermehrt Fotos, sichte und sortiere ich alte Bestände, ersinne schlaue Archivierungs-Strategien und schaue mich um, was andere so machen...
Besonders fasziniert bin ich momentan von der kinetischen Fotografie, der Kunst des Kamerawerfens: Der Fotokünstler Ryan Gallagher zeigt in seinem Weblog unter cameratoss.blogspot.com auch anderer Leute Werke. Faszinierend, was das in-die-Luft-Werfen einer Kamera für traumhafte Ergebnisse hervorbringen kann. Ich sehe schon, das muß ich auch mal ausprobieren!
Abgelegt in: Kulturelles • 20. Apr.. 2006, 12:53 Uhr • 8 Kommentare lesen
...sagten sich schon vor Jahrhunderten nicht nur die Schotten, sondern auch die Franzosen, und allen Mentalitätsunterschieden zum Trotze bestimmte der Zweck des Bauens hier wie da die Form:
Das Prospektbild links zeigt eine französische Burg im Limousin, das kleine Castle zur Rechten ist ein Mitbringsel aus Schottland. Während das nördliche Inselvolk eher Ecken und Kanten liebte, präferierten die sinnlichen Kontinentaleuropäer eher die bacchantisch runde Formgebung. So ist es bis heute: Es lebe der kleine Unterschied!
Abgelegt in: Kulturelles • 8. Apr.. 2006, 19:33 Uhr • Diskussion eröffnen
...und TELEPOLIS vermeldet alarmiert, was unter dem Strich wohl tatsächlich als kultureller Verlust zu beklagen wäre: Handschriftliche Mitteilungen sterben aus.
Abgelegt in: Kulturelles • 28. März. 2006, 9:41 Uhr • 2 Kommentare lesen
Obwohl ich eher anglophil denn frankophil veranlagt bin, fallen mir doch die stilvollen fahrbaren Untersätze französischer Herkunft auf, zumal dann, wenn sie in der näheren Nachbarschaft stationiert sind:
Die Besitzer(innen?) der oberen beiden Exemplare kenne ich leider nicht, wohl aber den Halter des unteren Schlachtschiffes. Der eigenwilligen »Göttin« meines Freundes und Nachbarn Udo Meyer habe ich sogar eine eigene Bildergalerie gewidmet.
Tja, Menschen mit Geschmack wohnen eben gern in Fürth und da insbesondere in der Südstadt... ;-)
Abgelegt in: Kulturelles • 9. Feb.. 2006, 0:15 Uhr • 12 Kommentare lesen
Während ich anderer Leute künstlerische Arbeiten ohne zu zögern sofort der Rubrik Kulturelles zuscheide, spüre ich bei eigenen Machwerken immer zunächst den Impuls, sie unter Vermischtes einzuordnen. Heute aber lasse ich alle Bescheidenheit fahren und erkläre zum kreativen Akt, was ich gestern gesehen, abgelichtet und arrangiert habe: Vorhang auf also für die Fotoserie Der Zug ist abgefahren :
Wie immer bringt Sie ein Mausklick auf eines der kleinen Vorschaubilder oder auf das Link mit dem Titel in die jeweilige Fotogalerie meines Bildarchives. Zur Zeit überkommt mich wieder verstärkt der Drang zum Draufhalten mit der Kamera. Muß wohl am Wetter und am Licht liegen...
Abgelegt in: Kulturelles • 29. Jan.. 2006, 0:04 Uhr • Diskussion eröffnen
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Süßer und scharfer Senf: