Dienstag, 1. August 2006
Wie immer am Monatsersten gibt es heute ein heimatkundliches Bilder-Rätsel: Mit seinen Adleraugen hat der zonebattler hoch über dem Erdboden ein paar komische Vögel erspechtet, die in Gesellschaft zweier leichtbekleideter Damen von ihrem repräsentativen Logenplatz aus auf unsere Stadt herniedergucken. Bei näherer Betrachtung entpuppen sich die schwarzen Viecher als Artgenossen von des Autors Plastikkrähe und mögen wie diese dazu bestimmt sein, die gefiederten Luftratten zu vergrämen und den ohnehin bröselnden Sandstein des altehrwürdigen Gebäudes vor der ätzenden Taubenkacke zu bewahren:
Trotz oder gerade wegen dieser eher kuriosen Paarung von Steinmetzkunst und Baumarktkrempel gibt so ein Motiv natürlich ein fantastisches Rätsel-Bild ab, doch um es nicht gar so schwierig zu machen, zoomen wir noch ein wenig zurück und gewinnen etwas mehr Abstand und Detail hinzu:
Na, wo mag das wohl sein? Wo steht das von der Abendsonne in warmes Licht getauchte Gebäude, und wie wird es genutzt?
Wie immer zeigt mein Rätselbild ein eigenhändig abgelichtetes Motiv aus dem fränkischen Fürth, der schönsten Stadt Bayerns, wenn nicht gar Mittelfrankens...
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt einen Preis aus meinem Fundus. Diesmal einen Klassiker, dessen Handlung in New York spielt, wo sie dem Vernehmen nach auch recht eindrucksvolle Gebäude haben sollen:
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Sonntag, 23. Juli 2006

Blütenpracht im Stadtpark |
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Mittwoch, 19. Juli 2006

Die »Kißkalt’schen Mietshäuser« an der Rednitz |
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Montag, 17. Juli 2006
Gleicher Ort, andere Blickrichtung: Dieser nüchterne Zweckbau aus Betonplatten steht inmitten des von bunten Graffitis umgrenzten Areales. Bonjour Tristesse !
Gesehen in einem von der Fürther Karolinenstraße aus erreichbaren Innenhof (gegenüber DB-Stellwerk). Fast alle Wände dort tragen derart farbenfrohe Graffitis. In der Mitte des Grundstückes steht ein eigenartiger Plattenbau.
Freitag, 14. Juli 2006
Was der Wein an Rhein und Mosel, das ist das Bier in Franken, nämlich in flüssiger Form verabfolgte Heimatliebe. Das weiß natürlich auch der zonebattler, selbst wenn er persönlich den alkoholischen Getränken eher wenig zuspricht und sich zumeist mit Milch und Wasser bescheidet. Als Hobby-Historiker freilich kann er den Gerstensaft schwerlich ignorieren, zumal sich neben unzähligen Klein- und Kleinst-Brauereien im Umland auch in der Stadt interessante Relikte aus einer Zeit finden, da es weder Getränkemärkte gab noch Tankstellen mit komplettem Supermarkt-Sortiment...
Wenn man wachen Auges durch Fürth schlendert, dann wundert man sich, wie oft alte Beschriftungen an Häusern auf eine frühere Nutzung als Gaststätte schließen lassen: Während sich heutzutage die (Rest-)Familie abends vor dem Fernseher versammelt bzw. jeder für sich wortlos in den eigenen Bildschirm glotzt, war vor einigen Jahrzehnten die Gastwirtschaft für viele Menschen eine Art exterritoriales Wohnzimmer. Klar, sowas gibt’s auch heute noch, doch die gestiegenen Ansprüche an Event- und Erlebnisgastronomie haben zumindest die einfachen Kommunikations- und Trinkanstalten weitgehend verdrängt. Was bleibt, ist Farbe an der Wand...
Auch die gezeigten Gassenschenken sind schon seit langer Zeit Geschichte und unwiderruflich »trockengelegt«: Hier gab es dermaleinst vom Hausflur her eine Art Durchreiche in den Wirtsraum, wo man sich frisch gezapftes Bier in den (meist mitgebrachten) Krug abfüllen lassen konnte, zum Zwecke des genüßlichen Verzehres daheim (oder auf dem Weg dorthin). Kühlschränke sind ja nun ebenfalls eine Errungenschaft der Neuzeit, und einen entsprechenden Lagerkeller (womöglich mit gebrochenem Scholleneis als Kältemittel) hatte natürlich kein Privathaushalt.
Mit den Kühlgeräten für die eigene Küche und den lagerfähigen Flaschenbieren wurden die Gassenschenken schnell überflüssig, wodurch sie sozusagen (und scheinbar paradoxerweise) rasch austrockneten und versiegten. Ob die »gute alte Zeit« unter dem Strich wirklich besser war als die Gegenwart, sei dahingestellt. Unkomplizierter war sie allemal!
Sonntag, 9. Juli 2006

in einem Hinterhof der Hirschenstraße |
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Dienstag, 4. Juli 2006

Graffiti an Eckhaus (Nürnberg, Galgenhofstraße/Widhalmstraße) |
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Samstag, 1. Juli 2006

Zaun an der Karolinenstraße |
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...zeigt, daß heute wieder mein monatliches Fürth-Preisrätsel fällig ist. Ich habe es natürlich nicht vergessen, wollte meine Lesergemeinde zur Abwechslung aber mal ein bißchen schmoren lassen... ;-)
Jetzt aber los: Diesmal geht es um ein Gebäude, welches wohl aus den 1950er oder 1960er Jahren stammt. In neuerer Zeit wurde eine Außendämmung angebracht, wodurch ein Mosaik aus der Ursprungszeit dauerhaft zugedeckt wurde. Es hängt freilich nunmehr in Form einer recht »echt« aussehenden Foto-Reproduktion am angestammten Platz, sicherlich eine Auflage des Denkmalschutzes. Den Unterschied werden die meisten Passanten vermutlich nur aus nächster Nähe wahrnehmen...
Wie immer zeigt mein Rätselbild ein Motiv aus der fränkischen Kunstmetropole Fürth und wurde von mir selbst im Bilde festgehalten.
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt einen Preis aus meinem Fundus. Diesmal lobe ich einen Thriller über einen latent labilen Foto-Freak aus:
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Sonntag, 25. Juni 2006
Samstag, 24. Juni 2006
Als die vom braunen Hirnschwamm befallenen Deutschen im großen Stil zu zündeln begannen, erst im eigenen Land die Gotteshäuser (Synagogen) und dann anderswo die Städte (Guernica, Coventry) ansteckten, da ahnten wohl nur wenige, mit welcher Vehemenz das selbst entfachte Feuer Jahre später in das Land der Brandstifter zurückkehren sollte. Es fiel hernach bekanntlich in apokalyptischen Ausmaßen in Form ungezählter Brand- und Sprengbomben vom Himmel...
Die alte Reichsstadt Nürnberg, weiland des Deutschen Reiches Schatzkästlein, versank nebenan unwiederbringlich im Flammensturm. Auch Fürth blieb nicht ganz verschont, kam aber vergleichsweise glimpflich davon: Umso besser lassen sich hier noch heute, gut sechs Jahrzehnte nach dem Inferno des Luftkrieges, die Relikte deutscher Gründlichkeit begutachten, mit der ein straff organisierter »Luftschutz« die Folgen des alliierten Bombenhagels als beherrschbar erscheinen lassen wollte:
»LSR« beispielsweise steht für »Luftschutzraum«, häufig steht noch »i.H.« (= »im Haus«) dahinter. Nicht minder oft sieht man »NA« als Abkürzung für »Notausstieg«. Breite Pfeile verweisen auf die entsprechenden Zu- und Ausgänge des Gebäudes, oft über Meter hinweg, damit sie im Ernstfalle auch dann noch zu sehen waren, wenn sich getroffene und kollabierte obere Stockwerke auf Straßenniveau zu Schuttbergen aufhäuften. Geholfen wird die Pinselei den in den Kellern darunter eingeschlossenen Menschen nur selten haben: Bis Rettung kam, waren sie meistens schon erstickt, verbrannt, erdrückt, von Trümmern erschlagen...
Verblüffend ist die scheinbare Frische mancher Markierungen: Zuweilen leuchtet die weiße Farbe so hell, als wäre sie kürzlich erst aufgetragen worden. Ob da wohl eine ängstlich-ältliche Hausbesitzerin zum fassadenrenovierenden Malermeister meinte: »Machens’ des fei genau so wie’s wohr, und jo nix verännern«? Oder denken die spätgeborenen und historisch unbeleckten Erben, es handele sich um rätselhafte Markierungen der Stadtwerke infra, die nicht ungestraft getilgt werden dürften?
Ich persönlich meine, man sollte in diesen Relikten aus dunkler Zeit höchst aktuelle Mahnmale wider die menschliche Hybris sehen. Sie mögen daher ruhig noch lange bestehen bleiben, als Flammenschrift an der Wand, in Fürth wie andernorts...
Süßer und scharfer Senf: