Mittwoch, 24. Oktober 2012
Ich gucke eher selten fern, noch seltener gehe ich ins Kino (und Popcorn mag ich schon gleich gar nicht). Aber wenn ich denn daheim doch mal in die Röhre glotze, dann ist das wirklich noch eine solche, und zwar der hochwertige Trinitron-Glaskolben eines professionellen SONY-Studiomonitors. Wie ich dieses zentnerschwere Stück weiland günstig erbeutet und im Schweiße meines Angesichts in meinen Hort geschleppt habe, wäre eine erzählenswerte Geschichte für sich; für die folgenden Ausführungen ist indes nur erheblich, daß ich eben keinen neumodischen Flachbildschirm an der Wand hängen, sondern ein formidables Röhrenmonster auf dem dazugehörigen verfahrbaren Untersatz in meinem heimischen Mediensaal stehen habe. Und das hat ausnahmsweise mal nix mit dem mir innewohnendem Geiz Hang zur ressourcenschonenden Konsum-Askese zu tun, sondern mit dem Umstand, daß das von mir präferierte Filmmaterial oft schon Jahrzehnte alt und daher in analoger Wiedergabe weit ansehnlicher ist als in künstlich hochdigitalisierter Form. Man möge mir das abnehmen, ich weiß durchaus, wovon ich rede.
Während mich die ganze neumodische Hollywood-Blockbuster-Mainstream-Scheiße (pardon) nicht im mindesten interessiert, kultiviere ich doch einen Hang zu modernen Märchen in Form schlau ausgedachter und opulent ausgeführter Animationsfilme, womit ich meine juvenile Freude an den alten Disney-Klassikern in die Gegenwart hinübergerettet habe. Bei solchen modernen Meisterwerken aus der digitalen Retorte würde sich nun eine hochauflösende Wiedergabe schon sehr gut machen, und angesichts des Umstandes, daß bei aktuellen Neuerscheinungen die Preise von DVD-Ausgabe und Blu-ray-Variante oft nur noch um einen eher symbolischen Euro auseinanderliegen, reifte in mir unlängst der Plan zur Anschaffung eines zukunftssicheren Blau-Strahl-Spielers heran, der ja zur Wiedergabe normaler DVDs aus dem vorhandenen Bestand nicht minder taugt.
Denn so solide mein fetter SONY-Bolide auch ist, irgendwann wird er seinen elektrischen Geist wohl mal aufgeben, zumal er aus den frühen (!) 1980er Jahren datiert und damit auch schon drei Dekaden auf dem kantigen Buckel hat. Das ist selbst für Profi-Technik kein Pappenstil. Daß eine in nebulöser Zukunft fällige Ersatzbeschaffung nur noch flach und digital sein kann, liegt auf der Hand. Von daher hielt ich es für schlau und weitblickend gedacht, mir für die Übergangszeit einen Blu-ray-Player mit analogem Videoausgang zu besorgen. [weiter]
Mittwoch, 10. Oktober 2012

Fürther Pragmatismus: Was nicht paßt, wird passend gemacht! |
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Montag, 8. Oktober 2012
Mittwoch, 26. September 2012
Ich wandelte weiland durch den wattig-wabernden Hochnebel von La Palma, als mein Handy schellte (schull? scholl?) und ein wildfremder Anrufer ausgerechnet Maulbeerbäume von mir kaufen wollte. Der Depp Gentleman hatte mit der Google-Bildersuche nach derlei Gewächsen gefahndet, mein Maulbeerbaumbild aus diesem Artikel in der Trefferliste ganz vorne gefunden und ohne weitere inhaltliche Lektüre meines Beitrages sofort geschlußfolgert, daß ich wohl Maulbeerbaumschulbetreiber wäre. Den Weg ins Impressum und damit zu meiner Telefonnummer hat er auch noch gefunden, und sogar zum Wählen derselben war er offenkundig in der Lage. Über seine sonstigen geistigen Fähigkeiten konnte und kann ich indes nur Mutmaßungen anstellen.
Fast hätte ich den Vorfall schon vergessen, aber heute erfuhr die Erinnerung daran plötzliche und unverhoffte Auffrischung: Wieder klingelte mein Mobilfernsprecher, wieder zeigte das Display eine mir gänzlich unbekannte Rufnummer, und wieder wollte ein Fremder etwas von mir haben, wenn auch diesmal nur zur Miete. Baugerüste wollte der Kollege aufstellen, ich wäre »im Internet« eindeutig als Lieferant genannt. Aha. Den genauen Such- und Findeweg wollte oder konnte mir der Begehrenträger nicht nennen, aber ich habe empirisch verifiziert, daß die google’sche Bildersuche unter dem Stichwort »Baugerüst« einmal mehr eines meiner Fotos an erster Stelle anlistet, und zwar das von jenem Beitrag hier. Auch aus dem geht freilich ebenfalls nicht wirklich hervor, daß ich Anbieter, Vertreiber oder auch nur Besitzer des gezeigten Objektes wäre.
Bin mal gespannt, ob und wie die kuriose Serie weitergeht. Vielleicht will ja jemand irgendwann mal meinen Dienstwagen mit 11.000 PS erwerben? Dann sollte ich ihm einen guten Preis nennen und mit dem Geld auf eine der von mir favorisierten Inseln abhauen, vielleicht auf die, auf der es keine Eisenbahn mehr gibt...
Dienstag, 25. September 2012
Freitag, 14. September 2012
Wegen akuter Lustlosigkeit (resultierend aus dem Übergang von der Sommerfaulheit in die Herbstdepression) vorübergehend geschlossen!
Es gibt nichts Neues zu sehen.
Sie können Ihren Computer jetzt ausschalten.
Montag, 20. August 2012
Quelle: Nintendo Wii-Nachrichtenkanal
Sonntag, 19. August 2012
Nachts um eins scheucht mich meine bessere Hälfte auf, kaum daß ich bei offenem Fenster sanft entschlummert bin: Ein schwarzer Schatten huscht durch das Schlafzimmer und zieht dort lautlos seine Kreise. Der Eindringling entpuppt sich erwartungsgemäß als verirrte Fledermaus, die zwar den Weg durch das Fenster reinwärts gefunden hat, aus unerklärlicher Ursache den gleichen Weg hinaus aber weder sehen noch ultraschallig orten kann. Also aufgesprungen, das zweite Fenster auch noch aufgerissen und fuchtelnd und gestikulierend versucht, das flatternde Pelztier wieder aus dem zonebattler’schen Luftraum nach Draußen zu lotsen.
Der Flattermann indes ist weder zu fassen noch in seinem Rundkurs zu beirren, er wechselt zwar gelegentlich mal die Richtung, hält aber weiterhin Abstand zu den Fensteröffnungen und damit zur Schwärze der Nacht. Wie ein batteriegetriebenes Spielzeug dreht er Kreis um Kreis um den zentralen Kronleuchter. Nach endlos erscheinenden Minuten wird das hilflose Tierchen langsamer, zur Angst kommt langsam die Erschöpfung hinzu.
Die bessere Hälfte entschwindet nach nebenan, sie will eine leichte Gardine holen, um diese als Fangnetz zu benutzen. Sie kommt allerdings nicht nur mit dem behelfsmäßigen Kescher wieder, sondern auch mit der Kunde, daß im Eßzimmer gleich drei Artgenossen unseres flatterhaften Gesellen ihre Runden ziehen. Das hatten wir – im Gegensatz zu einem versprengten Einzelkämpfer im Schlafzimmer – noch nicht, das hat neue Qualitäten! Aber eins nach dem anderen, erstmal das eine Tierchen hier wieder an die frische Luft gesetzt. Das zusehends langsamer werdende und an Höhe verlierende Geschöpf sollte uns doch jetzt bald ins Netz gehen...
Soweit aber kommt es nicht, nach ein paar weiteren Runden in unserem eher großzügigen Altbau-Dormitorium findet das wackere Flattervieh dann doch noch das sperrangelweit offenstehende Loch nach Draußen und entschwindet lautlos in die Nacht. Fenster zu, Lichter aus. Ahnungsvolles Abrücken nach nebenan in den Speisesalon.
Dort aber haben die drei fledernden Mäuse, die meine Holde gesehen haben will hat, offenbar selbst den Weg hinaus gefunden: Die in offener Stellung arretierte Balkontür zur Straße hin hat den Kunstfliegern den Abflug in eigener Regie offenbar erleichtert. Erleichtert ist auch der Berichterstatter, der sein Bett nun genau einmal umkreist, sich in dasselbe plumpsen läßt und den Dienst seufzend quittiert. Da sage noch einer, in der Stadt sei man der Natur entfremdet!
Mittwoch, 8. August 2012
Dienstag, 7. August 2012
Vor einigen Wochen meinte die Post, die Telekom, ein Verlag oder sonst irgendjemand irgendwo, die Fürther Bürgerschaft mit Telefonbüchern zwangsbeglücken zu müssen: Was früher bei Bedarf in den Postagenturen selbst abgeholt werden konnte, wurde diesmal allen ungefragterweise vor die Türen und Tore gekippt:
Das Dumme ist nur, daß im Zeitalter von Internet und Mobilfunk der Bedarf an gedruckten Telefonverzeichnissen stetig sinkt. Kaum einer scheint heutzutage noch Wert auf dicke Dünndruck-Schwarten unspannenden Inhalts zu legen, und so sedimentieren die schweren Papierbündel seit vielen Tagen mancherorts noch auf den Gehsteigen langsam vor sich hin...
Wer ist für solche sinnlosen Verschwendungsaktionen an den realen Bedürfnissen vorbei wohl verantwortlich? Ein geschäftstüchtiger Verleger, der damit Werbeeinnahmen generiert? Die EU-Kommission? Der liebe Gott? Würde mich schon interessieren, der ich den Packen Papier vor meiner Haustür unverzüglich in die blaue Tonne (sowie die Folie drumherum in die gelbe) überführt habe.
Sonntag, 8. Juli 2012
In der achten und – vorerst – letzten Folge meiner Malta-Impressionen komme ich zunächst noch einmal auf das menschliche Streben nach Schutz und Abgrenzung zu sprechen und widme dem Bau von Mauern ein paar Sätze und Bilder. Gerade an den alten Festungsanlagen sind Erosionserscheinungen evident, und wenn nicht an den kritischsten Stellen immer wieder Ausbesserungsarbeiten stattfinden würden, wäre die Natur mit ihrem gnadenlosen Rückeroberungswerk viel schneller fertig, als die alten Baumeister sich das gedacht haben mögen.
Der drohende Verfall hat freilich auch seine ästhetische Seite. Hier eine Detailaufnahme einer riesigen alten Festungsmauer aus dem örtlichen Kalksandstein, an der Wind und Wetter schon fleißig geschliffen und geschmirgelt haben:
Frisch zugehauen, wird man den Quadern aus Sedimentgestein ihre innere Schichtung nicht unbedingt angesehen haben. Das permanente Beblasen mit salzhaltiger Luft läßt die innere Struktur plastisch hervortreten, und auch die vom Wind mitgeführten Sandkörner tragen das ihre dazu bei, die weicheren Schichten der Blöcke im Wortsinne zu pulverisieren (während härtere Sektionen länger Widerstand leisten). Und so schaut irgendwann aus wie ein Schwamm, was einstmals ein massives Gefüge war.
Man erlebt hier also im kleinen Maßstab, was an Orten wie dem Monument Valley und anderswo im Südwesten der USA seit ‑zig Jahrtausenden im Großen stattfindet. Pragmatisch wie die Malteken nun mal sind, akzeptieren sie den natürlichen Lauf der Dinge und machen sich daher heutzutage nicht mehr mehr Mühe beim Mauerbau als unbedingt nötig:
»Des dud’s«, wie der Franke sagen würde. Man beachte übrigens die glatten Kanten der gelben Quader mitsamt den halbkreisförmigen Sägespuren: von Hand gebrochen und mühsam auf Maß gehauen werden die Steine natürlich schon längere Zeit nicht mehr...
Maltesische Gewitztheit und Bauernschläue treiben manchmal auch kuriose Blüten. Hier sieht man eine sehr kreative Kombination aus Grenzbefestigung und umstandsloser Müllentsorgung:
Da hat jemand ganz offenkundig die Bezeichnung »Einbauherd« zu wörtlich genommen, wie mir scheinen will. Na ja, wenigstens besteht so ein altes Küchengerät im wesentlichen aus Stahl und Eisen und damit aus wenn nicht kompostierbaren, so doch leidlich unschädlich verrottenden Materialien.
Man findet aber leider auch allerlei anderes in der Landschaft herumliegen, was da definitiv nicht hingehört: PET-Flaschen sonder Zahl (Pfand wird darauf derzeit noch nicht erhoben), aber auch alte Kunststoff-Kanister und Blechfässer, deren früherer Inhalt nicht unbedingt für eine wilde Entsorgung in der Natur sprach:
Da fehlen einem mitunter die Worte. Leider mangelt den Bewohnern kleinerer Inseln ja oft am Gefühl für das Frevlerische ihres Tuns, denn was sie an Dreck in die Luft pusten, ins Erdreich verbuddeln oder ins Wasser kippen, beeinträchtigt sie und ihr eigenes Wohlbefinden meist nicht direkt und unmittelbar. Wind und Wasser verdünnen das schädliche Zeugs und tragen es fort, aus den Augen, aus der Nase, aus dem Sinn. Da ist es sicherlich nicht eben einfach, dem Nachwuchs in der Schule was von Umweltschutz, Nachhaltigkeit oder Ressourcenschonung zu erzählen. Der Papst müßte seine Schäfchen (nicht nur die maltesischen) nachdrücklich zum Erhalt der Schöpfung auffordern, damit diese sich die Erde nicht immer nur ohne Rücksicht auf Verluste untertan machen...
Aber ganz hoffnungslos scheint der Fall dann doch nicht zu sein: Auf unseren Streifzügen kreuz und quer durch Malta begegneten uns hier und da Recycling-Container zum artreinen Sammeln alten Plastiks, Glases, Metalls und Papiers, von denen unsere etwa zehn Jahre alten Reiseführer noch gar nichts wußten. Der in jüngster Zeit zaghaft begonnene Versuch von Mülltrennung und Wiederverwertung wird den Aberwitz des Verbrennens jeglichen Misch-Abfalls hoffentlich irgendwann beenden.
Mit ein paar versöhnlicheren Fotos wie dem vom diesem kleinen Landungssteg im Abendlicht kratzen wir nun die Kurve und streben dem Ende des gut zwei- bzw. knapp dreiwöchigen Aktiv-Urlaubs entgegen, der – das sei hier nebenher erwähnt – mit knapp 500 EUR pro Nase für Hin- und Rückflug, Transfer und Hotelzimmer mit Frühstück sogar zu den außerordentlich preiswerten zu zählen war.
Beschwören wir ein letztes Mal die Grandezza vergangener Epochen herauf mit dem Abbild einer prächtigen Villa in Attard, in deren Nachbarschaft sich der Regierungspalast und diverse ausländische Botschaften befinden:
Passend zum Prunk der Architektur erscheint der üppige Wuchs der Pflanzen drumherum, das palmenartige Gewächs in der Mitte scheint ja geradewegs zu explodieren, wie ein florales Feuerwerk, sozusagen.
Das diese Assoziation nicht von ungefähr kommt, sei mit dem letzten Bild belegt, mit welchem ich nun mit einem großen Knall diesen Artikel und damit die ganze Serie beschließen will. Ende April/Anfang Mai ließen es die Organisatoren des »Malta International Fireworks Festival« nach allen Regeln der Kunst blitzen und krachen:
Drei Abende hintereinander gab es da im Grand Harbour von Valletta Spektakuläres zu sehen und zu hören: Pyrotechnik-Hersteller aus aller Welt überboten sich mit ihren Darbietungen, und sogar der alte Zündler zonebattler, der in den fünf Dekaden seines irdischen Daseins schon manche Lunte selbst gelegt und angesteckt hat, hatte Vergleichbares bislang noch nicht gesehen...
Mit diesem Feuerregen bedanke ich mich bei meiner geschätzten Leserschaft für das Interesse und klappe mein Urlaubsalbum zu, nicht ohne die Absicht zu bekräftigen, der kleineren und etwas weniger turbulenten Insel Gozo dermaleinst eine eigene Expedition zu widmen. Vielleicht schon im nächsten Jahr, wer weiß?
Donnerstag, 5. Juli 2012
Süßer und scharfer Senf: