Donnerstag, 29. November 2007
»Ralph«, sagt der betagte Bekannte, »ich will nur ein bißchen knipsen, aber Du kennst Dich bestens aus mit dem Fotografieren: Such’ eine gute Kamera für mich und besorge sie mir!«
Gesagt, getan. Eine Woche später soll ich ihm erklären, wozu die ganzen Knöpfe gut sind und wie er die gemachten Fotos anschauen kann. Ein anderer anwesender Besucher kritisiert derweilen meine Produktwahl.
Der nächste Tag, der nächste Kumpel: »Du hast mir doch die Software X empfohlen, bei mir tut die nicht, was ich will. Was muß ich tun, erklär’ mir das!«
Stundenlanges Mail-Ping-Pong. Jede gute Antwort provoziert die nächste Frage. Die ausführliche Dokumentation des Herstellers hat er natürlich nicht gelesen...
Dann der Anruf einer Nachbarin: »Ich brauch’ jetzt endlich auch eine Homepage, kannst Du mir schnell eine basteln? Muß nix Besonderes sein, sie soll aber bei Suchanfragen ganz oben stehen. Das geht doch bei Dir!«
Beratung, Empfehlungen, Verweise, freundliche Fragen zur Bedürfnisklärung. Die sind freilich nicht wirklich gewünscht: Ich soll nicht diskutieren, sondern es machen und richten, und zwar schnell, alleine und für ein Bussi und ein Stück Kuchen...
Nun ist es ja nicht so, daß ich nicht gerne anderen hülfe, Bekannten zumal, Freunden sowieso. Und selbstverständlich gebe ich auch mit Freuden die Erfahrungen und das Wissen weiter, welches sich im Laufe der eigenen, intensiven Beschäftigung mit irgendwelchen Themen zwangsläufig bei mir eingestellt und in mir angesammelt hat.
Wenn da nur nicht oftmals ein fader Beigeschmack dabei wäre, der sich in so beiläufig dahingeworfenen Floskeln manifestiert wie »ich selbst habe dafür keine Zeit« oder, offensichtlicher noch: »mir ist meine Zeit dafür zu schade!« Was ja dann umgekehrt ‑wenn auch nicht explizit ausgesprochen- nichts anderes bedeutet als: »Deine Zeit hingegen ist mir wurscht!«
Recht verstanden: Mir geht es nicht um eine angemessene Entlohnung (m)einer Dienstleistung. (Echte) Freundschaft ist mir allemal genug, auch »Naturalientäusche« gehen ohne kleinliches Aufrechnen absolut in Ordnung, wenn jeder ein bißchen was von seinem wertvollsten Gut auf Erden ‑die eigene Lebenszeit nämlich- dem anderen widmet. Aber unreflektiertes oder gar kalkuliertes Ausnutzen des Anderen aus eigener Faulheit oder Unwilligkeit, das ist eben nicht OK. Freilich scheint meine bisherige Praxis, lieb blinzelnden Dummies aus schierem Mitleid erst einmal alles zuzusagen (und mich hernach aus Ehrpusseligkeit ans eigene Wort gebunden zu fühlen), die Siechen und Beladenen dieser Welt regelrecht anzuziehen. Zu Lasten der eigenen Zeitsouveränität und natürlich auch zum Nachteil jener guten Freunde, die mit ihren Bitten bescheiden bleiben und sich auch nicht vordrängeln möchten.
Zeit also, endlich erwachsen zu werden: Mit knapp 48 Jahren beschließt der zonebattler hiermit, weiterhin gerne Hilfe zur Selbsthilfe zu gewähren, wo immer er kann und danach gefragt wird. Aber das Denken und die eigene Mühe will er fürderhin niemandem mehr abnehmen, nicht zuletzt im Sinne des oder der Betroffenen selbst: Wer knipsen möchte, muß ohnehin einiges lernen, soll sich also gefälligst selbst grundlegend kundig machen. Wer ein Computer-Programm einsetzen will, möge sich einlesen. Wer meint, irgendetwas zu brauchen oder (gleichfalls) haben zu müssen, wolle sich damit auch näher beschäftigen. Fachsimpeln oder Feinheiten diskutieren können wir dann später gerne. Aber auf gleicher Augenhöhe und auch zu meinem Vorteil!
Sonntag, 18. November 2007
Kann es sein, daß eine weitere Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten ‑auch in den Sonntag hinein- letztlich eine Gefahr für unsere Kultur bedeuten kann? Susanne Gaschke findet in der Zeit unter der Überschrift »Der Tag, der uns gehört« sehr klare (und sehr lesenswerte) Worte!
Sonntag, 4. November 2007
Der zonebattler ist im Kopf ein bestens durchorganisierter Ordnungsfanatiker, in der Praxis freilich mitunter zu faul, seine genialen Ideen und Konzepte auch konsequent in die Praxis umzusetzen. Das verrät er natürlich nicht jedem (schon um seine einschlägige Reputation nicht zu gefährden) und bittet daher hiermit seine paar LeserInnen um vertraulich-verschwiegene Mitwisserschaft...
Guten Gewissens drückt sich ums Aufräumen und Entrümpeln der eigenen Sphäre herum, wer faul vor dem Bildschirm hockt und eifrig studiert, wie andere ihr Leben (oder das ihrer Angehörigen) in geordnete Bahnen lenken bzw. zurückführen. Manchmal gibt es ja ganz simple Optimierungs-Tricks [1], auf die man selbst nicht so ohne weiteres gekommen wäre!
Eine wahre Fundgrube für derlei pragmatische Ratschläge ist die blogmäßig aufgemachte Website unclutterer.com : Die Themenvielfalt ist bemerkenswert, nicht minder erfreulich ist das Niveau der Kommentare aus der Leserschaft. Wenn man nach der Lektüre die eine oder andere Erkenntnis [2] in den eigenen Alltag transferieren [3] kann, dann ist das doch schon etwas gewonnen!
[1] z.B. den, nur weißes Geschirr zu kaufen, dafür aber lauter verschiedene Gläser, was Abwechslung bei Tische schafft, jedoch im Fall der Fälle umstandlos zu ersetzen ist: Spart Geld, spart Mühe, spart Platz!
[2] z.B. die, daß es für einen Englisch-Kurs nie zu spät ist...
[3] Bitte mir das Fremdwort nachzusehen, ich wollte nicht nochmal »umsetzen« schreiben, mir ist aber en passant kein originär germanisches Synonym eingefallen.
Samstag, 27. Oktober 2007
Das Ärgerliche an der heute Nacht wieder einmal fälligen Zeitumstellung ist für einen Tagmenschen wie den zonebattler das quälend lange Wachbleiben und Warten auf den Uhrenumstellzeitpunkt: Wie gerne würde unsereins doch selig die Nacht durchschlummern! Aber Pflicht ist Pflicht und so harrt unsereins ergeben aus und hält sich mit gelegentlich verabfolgten kalten Wassergüssen wach: Derlei katholische Kasteiung lähmt nicht nur die Libido, sondern stimuliert im Gegenzug den Intellekt, weshalb ich mir soeben überlege, ob es wohl moralisch statthaft und mit meiner Bürgerpflicht vereinbar wäre, die Akkus resp. Batterien klammheimlich aus allen nicht-funk-synchronisierten Zeitmessern (Kameras, Mobiltelefonen, Armbanduhren) zu nehmen und stoischen Netzläufern (Videorecorder, Herd) den Stecker oder gar die Sicherung zu ziehen: Dann könnten meine zahlreichen auf das (über Frankfurt transmittierte) Braunschweiger DCF77-Signal hörenden Automatik-Apparate den Stundensprung ohne meine wache Anwesenheit durchführen, während bei allen anderen Geräten erst nach dem Erwachen aus der stromlosen Scheintotstarre der Wunsch nach neuer Zeitjustage aufkommt. Und ich könnte ja die Batterien, Netzstecker und Sicherungen ganz ausgeschlafenerweise erst zur hellen Mittagsstunde wieder reindrücken! Ha, was bin ich doch für ein schlauer Fuchs! Doch weil ich obendrein ein barmherziger Samariter bin, gebe ich das trickreiche Rezept gerne und ohne jegliche Lizenzgebühren an meine geschätzen und schönheitsschlaf-bedürftigen LeserInnen weiter...
Weniger schlau scheinen mir hingegen jene Eiferer zu sein, die heute in den Nachrichten auf allen Kanälen gegen die Sommerzeit an sich wettern und zu Felde ziehen, die uns doch zur warmen Jahreszeit das segensreiche Vergnügen längeren Tageslichtes am Feierabend beschert: Der zweimal jährlich zwangsverordnete Stundensprung verursache bei ihnen Schlaflosigkeit und Depressionen. Man sollte Petitons-Listen in den Gesundheitsämtern auflegen, damit all’ die Leute dort per Unterschrift gegen die Sommerzeit abstimmen können, die sich durch den 60-minütigen Zeitversatz in Ihrer Gesundheit angegriffen fühlen. Nach Ende der Eintragungsfrist wird aber mitnichten die Sommerzeit abgeschafft, sondern den Petitenten aus Gründen der gesundheitlichen Fürsorge untersagt, jemals wieder Flugreisen in andere Zeitzonen zu unternehmen, da ja offenbar akute Gefahr bestünde, daß sie einen Trip nach New York oder Hong Kong aufgrund der vielstündigen Zeitverschieberei nicht überleben würden. Was man damit an Kerosin und Abgasen einsparen könnte! Und die ganzen Scheinheiligenscheine besagter Klageführer könnte man auch ausknipsen...
Freitag, 26. Oktober 2007
Ein massengeschmäcklerisch treffsicherer Musicus namens Norbert Schultze hat in der Nachkriegszeit manch’ harmlosen Gassenhauer hervorgebracht, sich während der zwölf braunen Jahre vorher freilich sehr um die Corporate Identity des III. Reiches verdient gemacht, alldieweil er es ‑nach eigenem Bekunden- vorzog, (daheim) zu komponieren statt (an der Front) zu krepieren. Ein ehrliches Wort. Dieses zu werten, gar darüber zu richten mag sich der zonebattler nicht anmaßen, zumal seine eigene Zivilcourage in den gegenwärtigen Friedenszeiten glücklicherweise noch nicht allzusehr auf die Probe gestellt worden ist...
Na jedenfalls hat der Schöpfer von so unverwüstlichen Hits wie »Lili Marleen« auch die gut fünfeinhalbjährige Europa-Tournee der Großdeutschen Wehrmacht mit allerlei eingängigem Liedgut begleitet, und selbst den Abstecher des Deutschen Afrika-Korpses (DAK) zur Nordkante des schwarzen Kontinents hat der unermüdliche Noten-Jongleur im Sinne seiner Auftraggeber aufputschend unterlegt. Der schmissige Refrain von »Heiß über Afrikas Boden« lautet da beispielsweise:
Es rasseln die Ketten, es dröhnt der Motor,
Panzer rollen in Afrika vor! |
Den Original-Soundtrack des gleichnamigen Evergreens für rauhe Männerkehlen mögen sich Interessierte in den Tiefen des Netzes selber suchen, viel Aufwand muß man indessen nicht treiben, um derlei Dubiosica virtuell wieder auszubuddeln...
Die Elite-Truppen von heute sind bekanntermaßen längst nicht mehr mit Stahlhelm und Tornister unterwegs, sondern mit Bluetooth-Headset und Rollkoffer angetan und ausgestattet. Tagtäglich (außer So, nicht 25.12., 26.12. u. 1.1.) springen sie in ganzen Hundertschaften aus ihren Transportmaschinen, heutzutage natürlich nicht mehr aus behäbigen Ju 52-Wellblech-Tanten, sondern aus schnittigen 11.000 PS-ICE-Triebzügen.
Als der sein Heimatland Höhe x Breite dienstbereisende zonebattler dieser Tage selbst unfreiwilliger Bestandteil derartiger Massen-Inszenierungen wurde (freilich schon rein äußerlich nicht zum Heer der feinbezwirnten Edel-Recken zählend), da irrlichterte ihm auf einmal besagter Soldaten-Schlager im Hirn herum, unterlegt mit von ihm selbst flugs geupdateten Text:
Es klingeln die Handys [1], es dröhnt der Knopf im Ohr,
Trolleys rattern im Hauptbahnhof vor!
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Da der Berichtende die (zugegeben zweischneidige) Gabe hat, sich einmal gehörte Ohrwürmer nach Belieben ohne apparative Unterstützung in HiFi-Qualität ins eigene Hirn einspielen zu können, hat er das hier zum eigenen Vergnügen gleich mehrfach getan, so ein Bahnsteig ist ja lang und ein ICE nicht minder.
Was nun fazitiert der Schreiber dieser Zeilen aus der schillernden Episode? Frankfurt (Main) macht ihm die Birne matschig, drum ist er nicht wenig froh, soeben wieder im heimischen Fürth (Bay) eingelaufen zu sein. Zwar nicht mit klingendem Spiel und Dchingderassabumms, doch umso beglückter angesichts der Aussicht, endlich wieder für zwei Tage seine Ruhe im eigenen Abklingbecken zu finden...
[1] Erst nach langem Wägen und Wanken hat sich der Verfasser zu Handys als Plural von Handy bekennen können: Viel schöner und angemessener erschiene ihm ja die anglo-amerikanische Schreibweise Handies, doch muß man die Katze im Dorfe bzw. die Pluralisierung im Germanischen lassen, wenn man mit derlei fiktiven Pseudo-Anglizismen hantiert. Mit der korrekten Bemehrzahlung Mobiltelefone wäre das angestrebte Versmaß dagegen völlig aus den Fugen geraten, von daher war das keine ernsthaft zu erwägende Alternative.
Donnerstag, 11. Oktober 2007
Letzten Samstag kehrten wir mit einem Freund aus Rüsselsheim (dem Lexikaliker, um genau zu sein) dortselbst in einem kleinen, aber feinen italienischen Lokal ein. Es mundete vorzüglich, und es naselte nicht minder frisch: Seit dem 1. Oktober herrscht im Hessischen nämlich ein absolutes Rauchverbot in öffentlichen Lokalen. Aufruhr, Protestmärsche, Fackelzüge, Rollkommandos? Fehlanzeige! Nur friedlich Pizza und/oder Pasta verzehrende Zeitgenossen. Na also, es geht doch. Hopp, Beckstein, mach’ hier auch!
Dienstag, 9. Oktober 2007
Im westfälischen Soest habe ich dieser Tage einen schönen Sinnspruch gesehen, eingeschnitzt in den Deckenbalken eines uralten Hauses in der Altstadt:
Wer sich wehrt, behält sein Pferd |
War natürlich im örtlichen Dialekt gehalten, den unsereiner kaum versteht. Aber auch in der hochdeutschen Fassung ist klar, was gemeint ist...
Sonntag, 7. Oktober 2007
Hallo meine lieben Kinder, Euer zonebattler ist wieder da und hat euch allen etwas mitgebracht: Geschichten, Fotos, Sprüche, noch mehr Fotos, Ideen, Themen, und noch einen Schwung Bilder! Doch gut Ding will Weile haben: Zunächst einmal muß ich die reale homezone wieder hochfahren und bewirtschaften, dann werde ich mich wieder meinen geschätzten LeserInnen zuwenden...
Morgen nachmittag werde ich hier die zwischenzeitlich eingegangenen Senfspritzer gegenkommentieren und dabei den verbalen Wildwuchs etwas zurückschneiden. Womöglich muß ich da auch einiges Unkraut jäten und zupfen, mal sehen. Gleich danach gibt’s dann hier endlich wieder Neues zu gucken!
Für heute aber gute Nacht und einen schneidigen Start in die Woche!
Sonntag, 23. September 2007
Gestern sind wir in der Schnaittacher Gegend mit einer lieben Freundin gute 15 km durch die Landschaft gelaufen und haben dabei die letzten Zwetschgen der Saison weggefunden. Heute kamen jene fröhlich lachend in den Ofen, unterfüttert von einem dicken Fundament aus prächtig aufgegangenem Hefeteig:
Mit Zimt und Zucker bestreut gibt es nun also an diesem wunderschön warmen Herbstsonntag den letzten Zwetschgendatschi der Saison. Danach geht es nochmal in den Schrebergarten, woselbst unsere kletterkundige Miniratte vermutlich ihrerseits geräuschvoll nagend die bereits eintrocknenden (Dörr-)Pflaumen jenseits unserer Reichweite genießt... Die überlassen wir ihr dann gerne [1], nehmen und aber im Gegenzug das Recht heraus, die restlichen Äpfel sämtlich für uns selbst zu requirieren: Immerhin zahle ich die Pacht und nicht der in mehrfacher Hinsicht pelzige Vierbeiner. Irgendein Unterschied muß ja wohl sein!
[1] Man riet uns schon zur heimtückischen Vergiftung oder zum unsportlichen Abschuß des behenden Mundräubers, aber im Grunde macht das fellige Vieh nur seinen Job und ich lasse ja auch andere Leute am Leben, die mir in Ausübung ihrer Arbeit in die Quere kommen...
Wiewohl der zonebattler (derzeit noch) ein Automobil besitzt, tritt er für eine grundsätzliche Infragestellung, wenn nicht gar allgemeine Ächtung des motorisierten Individualverkehrs ein. Gute Argumente dafür liefert ein lesenswertes Zeit-Interview mit dem dem Verkehrswissenschaftler Hermann Knoflacher: »Das Auto macht uns total verrückt«.
Samstag, 15. September 2007
Den heutigen Tag verbrachte der zonebattler zu großen Teilen in seinem Schrebergarten und hat dabei manche philosophische Einsicht gewonnen. Zum Beispiel die, daß pompöse Eisenbahn-Festivals und Delfinarium-Shows etwas gemeinsam haben, jene tieftraurige Grundstimmung nämlich, die aus dem Umstand herrührt, daß die kraftstrotzenden Protagonisten dazu verdammt sind, nach wenigen Kolbenhüben bzw. Motorwellenumdrehungen resp. Flossenschlägen schon an die Grenze des ihnen vorgegebenen Lebensraumes angelangt zu sein, ihr Muskelspiel also gar nicht voll entfalten zu können. Trauriger dran sind natürlich die Zwergwale, die ja keine Artefakte aus Menschenhand sind und daher im Gegensatz selbst zur beeindruckend zischenden Dampfloks eine richtige Seele haben dürften...
Die zweite Erkenntnis überkam den Chronisten, während er unter seiner besseren Hälfte in beider Apfelbaume hing und er die von ihr himmelsnah gepflückten Früchte entgegennahm und sorgfältig eineimerte: Gut die Hälfte seines Lebens wartet der Bahn-Freak vergebens! Während unserer gold-deliziösen und heuer über die Maßen üppig ausfallenden Ernte fuhren unter und um uns und fast zum Greifen nahe diverse Dampf‑, Diesel- und Elektro-Lokomotiven bzw. ‑Triebwagen auf und nieder immer wieder, doch in den ausgedehnten Pausen zwischendrin hatten wir glücklicherweise etwas Sinnstiftendes zu schaffen, während die ferrophilen Spektatoren an den Zäunen neben unserer Parzelle ihre Kameras und Objektive trotzig-stur im Anschlag halten mußten wie andernorts die Angler ihre Ruten oder die Jäger ihre Flinten. Manch’ einer mag als kontemplativ empfinden, was unsereinem als maßlos und zeitverschwenderisch langweilig erschiene... Aber ich will nicht darüber richten, des Menschen Wille ist sein Himmelreich und auch meiner einem ist der Hang zu absonderlichen Realitätsfluchten keineswegs völlig fremd.
Dies alles gesagt bzw. geschrieben habend, könnte ich jetzt endlich zu meiner eigentlichen These überleiten, wenn ich die nicht dank schwerer Beine und müder Birne mittlerweile völlig vergessen hätte und auch mit angestrengtem Nachsinnen nicht mehr zu fassen kriege. Und darum komme ich jetzt besser zum dann eben unbefriedigend unvollendeten Schluß meines »Wortes zum Sonntag«, bevor ich Gefahr laufe, auch noch in elementarer Hinsicht zu versagen und meine Schachtelhalmsätze nicht mehr grammatikalisch korrekt zum Abschluß bringen zu können, was ich als noch würdeloser empfände als ein würdeloses Ende. Ende.
Freitag, 14. September 2007
Ähem njamm schmatz uääääh. Schon wieder auf dem Sofa eingeschlafen. Hmmmmmmm. Brrr. Noch jemand da? Hmpf. Kühl hier. Kein Wunder, unter der Kuscheldecke war es gemütlicher. Schluß jetzt, Rechner runtergefahren, Zähne geputzt, unter die kalte Bettdecke gekrochen. Gargl. Gute Nacht........................
Süßer und scharfer Senf: