Samstag, 26. Februar 2011
Der ehemalige Fürther Güterbahnhof – namentlich der öffentliche Ladehof an der Gebhardtstraße – erstreckte sich einst von der Jakobinenstraße bis fast zur Stadtgrenze. Seit Monaten finden im Rahmen des S‑Bahn-Baus auf diesem Gelände umfangreiche Erdbewegungsarbeiten statt: Gleise wurden rückgebaut, riesige Halden aufgeschüttet und wieder abgetragen, mal am einen Ende gearbeitet und mal am anderen, alles einer eher undurchsichtigen Choreographie folgend. Auffallender- und erstaunlicherweise blieb ein winziges Gebäude in all dem umgebenden Chaos lange Zeit trutzig stehen, und als im Juli letzten Jahres mein Feierabendzug dort unversehens zum außerplanmäßigen Halten kam, habe ich das Bedienerhäuschen der alten Gleiswaage fotografisch festgehalten:
Früher wurden dort frisch beladene Güterwagen gewogen, um aus der Differenz zwischen Gesamt- und Leergewicht die vom Versender zu zahlende Fracht berechnen zu können. Mit der faktischen Einstellung des Einzelwagenverkehrs wurde die Waage obsolet und das im Heimatstil gestaltete Häuschen fiel dem Vergessen anheim...
Die massigen Schotterhalden rückten immer näher heran, das Häuschen unmittelbar an deren Ausläufern blieb indes weiterhin unangetastet. In den letzten Wochen waren seine Sprossenfenster rundherum mit großen Preßspanplatten verschlossen, womöglich als präventive Maßnahme gegen Vandalismus. Irgendjemand irgendwo schien also seine beschützende Hand über das kleine Relikt aus großer Bahnzeit zu halten.
Vorgestern nachmittag hingegen habe ich heimwärts zwar sinnierend aus dem Coupé-Fenster gesehen, jedoch das Häuschen nicht bemerkt. Komisch, dachte ich mir, bist Du kurz weggenickt gewesen in den berühmt-berüchtigten Sekundenschlaf? Aber nein, als ich gestern bewußt und genauer aus dem Zuge sah, wurde die Ahnung zur Gewißheit: Das Wägehäuschen ist weg, ein weiteres Fürther Kuriosum existiert nicht mehr.
Jedenfalls nicht am alten Orte: Nachdem ein Trümmerhaufen nicht auszumachen war, bleibt ein winziger Funken Hoffnung, daß der so lange bewahrte Bau vielleicht doch nur in museale Obhut transloziert worden ist. Das wäre denn eine Beutekunst, die ich als eingefleischter Fürther den Nürnbergern generös gönnen würde...
Dienstag, 22. Februar 2011
Die Globalisierung hält vorübergehend inne in Fürth (Bay) Hbf:

Container der Mærsk Line |
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Sonntag, 20. Februar 2011

Das Invalidenklo
[Toilettentür der Restauration »Stadtwappen« zu Fürth i. Bay.] |
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Freitag, 18. Februar 2011
Wir präsentieren bunte Blech-Boxen auf der Durchreise durch Fürth (Bay) Hbf:

Container der Mitsui O.S.K. Lines (altes Logo) |
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Mittwoch, 2. Februar 2011
Ein neues Blog-Projekt ist quasi über Nacht vom Stapel gelaufen, diesmal für den »Kunstraum Rosenstraße« der Fürther Galeristin Ellen Haselmeyer. StammleserInnen werden sich vielleicht erinnern, daß die rührige Ellen früher das »Kleine Atelier« in der Hirschenstraße betrieben hatte. Dieses kleine Lädchen ist längst Geschichte, der neue »Kunstraum« um die Ecke bietet deutlich mehr Platz und hat auch seinen ganz eigenen Charme...
Die heimelige Atmosphäre der pittoresken Räumlichkeiten sowie die Eindrücke der dort präsentierten Ausstellungen adäquat zu virtualisieren ist nun meine Aufgabe, auch wenn sich die inhaltliche Arbeit an der Homepage dank WordPress natürlich gut auf verschiedene Schultern verteilen lassen wird. Die technische Seite beherrsche ich inzwischen im Halbschlaf, zumal ich auch bei diesem Projekt natürlich wieder große Anleihen bei mir selbst (insbesondere hier und da) nehmen konnte und kann: Faulheit und Virtuosität sind meiner Meinung nach durchaus keine Gegensätze...
Dienstag, 18. Januar 2011
Montag, 17. Januar 2011

ausgeblichener Werbe-Karpfen im satten Blau des Fürther Sonntagshimmels |
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Dienstag, 11. Januar 2011
Heute, 7:10 Uhr
Der zonebattler springt aus der Dusche erst in die Klamotten und dann in die Küche, um in Windeseile flugs das Frühstück vorzubereiten und im Anschluß daran halbwegs sittsam zu vertilgen, dabei immer die Uhr im Blick behaltend, will er doch zuverlässig um 7:42 Uhr seinen Regionalexpress in Richtung Nürnberg erhaschen.
7:33 Uhr
Der Berichterstatter reißt die Haustür auf, läßt leicht erschrocken einer zeitgleich davor angekommenen Arzthelferin den Vortritt nach innen und schreitet dann ins Freie, hurtig der Karolinenstraße und sodann dem Bahnhof beherzt entgegen.
7:40 Uhr
In der Bahnhofsunterführung leuchtet dem zonebattler ein ebenso unübersehbarer wie aus Kundensicht letztlich unbefriedigender Hinweis ins Angesicht:
Glücklicherweise juckt ihn sowas nicht weiter, er muß als Profi-Pendler mit gut 30 Dienstjahren auf dem Buckel nichts beachten: er weiß seinen täglichen Arbeitnehmerzug vom Gleis 5 departierend.
7:40 Uhr
Der nagelneue Triebzug steht wie (fast) immer überpünktlich am Gleis 5 schon bereit, den einsteigenden Chronisten wundert zwar die geringe Fahrgastdichte, aber umso mehr kann er sich selbst ausbreiten. Die internen Leuchtanzeigen weisen darauf hin, daß sich in Fahrtrichtung links der Fürther Bahnsteig befindet. Schön.
7:41 Uhr
Linkerhand auf Gleis 4 fährt erstaunlicherweise ein weiterer Triebzug ein, vollbesetzt mit Passagieren und ausweislich seiner Leuchtmatrix-Anzeige gleichfalls gen Nürnberg strebend. Nanu, was ist denn das für einer?
7:42 Uhr
Das Rätsel löst sich auf unverhoffte Art und Weise: Der weitgehend menschenleere Zug auf Gleis 5 fährt ebenso sanft wie in die »falsche« Richtung los und beschleunigt zügig in Richtung Würzburg. Dem darin befindlichen zonebattler wird es trotz warmer Winterjacke kalt ums Herz. Am Gleis nebenan startet indessen der richtige Zug vom »falschen« Gleis nach Nürnberg.
7:51 Uhr
Wohlweislich auf das Aussteigen in der grauen Öde Fürth-Unterfürbergs und Fürth-Burgfarrnbachs verzichtend, fährt der Gefoppte bis Siegelsdorf durch, wo auch die schnellen RE-Züge zu halten pflegen. Er springt aus dem Zug auf den Bahnsteig 1 und spurtet zu seinem alten Stellwerk, um den dort angebrachten Aushangfahrplan zu studieren: Glück gehabt, es kommt gleich eine Regionalbahn aus Richtung Markt Erlbach dahergedieselt. Und da tutet sie auch schon! Also in die Unterführung gestürzt und am Gleis 4 wieder hochgehechelt...
7:59 Uhr
So eilbedürftig wäre es freilich nicht gewesen: Statt der gelesen geglaubten Abfahrt in Minute 51 geht es planmäßig nämlich doch erst in der Minute 59 weiter. Der gut besetzte Triebwagen blubbert gemütlich in Richtung Fürth, planmäßige Ankunftszeit dortselbst um 8:10 Uhr. Zeit genug, den Zauberkasten zu zücken und den darin abgespeicherten Fahrplan FÜ – N zu konsultieren. Zu dumm, ein Doppelstock-RE aus Richtung Erlangen geht schon um 8:08 Uhr und wird damit knapp verfehlt. Es wird dann wohl erst die S‑Bahn um 8:21 Uhr werden.
8:10 Uhr
Der Autor entspringt in Fürth dem haltenden Zug und wirft sofort einen Blick auf die Ausfahrsignale in östlicher Richtung: Eine S‑Bahn in Richtung Nürnberg hält soeben an, die ist keinesfalls mehr zu erwischen. Ansonsten Rotlicht, wohin das Auge blickt.
8:12 Uhr
Der zonebattler zückt die Kamera und versucht das oben gezeigte Bild mit der blauen Anzeigetafel stativlos und dennoch leidlich unverwackelt einzufangen. Der fällige Blog-Rapport muß ja angemessen illustriert werden. Irgendwo quietschen Bremsen vernehmlich.
8:13 Uhr
Dutzende von Fahrgästen quellen die Treppe zu den Gleisen 2 und 3 hinunter, wo kommen die denn her? Ein Blick hinauf schafft Klarheit: Die kommen aus Bamberg, Forchheim oder Erlangen und sind soeben aus dem verspäteten RE nach Nürnberg gestiegen, der um 8:08 Uhr hier hätte abfahren sollen. Kaum ist die Chance erkannt, ist sie auch schon wieder verloren: Der Zug gleitet los und wird Nürnberg ohne unsereinen erreichen. Gargl.
8:16 Uhr
In der betagten S‑Bahn ist es kalt und zugig, weil deren Türen weit offen stehen und erst kurz vor der Abfahrt schließen. Immerhin steht einmal mehr ein reichliches Platzangebot zur Verfügung.
8:21 Uhr
Knapp 40 Minuten nach dem ersten Versuch verläßt der zonebattler den Fürther Hauptbahnhof ein zweites Mal, diesmal zu seiner nicht geringen Erleichterung in richtiger Richtung. Alles andere hätte ihn angesichts des Prellbocks im Rücken auch einigermaßen gewundert.
8:29 Uhr
Pünktliche Ankunft in der weiland Freien und Reichsstadt Nürnberg.
8:33 Uhr
40 Minuten später als gedacht und angestrebt sprintet der zonebattler in sein Dienstgebäude und rennt die sechs Treppen in den dritten Stock hinauf. Keuchend erreicht er sein Büro. Die nächsten sieben Stunden werden zweifellos weniger abenteuerlich verlaufen...
Donnerstag, 30. Dezember 2010
Montag, 27. Dezember 2010
Auf einer wunderbaren Geburtstagsparty konnte der zonebattler gestern eine neue Autorin für die »Fürther Freiheit« gewinnen. Das junge Talent zählt 77 Lenze und hat schon einiges erlebt in seinem Leben. Freunde der fränkischen Mundart sei die (wahre) Geschichte »Das Schifferklavier« wärmstens empfohlen!
Sonntag, 12. Dezember 2010
Donnerstag, 21. Oktober 2010
Auf der feierabendlichen Zugfahrt von Nürnberg nach Fürth erspähte ich gestern den prächtigsten Regenbogen ever: Dunkle Regenwolken und tiefstehendes Sonnenlicht entwarfen den wunderbarsten Brückenschlag aus Licht quer über die Stadt! Ich hastete vom ungeduldig erwarteten Fürther Bahnsteig zum nahen Bahnhofshochhaus und eilte hinauf in dessen 14. Etage. Leider kam ich (fast) zu spät:
Wer genau hinguckt, kann immerhin die beiden bunten Bogenstümpfe noch erahnen. Schade, das wäre fraglos mein Bild des Jahres (und womöglich das neue Blog-Titelbild) geworden! Na, wenigstens konnte ich die ausladende Baustelle des neuen Ärztehauses ausgiebig von oben studieren...
Süßer und scharfer Senf: