Montag, 19. Dezember 2005
Ich hatte einen komischen Vogel zu transportieren, der recht nervige Quäklaute absondern kann. Es ist mir aber gelungen, das Vieh nachhaltig ruhigzustellen, ohne ihm Gewalt anzutun:
Kaum wieder ausgepackt und seiner Fesseln ledig, hat der vorlaute Bursche bei mir daheim sofort wieder mit dem Herumtröten angefangen...
Sonntag, 18. Dezember 2005
Samstag, 17. Dezember 2005
Wie ich meinen Zugriffs-Statistiken entnehmen kann, finden eine ganze Reihe von LeserInnen per Suchmaschinen-Recherche zu mir und fragen sich dann vermutlich: Warum ist bei meinem Suchwort ausgerechnet diese komische Weblog-Seite ganz oben im Google-Ranking? Was hat der Kerl da nur gedreht?!
Die Antwort ist: Nix. Jedenfalls fast nix.
Tatsächlich stecken keinerlei Tricks oder gar Manipulationen dahinter, ich ernte mit meinen Top-Rankings nur die Früchte konsequenter, inhaltlicher Arbeit, die ich über Jahre hinweg betrieben habe. Das Rezept zum Erfolg ist im Grunde einfach, und ich gebe es gerne weiter:
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Besetzen Sie als Erste(r) ausgefallene Themen, die aber doch für eine größere Fan-Gemeinde von Interesse sind.
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Recherchieren und verfassen Sie gehaltvolle Inhalte dazu. Verfassen, wohlgemerkt, nicht anderswo abkupfern!
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Verlinken Sie diese Seiten und alle anderen Arbeiten über ein gemeinsames Dachportal.
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Das war’s: Lehnen Sie sich zurück und warten Sie in Ruhe ab, der Erfolg kommt nach einiger Zeit von selbst!
In meinem Falle waren es z.B. folgende Hobby-Seiten, die bis heute wenig bis keine »Konkurrenz« bekommen haben:
Gibt noch mehr davon, aber das soll als Beispiel mal genügen. So, und diese »virtuellen Schaukästen« habe ich (wie auch die von mir erstellten Auftragswerke) über eine gemeinsame Portalseite verlinkt, die da heißt
Weil sich nun meine »Exotenseiten« in Fankreisen großer Beliebtheit erfreuen, werden sie natürlich vielfach verlinkt. Und das wird von Google & Co. (völlig zu Recht) als Indikator für Relevanz gewertet... Wovon dann wiederum alle über die übergeordnete Portalseite »angekoppelten« Seiten profitieren (wie z.B. diese hier).
Einen schönen Erfolgsbeweis für mein Konzept können Sie sehen, wenn Sie eine
Sie finden meine einschlägige Seite auf Rang 1 von ca. 1.950.000! Cool, nicht wahr?! Und das, obwohl ich diese Seite nirgends angemeldet oder angepriesen habe.
Ein weiteres Beispiel gefällig? Dann wollen wir doch mal als Freunde handlicher Technik
Auch da finden Sie eine Seite von mir ganz vorn, und zwar auf Platz 1 von »nur« 1.390.000 Treffern...
Na, überzeugt? Verlassen Sie sich darauf, das Rezept funktioniert! An dubiose Suchmaschinen-Anmeldungstools und anderen Firlefanz zur »Optimierung« sollten Sie nicht einen Gedanken verschwenden, wenn Sie Ihre Homepage bekannt und auffindbar machen wollen...
Freitag, 16. Dezember 2005
Heute möchte ich von einem Restaurationsprojekt berichten, welches sich zwar lange hinzog, aber insgesamt weniger nervenzehrend verlief als die Geschichte mit der Flurlampe, bei der sich ja offenbar alles gegen mich verschworen hatte...
Diese prächtige Rock-Ola Musikbox vom Typ 1455‑D (Baujahr 1957) befindet sich seit vielen Jahren im Familienbesitz. Vor einiger Zeit habe ich das schöne Gerät generalüberholt: Unmengen Staub und Schmutz waren aus dem Inneren zu entfernen, korrosionsbedingte Kontaktprobleme zu beheben, einheitliche Platten-Schildchen zu drucken usw. Sogar fehlende Zierelemente am unteren Lautsprecher-Grill ließ ich anhand noch vorhandener Teile aus Kunstharz nachgießen. Nach der farblichen Anpassung der Repro-Teile waren diese von den daneben angebrachten Originalen kaum noch zu unterscheiden.
Erstaunlicherweise erwies sich sogar der alte Röhrenverstärker (nach ausgiebiger Reinigung) wieder als betriebsfähig, und ich konnte den irgendwann einmal hilfshalber nebendran montierten Transistorverstärker wieder spurlos zurückbauen. Eine Reparatur des Originals wäre nicht eben einfach zu bewerkstelligen gewesen, da zur Zeit der Herstellung noch keine gedruckte Leiterplatten verwendet und alle Teile daher »freifliegend« in einem soliden Blech-Chassis verlötet wurden. Da würde sich eine Fehlersuche als recht schwierig gestalten... Zum Glück waren aber nur leichte Oxydationen an den Steck-Kontakten zu entfernen. Ein toller Anblick, wenn es in den großen Glaskolben der Verstärker-Röhren sanft rötlich glimmt oder gar blau fluoresziert!
Die Mechanik der wuchtigen Maschine scheint für die Ewigkeit gebaut zu sein, ich mußte noch nicht einmal nachschmieren oder ‑ölen! Allein die verschlissene Nadel des Kristall-Tonabnehmers blieb zu erneuern. Kein ganz simples Unterfangen: Im Zeitalter der allgegenwärtigen CD-Player sind Tonnadeln kaum noch zu bekommen... Aber irgendwann war auch diese Hürde genommen.
Inzwischen hat das zentnerschwere Gerät das jahrzehntelange Kellerbar-Dasein (zwischen unbenutzten Fitneß-Geräten und Wäschetrockner-Gestellen) hinter sich gelassen und in meines Bruders Musikzimmer einen würdigen Aufstellungsplatz gefunden. Da scheint es ihr zwar durchaus zu gefallen, doch trotz meiner Instandsetzungsbemühungen zickt die alte Diva mitunter und weigert sich, bestimmte Platten abzuspielen. Womöglich sind dafür Leitungsbrüche in den elend dicken Kabelbäumen verantwortlich. Vielleicht hat sie aber auch nur ihren eigenen Musikgeschmack entwickelt und weiß sich gegen ihre Bediener durchzusetzen?
Donnerstag, 15. Dezember 2005
Was bin ich froh, in halbwegs aufgeklärt-demokratischen Zeiten aufgewachsen zu sein: Gegen die pompös-hohlen Propaganda-Inszenierungen des »III. Reiches« wäre ich womöglich nicht wirklich immun gewesen! In meinem latenten Hang zum Theatralischen denke ich mir ja immerzu selber allerlei schwülstigen Bombast aus, an dem womöglich sogar eine Leni Riefenstahl ihre ästhetische Freude gehabt hätte...
Mein heutiges, filmreifes Thema ist die martialische Wirkung vorbeidonnernder Schienenfahrzeuge, in Sonderheit der von schweren Containerzügen. Da drängt es mich, die Musik Richard Wagners mit Bildern von der Eisenbahn in Riefenstahl’scher Manier zu einer höchst bizarren Version des Lohengrin zusammenzumixen: Eine meiner Lieblingsstellen ist die 2. Szene des 3. Aufzuges, deren fetzige Musik von den Nazis gerne in der Deutschen Wochenschau für martialische Kriegspropaganda instrumentalisiert wurde. Unsereins sieht vor seinem geistigen Auge indessen weder berittene Heere (Wagner) noch Volkssturm (Wochenschau) vorbeidefilieren, sondern Taurus-Loks und deren Fracht: Die technisch zeitgemäß aufgerüsteten Truppen der brabantinischen Grafen tragen bei mir die Wappen von HANJIN, CHINA SHIPPING, P&O NEDLLOYD und MAERSK auf ihren Schilden, marschieren aber ebenfalls zu höchst beeindruckenden Armeen auf:
Die Aue am Ufer der Schelde, wie im 1. Akt. Glühende Morgenröte, allmählicher Anbruch des vollen Tages.
(Ein Graf mit seinem Heergefolge zieht im Vordergrunde rechts auf, steigt vom Pferde und übergibt dies einem Knechte. Zwei Edelknaben tragen ihm Schild und Speer. Er pflanzt sein Banner auf, sein Heergefolge sammelt sich um dasselbe.)
(Während ein zweiter Graf auf die Weise wie der erste einzieht, hört man bereits die Trompeten eines dritten sich nähern.)
(Ein dritter Graf zieht mit seinem Heergefolge ebenso ein. Die neuen Scharen sammeln sich um ihre Banner; die Grafen und Edlen begrüßen sich, prüfen und loben ihre Waffen usw.)
(Ein vierter Graf zieht mit seinem Gefolge von rechts her ein und stellt sich bis in die Mitte des Hintergrundes auf.)
(Als von links die Trompeten des Königs vernommen werden, eilt alles, um sich um die Banner zu ordnen. Der König mit seinem sächsischen Heerbann zieht von links ein.)
Alle Männer (als der König unter der Eiche angelangt ist)
Heil König Heinrich!
König Heinrich Heil!
König Heinrich
Habt Dank, ihr Lieben von Brabant!
Wie fühl’ ich stolz mein Herz entbrannt,
find’ ich in jedem deutschen Land
so kräftig reichen Heerverband!
Nun soll des Reiches Feind sich nahn,
wir wollen tapfer ihn empfahn:
Aus seinem öden Ost daher
soll er sich nimmer wagen mehr!
Für deutsches Land das deutsche Schwert!
So sei des Reiches Kraft bewährt!
Alle Männer
Für deutsches Land das deutsche Schwert!
So sei des Reiches Kraft bewährt! |
Wie ich den Triebfahrzeugen und Übersee-Containern das Singen beibringe und das blecherne Scheppern abgewöhne? Nun, daran arbeite ich noch! Und auch der Text paßt nimmer so ganz, denn da die meisten beladenen Container aus dem öden Ost daher kommen, kann das so öde nicht sein...
Sollte ich meine mir bis dato geneigten LeserInnen mit dieser pathetisch-pompösen Propaganda-Pastete zutiefst befremdet haben, dann kann ich da leider auch nix machen: Ich schreibe ja hier primär zu eigentherapeutischen Zwecken und nicht, um einen harmlosen Feuilleton-Ersatz zusammenzubrauen! ;-)
P.S.: Leider kann ich den zur angemessenen Würdigung meines Beitrages unbedingt erforderlichen »Soundtrack« aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht bereitstellen. Interessierte können mich freilich gerne mal besuchen, um sich mit der dazugehörigen Musik in passender Lautstärke besch(w)allen zu lassen!
Mittwoch, 14. Dezember 2005
Heute möchte ich meinen Leserinnen und Lesern die Gelegenheit geben, an einem gemeinsamen Weihnachtsmärchen »mitzustricken«: Alle registrierten Abonnenten und Abonnentinnen von zonebattler’s homezone sind berechtigt und technisch in der Lage, in die Tasten zu greifen und diesen Beitrag hier zu verändern bzw. zu ergänzen! Dazu muß man nur am Ende des Artikels auf »Bearbeiten« klicken. Wollen doch mal sehen, ob daraus ein kreatives Gemeinschafts-Puzzle entstehen kann... Bis Ende des Jahres halte ich die Mitmach-Möglichkeit experimentellerweise geöffnet!
Also gut. Dann mach’ ich hier mal den (kurzen) Anfang und übergebe dann das Wort an alle, die sich zum Weiterfabulieren berufen fühlen:
* * *
Es trug sich zu an einem Dezembertag kurz vor Weihnachten. Draußen lag zwar kein Schnee, doch war es kalt und ungemütlich, so daß niemand die eigene Wohnung gern verließ, wenn es denn nicht unbedingt nötig war...
[Hier weitermachen]
Nachtrag vom 31. Dez. 2005:
Traurigerweise hat sich niemand berufen gefühlt, den Erzählfaden weiterzuspinnen. Schade, aber womöglich war es zu früh für ein solches Experiment? Vielleicht finden sich im nächsten Advent genug LeserInnen, die sich trauen... Der Beitrag wird hiermit geschlossen!
Dienstag, 13. Dezember 2005
Google Earth ist schon ein faszinierendes Spielzeug, um unseren Globus rundherum zu erforschen. Heute will ich mal aus dem All hinunter in mein Heim stürzen bzw. hineinzoomen. Hier sehen wir zunächst Fürth aus großer Höhe, diagonal geteilt durch die raumgreifende Eisenbahn:
Das weiße Rechteck in der Bildmitte ist das Dach unserer ALDI-Filiale in der Nachbarschaft, deren Geschäftsführung mir einmal eine schöne Steilvorlage zu einer bissigen Glosse lieferte.
Hier sind wir schon deutlich näher dran, das helle Dach des Discounters an der Karolinenstraße gibt eine eindeutige Orientierungsmarke ab:
So, und hier ist meine kleine Welt, in der ich gut und gerne lebe sowie den Großteil meiner freien Zeit verbringe:
Wohnung, Hinterhof, Garten an der Eisenbahn, alles ist hier drauf (und für den Kundigen auch zu erkennen)! Ferner die Wohn- und Wirkungsstätten einer durchaus zweistelligen Zahl von lieben Nachbarn und guten Freunden: Tatsächlich hätte ich beim Zuzug vor sechseinhalb Jahren nicht geglaubt, hier tatsächlich eine Heimat in des Wortes bester Bedeutung zu finden! Inzwischen genieße ich das sehr und wüßte nicht, warum ich jemals wieder wegziehen sollte...
Montag, 12. Dezember 2005
In Fürth stolpert der ahnungslose Spaziergänger immer wieder mal über frisch errichtete Sperrmüll-Haufen, an Sonntagen zumal. Gestern also lieferte mir das Universum in der näheren Nachbarschaft frei Bordsteinkante und Schuhspitze:
1) Vorhandener oder vorstellbarer Eigenbedarf
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1 halbhohes »Billy«-Regal von IKEA (weiß, zwei Einlegeböden)
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1 große Obstschale aus massivem Glas (Kitschfaktor nur 0,2)
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1 Stickrahmen aus Schichtholz (praktisch für textile Reparaturarbeiten)
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2 faltbare Campingliegen mit Metalluntergestell (1 x rot, 1 x blau)
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1 blendfreie Bilder-Leuchte aus Metall (IKEA, schwarz, 2 Kerzen á 25 W)
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1 Dia-Leuchtpult mit 2 Spezial-Glühlampen
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1 Werkstatt-Wandleuchte (klassische Ausführung in Bakelit/Keramik/Glas)
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1 Blechdose mit Schrauben, Muttern u.ä. Kleinteilen (ca. 2000 Stück)
2) Gemeldeter oder gemutmaßter Bedarf von Freunden, Bekannten, Kollegen
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1 U. S. Robotics 56K-Modem (extern) mit allen Kabeln, Netzteil, Treiber-CDs und Handbüchern in der Original-Verpackung
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1 großer, 3‑beiniger Kerzenständer aus geschweißtem und lackiertem Stahl mit aufwendig gefertigten Deko-Pflanzen (6‑flammig, Kitschfaktor 0,35)
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1 großer Kinder-Sandkasten aus Tiefzieh-Kunststoff (rosa, unbenutzt)
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1 Tüte mit modischen Deko-Gardinen und Stores (aus Nichtraucher-Haushalt)
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1 Tüte Kinder-Klamotten (sauber gewaschen)
Zustand aller Gegenstände neu oder fast neuwertig, was anderes nimmt der zonebattler ja schon lange gar nicht mehr mit. Je einen tadellosen und keineswegs unmodernen Couch- und Eßzimmertisch (der erstgenannte rechteckig, der zweite rund) in bester handwerklicher Verarbeitung hat er mangels Verwendung stehen- bzw. anderen »Kunden« überlassen.
In die Freude über mindestens 150 gesparte Euro mischt sich die ohnmächtige Wut auf eine geradezu obszöne Überflußgesellschaft, die einerseits immense Mengen an Rohstoffen und Energie zur Herstellung von solchen Gütern verbraucht, am anderen Ende aber mit gleichfalls erheblichen Aufwand intakte und funktionierende Produkte der Vernichtung anheimgibt. Wir werden uns diesen Aberwitz nicht mehr lange leisten können, doch habe ich meine Zweifel, ob die Menschheit als Ganzes vernünftig denken und handeln kann und noch rechtzeitig die Kurve kriegt...
Sonntag, 11. Dezember 2005
Heute gibt’s mal wieder einen nostalgischen Rückblick des mit einem unverdrossen kindlichen Gemüt ausgestatteten zonebattler...
Anno 1969 saß ich im zarten Alter von neun Jahren fasziniert vor dem Fernseher, um die erste Mondlandung »life« mitzuerleben. In verrauschten Schwarzweiß-Bildern sah man Neil Armstrong und Edwin Aldrin über den öden Erdtrabanten hüpfen, derweilen Michael Collins als dritter Mann in seiner Apollo-Kapsel weiter um den Erdbegleiter kreiste. Ich versuchte später ebenso intensiv wie vergeblich, die Raumfahrt-Pioniere mit dem väterlichen Feldstecher auf dem Mond auszumachen. Keine Frage, Astronaut war aus meiner Knabensicht das Coolste, was man als Erwachsener werden konnte! Selbstredend wollte ich damals zumindest das passende Spielzeug haben...
Der schneidige Major Matt Mason, dessen Freunde und vor allem seine futuristische Ausrüstung waren in Amerika zu jener Zeit der Renner schlechthin! Auch ich wünschte mir sehnlichst den tollkühnen Helden von Mattel samt seinem HighTech-Equipment. Leider wurde nichts daraus, das auch in Deutschland einige Zeit erhältliche Spielzeug fand nie den Weg in mein Kinderzimmer.
Inzwischen ist dieses über 35 Jahre alte Produkt freilich zum Kultspielzeug avanciert: Gut erhaltene Figuren, vollständige Raumstationen und einwandfrei funktionierende Mond-Fahrzeuge erzielen immer wieder Höchstpreise auf Internet-Auktionen. Liebhaber und Sammler finden in der Space Station von Keith Meyer sowie auf Pat Storto’s Major Matt Mason Website alles Wissenswerte in Wort und Bild.
Ich selbst konnte mir den Wunsch mit gut drei Jahrzehnten Verspätung doch noch erfüllen und eine ganze Anzahl gut abgelagerter Astronauten- und Zubehörpackungen erwerben. Doch die Rechnung ging erwartungsgemäß nicht ganz auf, denn es gibt für alles seine Zeit und als Erwachsener konnte ich mir natürlich weder die Kindheit noch die Unbeschwertheit derselben zurückkaufen...
Immerhin, ich hatte diesen Jugendtraum endlich leibhaftig in der Hand! Selbstredend habe ich die unversehrten Blisterpackungen nicht geöffnet, denn das hätte den Sammlerwert sofort um Größenordnungen dahinschmelzen lassen. War also nix mit Spielen! So beschränkte ich mich darauf, den Schatz einzulagern und gelegentlich zu bewundern.
Ein Jahr später wurde die Lust zur Last, deshalb habe ich die nostalgischen Spielzeuge auf einer eigenen Major Matt Mason – Sammlungsseite dokumentiert und anschließend restlos wieder weiterverkauft: Die in deutscher Beschriftung doch recht raren Packungen gingen an Sammler in aller Welt. Mir selbst genügen jetzt die in meiner kleinen Website konservierten Gefühle und Erinnerungen, die weder Kapital binden noch Platz und Zuwendung benötigen. Dennoch: Es hat sein müssen! ;-)
Samstag, 10. Dezember 2005
Im IC von Stuttgart nach Nürnberg habe ich unter meinem wuchtigen Erste-Klasse-Sitz ein dickes Taschenbuch gefunden, einen Thriller von einer angeblich »weltberühmten« (gleichwohl mir völlig unbekannten) Autorin. Die Schwarte hat ein Lesezeichen in der Mitte und ist der/dem Leser(in) möglicherweise beim Eindösen auf den Abteilboden gerutscht (was nicht für den Inhalt spräche) und hernach wohl mit den Füßen unbeabsichtigt unter den Sitz geschoben worden. So ein »Geschenk des Himmels« (ich pflege bei sowas von einer »Lieferung des Universums« zu sprechen) kommt ja nie von ungefähr, daher überlege ich nun, wie ich mit dieser Fügung des Schicksals am besten umgehen soll...
Erste Möglichkeit: Den Wälzer zum Fundbüro zu bringen. Wird freilich nichts helfen, niemand wird wegen eines jederzeit nachkaufbaren Paperbacks nennenswerten Nachforschungsaufwand betreiben, sondern sich das Ding einfach erneut besorgen (oder eben auch nicht, wenn es sich doch um eher dröge Lektüre gehandelt haben sollte).
Zweite Variante: Das Ding selber zu lesen. Nur ab wo? Ab dem Lesezeichen in der Mitte, um die Buchstaben gleichmäßig abzunutzen? Wäre aber vermutlich nicht gut für das Verständnis der Handlung. Von vorne dann? Dann würde ich die erste Hälfte des Buches doppelt verschleißen, und wer weiß, ob sich der Aufwand lohnt. Vielleicht genau bis zum Lesezeichen, um mich in die Lage des ursprünglichen Besitzers (resp. Besitzerin) zu versetzen? Wäre letztlich sicher auch unbefriedigend....
Nach kurzer Recherche bei amazon.de (sprich Lektüre der dort einsehbaren Lesermeinungen) favorisiere ich eine dritte Option: Ich werde den Roman auf der nächsten Dienstreise wieder »auswildern« und somit erneut in Umlauf bringen: Damit spare ich eine Menge Zeit und mache jemand anderem womöglich eine Freude. Und ich selbst schaue vorsichtshalber fürderhin nicht mehr unter die Sitze, sonst findet das verschmähte Stück Literatur am Ende noch zu mir zurück und glotzt mir in stummer Anklage entgegen... Das wäre mir denn doch arg peinlich!
Freitag, 9. Dezember 2005
Vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, weise Aphorismen & Zitate zu sammeln und diese den drei existentiellen Aspekten Geist, Körper und Seele zuzuordnen. Das Ergebnis war (und ist) eine eigene kleine Homepage, die Sie mit einem Klick auf das keltische Schmuckstück in einem neuen Fenster öffnen können:
Heute findet man im Internet ja Sinnspruch-Kollektionen ohne Ende, aber vielleicht können Sie selbst meiner kleinen Auswahl etwas für Sie Erbauliches abgewinnen...
Donnerstag, 8. Dezember 2005
Auf arte laufen immer wieder sehr bemerkens- und sehenswerte Dokumentationen, und ich möchte hier und heute die Serie Baukunst wärmstens empfehlen:
Jede Folge widmet sich einem Prototyp der architektonischen Moderne. Das jeweilige Bauwerk wird »vom Keller bis zum First« unter technischen, ästhetischen, aber auch ökonomischen Gesichtspunkten analysiert. Außerdem zeigen die Filme, wie sich die einzelnen Gebäude in ihre Umgebung einfügen. |
Diesem Zitat aus der arte-Homepage muß ich nicht viel hinzufügen, außer vielleicht, daß sich alle Filme durch überaus ruhige Kameraführung auszeichnen, was ihnen geradezu meditativen Charakter verleiht. Sehr, sehr gut gemacht!
Leider ist die Serie schon komplett »über den Äther« gegangen, aber weil ich sie so hervorragend finde und obendrein selbst nicht alle Folgen mitgekriegt habe, habe ich mir die DVD-Ausgabe geleistet, die man z.B. bei amazon.de bestellen kann. Der Preis liegt bei einem solchen »Special Interest«-Titel naturgemäß oberhalb des von Hollywood-Massenware her Gewohnten, doch niemand wird die Investition meines Erachtens je bereuen...
Die jeweils eine knappe halbe Stunde langen Filmdokus liegen auf insgesamt 4 DVDs vor und zeigen im Einzelnen:
Die Bildqualität der merkwürdigerweise in der amerikanischen NTSC-Fernsehnorm gemasterten Filme ist sehr gut, in PAL wäre sie aufgrund der höheren Auflösung vermutlich noch einen Tick besser. Leider sind auf den Silberscheiben keinerlei Extras enthalten, man findet aber interessanteste Hintergrund-Informationen über die oben geschalteten Links zur arte-Website...
Film / Inhalt |
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Bild & Ton |
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Extras |
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Aufmachung |
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Gesamturteil |
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zonebattler’s Fazit: Zweifelsfrei eine Sammlung von bleibendem Wert und eine Bereicherung für alle, die sich an schöner, funktionaler und außergewöhnlicher Architektur erfreuen können. Ein weiteres DVD-Highlight im sehr ambitionierten Vertriebsprogramm der absolut Medien GmbH !
Süßer und scharfer Senf: