Donnerstag, 12. März 2009
In des zonebattler’s vielbesungener fränkischer Küche verrichtet eine sogenannte Dunstabzugshaube ihren geräuschvollen Dienst. In Ermangelung eines Abluftschachtes arbeitet der ausladende Apparat nur als Umwälzpumpe, dies jedoch mit reinigender Wirkung, saugt er doch den vom Herde aufsteigenden Dampf erst durch eine Filtermatte und sodann durch einen Aktivkohlefilter, bevor er die danach weitgehend entfettete Luft wieder durch Gehäuseschlitze an der Oberseite in den Raum entläßt: Besser als nix.
Filtermatte und Aktivkohlefilter sind sporadisch zu wechselnde Verschleißteile, doch ließen mich der nachgerade aberwitzige Preis des zweitgenannten Ersatzteils sowie altersbedingte [1] Beschaffungsprobleme a) das Wechselintervall zunächst großzügig strecken und dann b) nach einer preiswerten Alternative suchen...
Tatsächlich ist so ein runder, mittels Bajonettverschluß vor dem Lüftermotor angebrachter Aktivkohlefilter nichts anderes als ein recht primitiver, geschlossener Gitternetzbehälter aus Kunststoff mit einer Füllung von etwa 400 Gramm Aktivkohle-Granulat. [2] Am Rande des Teiles fand sich eine kleine Aufsteckklappe, durch die der wirksame Inhalt offenbar bei Erstbefüllung hineingelangt war. Nichts spricht dagegen, die verbrauchten (sprich fettgesättigten) Aktivkohlestäbchen durch eben jene Öffnung herauszuschütten und den Filterkorb sodann mit Frischware erneut aufzufüllen. Doch woher nehmen?
Der im Wortsinne naheliegende Weg in den nächsten Baumarkt erwies sich als netter Versuch: Zwar wäre passendes Aktivkohle-Granulat als lose Ware durchaus feil gewesen (deklariert als Filtermaterial für Aquarien-Wasserpumpen), doch waren die Preise dort durchaus gesalzen (selbst bei Süßwasser-Zubehör). Einen zweistelligen Betrag für ein Pfund schwarzer Aktivkohle hinzulegen erschien mir jedenfalls als allemal unangemessen.
Im Netz der Netze ging mir hingegen rasch ein formidabler Fang in den eigenen Käscher: Für noch nicht einmal EUR 12 (inkl. Porto) erstand ich in der elektrischen Bucht zwei 1 kg-Beutel des schwarzen Filterfutters. Das reicht für fünf Füllungen zu je EUR 2,40 und viele Jahre frischer Luft in der Küche. Zur Nachahmung empfohlen: Die Preise von Original-Filterpatronen sind so überzogen wie die von Tintenpatronen für den PC-Drucker!
[1] gemeint ist das Alter des Miefquirls, nicht das des Chronisten
[2] kleine Zylinder von etwas 3–4 mm Duchmesser und 5–7 mm Höhe
Sonntag, 8. März 2009
Wenn ich meinen diversen Statistik-Tools Glauben schenken darf, schauen hier täglich so zwischen 300 und 400 Leute und Leutinnen vorbei, und die meisten davon sind (mindestens) so schreibfaul wie ich selbst gerade auch. Aber ich versuche jetzt mal den Spieß herumzudrehen: Was treibt Ihr da draußen denn heute so an diesem windig-kalten Sonntag? Wortmeldungen bitte!
Dienstag, 3. März 2009
Es mag etwas verfrüht sein, aber ich habe soeben sozusagen das Gegenteil eines Regentanzes aufgeführt, indem ich mein geheiligtes Frühjahrs-Ritual absolvierte, sprich den Dachboden aufsperrte (aufsporr, aufspurr?), Lattenplatten, Tische und Stühle heruntertrug und damit die beiden Balkone möblierte, auf daß sie wieder so einladend aussähen wie damals im Herbst. OK, es wird noch ein bißchen dauern bis zum ersten Frühstück auf dem Ostbalkon, vom Abendcocktail auf dem Westbalkon nicht zu reden, aber immerhin, der Anblick durch die Glastüren allein macht schon unbändig Freude. Leute, es geht ’nauswärts!
Montag, 2. März 2009
Durch irgendeinen Kommentar in irgendjemandes Blog bin ich letztens auf die britische Fernsehserie »Keeping Up Appearances« [1] aufmerksam geworden. Was ich las, machte mich neugierig, und so habe ich mir daraufhin testhalber für geringes Geld die ersten beiden Staffeln [2] bei einem Drittanbieter auf dem amazon.de Marketplace bestellt.
Die Lieferung traf schon zwei Tage später ein, und mittlerweile bin ich etwa mit der Hälfte der jeweils 30-minütigen Folgen durch. Und ich muß ehrlich sagen, ich bin einigermaßen begeistert: Die offenbar noch nie in Deutschland ausgestrahlte Serie ist geradezu hilariously funny! Alles und alle überstrahlende Protagonistin ist die überkandidelte Lady Bucket (»no, it’s pronounced Bouquet«), die ihren duldsamen Mann und ihre gesamte Umgebung unablässig nervt in ihrem nimmermüden Bestreben, als eine Dame von Welt und (vor allem) sozialem Rang zu gelten! Da passt natürlich der Rest der Familie von der mannstollen einen über den Prolo-Ehemann der verhuschten zweiten Schwester ebensowenig dazu wie der senile Lustgreis von Vater, der gerne nackt den Nachbarinnen nachstellt. So sind peinliche Begegnungen und chaotische Situationen natürlich vorprogrammiert...
Ich liebe den englischen Humor, insbesondere der Briten Hang und Fähigkeit zur Selbstironie. Tatsächlich wüßte ich von keiner deutschen TV-Produktion, wo man sich ähnlich gekonnt (mitsamt den gängigen National-Stereotypen) selbst auf die Schippe nehmen würde! Gekonnt gewürzt mit diversen runinng gags, die in fast jeder Folge leicht variiert auftreten, sind die Geschichten um Hyacinth Bucket (sprich: Bouquet!) ein wahres Vergnügen und mit einer halben Stunde pro Episode auch gut verdaulich portioniert. Wenn der Spaß so weitergeht, werde ich mir am Ende noch die Ultimate Collection direkt von der Insel bestellen müssen! [3]
[1] Zu deutsch etwa: »Den Anschein aufrechterhalten«
[2] man beachte die für sich sprechenden Kundenrezensionen!
[3] zumal das Pfund derzeit so günstig im Kurs steht wie selten zuvor...
Donnerstag, 26. Februar 2009
Heute vor exakt 11 Jahren ist unsere treue Renngurke in Dienst gestellt worden, und ihr tadelloser Allgemeinzustand läßt mich auf eine weitere Dekade mit dem fahrbaren Untersatz hoffen. An dieser meiner Zuneigung kann keine noch so hohe Abwrackprämie etwas ändern...
Sonntag, 22. Februar 2009
Wer als kreativer Mensch der eigenen Umwelt oft und gern den eigenen Stempel aufzudrücken trachtet, wird von dieser im Gegenzug nicht selten verständnislos als exzentrischer Sonderling abgestempelt.
Herr L. aus R. (Name der Redaktion bestens bekannt) weiß natürlich um diesen Zusammenhang und wird gleichwohl nicht müde, uns mit seinen außergewöhnlichen Einlassungen immer wieder zu neuen Erkenntnissen zu verhelfen. Dafür gebühren ihm nicht nur Dank und Anerkennung, sondern auch ein Platz in den Annalen der Alltagsgeschichte.
Samstag, 14. Februar 2009
Freitag, 13. Februar 2009
Hin und wieder läßt mir ein lieber Mensch etwas von meinem Wunschzettel bei amazon.de zukommen, was mich natürlich jedesmal überaus freut. Zuweilen aber schenke ich mir selbst etwas von der Liste, die ja auch (und nicht zuletzt) der eigenen Gedächtnisstützung dient. Und dabei ist es mir schon mehrfach gelungen, echte Schnäppchen zu machen! Auf der Liste der Begehrlichkeiten wird nämlich nicht nur der reguläre Neupreis bei amazon selbst angezeigt, sondern auch die der Offerten von Drittanbietern auf dem hauseigenen Marktplatz:
Mitunter liegen die Angebote von neuwertigen oder gebrauchten Artikeln dermaßen weit unter dem ursprünglichen Verkaufspreis, daß es in meinem Mauszeige(r)finger zu jucken und zu zucken beginnt: Und zack, schon habe ich mir dank geduldigen Wartens auf die passende Occasion einiges an Geld erspart. Beispiele gefällig? Nun, in den letzten Tagen erst habe ich mir auf diese Weise ein opulentes Buch über meinen Lieblings-Bühnenbildner und Opern-Regisseur Jean-Pierre Ponnelle geangelt (mit leichten Lagerspuren, dafür aber für nur EUR 12,75 statt für EUR 49,99) und als besonderes Higlight die prachtvolle 8‑DVD-Box mit der berühmten Chéreau-Inszenierung des Wagner’schen »Ring des Nibelungen« für schlappe EUR 49,99 (statt für ehedem weit über EUR 100,00). Königsklasse zum Kampfpreis!
Meine Empfehlung geht also dahin, sich einen eigenen Wunschzettel beim größten Internet-Versender anzulegen und den immer wieder mal zu beäugen. Wer weiß, ob nicht schon bald jemand etwas auf die Schnelle abstoßen will, worauf man selbst schon lange scharf ist? Dann heißt es beherzt zuzuschlagen (resp. zuzuklicken)!
Mittwoch, 7. Januar 2009
Auf seiner berühmt-berüchtigten Plattform »Rebellen ohne Markt« betreibt der bekannte Blogger Don Alphonso gerne billiges Berlin-Bashing und journalistische Kollegenschelte, welche den unbedarften Leser auf Dauer ob einer gewissen, repetitiven Eintönigkeit doch recht ermüden kann. Mit seinem kulturkritischen Essay »Der unfeine Tod des feinen Porzellans« hat der gelernte Kunsthistoriker freilich wieder einmal ein Kleinod in die virtuelle Welt gesetzt, dessen Lektüre unbedingt lohnt: Hinterher hat man einen anderen Blick auf die Zusammenhänge zwischen Lebensart, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Optimistisch in die Zukunft blicken wird man allerdings kaum.
Sonntag, 21. Dezember 2008
Die melancholische Frau Modeste spürte heute des Nachts der Frage nach, warum ihr die englischsprachige Reiseliteratur regelmäßig als unvergleichlich viel gehaltvoller erscheint als die deutsche. Ihre exempelhaft gegebene Buchrezension ist (m)eine sonntägliche Empfehlung wert!
Samstag, 15. November 2008
Das von mir sehr geschätzte gesellige Zusammensein mit meinen LeserInnen hat sich in der letzten Zeit leider etwas bescheiden ausgenommen: Die einen können wegen regelmäßig fixer Termine an Dienstagen seltenst kommen, die anderen ersaufen derzeit in saisonal bedingtem Arbeitsanfall. Zudem haben die Treffen wohl auch ob ihrer Häufigkeit und dem seit geraumer Zeit nicht mehr geänderten Austragungsort ein bißchen an Schwung und Esprit verloren. Es ist also an der Zeit, an den verfügbaren Stellschrauben zu drehen und damit unsere kommunikativen Abende wieder für alle etwas attraktiver zu gestalten! Der zonebattler verkündet daher hiermit seinen 3‑Punkte-Plan:
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Die »Tafelrunde« heißt ab sofort wieder Stammtisch: Das mag manchen zu gutbürgerlich oder gar zu prollig erscheinen, klingt aber dafür auch nicht abschreckend (pseudo-)elitär.
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Statt zweier Termine im Monat gibt es nur noch einen, um die Vorfreude und den Mitteilungsdrang allenthalben zu steigern. Die Wahl eines festen Tages (des 10.) garantiert sowohl leichte Merkbarkeit wie auch wechselnde Wochentage zur Freude aller an bestimmten Tagen Verhinderten.
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Wir werden jedesmal woanders hingehen und uns die gastronomische Vielfalt Fürths zu Nutze machen: Warum nicht auch mal Sushi statt Pizza goutieren? Für Lokal-Empfehlungen habe ich jederzeit ein offenes Ohr!
Beständig ist allein der Wandel, heißt es, und nun bin ich mal gespannt, wie sich unsere in der Vergangenheit doch meist sehr anregenden Stammtisch-Abende in der Zukunft entwickeln werden. Weitere Gestaltungsvorschläge werden gerne gehört und nach Möglichkeit berücksichtigt!
Samstag, 8. November 2008
Was kommt heraus, wenn ein in Deutschland lebender Amerikaner seine Eindrücke über die hiesige Lebensweise niederschreibt? Ein irres Blog !
Süßer und scharfer Senf: