Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 28. Januar 2006

»Ich kann drei Sät­ze!«

So sprach in Kin­der­ta­gen ei­nes mei­ner Plüsch­tie­re, ich glau­be es war ein Ha­se. Sein Re­per­toire war äu­ßerst dürf­tig: Die bei­den an­de­ren Sprü­che, die er auf Kom­man­do (sprich Druck auf sei­nen Bauch) von ei­ner im Wanst be­find­li­chen Pla­stik-Schall­plat­te ab­nu­del­te, wa­ren »Willst Du mit mir spie­len?« und »Bit­te bür­ste mein Fell!«.

Noch heu­te kann ich mich des Ge­fühls nicht er­weh­ren, da ir­gend­wie be­tro­gen wor­den zu sein: Im vor­di­gi­ta­len Zeit­al­ter war er­heb­li­cher me­cha­ni­scher Auf­wand nö­tig, um ei­ner Pup­pe ein paar Se­kun­den halb­wegs ver­ständ­li­cher Spra­che mit­zu­ge­ben. Wie­so wur­de dann ein Drit­tel der Ka­pa­zi­tät dar­auf ver(sch)wendet, just die­sen Man­gel hin­aus­zu­po­sau­nen? Hät­te es da nicht weit Wich­ti­ge­res mit­zu­tei­len ge­ge­ben? Bei­spiels­wei­se »Ich hab’ Dich soooooo lieb!«?!

Mittwoch, 11. Januar 2006

In­bound, Out­bound, Mer­ry-Go-Round?

Der zone­batt­ler hat schon in Call-Cen­tern als Trai­ner und Coach ge­ar­bei­tet, mit­hin kennt er die pro­fes­sio­nel­le Te­le­fo­nie­rerei von al­len Sei­ten. Doch so ab­ge­brüht er sich in die­ser Hin­sicht auch wähn­te, es bleibt doch noch Raum für ge­le­gent­li­che Über­ra­schungs­ef­fek­te...

Ich kom­me al­so vor­ge­stern heim und se­he den An­ruf­be­ant­wor­ter (der ja recht ei­gent­lich nur ein An­ruf­ent­ge­gen­neh­mer ist) freu­dig blin­ken: Ein Ge­spräch harrt der Ab­hö­rung. Arg­los drücke ich auf die Wie­der­ga­be-Ta­ste und ver­neh­me das Fol­gen­de:

Lautsprecher ein rät­sel­haf­ter Hot­line-An­ruf   (mp3, 159 KB)

War mein An­ruf­be­ant­wor­ter der Rol­le als sub­al­ter­ner, stum­mer Die­ner über­drüs­sig? Woll­te er auch mal je­man­den an­ru­fen? Wo­her hat­te er die Num­mer mei­ner Bank (denn da hat er of­fen­bar an­ge­läu­tet)? Woll­te er sich von mei­nem Kon­to Geld ab­zwei­gen, um sich da­mit aus dem Staub zu ma­chen? Er­schrak er dann vor der ei­ge­nen Cou­ra­ge und brach­te er dar­auf­hin kei­nen Ton mehr her­aus? Oder wur­de ihm nur recht­zei­tig klar, daß er nicht wei­ter ge­kom­men wä­re, als sein Strom­ka­bel reicht?

Freitag, 6. Januar 2006

Nur nicht un­ter die Rä­der kom­men!

Ei­ne merk­wür­di­ge Vol­te des Schick­sals hat den zone­batt­ler lei­der we­der zum No­bel­preis­trä­ger noch zum Astro­nau­ten ge­macht, son­dern vor mehr als ei­nem Vier­tel­jahr­hun­dert Dienst bei der Ei­sen­bahn neh­men las­sen (was er bis heu­te nicht so recht ver­ste­hen kann). Auch wenn ihm da mitt­ler­wei­le durch­aus der Wind der Markt­wirt­schaft um die Na­se weht, so hat er sei­ne Er­in­ne­run­gen an die Merk­wür­dig­kei­ten der Staats­bahn­zeit sorg­fäl­tig be­wahrt und so man­ches Ar­te­fakt aus dem Be­hör­den-Kos­mos in die Ge­gen­wart hin­über­ge­ret­tet...

Zum Bei­spiel ein paar je­ner prak­ti­schen Kle­be-Vi­gnet­ten, mit de­nen wei­land die wie­der­zu­ver­wen­den­den Um­schlä­ge der in­ner­dienst­li­chen Post­sen­dun­gen (kor­rek­te Be­zeich­nung »EDS« = Ei­sen­bahn-Dienst­sa­che) ver­schlos­sen wer­den konn­ten. Ne­ben pro­sa­ischem Ein­fach-Kle­be­band gab es recht mar­tia­lisch an­mu­ten­de Mo­tiv-Mar­ken:

EDS-Verschlußmarke

Es soll­te ei­nen nicht wun­dern, wenn die Ur­fas­sun­gen die­ser hüb­schen Il­lu­stra­tio­nen aus »groß­deut­scher« Zeit stamm­ten: Be­stimmt wur­den spä­ter zu Bun­des­bahn-Zei­ten nur die Uni­for­men der Ex-Reichs­bah­ner gra­phisch »ent­na­zi­fi­ziert«...

EDS-Verschlußmarke

Der zone­batt­ler hat schnei­di­ge Schlip­se, sprich for­sche Un­ter­neh­mens­be­ra­ter er­lebt, die lang­jäh­ri­gen Ei­sen­bah­nern erst völ­li­ge In­kom­pe­tenz at­te­stier­ten, um we­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter beim acht­lo­sen Über­que­ren von Werks­glei­sen fast über­fah­ren zu wer­den. Da sieht man es wie­der: Wer wie ich dem Tod jah­re­lang die Zun­ge her­aus­ge­streckt hat (um ihm die rück­wär­ti­ge Gum­mie­rung an­zu­feuch­ten), dem kann so et­was nicht pas­sie­ren!

vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Donnerstag, 22. Dezember 2005

Schreck laß’ nach!

Die vor­weih­nacht­li­che Ver­wandt­schafts-Be­suchs­tour führ­te ja wie be­rich­tet hin­wärts über Wert­heim und Frank­furt, rück­wärts flitz­ten wir der Ab­wechs­lung hal­ber über Kai­sers­lau­tern, Lud­wigs­ha­fen und an Spey­er vor­bei Rich­tung Hei­mat. Da bie­tet sich stets ein Zwi­schen­stopp im Tech­nik­mu­se­um Sins­heim an: Zwar hat man als heim­wol­len­der »Tran­sit-Rei­sen­der« oft nicht ge­nug Zeit und Ner­ven für ei­nen aus­gie­bi­gen Mu­se­ums­be­such, aber auch das an­ge­schlos­se­ne IMAX-Ki­no oder der Mu­se­ums­shop bie­ten hin­rei­chend Ab­wechs­lung für ein ge­pfleg­tes Pau­sen­stünd­chen...

Nach dem Par­ken auf dem ein­zig frei­en Stell­platz vor dem Haupt­ge­bäu­de schau­te ich un­will­kür­lich nach oben durch das Glas­dach mei­nes Mi­ni­bus­ses und zuck­te vor Schreck erst­mal or­dent­lich zu­sam­men:

Feuerlösch-Flugboot

So dicht ist ein Feu­er­lösch-Flug­boot noch nie über mich hin­weg­ge­braust! Al­ler­dings flog auch die­ses Ex­em­plar nicht, es war näm­lich sta­tisch auf­ge­stän­dert und ich hat­te es beim Ran­gie­ren mit dem Wa­gen bei Schnee­re­gen zu­nächst schlicht über­se­hen... Der plötz­li­che Ad­re­na­lin­schub war dann al­ler­dings sehr herz­er­wär­mend!

Montag, 19. Dezember 2005

Schna­bel hal­ten!

Ich hat­te ei­nen ko­mi­schen Vo­gel zu trans­por­tie­ren, der recht ner­vi­ge Quä­klau­te ab­son­dern kann. Es ist mir aber ge­lun­gen, das Vieh nach­hal­tig ru­hig­zu­stel­len, oh­ne ihm Ge­walt an­zu­tun:

Komischer Vogel

Kaum wie­der aus­ge­packt und sei­ner Fes­seln le­dig, hat der vor­lau­te Bur­sche bei mir da­heim so­fort wie­der mit dem Her­umtrö­ten an­ge­fan­gen...

Donnerstag, 15. Dezember 2005

Der »zone­batt­ler« als Re­gis­seur

Was bin ich froh, in halb­wegs auf­ge­klärt-de­mo­kra­ti­schen Zei­ten auf­ge­wach­sen zu sein: Ge­gen die pom­pös-hoh­len Pro­pa­gan­da-In­sze­nie­run­gen des »III. Rei­ches« wä­re ich wo­mög­lich nicht wirk­lich im­mun ge­we­sen! In mei­nem la­ten­ten Hang zum Thea­tra­li­schen den­ke ich mir ja im­mer­zu sel­ber al­ler­lei schwül­sti­gen Bom­bast aus, an dem wo­mög­lich so­gar ei­ne Le­ni Rie­fen­stahl ih­re äs­the­ti­sche Freu­de ge­habt hät­te...

Mein heu­ti­ges, film­rei­fes The­ma ist die mar­tia­li­sche Wir­kung vor­bei­don­nern­der Schie­nen­fahr­zeu­ge, in Son­der­heit der von schwe­ren Con­tai­ner­zü­gen. Da drängt es mich, die Mu­sik Ri­chard Wag­ners mit Bil­dern von der Ei­sen­bahn in Riefenstahl’scher Ma­nier zu ei­ner höchst bi­zar­ren Ver­si­on des Lo­hen­grin zu­sam­men­zu­mi­xen: Ei­ne mei­ner Lieb­lings­stel­len ist die 2. Sze­ne des 3. Auf­zu­ges, de­ren fet­zi­ge Mu­sik von den Na­zis ger­ne in der Deut­schen Wo­chen­schau für mar­tia­li­sche Kriegs­pro­pa­gan­da in­stru­men­ta­li­siert wur­de. Un­ser­eins sieht vor sei­nem gei­sti­gen Au­ge in­des­sen we­der be­rit­te­ne Hee­re (Wag­ner) noch Volks­sturm (Wo­chen­schau) vor­bei­de­fi­lie­ren, son­dern Tau­rus-Loks und de­ren Fracht: Die tech­nisch zeit­ge­mäß auf­ge­rü­ste­ten Trup­pen der bra­ban­ti­ni­schen Gra­fen tra­gen bei mir die Wap­pen von HANJIN, CHINA SHIPPING, P&O NEDLLOYD und MAERSK auf ih­ren Schil­den, mar­schie­ren aber eben­falls zu höchst be­ein­drucken­den Ar­meen auf:

Die Aue am Ufer der Schel­de, wie im 1. Akt. Glü­hen­de Mor­gen­rö­te, all­mäh­li­cher An­bruch des vol­len Ta­ges.
 
(Ein Graf mit sei­nem Heer­ge­fol­ge zieht im Vor­der­grun­de rechts auf, steigt vom Pfer­de und über­gibt dies ei­nem Knech­te. Zwei Edel­kna­ben tra­gen ihm Schild und Speer. Er pflanzt sein Ban­ner auf, sein Heer­ge­fol­ge sam­melt sich um das­sel­be.)
 
Containerzug mit Taurus-Lok der ÖBB

 
(Wäh­rend ein zwei­ter Graf auf die Wei­se wie der er­ste ein­zieht, hört man be­reits die Trom­pe­ten ei­nes drit­ten sich nä­hern.)
 

Containerzug

 
(Ein drit­ter Graf zieht mit sei­nem Heer­ge­fol­ge eben­so ein. Die neu­en Scha­ren sam­meln sich um ih­re Ban­ner; die Gra­fen und Ed­len be­grü­ßen sich, prü­fen und lo­ben ih­re Waf­fen usw.)
 

Containerzug

 
(Ein vier­ter Graf zieht mit sei­nem Ge­fol­ge von rechts her ein und stellt sich bis in die Mit­te des Hin­ter­grun­des auf.)
 

Rangierlok

 
(Als von links die Trom­pe­ten des Kö­nigs ver­nom­men wer­den, eilt al­les, um sich um die Ban­ner zu ord­nen. Der Kö­nig mit sei­nem säch­si­schen Heer­bann zieht von links ein.)
 

Containerturm

 
Al­le Män­ner (als der Kö­nig un­ter der Ei­che an­ge­langt ist)
Heil Kö­nig Hein­rich!
Kö­nig Hein­rich Heil!
 
Kö­nig Hein­rich
Habt Dank, ihr Lie­ben von Bra­bant!
Wie fühl’ ich stolz mein Herz ent­brannt,
find’ ich in je­dem deut­schen Land
so kräf­tig rei­chen Heer­ver­band!
Nun soll des Rei­ches Feind sich nahn,
wir wol­len tap­fer ihn emp­fahn:
Aus sei­nem öden Ost da­her
soll er sich nim­mer wa­gen mehr!
Für deut­sches Land das deut­sche Schwert!
So sei des Rei­ches Kraft be­währt!
 
Al­le Män­ner
Für deut­sches Land das deut­sche Schwert!
So sei des Rei­ches Kraft be­währt!

Wie ich den Trieb­fahr­zeu­gen und Über­see-Con­tai­nern das Sin­gen bei­brin­ge und das ble­cher­ne Schep­pern ab­ge­wöh­ne? Nun, dar­an ar­bei­te ich noch! Und auch der Text paßt nim­mer so ganz, denn da die mei­sten be­la­de­nen Con­tai­ner aus dem öden Ost da­her kom­men, kann das so öde nicht sein...

Soll­te ich mei­ne mir bis da­to ge­neig­ten Le­se­rIn­nen mit die­ser pa­the­tisch-pom­pö­sen Pro­pa­gan­da-Pa­ste­te zu­tiefst be­frem­det ha­ben, dann kann ich da lei­der auch nix ma­chen: Ich schrei­be ja hier pri­mär zu ei­gen­the­ra­peu­ti­schen Zwecken und nicht, um ei­nen harm­lo­sen Feuil­le­ton-Er­satz zu­sam­men­zu­brau­en! ;-)

P.S.: Lei­der kann ich den zur an­ge­mes­se­nen Wür­di­gung mei­nes Bei­tra­ges un­be­dingt er­for­der­li­chen »Sound­track« aus ur­he­ber­recht­li­chen Grün­den hier nicht be­reit­stel­len. In­ter­es­sier­te kön­nen mich frei­lich ger­ne mal be­su­chen, um sich mit der da­zu­ge­hö­ri­gen Mu­sik in pas­sen­der Laut­stär­ke besch(w)allen zu las­sen!

Montag, 5. Dezember 2005

No­men est omen (1)

Praxisschild

Mit die­sem (un­re­tou­chier­ten) Pra­xis­schild er­öff­ne ich mei­ne Samm­lung net­ter Na­men, die mit der Pro­fes­si­on des Trä­gers bzw. der Trä­ge­rin so wun­der­bar zu har­mo­nie­ren (oder zu kol­li­die­ren) schei­nen: Wenn z.B. ein Braue­rei­di­rek­tor Trunk heißt oder eben ein Haut­arzt Schweiß, so ist das ja schon ei­ne schmun­zelns­wer­te Ko­in­zi­denz!

Lei­der be­steht mein mit ähn­lich ku­rio­sen Fäl­len reich ge­füll­ter Fun­dus über­wie­gend aus aus­ge­schnit­te­nen Trau­er-An­zei­gen, und die mag ich aus Stil- und Pie­täts­grün­den na­tür­lich nicht in die­sem Kon­text ver­öf­fent­li­chen. Aber ich bin si­cher, auch un­ter den Le­ben­den noch ge­nug Bei­spie­le von Na­men zu fin­den, die so­zu­sa­gen »wie die Faust auf’s Au­ge« pas­sen...

vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Sonntag, 4. Dezember 2005

Pla­gia­tor wi­der Wil­len

Ei­nes Abends be­such­ten wir ei­nen Kol­le­gen mei­ner bes­se­ren Hälf­te. In des­sen Wohn­zim­mer stand ei­ne Tisch­lam­pe im Tif­fa­ny-Stil, de­ren war­mes Licht mich so­gleich fas­zi­nier­te: Das muß­te fest­ge­hal­ten wer­den! Für ver­wacke­lungs­freie Auf­nah­men frei Hand sah ich kei­ne Chan­ce, al­so ließ ich es gleich blei­ben und zog ei­ner Ein­ge­bung fol­gend die Ka­me­ra wäh­rend der Be­lich­tung am Ob­jekt zü­gig vor­bei. Ko­stet im Di­gi­tal-Zeit­al­ter ja kei­nen Film mehr, dar­um drück­te ich gleich ein paar Dut­zend mal ab. Das Er­geb­nis sah dann so aus:

Eigenes Foto

Als ich das Bild tags drauf mei­ner Freun­din zeig­te, sag­te die un­ge­rührt: »So­was hängt bei uns in der Fir­ma«. Ich wuß­te nicht so recht, was ich da­von hal­ten soll­te, bis sie mir aus dem Bü­ro das Link zur Home­page des Künst­lers mail­te. Mein Er­stau­nen war be­trächt­lich, und ich starr­te un­gläu­big auf den Mo­ni­tor:

Homepage von Martin Herler
 
www.martinherler.de

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Schon ku­ri­os, nicht wahr? Ich will mir kei­nes­falls an­ma­ßen, mein Zu­falls-Fo­to mit dem Ge­mäl­de ei­nes eta­blier­ten Künst­lers zu ver­glei­chen, aber be­mer­kens­wert fin­de ich die Ähn­lich­keit schon...

Montag, 21. November 2005

Ma­schi­nen sind auch nur Men­schen...

Traktoren

Ge­se­hen bei uns in der Für­ther Karl­stra­ße. Pa­pa zeigt dem Ju­ni­or ge­ra­de, wie man sich ver­tei­digt und da­zu dem Geg­ner am be­sten gleich »die Schau­fel ’nauf­haut«!

Radlader

In der Bad­stra­ße hin­ge­gen nimmt Ma­ma Bag­ger den klei­ne­ren Nach­wuchs schüt­zend un­ter ih­re Fit­ti­che. Welch wei­ches Herz schlägt da un­ter rup­pig-rau­her Scha­le...

P.S.: Wie sich Bau­ma­schi­nen ver­meh­ren? Wie die Tie­re !

Mittwoch, 9. November 2005

Bit­te recht freund­lich!

Zur Über­win­dung der Herbst-/Win­ter-De­pres­si­on ha­be ich mir im Asia-La­den ei­nen ge­ra­de­zu pro­vo­zie­rend freund­li­chen »Nicker« ge­kauft und ne­ben den Com­pu­ter-Ar­beits­platz auf die Fen­ster­bank ge­stellt:

Ein zufriedener Geselle

Der ja­pa­ni­sche Pla­stik-Ge­sel­le ist so­lar­be­trie­ben und nickt bei Licht be­trach­tet den gan­zen Tag selbst­ver­sun­ken und ‑zu­frie­den vor sich hin. Kitsch hin oder her, die de­mon­stra­tiv zur Schau ge­stell­te Ge­las­sen­heit des skur­ri­len Männ­leins (oder Weib­leins?) färbt ab: Für 7,90 EUR wird sich kaum ein bes­se­rer The­ra­peut fin­den!

Mittwoch, 2. November 2005

Neu­lich, im Chi­na-La­den

Ingwer-Preissschild

Nach­trag: Als ich die­ses net­te Preis­schild sah und schmun­zeln muß­te, glaub­te ich, mit dem Her­zei­gen hier ei­nen harm­lo­sen Scherz zu ma­chen, der kei­nes­falls zu La­sten ei­ner Lands­mann­schaft geht. Al­ler­dings muß­te ich zu mei­ner Be­stür­zung fest­stel­len, daß sich ein ame­ri­ka­ni­scher Freund chi­ne­si­scher Ab­stam­mung da­von zu­tiefst be­lei­digt fühl­te. Da­her möch­te ich hier in al­ler Deut­lich­keit klar­stel­len:

Die Ver­öf­fent­li­chung des obi­gen Bil­des fällt für mich in die glei­che Ka­te­go­rie, wie harm­lo­se Witz­chen über den schwä­bi­schen, säch­si­schen, baye­ri­schen oder eben auch den ei­ge­nen, frän­ki­schen Dia­lekt zu rei­ßen. In kei­ner Wei­se soll da­mit ei­ne eth­ni­sche Min­der­heit bloß­ge­stellt oder der Lä­cher­lich­keit preis­ge­ge­ben wer­den! Und es steht wohl au­ßer Zwei­fel, daß sich an­ders­her­um un­ser­ei­ner im fer­nen Chi­na noch er­heb­lich hilf­lo­ser an­stel­len wür­de... Es ist in der Tat be­wun­derns­wert, wie sich flei­ßi­ge Mit­bür­ger fern­öst­li­cher Her­kunft hier in un­se­rer für sie völ­lig an­ders­ar­ti­gen Kul­tur zu be­haup­ten wis­sen: Hut ab!

Frei­lich sind wir Men­schen nun mal al­le ver­schie­den, und sich auf gut­mü­ti­ge Wei­se über des je­weils an­de­ren Ei­gen­hei­ten zu amü­sie­ren soll­te un­ter Freun­den er­laubt sein: Es stärkt mei­ner Mei­nung nach so­gar die ge­gen­sei­ti­ge Wertschätzung!In die­sem Sin­ne bit­te ich mei­nen Bild­bei­trag als au­gen­zwin­kern­den Jux zu be­grei­fen und nicht als bös­wil­li­gen Spott miß­zu­ver­ste­hen... Dan­ke.

Dienstag, 25. Oktober 2005

Der Fer­di­nand

Weil mit zu­neh­men­dem Al­ter die Kind­heits­er­in­ne­run­gen im­mer prä­sen­ter wer­den (da­für das Kurz­zeit­ge­dächt­nis ste­tig schlech­ter), ha­be ich zu­wei­len be­fremd­li­che As­so­zia­tio­nen. Seit ich zum Bei­spiel mal »von Näm­berch auf Färdd« in gut zwei Stun­den zu Fuß nach Hau­se tapp­te, kommt mir beim Que­ren der Fer­di­nand­stra­ße stets der gleich­na­mi­ge Jagd­pan­zer in den Sinn, ei­ne von An­fang an ziem­lich miß­ra­te­ne Kon­struk­ti­on Fer­di­nand Por­sches aus dem 2. Welt­krieg. Als in vor-in­ter­net­li­cher Zeit auf­ge­wach­se­ner Kna­be hat­te ich mich vor Jahr­zehn­ten dem Mo­dell­bau ver­schrie­ben, und da wa­ren deut­sche Flug­zeu­ge und Mi­li­tär­fahr­zeu­ge aus den bei­den Welt­krie­gen na­tür­lich der na­he­lie­gen­de In­ter­es­sen­schwer­punkt. Hat mich durch­aus nicht zum Mi­li­ta­ri­sten wer­den las­sen, eher zum ge­dul­di­gen Tüft­ler mit ru­hi­ger Hand und aus­ge­präg­ter Fein­mo­to­rik. Doch zu­rück zum »Fer­di­nand«:

Jagdpanzer Ferdinand

Je­ner hier ist recht win­zig, da im Maß­stab 1:285 ge­hal­ten. Für die­se Grö­ße ist er aber doch au­ßer­or­dent­lich fein de­tail­liert! Da der Nach­wuchs heu­te meist durch Game­boy-Ab­usus zu hib­be­lig und un­kon­zen­triert zum Sel­ber­ba­steln ist, lie­fert die Bran­che mitt­ler­wei­le er­staun­lich rea­li­sti­sche Fer­tig­mo­del­le in 1:72. In der Nürn­ber­ger Fer­di­nand­stra­ße frei­lich wür­de sich ein mu­sea­les 1:1 Ori­gi­nal bes­ser (und die an­son­sten eher öde Ge­gend un­weit der U‑­Bahn-Sta­ti­on Mug­gen­hof um ei­ne At­trak­ti­on rei­cher) ma­chen. Aus dem Ge­schütz­rohr könn­ten Blu­men wach­sen und es mö­gen fer­ner wei­ße Tau­ben in der Kom­man­dan­ten­kup­pel brü­ten... So gä­be der krie­ge­ri­sche Fer­di­nand ein über­aus fried­li­ches Denk- und Mahn­mal ab! Ob ich den Vor­schlag mal dem Ober­bür­ger­mei­ster der Nach­bar­stadt un­ter­brei­ten soll­te?

« Vorherige Seite Nächste Seite »