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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Montag, 30. Januar 2006

Ma­the­ma­tik für Müt­ter

Wo im­mer der zone­batt­ler Schrift­gut fin­det, steckt er sei­ne Na­se neu­gie­rig rein. Oder viel­mehr nicht wirk­lich den Rie­cher, son­dern sei­ne kri­ti­schen Au­gen: Ir­gend­was Skur­ri­les fin­det sich ja fast im­mer. Zum Bei­spiel hier in die­ser Bro­schü­re für jun­ge Müt­ter, die in der Ge­bär­sta­ti­on des Für­ther Kli­ni­kums auf­liegt:

Stillanleitung

Kann mir je­mand den fei­nen Un­ter­schied zwi­schen »an­fangs et­wa 6–8 mal am Tag« und »spä­ter in Ab­stän­den von 3–4 Std.« plau­si­bel dar­le­gen? Oder gel­ten die Rat­schlä­ge in dem Heft­chen nicht nur für Be­woh­ne­rIn­nen der Er­de (wo der Tag zu­fäl­lig 24 Stun­den hat), son­dern auch für die Be­völ­ke­rung un­se­rer Nach­bar­pla­ne­ten? Und wä­re die in die­ser (und an­de­rer) Hin­sicht auf ir­di­schen Rat an­ge­wie­sen?

Samstag, 28. Januar 2006

»Ich kann drei Sät­ze!«

So sprach in Kin­der­ta­gen ei­nes mei­ner Plüsch­tie­re, ich glau­be es war ein Ha­se. Sein Re­per­toire war äu­ßerst dürf­tig: Die bei­den an­de­ren Sprü­che, die er auf Kom­man­do (sprich Druck auf sei­nen Bauch) von ei­ner im Wanst be­find­li­chen Pla­stik-Schall­plat­te ab­nu­del­te, wa­ren »Willst Du mit mir spie­len?« und »Bit­te bür­ste mein Fell!«.

Noch heu­te kann ich mich des Ge­fühls nicht er­weh­ren, da ir­gend­wie be­tro­gen wor­den zu sein: Im vor­di­gi­ta­len Zeit­al­ter war er­heb­li­cher me­cha­ni­scher Auf­wand nö­tig, um ei­ner Pup­pe ein paar Se­kun­den halb­wegs ver­ständ­li­cher Spra­che mit­zu­ge­ben. Wie­so wur­de dann ein Drit­tel der Ka­pa­zi­tät dar­auf ver(sch)wendet, just die­sen Man­gel hin­aus­zu­po­sau­nen? Hät­te es da nicht weit Wich­ti­ge­res mit­zu­tei­len ge­ge­ben? Bei­spiels­wei­se »Ich hab’ Dich soooooo lieb!«?!

Mittwoch, 25. Januar 2006

Nur nicht ner­vös wer­den...

Aschenbecher vor der Gebärstation

War­te­platz für wer­den­de Vä­ter: Ge­se­hen vor dem Kreiß­saal des Für­ther Kli­ni­kums.

P.S.: Um Fehl­in­ter­pre­ta­tio­nen vor­zu­beu­gen: Der zone­batt­ler selbst ist we­der zum Rau­cher noch zum El­tern­teil mu­tiert, er war nur als Be­su­cher dort.

Freitag, 20. Januar 2006

Hei­ße Hin­tern in kal­ten Win­tern

Damenhosen

Lau­ter Da­men oh­ne Ober­leib: Necki­sche Aus­la­ge (bzw. Ausstel­le) in ei­nem Für­ther Schau­fen­ster. Mei­ne Oma hät­te hier vor dräu­en­der Nie­ren­ent­zün­dung ge­warnt...

Mittwoch, 18. Januar 2006

Stark re­du­zier­te Sprach­be­herr­schung

Angebotsschild

Ich kom­me (bei An­le­gung ei­nes zu­ge­ge­ben stren­gen Maß­sta­bes) auf min­de­stens drei Feh­ler. Wer bie­tet mehr?

Sonntag, 15. Januar 2006

Ich se­he, al­so blog­ge ich

Je län­ger ich mein Web­log füt­te­re, de­sto mehr The­men fal­len mir ein, ins­be­son­ders sol­che aus mei­ner Ver­gan­gen­heit. Tat­säch­lich birgt mein The­men­spei­cher in­zwi­schen so um die 70 Ein­trä­ge und Ideen, Ten­denz stei­gend.

Ich er­wä­ge da­her, es mir für die zwei­te Le­bens­hälf­te in mei­ner Woh­nung recht be­quem zu ma­chen (und die­sel­be nicht mehr zu ver­las­sen), um Zeit zu ha­ben für die li­te­ra­ri­sche Auf­ar­bei­tung der er­sten. Oder aber un­ver­meid­ba­re We­ge (zur Ar­beit, zum Ein­kau­fen) nur noch mit Scheu­klap­pen oder ge­schlos­se­nen Au­ges [1] mit Blin­den­hund an­zu­tre­ten, da­mit mir nicht stän­dig neue, nach Pu­bli­zie­rung schrei­en­de Ab­stru­si­tä­ten auf­fal­len... [2]

Was die phi­lo­so­phi­sche Fra­ge auf­wirft: Liegt das nun an mir und mei­ner ge­schärf­ten Wahr­neh­mung oder an der Welt dort drau­ßen, die tat­säch­lich im­mer bi­zar­rer wird?

 
[1] Wie sprach (bzw. sang) doch mein Ju­gend­schwarm Tann­häu­ser so er­grei­fend, als er zwecks Süh­ne gen Rom pil­ger­te: ver­schloß­nen Aug’s, ihr Wun­der nicht zu schau­en, durch­zog ich blind Ita­li­ens hol­de Au­en... Der hät­te auch viel zu blog­gen ge­habt!

[2] Wie man frei­lich an der Ge­schich­te mit dem An­ruf­be­ant­wor­ter sieht, kommt ei­nem der all­täg­li­che Irr­sinn zu­wei­len auch oh­ne ei­ge­nes Da­zu­tun in die Fe­stung...

Mittwoch, 11. Januar 2006

In­bound, Out­bound, Mer­ry-Go-Round?

Der zone­batt­ler hat schon in Call-Cen­tern als Trai­ner und Coach ge­ar­bei­tet, mit­hin kennt er die pro­fes­sio­nel­le Te­le­fo­nie­rerei von al­len Sei­ten. Doch so ab­ge­brüht er sich in die­ser Hin­sicht auch wähn­te, es bleibt doch noch Raum für ge­le­gent­li­che Über­ra­schungs­ef­fek­te...

Ich kom­me al­so vor­ge­stern heim und se­he den An­ruf­be­ant­wor­ter (der ja recht ei­gent­lich nur ein An­ruf­ent­ge­gen­neh­mer ist) freu­dig blin­ken: Ein Ge­spräch harrt der Ab­hö­rung. Arg­los drücke ich auf die Wie­der­ga­be-Ta­ste und ver­neh­me das Fol­gen­de:

Lautsprecher ein rät­sel­haf­ter Hot­line-An­ruf   (mp3, 159 KB)

War mein An­ruf­be­ant­wor­ter der Rol­le als sub­al­ter­ner, stum­mer Die­ner über­drüs­sig? Woll­te er auch mal je­man­den an­ru­fen? Wo­her hat­te er die Num­mer mei­ner Bank (denn da hat er of­fen­bar an­ge­läu­tet)? Woll­te er sich von mei­nem Kon­to Geld ab­zwei­gen, um sich da­mit aus dem Staub zu ma­chen? Er­schrak er dann vor der ei­ge­nen Cou­ra­ge und brach­te er dar­auf­hin kei­nen Ton mehr her­aus? Oder wur­de ihm nur recht­zei­tig klar, daß er nicht wei­ter ge­kom­men wä­re, als sein Strom­ka­bel reicht?

Dienstag, 10. Januar 2006

Haie und klei­ne Fi­sche

Es gibt Car­toons, die ha­ben ei­nen sub­ti­len Charme, der ei­nen so­fort be­gei­stert:

Sherman's Lagoon

Auf www.shermanslagoon.com fin­det sich je­den Tag ein neu­es Aben­teu­er von Sher­man, dem tum­ben und ge­frä­ßi­gen Hai, sei­ner Frau Me­gan und ei­ner Viel­zahl wei­te­rer, sehr ei­gen­wil­li­ger Cha­rak­te­re... Aber was schwa­fel’ ich hier lan­ge rum, klickt doch hin und schaut sel­ber. Viel Ver­gnü­gen!

P.S.: Noch ei­nen be­son­ders net­ten Sonn­tags-Strip ha­ben wir hier !

P.P.S.: Man kann Sherman’s Aben­teu­er na­tür­lich auch in Buch­form kau­fen.

Montag, 9. Januar 2006

Lei­se rie­selt der Sand...

Un­ge­mein me­di­ta­tiv und mit ho­hem Sucht­po­ten­ti­al: Das Fal­ling Sand Game. Der Hin­weis soll­te rei­chen, um mei­ne Le­se­rIn­nen für den Rest des Ta­ges an den Mo­ni­tor zu fes­seln... ;-)

Freitag, 6. Januar 2006

Nur nicht un­ter die Rä­der kom­men!

Ei­ne merk­wür­di­ge Vol­te des Schick­sals hat den zone­batt­ler lei­der we­der zum No­bel­preis­trä­ger noch zum Astro­nau­ten ge­macht, son­dern vor mehr als ei­nem Vier­tel­jahr­hun­dert Dienst bei der Ei­sen­bahn neh­men las­sen (was er bis heu­te nicht so recht ver­ste­hen kann). Auch wenn ihm da mitt­ler­wei­le durch­aus der Wind der Markt­wirt­schaft um die Na­se weht, so hat er sei­ne Er­in­ne­run­gen an die Merk­wür­dig­kei­ten der Staats­bahn­zeit sorg­fäl­tig be­wahrt und so man­ches Ar­te­fakt aus dem Be­hör­den-Kos­mos in die Ge­gen­wart hin­über­ge­ret­tet...

Zum Bei­spiel ein paar je­ner prak­ti­schen Kle­be-Vi­gnet­ten, mit de­nen wei­land die wie­der­zu­ver­wen­den­den Um­schlä­ge der in­ner­dienst­li­chen Post­sen­dun­gen (kor­rek­te Be­zeich­nung »EDS« = Ei­sen­bahn-Dienst­sa­che) ver­schlos­sen wer­den konn­ten. Ne­ben pro­sa­ischem Ein­fach-Kle­be­band gab es recht mar­tia­lisch an­mu­ten­de Mo­tiv-Mar­ken:

EDS-Verschlußmarke

Es soll­te ei­nen nicht wun­dern, wenn die Ur­fas­sun­gen die­ser hüb­schen Il­lu­stra­tio­nen aus »groß­deut­scher« Zeit stamm­ten: Be­stimmt wur­den spä­ter zu Bun­des­bahn-Zei­ten nur die Uni­for­men der Ex-Reichs­bah­ner gra­phisch »ent­na­zi­fi­ziert«...

EDS-Verschlußmarke

Der zone­batt­ler hat schnei­di­ge Schlip­se, sprich for­sche Un­ter­neh­mens­be­ra­ter er­lebt, die lang­jäh­ri­gen Ei­sen­bah­nern erst völ­li­ge In­kom­pe­tenz at­te­stier­ten, um we­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter beim acht­lo­sen Über­que­ren von Werks­glei­sen fast über­fah­ren zu wer­den. Da sieht man es wie­der: Wer wie ich dem Tod jah­re­lang die Zun­ge her­aus­ge­streckt hat (um ihm die rück­wär­ti­ge Gum­mie­rung an­zu­feuch­ten), dem kann so et­was nicht pas­sie­ren!

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Donnerstag, 5. Januar 2006

An­de­re Län­der, an­de­re Sit­ten

Der zone­batt­ler wur­de mit Ku­chen als pri­mä­rem Grund­nah­rungs­mit­tel groß­ge­zo­gen, dar­um prä­fe­riert er auch heu­te noch eher die sü­ßen denn die her­ben Ge­nüs­se... In Istan­bul muß­te er sich letz­tes Jahr schwer be­herr­schen, nicht den Gro­ßen Ba­sar leer­zu­fut­tern. Über­haupt sind die mor­gen­län­di­schen Lecke­rei­en was Be­son­de­res, man den­ke nur an Bak­la­va oder Hal­va. Al­lein die Vor­stel­lung be­för­dert so­fort des Au­tors Spei­chel­fluß...

Die­se ei­gen­ar­ti­ge Tor­te sah ich da­ge­gen erst kürz­lich in der Aus­la­ge ei­ner tür­ki­schen Bäcke­rei in der Für­ther Fuß­gän­ger­zo­ne:

Türkische Torte

Wie ich mir aus kom­pe­ten­tem Mun­de ha­be sa­gen las­sen, be­deu­tet die tür­ki­sche Be­schrif­tung »y Bir­th­day Happ« über­setzt »Der Ge­burts­tags-Hap­pen«. Sehr schön!

Da­ne­ben stand ein an­de­res Ex­em­plar, wel­ches die fei­nen Un­ter­schie­de zwi­schen den Kul­tu­ren vor­treff­lich ver­deut­licht:

Türkische Torte

Auch hier han­delt es sich aus­weis­lich der (dies­mal in Eng­lisch ge­hal­te­nen) Be­schrif­tung um ei­ne Ge­burts­tags­tor­te, of­fen­bar für zwei als Braut­paar ver­klei­de­te Zwil­lin­ge, die sich nach Art von Du­el­lan­ten (oder sagt man Du­el­li­sten?) Rücken an Rücken ge­gen­über­ste­hen. Je­den­falls gucken sie sich nicht an, son­dern in dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setz­te Rich­tun­gen. Zwei Schim­mel zie­hen ei­ne Kut­sche in Form ei­ner über­di­men­sio­na­len Knob­lauch­ze­he, da­hin­ter ste­hen zwei Tan­nen in der Zucker­wie­se, ih­ren bun­ten Weih­nachts­schmuck ab­ge­schüt­telt ha­bend.

Wer wagt hier ei­ne iko­no­gra­phi­sche In­ter­pre­ta­ti­on der doch äu­ßerst kom­ple­xen Sym­bol­welt? Da kön­nen in­ter­kul­tu­rel­le Miß­ver­ständ­nis­se schnell ent­ste­hen! Ich muß mal mei­ne net­ten Nach­barn da­zu be­fra­gen (die mich dann si­cher gleich zu ei­nem Tee nebst »ga­ran­tiert ka­lo­rien­frei­em« Nasch­werk ein­la­den)...

Montag, 2. Januar 2006

Ich wer­de lang­sam alt...

Aus un­se­rem quietsch­ro­ten, gleich­wohl High-fi­de­len Kü­chen­ra­dio tönt aus­schließ­lich Bay­ern 4 Klas­sik, was an­de­res er­trägt des zonebattler’s Ge­müt auf Dau­er nicht. Ich ma­che al­so den Ka­sten an und pfei­fe fröh­lich die mir so­gleich ver­trau­te Mu­sik mit...

Der Hin­ter­kopf rät­selt, ob es bei der schon vor Jahr­zehn­ten ver­in­ner­lich­ten Me­lo­dei um ei­ne Sym­pho­nie von Men­dels­sohn Bar­thol­dy han­delt oder wo­mög­lich doch eher um ei­ne von Dvořák. Don­ner­wet­ter noch­mal, den­ke ich mir, sind dei­ne Syn­ap­sen schon so oxy­diert, daß Du ei­nen Deut­schen Ro­man­ti­ker nicht mehr von ei­nem böh­mi­schen Kom­po­ni­sten un­ter­schei­den kannst? Nicht zu fas­sen!

Der Auf­wasch hält mich hin­rei­chend lan­ge in der Kü­che, um das En­de des Kon­zer­tes ab­zu­war­ten. In den aus­ge­blen­de­ten Ap­plaus ver­kün­det der Rund­funk-Spre­cher die Auf­lö­sung. Ich tip­pe nun doch auf Dvořák. Es war...

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die drit­te Sym­pho­nie (die »Rhei­ni­sche«) von Ro­bert Schu­mann ! Tja.

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