Heute rapportiert die Lokalpresse hier und da über ein Konzert von Uriah Heep, welches am Freitagabend in der nahen Paulskirche stattgefunden hatte. Wenn mich mein Bruder beim Abendspaziergang nicht auf das Event hingewiesen hätte, mir wäre außer einem in der Tat ungewöhnlich starkem Parksuchverkehr durchaus nichts davon aufgefallen...
Tatsächlich kriege ich es normalerweise nicht mit, wenn (offenbar immer noch weltbekannte) Größen der Rockmusik-Szene in meiner unmittelbaren Nachbarschaft auftreten: Mein Musikgeschmack endet (von wenigen Ausnahmen wie z.B. Philip Glass abgesehen) in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, so etwa bei Richard Strauss und Carl Orff. Was danach kommt, hat mir nie gefallen und nie etwas gegeben. Ich hätte noch nicht einmal Wiedererkennung mit den in den Feuilleton-Beiträgen erwähnten bekanntesten Songs und Klassikern und würde schon deshalb in jeder »Wer wird Millionär«-Quizshow zuverlässig durchfallen!
Fehlen tut mir rein subjektiv deswegen nichts: Es bleibt freilich Verwunderung über den Umstand, daß Menschen am gleichen Ort und zur gleichen Zeit leben und dennoch in gänzlich verschiedenen Universen zuhause sein können. Aber diese Grundverschiedenheit ist es ja, die das Leben so bunt macht, selbst in der (jahreszeitlich bedingt) grauen Fürther Südstadt!
Konspirative Treffen ?
in der Tat, dass mit dem Konzert hat mich auch sehr gewundert. Habe auch erst davon gelesen als es schon wieder Geschichte war. Kommt mir das nur so vor oder sprießen in letzter Zeit überall in Fürth Events aus dem Boden von denen keiner was weiß ? Siehe auch Rundfunkmuseum: die Eröffnungsveranstaltung für die aktuelle Sonderausstellung hätte ich ohne dezenten Hinweis des zonebattlers gänzlich verpasst. Nach der Eröffnung häuften sich dann komischerweise überall Berichte in div. Zeitungen, davor aber Fehlanzeige !
Sollte das Absicht sein um solche Veranstaltungen nur wahren Insidern vorzubehalten ? Hatten die Betreiber des Museums Angst der Mob »frisst« Ihnen das Büffet leer ? Oder der Pfarrer der Paulskirche dass ihm die Kirche kleingehackt wird ?
ein ziemlich ratloser Grabenkenner.......
#1
Das geht mir freilich seit Jahrzehnten so...
...daß ich am Montag in der Zeitung lese, was am Wochenende irgendwo gewesen wäre... Ein rätselhaftes Phänomen, eines Forschungsauftrages würdig!
#2
Wenn ich den Namen ...
... »Uriah Heep« lese, muss ich heutzutage zuerst an den etwas unheimlichen Anwaltsgehilfen aus Charles Dickens’ bemerkenswertem Roman David Copperfield denken, und es hat mich doch Wunder genommen, dass dieser nach so vielen Jahren literarischer Existenz in der Fürther Paulskirche zu Gast sein sollte ...
Natürlich kann ich mich auf den zweiten Blick an die Band erinnern, auch dass diese dem Namen nach bereits 37 Jahre alt ist und davon 20 Jahre in der jetzigen Besetzung mit Mick Box als einzig verbliebenem Gründungsmitglied spielt. Die Konzertankündigung hier ist selbstverfreilich an mir spurlos vorübergegangen ... mais je ne regrette rien :-p
Aber es ist doch nett, dass die Jungs auch mal in die Kirche kommen ... but for them it may have been only their Return to Fantasy ...
#3
Was haben eigentlich ...
... die Wanderfalken zu dem Konzert gesagt ?
#4
Das müßte man...
...einen der führenden Redakteure der Nürnberger Nachrichten fragen, der dem Kirchenschiff gegenüber auf dessen Augen- resp. Traufhöhe wohnt und freien Blick auf das dortige Treiben genießt. Der Blick von meinem vorderen Balkon läßt mich manch’ komischen Vogel erblicken und gelegentlich auch die Doglady, zur Falken-Beobachtung taugt er indessen nicht: Ich bräuchte ein solides Scherenfernrohr von beträchtlicher Länge, um über das gegenüberliegende Eckhaus hinweg in Richtung Paulskirche zu linsen!
#5
Ich sehe durchaus ein ...
... dass es zu Komplikationen führen kann, wenn man mit einem soliden Scherenfernrohr von beträchtlicher Länge anfängt, am gegenüberliegenden Eckhaus zu schnippeln, nur um sich über das Wohlbefinden des Falkenpaares an dahinterliegender Paulskirche zu informieren.
Mal abgesehen davon, auf was für abwegige Gedanken der eine oder andere Zeitgenosse kommen könnte, wenn er seinerseits einen selbst bei dieser Aktivität beobachtet ... wie war das doch gleich mit dem Fenster zum Hof ?
#6
Ich würde es nie wagen...
...an anderer Leute Dachaufbauten herumzuschnippeln (schon um nicht selbst eins auf den Deckel zu kriegen), aber leider hat das der Besitzer des in Rede stehenden Eckhauses schon selbst getan, indem er dessen wunderschönen Zwiebelturm entfernen bzw. nicht wiederherstellen ließ...
#7
Dabei wäre doch ...
... so eine Zwiebelhaube eine wunderbare Tarnung für eine GSM- oder UMTS-Antenne oder vielleicht beides !
Aber inzwischen war der Nachbar ja schneller ...
#8
Modebewußte Handy-Masten...
...tragen heutzutage doch keine dickmachenden Zwiebelhäute, sondern eher figurbetonende Schornstein-Kleidchen !
#9
Zeter & Mordio
Hab’ ich’s mir doch gedacht: Ein Rockkonzert in einer Kirche bewegt die Gemüter in mehr als einer Hinsicht und ruft (vor allem feige und anonyme) Kritiker auf den Plan: Die Fürther Nachrichten berichten heute vom »heftigen Zoff um die Rockband im Gotteshaus«...
#10
Kirche und Moderne ist eben immer noch ein schwieriges Thema. Das musste auch vor einigen Jahren ein Pfarrer vom Konkurrenzunternehmen in der Kaiserstr. erfahren. Dieser hatte den Gottesdienst so gut gestaltet dass sogar der kirchenfaule Grabenkenner sich ab und zu dort blicken ließ. Aber der Obrigkeit war dies wohl zu viel des Guten und der aufgeschlossene Mann wurde ratz fatz strafversetzt ins Fürther Umland...........
#11